Monday 16 April 2018

Times, they are a-changing




April, April...mein Schichtwechsel am 1. April war kein Aprilscherz, die Arbeitszeiten und Arbeitstage sind nun anders und wir gewöhnen uns erstmal alle um. Was nicht einfacher gemacht wird wenn unser neuer Manager sämtliche Regeln ändert sobald wir uns umdrehen und uns das nicht mitteilt. Dieser Tage rätselt jeder von den Köchen bis zur Vizechefin was wir noch, nicht mehr oder doch wieder tun...ebenso wie wir in die Arbeit kommen und uns fragen was noch vorhanden ist und was in einer Mülltonne...
Neue Besen kehren besser, alles schön und gut - aber darüber vergißt er die Hauptsache: Kommunikation! Und da er noch nie in einer oder mit einer Küche gearbeitet hat schießt er auch da völlig über's Ziel hinaus und wird Zeug los das er nicht wegwerfen sollte oder müßte ohne die Köche auch nur zu fragen.




Die Bewohner murren bereits über seine neuen Regeln beim Essen - nun müssen wir warten bis alle fertig sind um die Tische zwischen den Gängen zu räumen damit wir die Bewohner "nicht hetzen". Gehetzt waren sie noch nie - und sie mußten auch bisher nicht so lange neben dreckigem Geschirr sitzen bis auch der langsamste Esser fertig ist und sie den nächsten Gang serviert bekommen. Oder 10 Minuten warten bis die Nachzügler endlich eintrudeln bevor sie überhaupt etwas zu essen bekommen. Jeder kennt die Essenszeiten!
Nun haben wir Tische die solange dasitzen bis am Nachbartisch auch der letzte Esser fertig ist - und diese Langsamesser fühlen sich wie unter dem Mikroskop und gehetzt weil sie alle anderen aufhalten...wir hatten schon fast eine Auseinandersetzung zwischen zwei Damen weil die eine kommentierte und die andere sich gehetzt fühlte. Ziel verfehlt.





Wir sollen nun scheinbar auch in völligem Schweigen arbeiten und unter Androhung von was-weiß-ich überhaupt nicht mit den Köchen sprechen weil wir sie dann von der Arbeit abhalten...das kann nur von einem Mann kommen! :D
Zukünftig teilen sie uns wohl telepathisch mit für wen das Essen ist. Auch die Küche sollen wir gar nicht mehr betreten! Dummerweise kochen wir aber das Abendessen für die Oldies. Wie ich das vom Speisesaal aus tun soll ist mir noch nicht so recht klar.
Und wehe der Kollegin die aus Versehen von den Pflegern etwas über den Gesundheitszustand eines Bewohners erfährt - Datenschutz!!! Datenschutz!!!
Da spielt das Wohlergehen scheinbar keine Rolle mehr und von nun an teilen wir den Sanitätern nur noch mit daß wir "keine Ahnung" haben statt der Tatsache daß die Bewohnerin von einem Eichhörnchen gebissen wurde das sie gefüttert hat...was ist schon so ein bißchen Tetanus oder Sepsis?! Solange das von den Pflegern abgewickelt wurde müssen wir uns keine Gedanken machen wenn sie später anfängt zu fiebern, dafür ist dann schließlich deren Manager zuständig...




Vor meinem inneren Auge habe ich ein Bild eines kleinen Mannes der reichlich überwältigt im reißenden Strom paddelt...weil er keine Ahnung hatte was diese Stelle alles erfordert. Bisher hat er nur seinen Mitarbeitern gesagt was sie wann zu tun hatten, da waren weder ein Gebäude mit 28 Wohnungen und zwei Cottages (und deren Bewohner) noch ein monströses Budget noch festangestellte Mitarbeiter im Spiel, die alle wie Zahnrädchen ineinandergreifen müssen damit das reibungslos abläuft. Was in erster Linie durch Kommunikation erreicht wird. 
Diesen Eindruck bestätigt noch die Tatsache daß HQ ihm vorgeschrieben hat wer ihn und die Vizechefin von nun an vertreten soll wenn sie Urlaub haben: Mitarbeiter von außerhalb, die wissen was sie tun. 
Er wollte für Überstunden seine alten Mitarbeiter "warmhalten"...



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