Saturday 25 July 2020

The week that was



Suchbild mit Mann und Hund

Samstag, sonnig, 17 Grad. Nach all den alltäglichen Tickboxen (Karton wegbringen, Barber für die Corona-Wallemähne des Mannes, Einkauf für die Schwiegermutter, Tochterkind chauffieren etc.) machten wir uns mit dem Hund im "Gepäck" auf den Weg zu einem längeren Spaziergang etwas weiter weg. Und da parkten die Autos dicht an dicht: Nein Danke, wir schlugen lieber den etwas mühseligeren da bergaufgehenden Weg am Bach entlang ein, auf dem wir gerade mal drei andere Menschen und einen Cocker Spaniel trafen, der mir erst in der Kniekehle schnüffelte und sich dann im Bach vergnügte. Der eigene Hund kam ab und an zurückgerannt um zu schauen wo ich blieb - Mann und Hund wie immer vorneweg, ich mit der Kamera hinterher...
Wir schafften es, fast alle anderen Besucher zu vermeiden - geht doch! Die versammelten sich auf dem großen Abenteuerspielplatz, picknickten auf der Wiese vor dem Haus oder wanderten durch das Arboretum, daher war das dieses Mal eine No-go-Zone. Ein andermal.
Sonntag, sonnig, 16 Grad. Wir holten uns ein Picknick und fuhren nach Rowardennan, Loch Lomond. Kurz vor Drymen am Straßenrand findet man eine Stelle, von der ich erst am Tag zuvor in den Nachrichten las: Aufgrund der Menschenmassen, die dort an der Straße parkten, hatte Stirling Council zwei gelbe Linien auf den Asphalt gemalt - jeder britische Autofahrer weiß, daß zwei "double yellow" am Straßenrand absolutes Halteverbot bedeuten. 
Wir fuhren an Blechkolonnen vorbei, die illegal hinter der double yellow in drei Seitenstraßen geparkt waren. Massen an Menschen schoben sich in Richtung "Devil's Pulpit", einer Schlucht, die im Film "Arthur - Legend of the Sword" und in "Outlander" zu sehen ist. Als kleiner Vorgeschmack auf Loch Lomond und darauf, wie überlaufen es dort sein würde...zwei Kurven weiter wartete dann auch der Streifenwagen - das wurde ein teurer Spaß für alle, die trotzdem dort parkten.
Nicht ganz überraschend war Balmaha zugeparkt und vor dem Oak Tree Inn trafen sich Hinz und Kunz in trauter Nähe - auf dem Parkplatz hatten Gruppen gar so geparkt, daß das erste Auto ganz nach hinten in die Büsche gefahren wurde und das zweite direkt davor stand, zwei Autos auf demselben Parkplatz. Habe ich noch nie gesehen. Wir hielten gar nicht erst an sondern fuhren weiter nach Rowardennan. Dort stand ebenfalls ein Streifenwagen und zwei Polizistinnen regulierten den Verkehr auf der Zufahrtsstraße. Die Straße endet in Rowardennan, dort geht es nicht mehr weiter...weshalb sich die Massen an den Stränden konzentrierten, weiter in den Nationalpark hinein verlief sich das glücklicherweise. Statt in Spanien in der Sonne zu braten grillten Familien am Strand von Loch Lomond. War trotzdem schön, auch wenn wir den Menschen aus dem Weg gingen.



Vor dem Rowardennan Hotel, Loch Lomond und die zugeparkte Zufahrtstsraße

Montag, bewölkt, 16 Grad. Ich verbrachte den Morgen mit dem Edit der über 300 Fotos von gestern, bevor wir die weiteren Pläne der Woche angingen: Die Feierei ging weiter, dieses Mal hatte die Schwiegermutter Geburtstag, 84 Jahre wurde sie alt. Auf dem Weg zu ihr mußten wir allerdings erstmal vier Kühe herden, die auf der Straße herumliefen - einer der Bauern im Hinterland ist recht lax mit seinen Zäunen, daher ist es nicht ganz ungewöhnlich an dieser Stelle auf eine Kuhherde zu treffen. Auf den ersten Blick sahen sie nach Pferden aus wie sie da die Seitenstraße den Berg herunterkamen, alle im selben Braunton mit hellen Bäuchen.
Wir hielten beim Floristen an und nahmen ihr einen großen Strauß mit und verbrachten dann den Nachmittag mit der Schwiegermutter, Schwägerin und den beiden Nichten. Das war das erste Mal seit dem Lockdown daß wir allesamt bei der Schwiegermutter auftauchten, als kleine Überraschung für sie, sie hat sich dementsprechend gefreut alle ihre Enkel dort zu haben. Wir verabschiedeten uns bevor sie zur Gärtnerei weiterzogen, wo sie ihr Geburtstagsgeld ausgeben wollte. 
Dienstag, sonnig, 16 Grad. Wir sollten eine neue Küchendecke inklusive Verputz und ein neu angeschlossenes Bad bekommen, aber der Schreiner rief des Morgens an - aus Carlisle. Das ist ja nun eine Ecke weiter weg, in Cumbria/Nordengland...er komme erst morgen. Sollte mir recht sein, ich arbeitete dann und hatte ein Badezimmer zur Verfügung... 
Ich machte mich auf den Weg in die Stadt um all die Schlußverkäufe zu nutzen und einen Teil meiner Gaben in Büroklamotten anzulegen. Noch ist das ideal, da die Anzahl der Kunden beschränkt wird - schön leer, weniger nervig und es geht schneller. Wenn ich schon dafür aus dem Haus muß! Ich habe auch mehr Überstunden bekommen, dieses Mal in der Schwestereinrichtung - da der Boss meiner Chefin fragte. Da kann ich mich schlecht drücken...:D
Die Schwiegermutter rief an und fragte, wie man Heiße Schokolade aus echter Schokolade mache...schmelzen. In heißer Milch. Sie wollte ihre neue Tasse einweihen...



Kuhärsche am Straßenrand :D


Mittwoch, regnerisch, 16 Grad. Ich war arbeiten. Gerade recht bei so einem schottischen Sommerwetter. 😀 
Wir mussten improvisieren, nachdem der Metzger uns Hack geliefert hatte von einer undefinierbaren Farbe...und den Ersatz nicht rechtzeitig gebracht hat. Die gefrorenen Portionen  kamen da sehr gelegen. Alle hatten zu Essen. 
Wir lieferten Papierkram im Dutzend billiger...Phase 3 und was erlaubt ist. Und wir hatten Marjorie vor dem Haus, die scheinbar einen Anruf bekommen hatte mit der Aussicht auf  eine  Wohnung...nett wie sie uns auf dem Laufenden halten! Denn ohne offizielle email darf ich sie nicht ins Gebäude lassen und ihnen das zeigen, deshalb konnten sie nur zur Tür hinein lugen und sich den Garten ansehen. Und wer sie einfach so angerufen hatte ist auch die Frage - an sich geht das über andere Wege.
Der Schreiner war im Übrigen immer noch in Carlisle - das wird eine längere Geschichte...
Donnerstag, regnerisch, 15 Grad. Ich hatte eine Verabredung mit der Managerin der Schwestereinrichtung vor Ort, sie zeigte mir das Gebäude und wo alles ist, bzw. wie ich durch bestimmte Türen komme die mit Nummernpad gesichert sind usw. Meine Chefin mockierte sich während der Bewerbungsgespräche darüber, daß E. den ganzen Tag gejammert habe - sie hat guten Grund dafür, sie arbeitet seit Beginn des Lockdowns alleine und im Vergleich zu uns ist ihre Einrichtung riesig! 70 Mieter im Wohnblock, 60 Bungalows. Meine Chefin jammert wenn sie einen Tag lang zwei Jobs tun muß, E. erledigte die Arbeit von dreien. Sie ist entsprechend schlecht zu sprechen auf unseren Arbeitgeber im Moment und absolut urlaubsreif. Ich kann nur drei Tage aushelfen weil meine Chefin mich in den restlichen Tagen selbst mit Überstunden eingedeckt hat, und laut ihr gehe sie vor...nicht daß uns diese Haltung überraschen würde.





Freitag, bewölkt, 19 Grad. Wenn meine Chefin noch einmal darüber klagt wieviel Extraarbeit ihr gerade um die Ohren gehauen würde...! Ich hatte am Mittwoch eine email von Property beantwortet die nach unserem Covid-Status fragte - wir haben keins. "Great!" Scheinbar setzte das die Mühlen in Bewegung, denn kaum hatte ich meine Checks am Morgen erledigt, begannen sie mich mit emails zu bombardieren, 70 in 2 Stunden. Die ich alle ausdrucken und eine Hälfte an Bewohner zustellen mußte. Zwischendurch rief sie auch ein paar mal an und fragte nach gewissen Reparaturen. Eine halbe Stunde später tauchte der erste Mann auf um die Ofentür in unserer Küche zu reparieren und für Montag sind 6 weitere Reparaturen gebucht. Und mein Arbeitgeber hatte am Donnerstagabend für den Freitagmorgen ein Staff-Rep Zoom-Meeting organisiert, für das ich eine Stunde im Meeting Room hätte verschwinden müssen...well...ich habe abgelehnt mit dem Hinweis, daß M. Urlaub hatte und ich die Arbeit von zwei Mitarbeitern zu erledigen. Wie sich heraustellt habe ich nach wie vor zwei unerledigte Punkte im Hinterkopf, die nicht mehr in meine Arbeitstsunden gepaßt haben.
Der Mann hatte derweil einen anderen Schreiner im Haus zur Begutachtung, da er dem ersten nicht mehr so recht traut - zumal Carlise ein "hotspot" für Covid ist.

Bevor ich einen dieser Punkte per SMS an meine Vertretung weitergebe, setze ich mich mit einem Kaffee mit Andrea an den Tisch.

2 comments:

  1. Ich stelle mir vor, dass es jedes Jahr an bekannten Orten viele Touristen hat, oder ist das bei euch ein Novum? Am liebsten bin ich auch da, wo wenige Menschen sind. Da ich das Glück habe, an so einem Ort zu wohnen, muss ich diese Orte nicht suchen.

    Also mir gefällt es, dass sich die Menschen zusammenfinden. Es zeigt eben, dass Menschen Gesellschaft brauchen, soziale Kontakte pflegen und sich in Gruppen wohl fühlen. So weit ist doch alles normal. Dass die Coronamassnahmen nicht mehr so ernt genommen werden, hat wohl damit zu tun, dass die prognostizierten Millionen Todesfälle ausgeblieben sind, dasss eigentlich niemand persönlich (nicht vom Hörensagen) jemand kennt, der mit Corona gestorben ist oder dann halt vorher schon krank war. Auch so richtig stark erkrankte Menschen kennen wir kaum. Mir fallen zum Beispiel spontan fünf Frauen ein, die an Brustkrebs erkrankt und in Behandlung sind, aber nur einer mit Corona. Jä nu, die Ansammlungen am Strassenrand müssten ja in 10 Tagen zu massenhaft Erkrankungen führen ...

    Positv auf Corona getestet, heisst ja noch nicht, dass man erkrankt. Zudem ist nicht jeder positive Test eine Person, denn man macht oft mehrer Tests an einer Person.

    Sorge dich nicht zu sehr, lebe. Hygienemassnahmen sind aber sicher eine gute Sache.

    Liebe Grüsse zu dir.

    Regula

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  2. Immerhin ein paar freie Tage, die Arbeit scheint ja bei euch nicht auszugehen und auch auf zu wenige Rücken verteilt...
    Ich mag den für unsere Breiten in früheren Jahren üblichen Sommer, wie er sich momentan wieder so zeigt, eigentlich gerne. Die geographischen Namen kenne ich zwar alle, aber jetzt muss ich mir glatt mal auf einer Karte die Distanzen anschauen.
    Ein stressfreies Arbeitswochenende!
    Astrid

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