Saturday 12 September 2020

The week that was

Pyjamas und ein Boston Kreme Donut

Samstag, wolkig, 13 Grad. In der Arbeit gab es nach wie vor jede Menge Papierkrieg zu erledigen. Ich verbringe die Wochenenden gern mit "Buchhaltung", weil die Chefin unter der Woche zwar Zahlungen, Rechnungen usw. entgegennimmt, sie aber nicht in die Buchhaltung einträgt. Daher muß ich das jedes Wochenende nachholen. Zur Zeit bekommen wir zwar keinen Besuch des Housing Officers um das zu überprüfen, aber das könnte sich jederzeit ändern und dann sollte das stimmen.Ich hatte auch den Brief an die "Kundschaft" zu verfassen, in dem wir ihnen all die Beschränkungen bei den Mahlzeiten erläutern. Den muß ich mir noch einige Male anschauen und sicherstellen, daß auch alles drinsteht was muß.
Das galt auch für die Umfrage unseres SMTs in der Arbeit über die Zeit des Lockdowns - von den Antworten zu schließen, die die Chefin mir über ihre verriet, wird recht deutlich werden wo ihr Fokus liegt: Die Oldies hätten sie weniger wertgeschätzt, weil sie ihnen mit all diesen Extrajobs aushelfen mußte...ähhh...
Daheim liebäugelten die Nachbarn scheinbar mit einem Besuch der Polizei, da wir am Tag zuvor gerade erst dazu aufgefordert wurden keine Hausparties zu feiern, weil die Ansteckungszahlen wieder stiegen und uns ein Lockdown drohte im Landkreis. Was diese Familie zum Anlaß nahm, daheim einen Rave zu feiern. Sie tun bisher immer das Gegenteil dessen was uns gesagt wird - ein Grund weshalb sie garantiert nie mit der Nachbarschaft warm werden...all diese Rebellen, die am Ende nur egoistisch sind, nichts anderes.
Sonntag, wechselhaft, 16 Grad. Arbeit, die vorletzte...an diesem Tag hatten wir zeitweise recht warmen Sonnenschein, aber im Großen und Ganzen blieb es wolkig und ein Bißchen kühler. Es reichte um uns im Gebäude ins Schwitzen zu bringen und die Heizung runterzudrehen. Ich hatte alles vorbereitet was die Chefin auf der Liste hatte, inklusive den Papierkrieg für die Inventur. Ein Glück daß ich für die nicht da bin! :D Nun standen mir nur noch ein Employee Forum per Zoom und eine letzte Schicht bevor. 
Wenn das hier online geht sind wir bereits seit drei Stunden unterwegs...
Eine der Bewohnerinnen fragte nochmal nach, wann ich wiederkomme - sie sagte, in meinem Falle kreuze sie die Tage meiner Abwesenheit im Kalender an damit sie genau wisse, wann ich wiederkomme. Bei den Anderen täte sie das nicht. Sie war schon entsetzt als ich "Oktober" sagte für meine Rückkehr. Das wird es allerdings werden, Anfang Oktober.
Das Tochterkind hat sich ein Fitbit geschenkt und verfolgt nun aufmerksam all die Statistiken - sie ist etwas hypochondrisch veranlagt, ganz wie ihr Granpa, deshalb liebt sie das. Sie hatte an diesem Tag ihre 10.000 Schritte noch nicht erreicht, also schleppte ich mich abends noch auf einen späten Spaziergang mit ihr.


Lektüre - die Geschichte hat im Übrigen absolut nichts mit
Weihnachten zu tun, außer daß es schneit.

Montag, regnerisch, 14 Grad. Am Morgen war das Auto beim TÜV, auch wie jedes Mal vor einer langen Fahrt in die Highlands. Das läuft bei uns vorbildlich ab. :D (Ich denke insgeheim, daß das auf einen Roadtrip zurückgeht anno 1999, nach dem uns nach über 4.000 Meilen kurz vor Daheim der Auspuff auf die Straße fiel, so daß ich mit Kind und Kegel im Taxi heimfuhr und der Mann seinen Vater zur Hilfe rufen mußte, damit sie das Auto heimbrachten...aber wir hatten es bis nach Lochinvar geschafft! Das ist in Assynt.) 
Der Junge hatte seine SIM-Karte des Samsung im Gehäuse verklemmt und den Screen angeknackst und gab uns das zur Reparatur mit, als das Tochterkind in die Bücherei gebracht werden wollte für die Auswahl ihrer Urlaubslektüre. Sie hatte auf einen Cafebesuch vorher bestanden. Es dauerte seine Zeit bis das Handy einen neuen Screen hatte, daher vertrieb uns das die Warterei. Die SIM-Karte funktioniert trotzdem nicht mehr, der Junge mußte seine Telefongesellschaft emailen, damit sie ihm eine neue schicken. Ein Junge ohne Handy ist wie ein Vogel ohne Federn! 
Dienstag, regnerisch, 14 Grad. Zoom-Employee Forum in der Arbeit über die Rolle der Staff Reps. 3 Stunden, die meine Handy-Batterie leerten. Und mein P30 zeigte mir Anfangs nur ständig wechselnde Werbung...bizarr. Nach dem Meeting mußte ich auch noch die Chefin informieren - und jeder Satz regte sie auf. Sie fühlte sich nicht wichtig genug genommen, das beschreibt all ihre Kommentare wohl am Besten. Oh well, soll sie sich mal aufregen. Sie wird schon wieder am Telefon hängen mit ihren Beschwerden. Der dining room war neu arrangiert, 4 Tische in weitem Abstand platziert und alles andere in der Lounge an die Wand gerückt und abgesperrt. Sie öffnen am 21. September.
Am Nachmittag war ich auf einem Spaziergang durch die Nachbarschaft, bevor uns die Katze am Abend eine blutende Wunde präsentierte, am Kinn wo sie nicht putzen kann...der Mann rief beim Tierarzt an, der sie dieser Tage nur sieht wenn sie auf dem Zahnfleisch daherkommen. Das kann lustig werden, wenn sie am Freitag ins Katzengefängnis soll. Und? Sie wollten sie nicht sehen, wir sollten "Druck verwenden um die Blutung zu stoppen". Das war's.
Und zur Krönung behauptete mein Laptop, daß mein eigenes Passwort falsch sei und ließ mich nicht rein... 


Sweet & Sour Chicken

Mittwoch, sonnig, 14 Grad. Ich mußte Katzenfutter besorgen für die 15 Tage, die sie im Katzengefängnis sein wird. Der Mann hatte schon etwas gekauft, aber nicht genügend und sie hatte auch fast kein Trockenfutter mehr - "Rentnerkibble", wie das bei uns heißt. Ihre Tasche wurde gepackt mit allem was sie frißt, inklusive Impfpass, fertig zum Mitnehmen am Freitag. 
Ich hatte eine Liste abzuarbeiten, da ich Freitag in der Arbeit war hatte ich nur vorher Zeit zu packen und zu besorgen, was wir brauchen. Ich wollte u.a. einige Masken auskochen zum Einpacken. Ohne die geht gar nichts, egal wo.
Ich verbrachte den Nachmittag mit Akku-laden, packen, Wäsche, dem Imprägnieren meiner Jacke und meiner Schuhe, nebenher Donnerstagspost schreiben und Abendessen kochen.
Das "Living Landscape"-Projekt hat begonnen - mit dem Fällen von sehr hohen Nadelbäumen, die sie an Ort und Stelle verhäckselten. Es roch nach Weihnachten...ich hoffe sie lassen den 35m hohen Bergahorn stehen! 
Donnerstag, bewölkt, 14 Grad. Der Mann ging zum zweiten Mal diese Woche in die Arbeit - normalerweise passiert das nur wenn er Unterlagen abgibt. Er mußte alles aus der Arbeit mitnehmen und im Büro lassen, das darf während unseres Urlaubs aus Datenschutzgründen nicht im Haus bleiben. Er darf das auch nicht im Auto aufbewahren unter normalen Umständen, der Aktenkoffer ist ständig unter Aufsicht. Im Haus bewacht ihn der Hund...
Der Junge hatte einen Berg Wäsche zu erledigen, während das Tochterkind Kleidung in den Laden zurückbrachte. Ich ging mit, da ich Witchhazel/Hamamelis besorgen mußte für's Katzenkinn (ein Hoch auf YouTube!). Ich hielt meine Chancen in Glasgow für höher...zurecht. Und die Katze haßte das auf Anhieb. Auch keine große Überraschung, doch deshalb ist es Medizin  - muß nicht gefallen, muß nur wirken. :D 
Der Junge bekam mehr Masken, die Tochter auch, ich bekam eine Mütze, die ganze Familie bekam Pillen gegen Seekrankheit und dann machten wir uns auf den Heimweg, der Bus blieb liegen, wir stiegen in einen neuen und kamen völlig verfroren daheim an.  


Das Ergebnis von J.s Experimentierfreude. Lecker, nicht zu süß.

Freitag, regnerisch, 14 Grad. Arbeit. Und dort war es heiter bis wolkig...die Köchin hatte keine gute Woche (der 15jährige Sohn), die Chefin wollte die Vorbereitung des Köche-Meetings auf sie abwälzen, kommandierte Kollegin 2 herum und war ansonsten wieder am Schimpfen über den Boss ihres Bosses. Zurecht, aber das ist auch so ein Bißchen ihr Steckenpferd. Die Krönung war natürlich die email kurz vor Schichtende, die sie erst am Montag sehen wird: Der Manager einer Schwestereinrichtung bat um denselben Lockdown-Info-Pack, um den wir letzte Woche schon (vergeblich) gebeten hatten. Und das sei eine "so gute Idee", daß ihm der prompt gemailt wurde mit dem Hinweis für alle anderen Einrichtungen in unserem Landkreis, daß sie den nun vorbereitend hätten...wenn sie etwas nicht leiden kann dann ist das Lob an Andere für etwas, an das sie schon viel früher gedacht hatte. Ich wäre nicht überrascht, wenn sie mich deshalb gar im Urlaub anriefe! Zumal wir nun im local Lockdown sind ab Mitternacht.
Bisher betrifft das nur das Besuchen anderer Haushalte, wir können nach wie vor verreisen, solange es keine zwei Haushalte sind die am Zielort zusammentreffen: Eigenbrötlerische Selbstverpfleger sind bislang verschont.
Wir eigenbrötlern mit den Besten! :D
Daher brachten wir die Katze am Abend in ihr Katzengefängnis. Das fällt von Jahr zu Jahr schwerer, aber ein Roadtrip, eine Fähre und ein Vorüber-Domizil auf der Insel hätte sie noch viel mehr gestresst. Letztes Jahr hatte sie ein Außen-Plätzchen, was wunderbar war für die Hitzewelle. Dieses Mal ist sie im Gebäude, was ebenso wunderbar ist für das herbstliche Wetter mit Wind und Monsun, das wir gerade haben. Ich mußte mich trotzdem zwingen, sie dort zu lassen.

Dem Tochterkind mit ihrem #bookstagram helfen
Heute  hieß es nun früh aus den Federn, wenn ich mich endlich in Berlin an den Kaffeetisch sitze, habe ich bereits viele Meilen Straße und See hinter mir...das läßt sich dann in den "12 in 12" mitverfolgen.

2 comments:

  1. Dann bleibt mir nur übrig einen schönen Urlaub zu wünschen!
    GLG
    Astrid

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  2. Nicht die besten Bedingungen, um die Katze ins Katzengefängnis zu bringen. Allerdings finde ich Deinen Tierarzt auch wenig hilfreich. Dafür gibt es Punktabzug...
    Hoffentlich ist dein Laptop mittlerweile wieder kooperativer.
    Liebe Grüße
    andrea

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