Saturday, 5 July 2025

The week that was

 


Montag, sonnig, 20 Grad. Ich hatte dringend Schlaf nachzuholen, was die Katze ausnahmsweise genehmigte. Ich hatte mir vorgenommen, all die im Haus verteilten Blusen (und T-Shirts) zu sammeln und auf neuen Búgeln zu verstauen. An denen hángen je fúnf davon platzsparend und auf den ersten Blick sichtbar. Bei mir natúrlich nach Farbe sortiert...da kam jede Schattierung von Blau zum Vorschein. Und viel Weiss fúr Hitzetage...Den Mann zog es in eine andere Stadt, ich wáhlte Falkirk. Nicht ahnend, dass da gerade ComiCon stattfand und úberall Teens in Manga- und Combatkostúmen herumliefen. Eine schwarz gekleidete "Puppe" amúsierte mich kóniglich, weil die hinten einen schwarzen "Hai" dranhángen hatte der aussah, als ob er sie in die Kehrseite biss. ??? Keine Ahnung. Wir gingen durch die Fussgángerzone zum Cafe und Leute beobachten. Das Cafe ist hundefreundlich, eine Kundin brachte einen Dalmatinermischling mit schwarzem "Kuhfell", der scheinbar regelmássig daheim ausbúxt und vor dem geschlossenen Cafe wartet, weil er geschlagene Sahne schlecken will. Ein Dackel hatte ein merkwúrdig dunkelgraues Fell mit fast nicht sichtbaren schwarzen Leopardenflecken. Ich will nicht so genau wissen, was in der Hundebevólkerung dieser Stadt abgeht...:D Auf dem Heimweg hielten wir an unserem Einkaufszentrum fúr die Apotheke und einen Abstecher in einen Laden. Da fand sich ein Nackenventilator fur Kollegin Nr.2, die úber Weihnachten und Neujahr einen Monat in Australien verbringt. Ihr "Wichtelgeschenk"...

Sonntag, sonnig, 22 Grad. Wir erwarteten eine Lieferung Katzenstreu. Da meine Katze scheinbar Asthma hat ist die nicht staubend und aus Recyclingpapier. Von der Kompostierbarkeit nehme ich Abstand...Die email dass die versandt sei kam um 0 Uhr 32. Am Morgen fúllte ich daher die Waschmaschine mit den gesammelten Werken. Die warteten alle mal auf ein Búgeleisen, aber das sehe ich nicht in den Teebláttern dieser Tage :D Was nicht auf dem Wáschestánder Platz hatte, kam in den Trockner, da wir auch noch einen Einkauf einschieben mussten vor der Zustellung. Im Baumarkt nahm ich die Papierstreifen mit Farbbeispielen mit - und eine Zitruspflanze, die mir leid tat weil sie am Verdursten aussah. Die durfte in einen Zinkeimer mit viel Wasser auf dem Fensterbrett. Sie saugte eine ganze Schale Wasser auf. War alles gut getimed, alles erledigt und eine halbe Stunde spáter klopfte der Paketlieferant an die Haustúr als die Weisswásche durchlief. Die Katze wachte plótzlich miauend aus ihrem Schlummer auf dem Sofa und kam mich suchen, just ich weitere vier dieser Kombihánger bestellt hatte. Die wurden allerdings an eine Paketstation zugestellt, da ich am Montag arbeiten musste und die Schwiegermutter den Sohn und Enkel zur Gartenfron bestellt hatte. Der Junge schleppt die Kompostsácke mit links. 




Montag, sonnig, 22 Grad, schwúl. Die Nacht war wieder unruhig, nachdem der Junge irgendwann plótzlich seinen ganzen Múll aus dem Zimmer entsorgte und dann einen Stuhl aus dem Esszimmer in seins wuchtete. So wie er im Bett liegend am Laptop studiert, táte mir das Kreuz nur noch weh. Ich begann den Tag daher mit einem Vlog úbers Vloggen...(Videolog, fúr alle denen das Spanisch vorkommt). Bis dann Zeit fúr die Arbeit war. Dort kam das Citizens Advice Bureau vorbei, und die Frau die das anfúhrte erkannte ich gleich - ich war mit ihr in der Geburtsvorbereitung, ihre Tochter ist im selben Alter wie der Junge. Ihre Mutter kam in vergangenen Jahren zu uns als Pflegerin und sang mit ihrem Pflegerinnenchor fúr die Oldies zum Advent. Bleibt doch alles in der Familie...Múllmánner und Fensterputzer gaben sich die Klinke in die Hand, eine Dame klagte im Brustton der Úberzeugung dass ihre Fenster vergessen wurden, aber ich sah an den Scheiben dass er dort auch war: Demenz. Spáter wanderte sie durch die Flure mit ihrer Múlltúte und wartete auf andere Mitbewohner, die ihr sagten was sie damit tun solle. Bis dahin hatte sie diesen weinerlichen Ton, den sie nun stándig hat - nach der Aufmerksamkeit der anderen Dame bedankte sie sich dann ganz normal. Ein Bisschen davon hilft Wunder :) 

Dienstag, bewólkt, 18 Grad. Unser "Insight"-Officer (ja, wir haben so einen :D ) schickte uns den ersten Schub Papierkram, den wir alle lesen und unterschreiben sollten. Scheinbar sind dies Teil 1 und 2 in einer Serie...da sie nun alles ummodeln mússen in ihrem "Independent Living Approach". Ich druckte demnach pflichtgemáss das "Herbert Protokoll" aus fúr die Vormunde eines Herrn, der zum Mittagessen kam, vergass zu essen, dann am Tisch einschlief und erst Abends Hunger hatte...wenigstens war etwas in seinem Magen an diesem Tag. Ich musste Geld einzahlen auf der Post, was mir mein Knie auf dem Heimweg úbel nahm, bergab. Wenigstens war es erledigt bevor die Area Managerin zur Visite kam am Donnerstag, da sie unter anderem Geld záhlt. Ein Herr hatte sich entschlossen wieder am Tisch zu essen statt in seiner Wohnung - solange die Dach-Expertin in ihrer Wohnung verblieb, denn in seinen Worten spielt es keine Rolle, wo er sitze - er kónne sie immer noch hóren...sobald sie wieder komme, bleibe er fern. 




Mittwoch, leichter Niesel, 18 Grad. Der Lieferant wartete vor dem Gebáude, wie gehabt. Diese Lieferung war eine grosse...Ich bekam mehr Menú-Umfragen zurúck und die UnFreiwillige wollte wissen, wann der Catering Manager zum Meeting káme...er plant keins. Dass sie als nicht-Kontraktierte nicht úber den Speiseplan mitbestimmen sagte ich ihr natúrlich nicht so deutlich, das war sein Kommentar dazu. Solange die, die fúr den Service bezahlen keine Beschwerden haben ist er nicht interessiert. Und in der Umfrage unter diesen gilt auch die Mehrheit. Die hat keine Beschwerden. Die úblichen Pappenheimer bringen ihre ewig-selben Extrawúrste daher, aber nur wegen eines Mannes kann ich nicht aus einem 4-wóchigen ein 14-tágiges Menú mit den selben Gerichten machen...da wúrde sich die Mehrheit zurecht aufregen. Das sind alles individuelle Vorlieben und Vorschláge. Nur wenn zwei mir sagen dass das gelieferte Essen kalt sei und die Prásentation zu wúnschen liesse, das muss sich ándern. Der Koch bekommt eine Runde YouTube-Videos úber Prásentation verordnet...statt úber neue Backrezepte nachzudenken muss er bestellen lernen und aufpolieren.

Donnerstag, regnerisch, 17 Grad. Die Area Managerin kam recht frúh fúr die Visite. Ich hatte gerade einige Pull Cords getestet und Listen und Pláne aktualisiert. Mit jedem Wechsel im Kollegium oder unter den Oldies wird das fállig und nun durfte die neue Springerkraft anfangen. Sie ist 16, daher gehen wir das langsam an. Sie wollte dann auch gleich den Papierkram begutachten und 500 Fragen stellen. Das ist immer ein Chaos, weil nebenher auch die normale Arbeit weiterláuft und ich zig Fáden zusammenhalten muss im Hirn. Ich schiebe dann immer wieder etwas zum Scannen in den Drucker und lasse das in der email sitzen bis ich dazu komme. An diesem Tag hatten wir dann zusátzlich einen Vorfall mit einem Herrn, den ich postwendend wieder in seine Wohnung lotsen musste. Dort fiel er und blieb liegen, daher riefen wir am Ende einen Krankenwagen. Die Sanitáter checkten ihn durch und gingen wieder. Am Spátnachmittag kam dann ein weiterer Krankenwagen und nahm ihn mit ins Krankenhaus. Was sich in den Stunden dazwischen ereignete weiss nur seine Tochter.

 


Freitag, regnerisch, 17 Grad, kráftiger Wind. Ich warf die Heizung an im Búro...wo sie 17 Grad gemessen hatten weiss kein Mensch. Es gab Punkte abzuarbeiten vom Vortag, der Lieferant warf grosszúgig eine grúne Baby-Raupe mit in die Bestellung (in einer verpackten Schale Blueberries) und ich scheuchte Rúckzahlungen auf. Die Tochter der Dame mit dem schwarzen Finger sah vorbei, ihre Mutter will heim aber sie muss starke Schmerzmittel nehmen, mit denen sie halluziniert. Um es ganz brutal zu sagen, sie warten darauf dass ihre abgestorbenen Finger abfallen und sie die Hand amputieren kónnen. Und dann den Arm? Sie sprechen bereits von palliativ...die Dosis an Schmerzmitteln, die ihre Mutter nehmen músse  kónne sie daheim nicht handhaben. Wir sehen wohin das fúhrt...um so unverstándlicher, warum ihre Krankenschwester fúr das Insulin nichts gesagt hat als das anfing. Normale Finger werden nicht langsam schwarz. Es erinnert mich an ein Kinderprogramm hier, das meine geliebt haben, "Horrible Histories" - da nahmen sie sich Geschichte mit Liedern, Sketchen und allerlei merkwúrdigen Fakten vor und eine Rubrik war "Stupid Deaths". Die neue Kollegin beauftragte ich mit dem Feuertest. Mein Schreck, sie kann sich sowas wirklich nicht merken! War ich froh heimzugehen...allerdings mit Umweg úber ein Cafe.

Das Wetter spricht von gelber Regenwarnung, da brauche ich einen extrastarken Kaffee.

1 comment:

  1. Oh Mannomann, was für eine Anforderung, mit Senioren umzugehen, die jenseits von Gut & Böse sind. "Stupid Deaths" - aber das erlebe ich hier auch, dass aus einer Blase am Fuß dann eine üble Nekrose wird und den Kindern nichts davon gesagt wird, bis es zu spät ist. War auch ein Diabetiker. Offensichtlich bringen die Schulungen da keine (Er)Kenntnisse.-
    Ich frage mich ja manches Mal, wenn ich hier so deine Berichte lese, wie du das durchhältst. Bist ja nun auch nicht gerade von deinen Lebensbedingungen her verwöhnt. Die Entscheidung, den Heimweg über ein Café anzutreten, ist da die einzig Richtige.
    Alles Lieb!
    Astrid

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