Memorykarten erscheinen ja recht harmlos so auf den ersten Blick - in die Kamera schieben, knipsen, hochladen oder ausdrucken lassen, löschen, fertig. Oder? Nö, die sind komplizierter als man denkt!
Als erstes habe ich gelernt, meine Memorykarte nienieniemals am Computer zu löschen nach dem Hochladen der Fotos, sondern auf der Kamera - selbst auf der Kamera sollten die nicht nur gelöscht werden, sonst kommt irgendwann mal diese undefinierbare "Fehlermeldung 101" daher und die Kamera streikt. Nein, frau formatiert die Karte vor jedem Einsatz, das löscht alle Daten. Außerdem laden sich die Fotos von einer formatierten Karte schneller hoch.
Diesen Juli habe ich gelernt, das "Menü" der EOS nicht auf "Format" stehenzulassen. Nachdem ich die Kamera auf dem Heimweg aus der Tasche nahm, feststellte daß sie nicht abgeschaltet war und plötzlich nur noch 2/2 Fotos draufwaren...von vorherigen 1400+ !!!
Wenn frau sich da nicht vor dem Abflug einige Fotografenblogs "reingezogen" hätte wären ihr in dem Moment der Magen in die Schuhe gerutscht, der Skalp hätte Feuer gefangen und die Magensäure hätte gebrodelt! Wo gibt es denn sowas, daß sich die Kamera ihre Karte selbst formatiert und zufällig genau die Knöpfe in der Kombination gedrückt werden die dazu notwendig sind???
Und dann?
- Sofort alle Daten auf der Memorykarte sichern.
- Nicht mehr fotografieren! Karte rausnehmen und eine neue einlegen.
- Karte bei erster Gelegenheit evaluieren lassen - dazu lädt frau sich ein Programm wie z.B. "CardRecovery v.6.10 build 1210/ Evaluation Version" hoch, das kostenlos die Karte scannt und Dateien aufspürt, die noch vorhanden sind. Falls die gerettet werden können speichert die dazugehörige Software für etwa £26,57 die Fotos in einem folder. Vorher muß nicht bezahlt werden, denn wenn nix mehr da ist wäre das ja verschwendetes Geld.
- Folder in der FotoGallery sichern. Das Programm bleibt einem auf dem Computer erhalten, für alle späteren "Unfälle", inklusive updates alle zwei Jahre oder so.
- Aufatmen!
Wer hätte es gedacht?!
Und ich habe vorher noch müde gelächelt über diese YouTuber, die einem dringend anraten Fotos auf Reisen jeden Abend auf mindestens drei Arten abzuspeichern, einer davon auf einer externen Festplatte, und am besten auch gleich noch eine Runde Fotos heimzuschicken auf einem Memorystick oder einer CDRom- ich fand das völlig übertrieben. Wenn ich dann aber von Reisenden lese, denen in LaPaz ein Rucksack mit einer Profi-Kamera, mehreren Objektiven, einer 32GB Memorykarte und allen Reisepässen geklaut wurde....
Ich sollte mir zumindest mal angewöhnen, die Kamera abzuschalten bevor sie verstaut wird. Und die Fotos am Abend zu sichern ist auch schnell getan. (Ich bemühe mich allerdings immer noch, nicht auf diese Stimme zu hören die da sagt - siehste, hättste das Läppi mitgeschleppt wäre das alles noch am Abend auf der Festplatte gelandet...und wenn dann wer das Läppi klaut, hä???)
Einige Kameras überschreiben die Dateien übrigens wenn die Karte formatiert wird, auch wenn man weiter fotografiert passiert genau das - das Programm ist nicht in jedem Fall erfolgreich. Manche Fotos sind dann tatsächlich futsch. Ich hatte Glück, ich habe 1458 Fotos gerettet.
Das hake ich dann auch mal als ersten Teil meines Fotokurses ab...#2 der "Sommer-Bucketliste"...
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