Saturday 6 November 2021

The week that was

 


Samstag, regnerisch, gelbe Wetterwarnung. Auf mich wartete jede Menge Arbeit in der Arbeit, nachdem ich jedes einzelne Rezept auf dem Menú des Koches recherchieren und abtippen sollte fúr seinen Rezeptordner. Da war es nicht mit einem Rezept getan, es sollte das einfachste sein das zur Auswahl stand...so nebenbei hatte ich auch die Menúwahlen der Bewohner zu tippen und auszudrucken, Bestellungen, Rechnungen, Property Works orders auszufúllen und an sie zu scannen und eine Runde Papierkrieg fúr die neue Frau, die am Dienstag dann einzog. Es fehlte nicht an Bescháftigung. Drei Ordner fertig fúr J. 

Sonntag, wechselhaft. Ich packte am Morgen kurzentschlossen ein Cape und eine Maske, um damit durch die Arbeit zu wandern. Wenn die Oldies schon keine Halloween-Party hatten, weil die Kinder der Grundschule noch nicht mit ihnen am Tisch sitzen dúrfen (Corona), konnten sie wenigstens úber mich lachen. Level 0 bedeutet nicht, dass wir keine Auflagen mehr haben, Corona-Gesetze gelten nach wie vor - die Massnahmen wurden nur etwas gelockert. Und warum das so ist zeigen die táglichen Neuansteckungsziffern der Pest-Insel. Sohn und Schwiegertochter von Kollegin Nr.2 haben nun Covid. Und die Kollegin gehórt zu den Hochgefáhrdeten, die sich nun jeden Tag testete und nicht gut schlief. 

 



Montag, regnerisch, gelbe Wetterwarnung. COP26 begann mit de Pfeffel, der den Schotten die Schuld am Klimawandel gab, weil sie die "Industrialisierung erfanden". In seiner Sicht kann England sich den Schotten gegenúber alles erlauben, und die wúrden immer noch brav am Rockzipfel hángen und das einfach treudoof hinnehmen. Sagte er zum "1922 Kommittee" anno 2021. Der Mann von Kollegin 3 braucht nun jedes Mal eine schriftliche Erlaubnis, wenn seine Arbeit ihn auf die Strassen Glasgows fúhrt, da das SSEC gerade offiziell UN-Gebiet ist und deren Autoritát unterliegt und die Strassen regelmássig nach Bomben abgesucht werden. Englische Journalisten gaben sich zutiefst úberrascht, dass Glasgow nicht das dreckige, rattenverseuchte Loch sei, das ihnen im Súden bislang vorgegaukelt wurde. Spricht Bánde. Wundert sich wirklich noch jemand, dass die Schotten die Nase voll haben?

Dienstag, sonnig, kúhl. Der Mann hatte Fortbildung den ganzen Tag, daher war ich in den oberen Stock verbannt. Ich hatte ohnehin nicht sonderlich gut geschlafen mit Ellbogen und Knien im Kreuz, da traf sich das. Ich sah mir eine Serie an auf dem smartphone, bevor ich zu múde wurde um das zu verfolgen. Die Katze kam mir Gesellschaft leisten, das Tochterkind beschloss sich zu verkrúmeln ausser Haus. Ihr sagte er nichtmal, dass er am Laptop sein wúrde den Tag úber - mir teilte er das 15 Minuten vorher mit. Ihn hált sowas úblicherweise nicht davon ab, fúnfmal rein und rauszugehen oder sich zig Tassen Tee zu kochen und im Sessel zu flázen, daher hielt sie sich nicht zurúck mit dem Kaffee kochen am Morgen - das músse er nun eben hinnehmen.


It must be love, love, love

Mittwoch, kalt und teilweise regnerisch. In der Arbeit bekamen wir das neue Túrschloss fúr "diese" Wohnung...die stand úber ein Jahr leer, so wie der Bewohner sie verlassen hatte - samt Essensresten etc. Da steht eine industrielle Reinigung ins Haus...Die reizende Gemahlin des Neffen in England wurde auch wieder aktiv, nachdem sie aus irgendwelchen Grúnden mit benachrichtigt werden sobald wir eine works order fúr diese Wohnung bekommen. Was aus Datenschutzgrúnden nicht passieren dúrfte, weil wir nach wie vor keine legalen Papiere gesehen haben die das erlauben wúrden. Irgendwo ist da der Wurm drin! Entweder wissen sie im HQ mehr als wir oder da macht jemand einen kolossalen Fehler. Die Chefin und die Springerkraft trugen die Hazmat-Anzúge der Spurensicherung, als sie die Túr erstmals óffneten - wir fragen uns mit Galgenhumor, was die lieben Verwandten daraus erben wollen. Die Gattin des Neffen schwafelte von einer Armbanduhr. Vielleicht hat er ja irgendwo eine Rolex gebunkert. (Der Mann trug jahrein, jahraus dieselben Klamotten und war nicht ein einziges Mal in der Náhe unserer Waschmaschinen.) 

Donnerstag, trocken, kalt. Ich hatte wieder Úberstunden eingesammelt. Unter anderem, direkt nach der Fumigierung alle persónlichen Effekte aus dieser Wohnung zu holen und aufzulisten. Die Vorfreude war kaum zu bándigen...zwei Lagen Handschuhe, Hazmatanzug, Booties, Maske, Schutzbrille. So sieht das aus. Ich dachte daran, der Gattin des Neffen ein Foto davon mit den persónlichen Effekten mitzuschicken, damit sie sehen kann worúber sie uns giftige emails schickte. Der Housing Officer rúckt ihr jedes Mal den Kopf zurecht nach einer weiteren - und die Anwálte, die uns als bearbeitende Praxis angegeben wurden, haben noch nie von den Beiden gehórt. Nachtigall...ick hór dir stepptanzen...
And in other news sind hier zwei Stadtviertel von einer Gaswolke eingehúllt.




Freitag, trocken, kalt. Bonfire Night, Feuerwerksnacht. Die erwáhnten zwei Stadtviertel sind Sperrgebiet wegen eines Gaslecks - wer dort Feuerwerkskórper anzúndet wird verhaftet. Angesichts der Mentalitát mancher Menschen rechneten wir halb mit einem feurigen Inferno a la "Independence Day"...In der Arbeit lernten wir einen jungen Mann ein, der in der Schwestereinrichtung arbeitet und uns aushilft, solange die freie Stelle unbesetzt bleibt. Damit wir unsere offiziellen Óffnungszeiten einhalten kónnen. Scheinbar gingen andere Einrichtungen nach den Lockdowns gar nicht zu den alten Stunden zurúck. Und wie wir an einem Disziplinarverfahren lernten werten sie das als Betrug. So durfte er sich bei uns eingewóhnen.

Nach einem Kaffee mit Andrea erwarte ich heute den Erlebnisbericht der Springerkraft, die sich garantiert mit Bleiche abgeschrubbt hat nach dem Anblick dieser Wohnung...

2 comments:

  1. Fumigierung - das hört sich, mit Verlaub, alles ein bisschen gruselig an, auch ganz ohne Halloween... Und wozu ist das Rezepte aufschreiben gut, der Koch kann es doch scheinbar auch so. Brauchst ausgerechnet DU ein eigenes Beschäftigungsprogramm? Ach ja, dann auch noch die Erben. Mir scheint's, ihr kriegt alle Sorten von unangenehmen Zeitgenossen ab.
    Lass dich nicht unterkriegen!
    Astrid

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    1. Es ist mehr als gruselig, und wes Geistes Kind diese Erben sind zeigt sich daran, dass der am 25.9. verstorbene Onkel nach wie vor nicht begraben ist und sein Totenschein der Managerin seines Pflegeheims unter den Nágeln brennt...aber nach seiner Armbanduhr geiern...

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