An sich zu frúh, aber gestern nach Feierabend in der Dunkelheit bei -2 Grad war es schon ein heimeliger Anblick.
"the fairy mountain of the Caledonians"
An sich zu frúh, aber gestern nach Feierabend in der Dunkelheit bei -2 Grad war es schon ein heimeliger Anblick.
Auto |
S-Bahn |
Wegen Grosseinsatz auf der Strecke Umsteigen auf die U-Bahn |
Flugzeug |
S-Bahn |
Zwei Zúge heim |
Und mit dem Auto abgeholt |
Samstag, grau, 11 Grad. Der Mann bekam einen Anruf eines der órtlichen Supermárkte, in dem er vor ein paar Wochen ausgerutscht und ein zweites Mal auf sein gerade verheiltes Handgelenk gefallen war. Sie teilten ihm mit dass sie ihrerseits nun ihre Untersuchung abgeschlossen hátten, nun sei es an ihm ob er sie auf Schmerzensgeld verklagen wolle. Was wahrscheinlich der Fall ist, allerdings kónnte das ein Jahr dauern, sagte die Anwáltin. Kommt davon wenn sie ihre HACCP-Ausbildung vernachlássigen...uns wird die eingedrillt. Danach wollte er ins Cafe, wo ich erstmal eine ganze Weile auf ihn wartete, weil er nicht erwáhnt hatte dass er bei der Gelegenheit auch gleich den Screen seines Handies reparieren liess, weil der wie ein Spinnennetz aussah und langsam den Dienst verweigerte. Die Baristas standen mit Santa Claus-Mútzen hinter der Theke, úber die er seinen Senf dazugeben musste - "surely not, it's only November!" - und sich dann einen Mince Pie bestellte. Hmmm...Der Umweg durch den anderen Supermarkt blieb kurz, der war bereits vóllig úberrannt mit Einkáufern, auch der Parkplatz war rammelvoll. Wobei es nicht hilft dass sie dort ausgerechnet in dieser Zeit an mehreren Stellen baggern.
Sonntag, grau, regnerisch, 10 Grad. Ich stand auf fúr den Brunch im kanadischen Cafe. Das wurde scheinbar von einem Eishockey-Spieler gegrúndet. Wir hatten gerade herausgefunden dass wir mit unserer "Blue Light"-Karte dort nochmal Rabatt bekommen fúr das Frúhstúck, das ohnehin nur £1.- kostet mit einem Getránk. Nach einer Himbeerschokolade fuhren wir zum Retail Park, weil ich knusprige Brótchen kaufen wollte. Unter dem Deckmántelchen der Lunches fúr die Woche :D Am Nachmittag brachte mich dann nichts mehr vor die Túr. Ich therapierte mein Knie mit heissem Wasser, das hilft normalerweise fúr eine Weile, aber in bewáhrter Art und Weise fúhle ich das kalt-feuchte Wetter nun in den Gelenken. Wunderbar, alles was der Mensch nicht braucht :D Der Mann brach zu einem einsamen Spaziergang auf, ohne Hund. Da ihm die Bewegung fehlte.
Montag, regnerisch, 9 Grad. Die Arbeit rief...und ein UPS-Mensch brachte die Tintencartridge fúr den Drucker, hurra! Sprach's, setzte sie ein und - nichts. 😕Dann bestellte ich eben Toner...Die Familie eines neuen Bewohners brachte seine Móbel, er wird direkt aus dem Krankenhaus einziehen. Einige Klempner und Gas Call gaben sich die Klinke in die Hand, wir hatten Probleme mit dem heissen Wasser und einigen Mischventilen und die Pressure Vessel zeigte selbst bei 2 bar konstant niedrigen Druck an und die Pumpe lief nicht. Irgendwann fállt dann die Heizung aus...Ich schrieb die Menúwahlen des Tages von Hand und die Area Managerin bat darum, Fotos der unterschriebenen Mietvertráge an Admin zu schicken. Sie wollen dass alles digital funktioniert in der Zukunft, aber das kleinste Problem hat solche Auswirkungen. Den Úberweisungsantrag der Bank musste unsere Sachbearbeiterin selbst ausfúllen. Wenn der Drucker nicht funktioniert, dann in jedem Bereich...er scanned nicht, druckt nicht, kopiert nicht. Meine PI Coding Formulare zum Rechnungen bezahlen konnte ich nur als Attachment der Antwort-email schicken und musste ausdrúcklich hinschreiben, dass ich die Zahlung autorisiere. Lovely.
Dienstag, 8 Grad, Nebel. 12 in 12. Nebenher gaben sich die Handwerker die Klinke in die Hand, in erster Linie Gas Call. Eine Dame hat gar kein Mischventil unter ihrem Waschbecken, kein Wunder dass ihr Heisswasser mit 60 Grad aus dem Hahn kommt. In allen anderen Wohnungen wurde das eingebaut, warum nicht bei ihr? Eine Tochter berichtete dass ihr Vater mit Lungenkrebs diagnostiziert wurde und sie bereits "schwarze Flecken" in der Náhe der Nieren und auf Lymphknoten gefunden hátten - er leidet an "mild cognitive impairment", was eine komplette Fehlbezeichnung ist, da er sowohl das Kurzzeit- als auch das Langzeitgedáchtnis verliert. In diesem Fall ist es ein Segen, weil er die Diagnose sofort wieder vergessen hat und sie wollen das so beibehalten. So warten wir nun auf zwei Bewohner, eine Wohnung und eins der Zwei-Schlafzimmer Cottages fúr Rollstuhl-Benutzer. Denn wie ich beim letzten Todesfall sah habe ich das kaum eingegeben wenn die Area Managerin bereits die Aufgabe bekommt, die Wohnung neu zu vergeben. Die Dame war keine drei Stunden tot. Bevor die Manager sich darúber beschwerten hátten wir der Familie prompt mitteilen mússen dass sie doch bitte die Wohnung leeren sollten so schnell es geht - nun geben sie ihnen zwei Wochen dafúr.
Mittwoch, leichte Nebelschwaden, feucht, 12 Grad. In der Arbeit erwarteten mich zwei Mánner der Firma, die die Pressure Vessel warten und die repariert hatten, eine Pflegerin die nicht in die Wohnung eines Bewohners kam und ein Elektriker, der die Aussenbeleuchtung an der Eingangstúr reparierte. Da waren die Photo-Sensoren innen angebracht worden und das helle LED-Licht suggerierte ihnen, dass es Tag sei - also schalteten sie das Licht aus. Nur um dann im Dunkeln zu stehen und das Licht wieder einzuschalten. Im Viertelsekundentakt, versteht sich. Ideal fúr eine Party, nicht so sehr fúr áltere Menschen auf nassem Laub...Der Fensterputzer tauchte mit einem Tag Verspátung auf und Kollegin Nr.2 versteckte sich vor ihm, weil er sehr gespráchig ist. Er erzáhlte uns, wie er "Pudsey" spielte fúr einen Gymnastikverein mit einem Original-Kostúm der BBC, Kostúm Nr.3 im Fundus, das mit einer Menge Verboten kam: Er durfte nicht nach draussen damit, denn "es gibt nur einen Pudsey", er durfte die Kinder nicht anschauen obwohl sie an seinen Beinen hingen wie die Weintrauben ("I love you, Pudsey!") und natúrlich durfte ihn niemand mit halbem Kostúm erwischen. Ich war versucht ihn fúr uns einzuspannen, aber dann músste ich erstmal mit der BBC verhandeln zwecks eines Kostúms.
Donnerstag, wechselhaft, 10 Grad. Die Wettervorhersage spricht von Frost am Wochenende. Ich hatte viel Papier auszudrucken fúr einen neuen Bewohner, weil sie zuerst was Falsches geschickt hatten. Die Schwiegertochter eines anderen neuen Bewohners richtete ihm derweil die Wohnung ein. Ich war in der Wohnung, weil sie mir zwei kleinere Reparaturen zeigte - meine Gúte, das ist in einer anderen Gewichtsklasse als die úbrigen Wohnungen hier! Ich nahm im Vorúbergehen einen Glasschrank wahr mit ágyptischen Skulpturen und Marmorbústen, eine geschnitzte Holzkiste, einen goldglánzenden Klimt an der Wand...das wird eine Wohnung, bei der sich Kolleginnen darum streiten wer die pull cords testen darf :D Und die Schwiegertochter sieht keinen Tag álter als 12 aus, dabei ist sie selbst verwitwet und ihr Schwiegervater úber 80. Sie hatte den Mann von Sky in der Wohnung, um den Fernseher einzurichten, konnte aber keinen Telefonanbieter finden der ihm ein Haustelefon einrichten wúrde. Weil sie das in Kúrze auf WLan umstellen werden. Und drei verschiedene Anbieter wollte sie nicht haben. Scheinbar kann ihre "Alexa" mit der des Schwiegervaters "sprechen", dann bráuchte sie kein Haustelefon. Schóne neue Welt...
Freitag, wechselhaft, 12 Grad. Letzter Tag vor dem Wochenende. Ausmisten und ordnen war angesagt, ich leerte Schubladen und archivierte Papierkram. Und schloss einiges weg, damit die neue Kollegin nicht wieder durch Schubladen stóbern konnte. Schade dass ich dabei nicht die Schlússel fúr meine Schreibtischschublade fand, das wáre interessant gewesen wenn sie die plótzlich abgeschlossen vorfánde. Am Mittwochmorgen sah ich ein leeres Schlússelband im Schlússelkasten hángen, der Semi-Master-Schlússel der drangehórt fand sich stattdessen am anderen Schlússelband, das die Kolleginnen tagsúber benutzen. Dabei hángt da bereits ein Semi-Master dran. Hat sie vermutlich nie so genau hingeschaut...der war nicht deshalb separat weil er irgendwie "wichtiger" wáre, sondern weil ich den als Vize benutzt habe wáhrend die Ex-Chefin einen an ihrer Badge hángen hatte. Der hángt nun an meiner, fúr den Fall dass sie mich um drei Uhr frúh anrufen um Bewohner zu evakuieren. Kollegin Nr.2 lachte darúber. Niemand sonst hat dieses Geltungsbedúrfnis dass sie einen Búrojob wollten. Sie fúhlte sich wohl aussenvor, weil Koch und ehemalige Kóchin auf einmal nach Búro-Training fragten.
Nach dem Kaffee wurde ich von der Scwiegermutter angefordert fúr ihren Einkauf.