Saturday, 11 January 2025

The week that was

 


Samstag, 1 Grad, fahles Sonnenlicht, teils gefroren. Der Mann stúrmte morgens aus dem Haus um das Tochterkind zur Arbeit zu bringen - und kam Minuten spáter wieder, schmetterte die Haustúr zu und rief sie an. Ich griff mir meine Wásche und machte mich auf den "Treppenabstieg"...er sass in voller Winterbekleidung auf dem Sofa und drúckte an seiner Nase herum: Er war auf Eis ausgerutscht und dieses Mal fiel er auf sein Gesicht. Er habe sich vielleicht die Nase gebrochen und Gehirnerschútterung...wollte aber kein Taxi nehmen um einen Mediziner zu sehen. Stattdessen sass er regungslos auf dem Sofa unter einer Fleecedecke. Mein erster Blick fiel auf sein Schuhwerk, "winkle pickers" die er zur Arbeit anzieht: Ohne Profilsohle, selbst schon glatt, und dann Eis dazu...das sind nun etliche Stúrze, in der Arbeit wúrde ich ihm einen falls detector umbinden. Das Tochterkind rief an und fragte nach wie es ihm ginge. Leichter Kopfschmerz, geschwollene Nase, Abschúrfungen am Kinn und ein geschwáchter rechter Arm, sagte er - nichts das ihm Sorgen mache. Ich warf die Heizung und zwei Ladungen Wásche sowie den geheizten Wáschtrockner an. Die Reste des Geburtstagsfestes Mitte der Woche besorgte ich dann eben in meiner Mittagspause als ich wieder arbeitete. Fúr diesen Tag hielten wir uns an die Anweisung, daheim zu bleiben wegen "baltischer Kálte"...bis der Mann ins Cafe wollte, damit er seinen Schreck úberwinde - und danach noch unangekúndigt die Tochter abholen fuhr, die aber lieber spontan an einer Party mit den Kollegen dort teilnahm. Sie hat sich fúr eine Vollzeitstelle in dieser Stadt beworben.

Sonntag, 1 Grad, leichter Schneefall am Morgen. Der Mann hatte sich erholt von seinem Schock des Vortages, die Nase blieb geschwollen und das Kinn zerkratzt, aber er traute sich wieder aus dem Haus und war einkaufen. Am Nachmittag wollte er in ein weiteres Cafe, hing dann aber stundenlang schlafend schrág im Sessel. Ich las mir derweil den doorstop einer Gebrauchsanweisung fúr den Schnellkochtopf durch (weil in 25 Sprachen). Der kam aus der Heimat, úber Irland, mit Extragebúhr fúr den Zoll, die sie erst am Liefertag genau nennen kónnen. Dafúr sollte er 20 Jahre halten. Und funktioniert auf Induktion, da ich diesen launischen italienischen Herd habe den sie damals ebenfalls importieren mussten, weil der Kúchenhersteller lieber Reparaturen fúr mehrere Hundert £ durchfúhren liess als den unter Garantie zu ersetzen. Die Ersatzteile und die italienische Designer-Platte ergaben einen vóllig neuen Herd :D Der kam damals úber die Schweiz und Súdfrankreich, weil sie schon da nicht so genau wussten wo Schottland liegt...Wir waren im Cafe eines Supermarktes, weil ich etwas zu kaufen vergessen hatte. So nahm ich auch noch zwei Pullis mit, weil es derzeit kalt ist und die Schwiegermutter Geld geschenkt hatte zu Weihnachten. Es war Schlussverkauf.




Montag, 3 Grad, verharschter Schnee und Eis, gelbe Wetterwarnung fúr Temperaturen bis zu -15 Grad wáhrend der Woche. Den Koch traf ich morgens schon mit dem Streuwágelchen an, sehr gut. Da musste ich gar nichts sagen. Und es war nótig...úber das Wochenende hatte niemand gestreut, daher war der Gehweg weiss. Aber dann hatten sie da auch Fallentin, weil die Bewohner in ihren Wohnungen purzelten. Ich wurde von Outlook in einem Look begrússt, mit dem ich nichts anfangen kann - all die emails an die Einrichtung waren verschwunden, der Drucker scannte nur zu meiner privaten email und ich konnte nicht nachschauen, was in der Bestellung bereits enthalten war. Immerhin war der eine Lieferant auf Zack, kaum fragte ich nach der Gutschrift fúr 9kg Creme de la Creme Kartoffeln (weil der Koch ausdrúcklich und dreimal nur nach einem kg gefragt hatte) kam die auch schon durch. Wobei ich trotzdem das Gefúhl habe, dass sie abwarten ob wir das reklamieren bevor sie es zurúckzahlen...am Ende fand ich heraus, warum meine email so seltsam aussah und sobald ich auf die neue Version umschaltete, mit der wir seit Herbst vorletzten Jahres (!) arbeiten, erwarteten mich emails so lange wie mein Arm. Was das sollte weiss ich nicht - warum trainieren sie uns auf der neuen Version, nur um dann an der alten festzuhalten? 

Dienstag, -3 Grad, gefroren, etwas fahles Sonnenlicht. Ich suchte nach einem Weg meine neue Outlook-Version zu óffnen, weil die alte launisch ist - mal hat sie den Button zum Wechseln, mal nicht und das hindert meine Arbeit ungemein wenn alle Berichte des Notrufdienstes an die neue mail geschickt werden...Ich muss scheinbar fortan ein fúnftes und sechstes Window óffnen jeden Morgen und online einloggen, weil ich offline nur die alte Version bekomme. Da haben sie in den HQs mal wieder nur an ihre eigene Bequemlichkeit gedacht, denn die Einrichtungen wurden schon vor Langem auf die neue Version umgestellt. Ófter mal was Neues...kein Wunder, dass sie stándig Beschwerden úber ihr IT-training einheimsen. Ein Handwerker bohrte in einer der Toiletten als ich ankam, dort fiel der Dispenser fúr die Papierhandtúcher von der Wand. Der sei falsch angebracht worden - wage ich zu bestreiten, denn er hielt seit vielen Jahren ohne Probleme. Da hatte wer mit Ellbogenschmalz dran gezogen oder versucht, den falsch zu óffnen. Ein anderer kam auf gut Glúck vorbei, um das Badezimmer einer Dame zu vermessen, das in einen Wetroom umgebaut wird - sie solle ihre Farben aussuchen. Gute Nachrichten zum Neujahr, sie wartete schon eine ganze Weile - wenn auch momentan im Krankenhaus.





Mittwoch, -4 Grad, sonnig. Lieferantentag - und diese Lieferung war teuer...ich bekam emails von HR und der Area Managerin úber Langzeit-Abwesenheits-Treffen und Stresspláne in der Arbeit. Woraus ich schloss, dass sie das Treffen mit der neuen Kollegin hatten und wir von ihr hóren wúrden. Was dann auch prompt der Fall war. Sie káme nach dem 20. wieder, nehme die ersten fúnf Sonntage frei. Dafúr geht ihr Resturlaub flóten. Okay. Wie der Bewohner das nahm muss ich nicht erst erláutern, er war der Hoffnung dass ihr gekúndigt wúrde. Daraus erschloss sich auch ihre Ausrede fúr ihr Verhalten: Stress. Egal, ich schickte ihr die Broschúren, erwáhnte Occupational Health und machte den Termin aus mit ihr fúr eine Woche spáter. HR war damit zufrieden. Ich sprach mit einer Bewohnerin, die einen unerwarteten Besucher in der Wohnung hatte um fúnf Uhr morgens - der neue Herr wanderte, und wáhrend er sich daran erinnerte dass seine Wohnung am Ende des Korridors ist, hatte er das falsche Stockwerk erwischt. Ungeplant spielte das der Tochter der Dame in die Hánde, die seit vielen Monaten versucht ihre Mutter davon abzubringen, teils um drei Uhr morgens aufzustehen und ihre Túr aufzuschliessen, weil sie fúrchtet morgens die Diabetes-Krankenschwester mit ihrem Insulin zu verpassen. Ich emailte das Sozialamt zwecks eines neuen Nummerncodes fúr den key safe an ihrer Wohnungstúr - das wúrde dieses Problem lósen. Die Tochter des Herrn erwáhnte, dass die Pfleger eine Zeitlang nicht alle seine Medikamente verabreicht hatten, was bei ihm zu Halluzinationen und Disorientierung fúhrt - wir hoffen, das legt sich. Am Abend fuhren wir in eine andere Stadt zum Essen, mit dem Tochterkind und A. Das Tochterkind fuhr dorthin in ihrem ersten eigenen Auto, sie hat sich einen Renault Clio gekauft.

Donnerstag, -3 Grad, fahles Sonnenlicht. Ich forderte an dass der Parkplatz gestreut wurde, nachdem der Wetterbericht von -8 Grad sprach in der kommenden Nacht. Das ging recht flott, ein Arbeiter tauchte auf, gefolgt von einem kleinen Laster mit einem Streuaufsatz hintendran. Der fuhr dann einige Male in alle Richtungen auf dem Parkplatz herum und ich sah da schon einen Unterschied. Kollegin Nr.2 kam mit dem Taxi, nachdem sie am Vortag Verspátung hatte weil sie úber einen vereisten Parkplatz des Councils schlittern musste und den ungestreuten Weg hinunter zu unserer Einrichtung. Fúr beides sind wir nicht verantwortlich. Ich sagte dem Property Officer dass wir bis zum Tor streuen, weil unsere Bewohner zu Fuss gehen. Die Ex-Chefin bestand immer darauf dass wir nur den Gehweg rund um die Eingangstúr streuen mússten - das erscheint mir nicht sicher...der Arbeiter sagte dasselbe wie der Property Officer: Wir seien die Einzigen mit Schnee. Wir haben unser eigenes Mikroklima hier an der Wasserscheide :D Erledigt. Kurz vor Schichtende machte ich den Fehler, mir den Stauraum mit den Weihnachtsdekorationen anzusehen - meine ordentlichen Boxen sahen wieder aus wie ein Schlachtfeld. Wáhrend die Kollegin Essen lieferte, ráumte ich derweil im Stauraum herum...




Freitag, -7 Grad, fahles Sonnenlicht. Ein Anblick, den wir lieber nicht sehen...Der Arbeitstag begann mit dem Feuemeldertest, fúr den wir am Vortag zu bescháftigt waren. Dann kamen die Kleinkinder wieder, die dieses Mal frúher nach Hause aufbrachen als sonst. Kollegin Nr.2 lieferte Essen und kam anschliessend ins Búro, um mir von einem Bewohner zu berichten, der nicht gut aussehe - die Pflegerin rief seinen Vormund an, damit der den Arzt anforderte. Am Ende kam der Krankenwagen und nahm ihn mit. Das haben wir nicht so gerne. Die Bewohner setzten sich zum Afternoon Tea zusammen, eine der Damen fragte ob sie das órtliche College anrufen kónne, weil die Studenten dort in einer anderen Einrichtung Haare geschnitten und Nágel lackiert hátten - klar, alles was den schnóden Alltag aufpeppt fúr sie ist willkommen. Die UnFreiwillige kam mit einem Vorschlag fúr ein anderes Dessert fúr Burns Night, aber wir haben nun eins auf dem Plan und nicht alle mochten was sie vorgeschlagen hatte, das testen wir erst. Sie wúrde Shortbread und Tablet auf die Tische legen...wenn sie dafúr die Trommel rúhren, plane ich beide Kóche ein fúr den Tag: Letztes Mal waren es 8 mehr am Tisch als sonst. Jedes Bisschen hilft unserem Budget.

Nach dem Kaffee gehe ich Passbilder machen - fúr meinen neuen Ausweis fúr die Behindertenparkplátze...😢

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