Samstag, regnerisch mit kráftigem Wind. Unsere Arbeitswelt wurde kupferfarben, Dank der Bláttertornados rund um das Gebáude. Der Garten wurde mit "zimtgelben" Bláttern fláchendeckend gesprenkelt und der Parkplatz mit ockerfarbenen Piniennadeln paniert...ansonsten der úbliche Papierkrieg des papierlosen Búros. Und zwei angefressene Kolleginnen, weil die Chefin wieder einmal verkúndete, dass sie einer Bewohnerin nicht aushelfen sollten die einen Schlaganfall hatte und gehbehindert ist, an Epilepsie leidet und erst vor Kurzem nach einem gebrochenen Ellbogen aus dem Krankenhaus kam und nun noch mehr mit der Haus(Feuer)túr zu kámpfen hat als vorher schon: "She's at it!" Soll heissen sie glaubt dass die Bewohnerin das fabriziert, um Vorteile zu erhaschen. Was die kalte Wut auslóste bei der Kóchin, als die Springerkraft ihr das erzáhlte.
Sonntag, trocken. Arbeit. Checks, Menús, Tests und Papiere. Die andere Kollegin fragte, ob sie Diskriminierung pládieren kónne, weil sie nicht mehr mit dem Koch essen darf. Leider nein, das steht so in ihrem Vertrag dass sie ihre Pause nach den Managern (und dem Koch) hat, damit immer jemand abrufbereit ist. Wobei das von einem Tisch genauso passieren kann wie vom Staubsaugen, einen Unterschied macht es keinen... nur dass die Chefin sie nicht fúr den Koch kochen lassen will. Anscheinend lenkt ihn das von der Arbeit ab. In seiner Mittagspause. Ich hatte die neue Bewohnerin im Búro mit ihrer Essensauswahl - im Zuge dessen griff sie sich einen Fob fúr die Haupttúr, der auf meinem Schreibtisch lag weil er nicht funktionierte - und wanderte damit davon. Der war von einer anderen Dame im ersten Stock. Scheinbar haben wir es mit etwas Klepto zu tun...Grenzen hat sie auch keine, sie wúrde durch all die Papiere im Búro stóbern wenn wir sie liessen...
Montag, regnerisch. Der Tag begann tráge - unsere Strasse wurde abgesperrt fúr die náchsten drei Wochen, also Bus. Der fuhr einen Umweg wegen des massiven Gaslecks und den nach wie vor gesperrten Strassen und strandete dann hinter dem High School Verkehr...die Springerkraft brauchte noch lánger als ich in einem Taxi. Wir hatten es mit der anderen Seite unseres Jobs zu tun - siehe oben. Das ist doppelt maskiert und mit zwei Lagen Handschuhen. Am Ende hatten wir das Leben eines Mannes in zwei Schachteln verstaut. Und wir fanden gleich zwei Armbanduhren, eine Lorus und eine Tavistock & Jones, beide so um die £40.-. Kann dabei also nur um den sentimentalen Wert gehen. Das Bankkonto andererseits erklárte so vieles...der arme Mann hinterliess eine fúnfstellige Summe in der Bank. Das ist natúrlich wichtiger, als ihn zu begraben...
Der Mann hatte seinen checkup im Krankenhaus, das Resultat erfáhrt er erst in etwa zwei Wochen. Wenigstens hat der "Gallenschmerz" nachgelassen. Er hat ja gar keine mehr, aber die Steine bilden sich auch anderswo und seine proteinlastige schottische Ernáhrung voller saturierter Fette hat er nie geándert.
Dienstag, . Das Auto war wieder einmal in der Werkstatt. Irgendwie schafft er das immer vor einem wichtigen Termin...Stossdámpfer, scheinbar. Mann gónnt sich ja sonst nichts :D Wenn es nicht jedes Mal eine Runde Gemuffel a la "alles geht vor die Hunde" auslósen wúrde, kónnten wir das erledigen wie andere Punkte auf der to-do-Liste. Die Dusche trieb ihn letzte Woche fast in blinde Panik, als er mich abholen kam hatte er sich ausgemalt wie die Decke in die Kúche einstúrzt. Bis ich erwáhnte, dass das vielleicht einen anderen Auslóser hatte: Seinen MRI-scan vom Vortag, den sie ihm erst fúr Weihnachten angekúndigt hatten. "Do you think so?" Yes, I think so. Nachdem ich die bedside-manners des Spezialisten mitbekam wundert mich das auch nicht, der zu ihm sagte dass "die Meisten damit lange genug leben um an etwas anderem zu sterben." Wie bitte? Und dabei muss man im Auge behalten, dass diese Diagnose erstellt wurde aufgrund am Telefon geschilderter Symptome (Covid sei Dank).
Mittwoch, . Arbeit. Ich hatte ein Staff Rep meeting anstehen, "extracurricular" weil wir im letzten Forum erwáhnt hatten dass es mit der Kommunikation zwischen SMT und Staff Reps harpert dieser Tage. Nun erzáhlten sie uns wie die Rentenkonsultation ausging und was sie fúr die Zukunft planten mit unseren Betriebsrenten. Da so nicht mehr finanzierbar von ihnen...ich hátte ja zynisch einwerfen kónnen dass sie lánger Zeit haben werden, unsere Eigenbeitráge zu sammeln und nicht mehr so lange auszahlen mússen, da die Volksvertreter in Westminster nun mit einem Rentenalter von 75 liebáugeln. Danach fúhren sie dann die Workhouses wieder ein, in denen die Bevólkerung zu Tode gearbeitet wird (ein "Brexit-dividend", dass sie viktorianische Zustánde wiederherstellen kónnen. Jacob Rees-Mogg will die Umweltschutzregelungen nach indischem Vorbild ummodeln - was in den Kláranlagen ankommt láuft jetzt schon wieder ungeklárt in die englischen Flússe und ins Meer. Vielleicht haben wir dann ja auch wieder offiziell ein Kastensystem, denn wenn es die inoffiziell nicht nach wie vor gábe wáre er nicht im Kabinet). Allerdings klappte das nicht so mit der Kommunikation zwischen Staff Reps und SMT - die mir eine Stunde spáter angegeben hatten als es tatsáchlich stattfand...und andere Reps warf Microsoft Teams stándig wieder aus dem meeting...
Donnerstag, sonnig. Nanu? Das Wetter úberraschte uns...Tochterkind war babysitten úber Nacht bei einer Freundin - deren zweijáhriger Neffe wollte bespielt werden wáhrend seine Eltern ins Krankenhaus fuhren zur Geburt des Geschwisterchens. Sie hatte etwas Muffensausen vorher. Die Kóchin in der Arbeit fand gerade heraus dass sie ebenfalls schwanger ist - die Chefin dachte, sie hátte Bingo-Stifte in der Hand als sie uns das mitteilte...nein, das waren drei Schwangerschaftstests nur um sicher zu gehen. :D Sie hat bereits drei Kinder im Alter von 13 bis 21 Jahren mit ihrem ersten Mann, aber nach so vielen Covid-Begrábnissen in der Familie will ihr Partner nun eigene Kinder haben.
Daheim fiel der berúhmte blaue Umschlag vom Briefkastenschlitz auf die Túrmatte. Náchste Woche. Und ich musste nichtmal buchen...Kollegin Nr.2, hochgefáhrdet und seit 30 Jahren auf der Liste der Grippeimpfungen, bekam nach wie vor keinen Termin, obwohl ihre erste Impfung Anfang Februar stattfand und die beiden anderen Kollegen, die am selben Tag geimpft wurden, ihren Booster und die Grippeimpfung hatten.
Freitag, regnerisch. Arbeit. Dort waren wir etwas dúnn gestreckt, obwohl wir Kollegin 2, eine Springerkraft und zwei Manager prásent hatten. Problem: Die Kóchin war krank, Kollegin 2 kochte das Mittagessen und ging um 2 Uhr 30. Lewis sprang derweil fúr sie ein, aber er hat keine Erfahrung in der Kúche. Die Chefin musste frúhzeitig woanders hin, also úberlappte sich das nur fúr 2 Stunden - und den Nachmittag hatten Lewis und ich allein abzuwickeln. Noch dazu schraubte IT an der Software herum und es ging nichts, wofúr wir den Computer brauchten. Nichtmal task sheets ausdrucken. Oh well.
Heute habe ich demnach Arbeit nachzuholen, aber erst Kaffee mit Andrea!
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