Wednesday, 4 October 2017

Aus unserer beliebten Reihe: Die spinnen, die Schotten


Wie stellt man als schottischer Landkreis sicher daß Dienste für die Zukunft gesichert und gewährleistet sind? Zum Beispiel was die Müllbeseitigung und das Recycling betrifft? Unserer führte uns das gerade in eindrucksvoller Weise vor:


  1. Man zögert alles bis auf den allerletzten Moment hinaus - 2020 sind die Müllkippen voll. Bis dahin spielt man halbherzig verschiedene Szenarien durch und ändert alle paar Jahre, was wie und wo entsorgt werden kann und scheut auch nicht davor zurück verschiedene Materialien der Einfachheit halber in dieselbe Tonne zu werfen die sich gegenseitig unverwertbar machen - ist ja nur ein Experiment, richtig?




2. Man verspricht vor den Landtagswahlen allen besorgten Bürgern daß sich nichts an der bisherigen Müllbeseitigung ändern wird. 



   3. Nach der Wahl ändert man ohne Plan und Konsultation, die Zahl der Tonnen, den erlaubten Inhalt der Tonnen und den Abfuhrtag und überrumpelt damit Bürger und das eigene Department gleichermaßen. Man läßt die Bürger wissen daß vor dem Beginn des neuen Wertstoffkalenders alle Tonnen rausgestellt werden sollen zum Leeren, weil danach Wertstoffe anders getrennt werden und falsch befüllte Tonnen stehengelassen. Ohne Konsultation des eigenen Departments, das weder genügend Tonnen ausliefern noch alle vorhandenen leeren kann in dieser Zeit: Recycling bleibt ungeleert und ~9000 Haushalte ohne neue Tonnen.  


   4. Man ignoriert alle Haushalte die besonderer Planung bedürften, z. B ältere Menschen (vier volle 240 l Tonnen?), Wohnblöcke (mehrere nebeneinander, 8 Wohnungen pro Block x vier Tonnen = 32 Tonnen) und Häuser die so unvorteilhaft geplant wurden daß sie ihre Tonnen nur im Garten aufbewahren können und zum Leeren durch das Haus direkt an die Straße ziehen müssen.



5. Man gestaltet den Abfuhrkalender so kompliziert daß selbst die Müllmänner erst nachschauen müssen was sie wann abholen sollen: 2 Tonnen alle zwei Wochen, nur eine zwischendurch, in ständig wechselnder "Besetzung" -
Grau/Braun, Grün, Blau/Braun, Grau, Grün/Braun, Blau, Grau/ Braun, Grün,...im sicheren Wissen daß die meisten Bürger nach Monat 2 die Übersicht verlieren werden.



6. Man führt all das ein, stößt auf unmittelbare Probleme und findet keine Lösung = "grünes" Recycling in der blauen Tonne das niemand entsorgt hat, Häuser ohne Tonnen zwei Tage nach Beginn des neuen Regimes, keine kompostierbaren Tüten für Essensreste zwei Tage vor der Leerung der Tonne, die nur in kompostierbaren Tüten entsorgt werden sollen, und schweigt dazu. Beharrlich.




Es kommt nicht ganz überraschend daß es Beschwerden hagelt und die Bürger nicht wissen was nun eigentlich von ihnen erwartet wird und stattdessen gleich sämtliche Tonnen an den Wegrand gestellt haben - auf daß die Müllmänner sich nach "Pick n' mix" -Prinzip die passenden aussuchen können. Sofern sie wissen welche an der Reihe sind...
Der Nachbar-Landkreis schafft es übrigens gar auf fünf Tonnen.



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