Samstag, 1 Grad, fahles Sonnenlicht, teils gefroren. Der Mann stúrmte morgens aus dem Haus um das Tochterkind zur Arbeit zu bringen - und kam Minuten spáter wieder, schmetterte die Haustúr zu und rief sie an. Ich griff mir meine Wásche und machte mich auf den "Treppenabstieg"...er sass in voller Winterbekleidung auf dem Sofa und drúckte an seiner Nase herum: Er war auf Eis ausgerutscht und dieses Mal fiel er auf sein Gesicht. Er habe sich vielleicht die Nase gebrochen und Gehirnerschútterung...wollte aber kein Taxi nehmen um einen Mediziner zu sehen. Stattdessen sass er regungslos auf dem Sofa unter einer Fleecedecke. Mein erster Blick fiel auf sein Schuhwerk, "winkle pickers" die er zur Arbeit anzieht: Ohne Profilsohle, selbst schon glatt, und dann Eis dazu...das sind nun etliche Stúrze, in der Arbeit wúrde ich ihm einen falls detector umbinden. Das Tochterkind rief an und fragte nach wie es ihm ginge. Leichter Kopfschmerz, geschwollene Nase, Abschúrfungen am Kinn und ein geschwáchter rechter Arm, sagte er - nichts das ihm Sorgen mache. Ich warf die Heizung und zwei Ladungen Wásche sowie den geheizten Wáschtrockner an. Die Reste des Geburtstagsfestes Mitte der Woche besorgte ich dann eben in meiner Mittagspause als ich wieder arbeitete. Fúr diesen Tag hielten wir uns an die Anweisung, daheim zu bleiben wegen "baltischer Kálte"...bis der Mann ins Cafe wollte, damit er seinen Schreck úberwinde - und danach noch unangekúndigt die Tochter abholen fuhr, die aber lieber spontan an einer Party mit den Kollegen dort teilnahm. Sie hat sich fúr eine Vollzeitstelle in dieser Stadt beworben.
Sonntag, 1 Grad, leichter Schneefall am Morgen. Der Mann hatte sich erholt von seinem Schock des Vortages, die Nase blieb geschwollen und das Kinn zerkratzt, aber er traute sich wieder aus dem Haus und war einkaufen. Am Nachmittag wollte er in ein weiteres Cafe, hing dann aber stundenlang schlafend schrág im Sessel. Ich las mir derweil den doorstop einer Gebrauchsanweisung fúr den Schnellkochtopf durch (weil in 25 Sprachen). Der kam aus der Heimat, úber Irland, mit Extragebúhr fúr den Zoll, die sie erst am Liefertag genau nennen kónnen. Dafúr sollte er 20 Jahre halten. Und funktioniert auf Induktion, da ich diesen launischen italienischen Herd habe den sie damals ebenfalls importieren mussten, weil der Kúchenhersteller lieber Reparaturen fúr mehrere Hundert £ durchfúhren liess als den unter Garantie zu ersetzen. Die Ersatzteile und die italienische Designer-Platte ergaben einen vóllig neuen Herd :D Der kam damals úber die Schweiz und Súdfrankreich, weil sie schon da nicht so genau wussten wo Schottland liegt...Wir waren im Cafe eines Supermarktes, weil ich etwas zu kaufen vergessen hatte. So nahm ich auch noch zwei Pullis mit, weil es derzeit kalt ist und die Schwiegermutter Geld geschenkt hatte zu Weihnachten. Es war Schlussverkauf.
Montag, 3 Grad, verharschter Schnee und Eis, gelbe Wetterwarnung fúr Temperaturen bis zu -15 Grad wáhrend der Woche. Den Koch traf ich morgens schon mit dem Streuwágelchen an, sehr gut. Da musste ich gar nichts sagen. Und es war nótig...úber das Wochenende hatte niemand gestreut, daher war der Gehweg weiss. Aber dann hatten sie da auch Fallentin, weil die Bewohner in ihren Wohnungen purzelten. Ich wurde von Outlook in einem Look begrússt, mit dem ich nichts anfangen kann - all die emails an die Einrichtung waren verschwunden, der Drucker scannte nur zu meiner privaten email und ich konnte nicht nachschauen, was in der Bestellung bereits enthalten war. Immerhin war der eine Lieferant auf Zack, kaum fragte ich nach der Gutschrift fúr 9kg Creme de la Creme Kartoffeln (weil der Koch ausdrúcklich und dreimal nur nach einem kg gefragt hatte) kam die auch schon durch. Wobei ich trotzdem das Gefúhl habe, dass sie abwarten ob wir das reklamieren bevor sie es zurúckzahlen...am Ende fand ich heraus, warum meine email so seltsam aussah und sobald ich auf die neue Version umschaltete, mit der wir seit Herbst vorletzten Jahres (!) arbeiten, erwarteten mich emails so lange wie mein Arm. Was das sollte weiss ich nicht - warum trainieren sie uns auf der neuen Version, nur um dann an der alten festzuhalten?
Dienstag, -3 Grad, gefroren, etwas fahles Sonnenlicht. Ich suchte nach einem Weg meine neue Outlook-Version zu óffnen, weil die alte launisch ist - mal hat sie den Button zum Wechseln, mal nicht und das hindert meine Arbeit ungemein wenn alle Berichte des Notrufdienstes an die neue mail geschickt werden...Ich muss scheinbar fortan ein fúnftes und sechstes Window óffnen jeden Morgen und online einloggen, weil ich offline nur die alte Version bekomme. Da haben sie in den HQs mal wieder nur an ihre eigene Bequemlichkeit gedacht, denn die Einrichtungen wurden schon vor Langem auf die neue Version umgestellt. Ófter mal was Neues...kein Wunder, dass sie stándig Beschwerden úber ihr IT-training einheimsen. Ein Handwerker bohrte in einer der Toiletten als ich ankam, dort fiel der Dispenser fúr die Papierhandtúcher von der Wand. Der sei falsch angebracht worden - wage ich zu bestreiten, denn er hielt seit vielen Jahren ohne Probleme. Da hatte wer mit Ellbogenschmalz dran gezogen oder versucht, den falsch zu óffnen. Ein anderer kam auf gut Glúck vorbei, um das Badezimmer einer Dame zu vermessen, das in einen Wetroom umgebaut wird - sie solle ihre Farben aussuchen. Gute Nachrichten zum Neujahr, sie wartete schon eine ganze Weile - wenn auch momentan im Krankenhaus.
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