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Adlerauge erspáht einen dunkelblauen Streifen links neben der Sáule: Dort direkt hinter dem Baumarkt drehen sie "Outlander". |
Samstag, sonnig, warm. Das erste freie Wochenende der neuen "Ára". Ganz ungewohnt. Ich war dann auch prompt kurz vor 6 Uhr wach, obwohl ich liegenbleiben konnte. Der Husten der Katze im Flur half nicht beim Weiterschlafen :D Ich dachte ich hátte mehr Zeit mich auf den neuen Rhythmus einzustellen, aber dem war nicht so - sobald ich verfúgbar war warfen sie mich unter den Bus...Der Mann ging einkaufen fúr die Schwiegermutter und kam mit haarstráubenden Geschichten heim úber das Pflegeheim in unserer Náhe, in dem eine ehemalige Bewohnerin lebt. Ich will gar nicht náher darauf eingehen, nur dass unsere Úberwachungskamera in der Arbeit unter Umstánden von Interesse sein wird, zur Sicherheit: Ich erwarte HQ-Besuch náchste Woche...Ich konnte mich nicht zu einem Frúhstúck aufraffen, zu warm, daher gingen wir ins Cafe zum Brunch. Das reichte auch vóllig. Als wir aus dem kúhlen Gebáude in die Sonne traten schmolz der Teer auf der Strasse, das ist nicht gerade typisch fúr Schottland.
Sonntag, bedeckt, etwas kúhler. "Haze" nennen sie das, Hochnebel. Wir machten uns Vormittags auf den Weg nach Falkirk, fúr mich wieder zum Brunch weil ich bis dahin nur eine halbe Tasse Kaffee zu mir genommen hatte. Grún ist es nun úberall, die Felder spriessen und die Báume und Stráucher blúhen. Unter anderem der Ginster, der das Zeichen fúr Traveler war, nun ihren nomadischen Lebensstil aufzunehmen nach der Úberwinterung. Das findet heute auch nicht mehr so statt wie es das Klischee darstellt. Einer meiner Kollegen kommt aus der Traveler-Community und er ist recht sesshaft. Wir steuerten das Cafe an, nachdem wir uns úber die gáhnende Leere in der Innenstadt gewundert hatten - kaum eine Menschenseele unterwegs, viele Láden geschlossen oder von Billigláden ersetzt, nur die Cafes brummten. Zweifellos tat der grosse Retail Park zwei Strassen entfernt, den sie gebaut haben um den Autoverkehr aus der Innenstadt zu ziehen, genau das...eins der ehemaligen grossen Einkaufszentren in der Fussgángerzone wollen sie gar einreissen. Am Nachmittag hatte die Schwiegermutter ihren Termin fúr den Booster. An einem Sonntag.
Montag, teils sonnig, kúhler. Am Morgen war der Computer im Bummelstreik, es dauerte ewig bis die Apps óffneten, ich irgendwas eintippen konnte und der Drucker sich regte. Ein Blatt Papier auszudrucken dauerte gute 10 Minuten, in denen ich dem Drucker gut zuredete, hin und her klickte zwischen den verschiedenen Namen, unter denen er gespeichert ist und alle drei Wege versuchte um ihm die Druckanweisung zu vermitteln...selten so gelacht...auch ein reboot half nur mittelmássig, der musste sich offenbar erst warmlaufen. Nach zwei Stunden druckte er dann unter dem Namen, den er seit der Umstellung der Hardware verweigert hatte. Umpf! Im Laufe des Morgens schaffte die neue Kollegin es dann, die Kóchin total zu verárgern und mit der Springerkraft auszufallen, die mich wutschnaubend anrief dass sie am Dienstag in die Arbeit káme fúr e-learning und sich die Kollegin bei der Gelegenheit vorknópfe...alles was der Mensch nicht braucht! Die Kóchin hatte vorgeschlagen Donuts zu besorgen fúr das Spektakel - ich erwáhnte Popcorn. Wenn wir nicht lachen wúrden, wúrden wir weinen, sagte meine erste Chefin hier immer.
Dienstag, wechselhaft. Hmmm. Am Morgen kam die Springerkraft fúr ihre online Kurse, aber da die Kóchin etwa zeitgleich auftauchte hatten sie ihr Gesprách úber den Vortag, bevor neue Kollegin kam. Und dann ging's fúr eine Weile rund, beide halten sie nicht zurúck. Die Springerkraft kam mit dem Namen "poison drip" auf, das ganze Wochenende táte sie das, úber jede/n. Entspricht dem, was ich von anderen Quellen gehórt habe. Sie sagte zu ihr dass sie nicht glauben solle, dass sie nicht wússte was sie táte. Vielleicht war das genúgend Warnung? Keine Ahnung. Dann sprach die Kóchin davon, dass die UnFreiwillige ihr gesagt habe dass niemand ausser ihr in der Kúche sein sollte - wann hat sie ihre Intermediate Food Hygiene bestanden? :D Und dass die Springerkraft sich in der Kúchenpause den Staubsauger griff war ihr auch nicht genehm. Sie wird sich wundern wenn sie herausfindet, dass Kollegin Nr.2 und ich hóher qualifiziert sind als die Ex-Chefin.
Mittwoch, gelbe Wetterwarnung fúr Regen. Der Arbeitstag war interessant...die Managerin der Einrichtung kam, in der ich letzten Montag war: Vorstellungsgespráche. Die erste Bewerberin ist die júngere Schwester unserer Kóchin. Ich merkte deutlich, dass die Kollegin Vorbehalte hatte, obwohl sie alle Qualifikationen hátte. Als sie mir die Antwort gab, dass unsere Einrichtungen "for old people and that" seien, stimmte ich ihr zu. Abgesehen von der Episode mit dem gebrochenen Handgelenk, das ihr erst drei Tage spáter aufgefallen sei weil sie nach dem Sturz getrunken habe. You're not selling this, hunny. :D Der Kollegin missfiel ausserdem, dass sie keinerlei Versuch gemacht habe, sich entsprechend zu prásentieren. Die andere Bewerberin war das komplette Gegenteil, ein scheues Wesen, 17 Jahre alt und von der Mutter behútet - die Mutter ist meine Kollegin in der Schwestereinrichtung. Verglichen mit der zweiten Schwester der Kóchin am selben Arbeitsplatz (eine ist bereits Pflegerin fúr einen Bewohner) ist diese Verwandtschaft einen Grad entfernt und lóste weniger Unbehagen meinerseits aus. Zumal die Kóchin selbst nach einiger Úberlegung ins Búro kam und sagte, sie wolle nicht mit ihr arbeiten, weil die UnFreiwillige es dann auf ihre Schwester abgesehen habe. Die fragte bereits, warum ihre Schwester in die Auswahl kam wáhrend ihre eigene Tochter sich nicht bewerben dúrfe - a), weil sie Familie einer Bewohnerin sind, b), weil Mutter und Tochter eine Warnung úber ihr Verhalten haben...Die Kollegin amúsierte sich kóniglich úber das saure Gesicht der Unreiwilligen und das zahlreiche im Vorúbergehen angestarrt werden - sie ging absichtlich wortlos an ihr vorbei in die Lounge, damit sie das bescháftige weil sie keine Ahnung habe wer sie sei und was es mit dem Meeting auf sich habe. Die Bewohner hatten unterdessen ihren ersten Kinonachmittag, ein grosser Erfolg Dank Jack, Victor, Isa und Navid von Still Game.
Donnerstag, Regen. Am Vormittag hatte Kollegin Nr.2 ihr Meeting mit den hóheren Rángen úber all den Árger des letzten Jahres. Ich wurde von einem offenstehenden Aufzug begrússt, der die náchsten 6 Stunden plus tot spielte. Leztes Mal waren es fúnf Stunden, mit Bewohnern die nicht heim konnten weil sie nicht in der kórperliche Verfasung sind Treppen zu steigen. Es waren weniger in der Lounge dieses Mal, die anderen konnten nicht aus ihren Wohnungen. Ich rief die Firma dreimal an - beim ersten Mal sagte die Dame, der Ingenieur sei auf dem Weg. Drei Stunden spáter erinnerte ich sie daran und erwáhnte den Krankenwagen vor der Haustúr, dessen Crew nicht zu ihrem Patienten káme...in der Tat mussten sie ihn die Treppen runtertragen. Beim dritten Anruf teilte ich ihr mit, dass eine Stunde nachdem der Ingenieur wieder gegangen sei, der Aufzug offenstehe und tot spiele. Zum zweiten Mal am selben Tag, nur fúr den Fall dass sie meine gemailte Beschwerde úbertrieben fanden. Dieser Ingenieur versuchte nun, die Lichter auszuschalten, die den immer wieder zum Stillstand bringen.
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Die lokale Kinogruppe brachte ihre grosse Leinwand mit |
Freitag, Regen. Am Morgen erwartete mich gelbschwarz-gestreiftes Tape mit "Out of order" drauf, die Aufzugsknópfe waren damit abgeklebt. Und ich postwendend am Telefon...dieses Mal gingen die emails an die Area Managerin, den Property Officer und alle anderen, die mir einfielen. Die Firma kopierte mich in ihre emails, weshalb ich nun weiss dass sie sich um £750.- streiten. Dafúr lassen sie die Bewohner fúnf und sechs Stunden lang in der Lounge sitzen, weil sie keine Treppen steigen kónnen. Dieses Mal war der Aufzug 22 Stunden lang ausser Gefecht seit gestern Nachmittag. Und zwei Ingenieure rockten an, damit sie die Lichter im Aufzug umgehen konnten. Die Bewohner hatten einen Sánger am Nachmittag, der anfangs die Gehórgánge verkúmmern liess - glúcklicherweise war er in der Lage, die Stimmung im Raum zu lesen und sobald er die schottischen Singalongs anstimmte waren sie dabei...und mit nicht funktionierendem Aufzug lief er auch keine Gefahr, von unserer Dame mit Downs úbertónt zu werden, die gerne und laut mitsingt. Die Gesichter der Entertainer sind immer eine Wonne, wenn sie loslegt :D Und ganz nebenbei úbersetzte ich eine Mieterreferenz aus Marburg fúr die Area Managerin.
Nach dem KaffeeKaffee muss ich meine Einkaufsliste schreiben fúr die Woche.