Rosen von einer neuen Mieterin als Dankeschón |
Samstag, sonnig. Die Chefin war in der Kúche - das bedeutete einen hektischen Tag...nach dem Treffen mit den Oldies am Vortag gab es jede Menge Papierkram fúr mich zu erledigen. Der Social Club war endlich auf die Beine gestellt, daher hatte ich allerhand vorzubereiten: Dessen "Verfassung", die Listen fúr Beitráge, Briefe an Bewohner und ihre Familien, Formulare usw. Den Papierkram der Bewerbungsgespráche gab es auch noch zu erledigen, das ging alles an HR, per scan & email und per Post. Und dann sollte ich Eintrittskarten entwerfen fúr das Platinum Jubilee. Und den Bettelbrief fúr Spenden...wir haben die Deko bereits vorrátig - alles was bald ausverkauft sein wird. Die Chefin hatte Gartenornamente gesehen: Die Queen und Corgies, die will sie nun auf die Tische stellen. Die ersten Flaschen Alkohol fúr den wóchentlichen Fundraiser brachte sie selbst mit. Denn beim Jubilee reicht ihr ein Sánger nicht, es sollen zwei werden und eine Gruppe Highland Dancers.
Sonntag, bedeckt, teils sonnig. Die neue Kollegin hatte den ersten reguláren Arbeitstag als Kóchin. Das hat doch wirklich mal geklappt wie am Schnúrchen, denn das ist die Stelle die sie von Anfang an im Auge hatte. Nun brauchen wir jemanden der sie ersetzt: One down, two to go. Am Donnerstag ging es weiter mit Bewerbungsgespráchen. Oh well...wir hatten die Bewerbungen zu "punkten" (soll heissen, wir vergeben Punkte fúr Wissen/Erfahrung/Dokumente, die die Bewerber bereits vorweisen kónnen). Ein Herr stammt aus Nigeria, sein Zeugnis káme von Lagos und ich wúrde zu gerne Fliege an der Wand spielen wenn HR das anfordern músste, aber ach, er hatte die wenigsten Punkte :D Wir schaukelten wieder einmal drei Jobs zwischen uns und ich musste die checks vom Vortag nachholen. Ich zeigte der Chefin die Eintrittskarten-Designs zum Absegnen, die dann von ihrer Tochter auf lila Papier ausgedruckt werden konnten. Das geht alles per SMS bei uns und dann scannte ich sie in ihre emails zur "Weiterverarbeitung". Wie das auf "Teams" funktionieren soll weiss der Geier.
Briefwahl fúr den Landrat |
Montag, sonnig. Es war an der Zeit, Schlaf nachzuholen...ich war den ganzen Tag gerádert. Der Junge war nach zwei negativen Tests wieder in der Arbeit. Das Ságemehl und seine Lungen vertrugen sich noch nicht so besonders, aber sein Chef verlangt natúrlich Masken der Darth Vader-Variante am Arbeitsplatz. Der Husten klingt nach wie vor nach 99 Jahren Kettenrauchen, doch den hat auch das Tochterkind noch und sie ist zwei Wochen weiter in der Covid-Saga als er. Kollegin Nr.2 dachte daran, unter der Woche wieder langsam einzusteigen - weshalb wir die Springerkraft angefordert hatten fúr den Dienstag. Sie erledigt alle táglichen und wóchentlichen Jobs in einem Aufwasch, wenn wir sie lassen. Bei dieser Gelegenheit kam das gerade recht. Da fiel nichts Anstrengendes an fúr die Kollegin, sie konnte sich Zeit lassen und Pausen einlegen. Ich nahm mir nach Feierabend noch Kráuter mit im Supermarkt, die ich eingepflanzt habe und auf dem Fenstersims platziert. Der Schnittlauch steht draussen vor dem Fenster, weil den sonst die Katze frisst.
Dienstag, bedeckt. Die Briefwahlunterlagen wurden abgeschickt. Dann muss ich nicht im Wahllokal vorbeischauen - bequemer geht's kaum. Der Mann trug einen Scheck zur Bank - eine Rúckzahlung des Finanzamts fúr alle, die im Lockdown im home office waren. Er bekam die stolze Summe von £66.-...sehr Brexit-Britain! Niedrigste Rente in West-Europa, lácherliche Summen fúr Arbeitslose, Behinderte und Niedrigverdiener - die bekommen weniger per Woche zum Leben als ein subsidiertes Essen in Westminster Parliament kostet. Wir spenden weiterhin an die Food banks, die gaben letztes Jahr schon mehr als 2.5 Millionen Lebensmittelpakete aus, und das ist nur der Trussel Trust allein, die unabhángigen Food banks der Kirchen und anderer Organisationen gar nicht mitgerechnet. Ersteres hat natúrlich ganz unmittelbar mit Letzterem zu tun...und es wird nur schlimmer werden, da die Energiepreise (und damit alles andere) im Oktober gleich nochmal "anziehen" - und dann stehen nicht die wármeren Tage vor der Túr, dann wird es kalt.
Cafepause |
Mittwoch, heiter bis wolkig. Ich amúsierte mich damit mir durchzulesen, was frau nach einem nuklearen Angriff tun bzw. nicht tun solle. Schottische Háuser haben in der Regel keine Keller, daher músste wohl die nahe Grundschule herhalten...wer hátte gedacht dass sich das zum Kreis schliesst? Von den Sirenenproben der Kindheit zur Schwedischen Regierung, die schon vor zwei Jahren Medizin gegen Strahlungsscháden an die Bevólkerung verteilte. Verpackte Lebensmittel seien okay, frisch kommt nicht in Frage. Und es wird viel geduscht werden...da uns ja immer wieder die "Satan II" versprochen wird von Putler. Derweil fallen seine Banker aus den Fenstern, hángen sich oder erschiessen sich aus geraumer Entfernung...sofern sie nicht in die Ukraine abhauen. Sign of the times.
Freitag, sonnig. Arbeit. Das náchste lange Wochenende, das ich in der Arbeit verbringen werde denn am Montag stehen wieder Bewerbungsgespráche an. Der Countdown láuft, das Jubilee wird fortan dominieren - wir haben zwei Sánger und eine Tanzgruppe gebucht und die órtliche Radiostation schiebt eine "Wunschstunde" ins Programm, in der unsere Oldies sich Musik wúnschen kónnen. Das wird eine gróssere Angelegenheit...und ich wette bereits darauf, dass die Chefin HQ kontaktieren wird und die einladen. Wenn eine Foto-op fúr sie dabei herausspringt. Eine Bewohnerin fragte sie ob sie ihr Kleid bereits habe und sie bestátigte das - aber sie weigerte sich, ihr das zu zeigen. Als sie ins Búro kam sagte sie: "Die will mich nur kopieren. She has a long way to go before she beats me!" Und ihren Sash hat sie nun auch bestellt, nebst der Tiara. Lange Handschuhe wird sie ebenfalls tragen. Wir sind gespannt...:D