Saturday, 4 December 2021

The week that was

 


Samstag, kalt mit Schneeflurries. Am Morgen fanden wir in der Arbeit ein Gewáchshaus vor der Gartentúr, das wir bislang nicht unser Eigen nannten...nebst aufgeháuftem Laub, das sich alles dort gesammelt hatte. Oh well. "Arwen" hatte gewútet úber Nacht. Ich bekam die Schlússel zurúck fúr die Wohnung des verstorbenen Bewohners und musste deshalb ein Assessment durchscannen an diverse Personen - das bringt die notwendigen Reparaturen in Gang. Ich liess es allerdings erstmal zwei Stunden auf dem Schreibtisch liegen, weil das sonst zu unmittelbar gewesen wáre nachdem ich seine weinende Tochter in der Túr stehen hatte...Das Zeugnis der Springerkraft ist abgeschickt, die Arbeitsstunden úber Weihnachten an den Notfalldienst gemeldet (weil der einige Stunden mehr úbernehmen muss als sonst) und wir vermieden gerade so den Haggis-Gau unter einigen Oldies. Wir haben eine deutsche Bewohnerin die lánger in Schottland gelebt hat als unsere Kolleginnen, die hier geboren wurden. Sie hat einige Eigenarten - sie beschwerte sich úber den Haggis, den sie die Woche zuvor bekam, der sei trocken und bleich gewesen: "War das vegetarischer Haggis? Ist das der, den wir an St. Andrew's bekommen?" Mit ihrer Krittelei stachelt sie derzeit einen anderen Mann an ihrem Tisch auf, der dann komplett úberreagiert...

Sonntag, Schnee. Advent, Advent, die Hútte brennt...im úbertragenen Sinne, mit Omicron in Nordengland. Das ist die all-singende, all-tanzende súdafrikanische Variante die mit 50 Mutationen schillert...Tanzania lásst grússen. Mein einziger freier Tag in der Woche, da hatte ich die Fotos der restlichen Urlaubstage hochzuladen, damit ich welche zeigen kann hier. Wir haben keinen Lockdown, aber aus dem Haus kommen wir auch nicht wegen Weihnachtstrubel-Menschenmengen und neuer Variante. Die schottische Regierung weiss noch von keiner Ansteckung, aber wir wurden angehalten uns so zu benehmen als sei sie bereits hier. Das bedeutet daheim bleiben soweit es geht. Life in times of Corona. Nach úber 500 Fotos hatte ich wieder genug, das reichte vorerst, v.a. weil Google anfing mich rauszuwerfen. Dann ist Schluss, fúr den Geduldsfaden. 



Montag, neblig und trúb mit restlichem Schnee. Die Kóchin kam in die Arbeit, um dem Koch bei den Vorbereitungen fúr St. Andrew's zu helfen. Der Steak Pie war am Kócheln, die Suppe fertig, das Gemúse vorbereitet und der Haggis auf Vorrat. Ich bekam Rúckmeldung von einem a capella-Chor, der Weihnachtslieder singen wúrde fúr unsere Oldies vor ihrem Weihnachtsessen. Der Entertainer sagte leider ab, da muss ich eine/n andere/n finden. Zur Not fragen wir den Enkel einer der Bewohner, der mit der Tuba káme...mal was anderes. Es wird sich schon etwas ergeben. Ich hatte die Bestellungen zu erledigen, die Menúwahl auszudrucken und ein Risk assessment fúr die schwangere Kóchin zu schreiben. Daran feilte ich eine Weile...viel Papierkram, viel zu lesen - ich wusste bisher nicht, dass wir gar soviele policies fúr werdende Mútter haben. Nun bin ich schlauer...

Dienstag, regnerisch. St. Andrew's Day. Ich begann den Tag mit Rechnungen schreiben, Risk assessment vorbereiten, Sángerin buchen fúr das Weihnachtsessen und einen CCTV-Ingenieur auftreiben, da das kein Signal hatte. Die Kolleginnen waren doppelt, da es nach dem Mittagessen die Feier vorzubereiten galt: Tische zusammenrúcken und decken, Loungesessel anordnen fúr den Sánger nach dem Essen, das Essen vorbereiten. Wáhrend eine sich um das Mittagessen kúmmerte und dem Koch unter die Arme griff, war die andere putzend und staubsaugend im Gebáude unterwegs. Ich wurde in jeder nótigen Entscheidung angefragt...neben der Bestellungen neuen farbgekennzeichneten Allergie-Bestecks und digitaler Thermometer her. Die Bewohner hatten einen guten Nachmittag, gutes Essen und viel sozialen Kontakt - tat ihnen rundum gut.
Das ging reibungslos vonstatten und als ich ging, hórten sie dem Sánger zu und sassen in der Runde.



Mittwoch, kalt aber trocken und sehr neblig. Die Kóchin war erstmals wieder in der Arbeit nach zwei Wochen Norovirus und einer Woche Urlaub. Ich hatte Formulare mit ihr auszufúllen zwecks Krankheit und Schwangerschaft. Das risk assessment "ruht" nun auf dem desktop. Wir warteten vergeblich auf unsere Obst- und Gemúse-Lieferung, die sonst jeden Mittwoch ankommt. Mit der Milchlieferung ist es derzeit auch als ob wir Roulette spielten. Die Kóchin rief an und beschwerte sich. So wie letzte Woche: Als ich in die Arbeit kam und die Chefin gerade am Telefon war um sich ebenfalls darúber zu beschweren...es liege an den Lieferanten, nicht an ihnen als Produzenten. Der Mann, der die Lieferung an Freitagen bringt, sieht aus als ob er einer unserer Bewohner sein kónnte, altersmássig. Trifft uns da die Knappheit an Fahrern?

Donnerstag, gefroren und trocken. Der Arbeitstag war in "vorher" und "nachher" unterteilt. Vorher hatte ich Papierkrieg, wie jeden Tag, von den Finanzen zur Menúwahl. Dann verbrachte ich 2 1/2 Stunden auf dem Hin- und Rúckweg zu und auf der Beerdigung des ehemaligen Bewohners. Es war eine humanistische, die ich besser finde weil sie uns da vom Verstorbenen aus seinem Leben erzáhlen und wir Dinge erfahren, die niemand wusste. Er war z.B. 1982 fúr Tapferkeit ausgezeichnet worden nachdem er jemanden aus einem einstúrzenden Gebáude rettete und einen Toten barg. Nicht etwas, das er jemals an die grosse Glocke gehángt hátte. Nachher suchten wir nach den verschollenen Milch- und Obst & Gemúse Lieferungen...die Milch fehlte wieder, obwohl die Woche davor sich sowohl die Kóchin als auch die Chefin beschwert hatten und vom Gemúse hórten wir nie wieder nach dem Anruf bei der Firma. Dabei hatten wir nur die leichte Zuckerschicht im Foto und am Tag zuvor Regen...



Freitag,  . Wir gaben der Kóchin Lizenz, sich telefonisch abzuregen bei Lieferanten...:D Das Gemúse wartete zwar vor der Túr als ich in die Arbeit kam, aber sie hatten die Liste der vorherigen Woche geschickt - keinerlei Obst vertreten, und kaum die Hálfte dessen was wir brauchten. Stattdessen haben wir nun zwei Rúben, vier Mangold, Doppelpackungen an allem von Karotten úber Tomaten bis zu neuen Kartoffeln. Nur keinen 20kg Sack davon...Dieses Mal hatte sie einen der Bosse dort am Telefon - der nicht beeindruckt war von der Leistung seiner Mitarbeiter. Die zwei leerstehenden Wohnungen, die zur Zeit renoviert werden, wurden nun Bewerbern von unserer Warteliste zugeteilt - je nachdem wann sie fertig sein werden. Wir sind gespannt. Dieses Mal bekommen wir ein Ehepaar, wenn sie die Wohnung akzeptieren.

Heute, ganz ungwohnt, beginne ich mein Wochenende nach dem Kaffee mit Andrea.

5 comments:

  1. So viel zu tun bei euch wegen Unzuverlässigkeiten! Ich weiß nicht, ob ich dafür noch Nerven hätte! Da bin ich froh, hier in meinem Ein-Personen-Pflegeheim zu sitzen, frisch geboostert und mit genug Lebensmitteln ausgestattet. Kalt fide ich es hier allerdings auch. Übrigens hat die komplette Familie des verstorbenen Cousins einen Impfdurchbruch, da ein Enkel infiziert war. Was für ein Durcheinander jetzt!
    Bleib gesund & munter!
    Astrid

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  2. Du brauchst offensichtlich gute Nerven. Wann hört dieser Mist mal auf? Ich hoffe, es gibt auch viel Schönes.
    LG
    Magdalena

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    1. Mit Brexit und Corona im gemischten Doppel? Vermutlich wenn die Hólle zufriert! Zum Glúck habe ich Galgenhumor...LG nic

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  3. Oh man, da läuft es ja richtig toll... bekommt ihr eure Bewohner noch satt?
    Ich habe ja vom Fahrermangel gehört, dachte aber es würde sich langsam geben.
    Corona und Brexit, eine Halsbrecherische Kombination!
    Pass auf dich auf
    Andrea

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  4. Arwen muss ja ganz schön Fahrt aufgenommen haben, wenn sie selbst Gewächshäuser verschiebt. Nervenaufreibendes wurde im Gegensatz zu Obst und Gemüse wieder reichlich geliefert. Hoffentlich bringt die neue Woche gerade Erfreulicheres.
    Liebe Grüße
    Andrea

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