Sunday 13 January 2019

12 in 12

Weiße Schokolade

Heute war kein "fotogener" Tag - einmal weil ich arbeiten war und es nieselte, andererseits hatte ich auch viel zu tun und keine Zeit zum Knipsen. Ich hatte das Handy nichtmal an...daher haben wir heute einen Querschnitt der letzten Wochen: Einmal die Speisekarte hoch und wieder runter. :D



Der Tag begann ohne Frühstück. Dafür wanderte ich in der Arbeit gleich in einen Bombenkrater - unserem derzeitigen Agenturkoch wurde neben dem Kochen gestern noch aufgetragen einen Gefrierschrank abzutauen. Und das brachte ihn scheinbar völlig aus der Bahn! Ich mußte erstmal 45 Minuten lang die Küche putzen bis sie einigermaßen begehbar war...und das war nur grob "obendrüber". Die heutige Köchin verbrachte die meiste Zeit damit weiter zu putzen. Wie ein Mann so ein Chaos hinterlassen kann ist mir schleierhaft. 
Und dann sagte unsere Springerkraft auch noch daß er Freitagabend über eine Stunde länger dort war als er bezahlt wird - wie kann mann in all der Zeit nicht einmal den Boden kehren??? Geschweige denn all den Kram einsammeln den mann überall im Gebäude hinterlassen hat?


Gingerbread

Dann sah ich nach einem Bewohner, der sehr "privat" ist, er öffnet seine Tür prinzipiell nur einen Spalt weit. Meine Kollegin hatte mich gebeten ihm heute seine Tageszeitung zu bringen, weil es ihm gerade nicht so gut geht.
Ahhh ja...
Telefonanruf bei seiner Stieftochter, Krankenwagen und Notarzt. Glücklicherweise ging es ihm nicht ganz so schlecht wie er sich fühlte, aber für eine Stunde hielt er uns in Ungewißheit.


Heiße Schokolade

Zwischendurch kam der Postbote. Das war nicht der der sonst bei uns die Post verteilt - dieser hat wohl zuviele amerikanische TV-Programme gesehen, jedenfalls drückte er den Trade-Knopf, wartete darauf daß die Tür offenstand und warf das ganze Bündel mit Gusto ins Foyer...mit Gummiband drumherum und allem. Und dann rannte er scheinbar, denn er war nirgends zu finden.
????
Vielleicht hatte ihn die Furcht ergriffen da er wieder einen Brief von einer Bank für eine frühere Bewohnerin zustellen sollte. Sie bekommt etwa drei pro Tag von ihnen und ich habe sie im Dutzend an den Sender zurückgeschickt. Jedes Mal schreibe ich noch größer vorne drauf daß sie nicht mehr hier wohnt. Mittlerweile schreibe ich das in roter Tinte und es hat sich in ein Experiment entwickelt: Was muß ich da draufschreiben bis sie es endlich sein lassen?



 "She's deid!" ????

(= Schottisch für "tot")
Nicht daß wir respektlos sein wollten, aber so langsam ist das der einzige Schritt den wir noch tun können, ohne daß das ein endlos kompliziertes Unterfangen wird für das wir ihre Hinterbliebenen nerven müssten.


Lemon Drizzle Cake

Meine Mittagspause verbrachte ich natürlich dem gesamten bisherigen Tag gemäß damit, die Zutaten für das Abendessen der Bewohner einzukaufen, weil wieder drei von sechs fehlten. Das passiert zur Zeit öfter und wir können es kaum erwarten daß unsere neue festangestellte Köchin anfängt nächste Woche. Etwas bessere Planung und Struktur sind dringend notwendig. Ich hätte schon genug Arbeit mit der Liste der Allergene für jede einzelne Mahlzeit auf unserem 4-Wochen-Speiseplan, für die ich jede verwendete Zutat anschauen und aufschreiben muß...


Lemon Muffin

Ohne Frühstück und ohne Mittagspause folgte nun der "Durchhänger". Zeit für etwas einschläfernden Papierkram. Der findet sich immer und falls wir nicht genug abzuarbeiten haben seit dem 27. November bringt der Postbote neuen. Den wir uns nun schon selber zustellen dürfen. :D
Wenigstens sehen wir dabei gleich alle Stockwerke des Gebäudes und die Cottages auf dem Gelände...ein Bißchen Bewegung während wir anderer Leute Arbeit tun.


Schwarzwälder Heiße Schokolade

Zum Abendessen hatten wir noch ein wenig mehr "Drama", damit uns nicht langweilig wird - eine Bewohnerin erzählte von einem Mann, der mit kurzem Anklopfen einfach in ihre Wohnung gekommen sei - zum zweiten Mal heute! -, in ihre zwei orangen Versicherungsbücher geschrieben habe und wieder gegangen sei. Aus unerfindlichen Gründen betonte sie nach jedem zweiten Satz daß er etwa 55 sei. Ihre gerade anwesende Freundin Ann habe ihn nicht weiter beachtet.
Ja, wir können uns denken daß sie vermutlich von ihrem Betreuer spricht den sie bisher nicht kennt, aber ein gutes Drama lebt vor allem von der Reaktion des Publikums - und damit jagte sie sich am Ende selbst einen Schrecken ein.
Seufz.
Telefonanruf bei ihrem Sohn, der seine Schwägerin anrief damit sie die Freundin Ann anrief und fragte, was sich tatsächlich zugetragen hat.



Und als ich endlich eine halbe Stunde nach Feierabend heimkam trug der Sohn einen alpinen Kleiderberg in die Küche für meine Feierabendgestaltung...


Americano


Mehr sammelt wie jeden Monat wieder Caro.

1 comment:

  1. Hoffentlich bist du an diesem chaotischen Tag überhaupt zum Essen oder Trinken gekommen ;-)
    Liebe Grüße
    Andrea

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