Saturday, 12 April 2025

The week that was

 


Samstag, sonnig, kalter Wind, 12 Grad. Der Mann plant und das reale Leben lacht, oder so áhnlich...der Tag war durchgetaktet, was den Mann betraf - Einkáufe, Ausflug, Schwiegermutter. Bis ich mein Handy in die Hand nahm. Und zwei Stunden in der Arbeit dazwischenschob: Die Springerkraft in der Kúche war allein, weil die andere Springerkraft nicht aufgetaucht war. Sie brauchte jemanden fúr den Mittagsservice. Und ausser mir war niemand abrufbereit. Und obwohl ich mir gesagt hatte dass ich keine Búroarbeit miterledigen wúrde tat ich natúrlich genau das, bis der Mann anrief und fragte wo ich bliebe...Das Tochterkind rief an/um Hilfe, sie bekam den Tankdeckel ihres Clio nicht auf, daher trafen wir sie an der Tankstelle. Ein Handgriff und der war offen...:D Wir fuhren von dort direkt in den Retail Park fúr Pflaster, Schmerzmittel und Antihistamin. Im Cafe fand ein soziales Experiment statt als wir ankamen - auf vielen Tischen standen Tablette voller Geschirr und Reste, fast alle Tische waren besetzt und hinter der Theke versuchten zwei Angestellte, dem allem Herr zu werden. Bis ein Kunde mittleren Alters mit etwa 20jáhrigem Begleiter sich spontan einen der Trolleys schnappte, damit durch das Cafe rollerte und Tische abráumte. Auf einmal konnten andere Gáste dasselbe tun und ihm dabei helfen, die sich vorher nicht gerúhrt hatten. Interessant - mann muss es ihnen nur vor die Nase schieben. Ich bin eine dieser unságlichen Kundinnen, die immer alles zusammenstellt und wegráumt - weil ich das aus der Sicht des Personals kenne. Nach einem weiteren Weg zur Apotheke sammelte der Mann daheim den Jungen ein und fuhr mit ihm zur Schwiegermutter, die ihn fúr schwerere Gartenarbeit bezahlte: Alles was mit ságen und graben zu tun hat. Bei der Heimkehr sagte er dass seine Mutter am Sonntag mitkáme - er habe verstanden dass sie im Juli 89 werde, sie habe nicht mehr so viele Gelegenheiten ans Meer zu fahren. Halleluja, finally.

Sonntag, sonnig, 15 Grad - 17 an der Kúste. Ich schákerte mit der Katze im Bett, die mich aufwecken kam. Der Junge stand ebenfalls auf, er hatte in Erwágung gezogen mitzukommen: Er kónnte Vitamin D und Tapetenwechsel gebrauchen :D Doch fúr ihn rief das Studium. Um 10 Uhr 30 sammelten wir die Schwiegermutter ein fúr die Fahrt an die Westkúste (etwas úber eine Stunde auf der Autobahn). Bereits an der Grenze von East Renfrewshire und South Ayrshire sah ich von der A77 aus Goatfell am Horizont. Goatfell ist der hóchste Berg auf Arran. In der Náhe von Prestwick sieht man dann auch Ailsa Craig, die kegelfórmige Insel im Firth of Clyde aus deren Granit Curlingsteine gemeisselt wurden. Wir fuhren durch Ayr bis Alloway, dort ist das Robert Burns Museum weil er in Alloway geboren wurde. Uns zog es allerdings an die Uferpromenade in Ayr, also drehten wir um und fanden sogar einen Parkplatz am Wellington Square. Die Schwiegermutter wollte Eis essen, der Mann stellte sich am Pavillion an. Seine Haare waren etwas grauer als er mit den Bechern zurúckkam: £3.- pro Kugel. Fúr eine normale Kugel. Da stellten Mutter und Sohn sicher, dass sie das Eis auch auf der Kleidung trugen, damit sie lánger etwas davon hatten :D Wir wanderten an der Promenade entlang, sassen in der Sonne und der Seebrise und liessen die Welt an uns vorbeiflanieren. Und weil sie seit Lockdown nur einmal in Ayr war kehrte die Schwiegermutter in das Restaurant ein, in dem sie davor ófter etwas gegessen hatte vor dem Bus nach Hause. Dessen Name ("The Tree") war die Dekorichtlinie, úberall Plastikgrún von der Decke hángend und die Wánde wie Baumrinde vertáfelt. Ich probierte Fisch-Tacos. Schwiegermutter war múde vom Gehen, daher brachen wir auf den Heimweg auf. Soviel Sonne hatten wir schon lange nicht mehr.



Montag, sonnig, 15 Grad. Ich war gerádert, lag bis kurz vor knapp im warmen Bett - und das Knie fúhlte sich 15 Minuten lang pudelwohl, bis ich das Gestell anlegte. Dann tat's wieder weh. Cannae win, wie sie hier sagen. In der Arbeit schloss ich die Hintertúr auf fúr die Múllabfuhr und stellte fest, dass jemand die Tonne zurúckgestellt hatte, die Kollegin Nr.2 und ich ans andere Ende des Raumes gezogen hatten weil sie den Feueralarm ramponierte...der nun auseinanderfiel beim Testen. Was sichtbar war...OCD hatte scheinbar die Oberhand, also kam ein Schild an die Wand und die Tonne wieder weg. In Zukunft will ich die nicht in der Náhe des Alarms sehen...Der Ingenieur kam dafúr und fragte nach dem Plastikdeckel, ob wir den noch hátten - nein, keine Ahnung was sie damit taten. Vermutlich in der Tonne. Nach ihm kam der Handwerker fúr die Túr des Kúchenofens, die sie in der Vorwoche repariert hatten weil sie nicht mehr schloss. Und die nun so gut schloss dass sie sie nicht mehr aufbekamen...selbst getestet :D Ich zog im Selbstversuch den ganzen Herd von der Wand. Und mit ihm kam ein Ingenieur fúr unseren Notruf, den ich morgens schon durch einen Reset scheuchen musste weil die Pull Cords nicht zu unseren Notruftelefonen durchdrangen. Er fand natúrlich nichts. Ich flitzte zwischendurch zur Post, um die Einnahmen des letzten Monats einzuzahlen, die dringend aus dem Haus mussten: Zuviel Geld im Safe. Und dann muckten zwei Apps auf, die ich brauchte fúr anstehende Punkte auf der To-do-Liste. 

Dienstag, sonnig, 16 Grad. Unser ehemaliger "Head of Service" kúndigte sich an fúr ein Meeting im hinteren Búro am Freitagmorgen. Sie tat das ófter in vergangenen Jahren. Mittlerweile ist sie Director of Communications und damit Senior Management Team. Die neue Kollegin wollte sich wieder davor drúcken das Notruftelefon zu nehmen, das gehe nicht. Ich presste zwei Knópfe und siehe da - es sagte ihr buchstáblich auf dem Display was sie tun musste: "Unlock". Ich wundere mich des Ófteren...sie versicherte mir im Brustton der Úberzeugung dass die Telefone am Sonntag nicht funktioniert hátten - und direkt danach, dass sie off site gewesen seien den ganzen Tag. Klar, dann gehen Notrufe durch an die Zentrale in Glasgow...it's an uphill battle...nicht árgern, nur wundern. Scheinbar bekommt sie ab August ihre Rente, ich kann nur hoffen dass sie sich entscheidet, ab September ihre Zeit mit DYI daheim zu verbringen. Sie erwáhnte etwas dieser Natur als Kollegin Nr.2 im Búro war. Unsere Lieferung traf ein, Putzzeug und danach eine mit Geschirr von einer anderen Firma. Die Dame vom Community Hub kam fúr die Qi-Gong-Wellness-Klasse der Oldies. Die ist fantastisch und tut ihnen so gut...wir hatten ein Vierteljahr Pause, aber sie befindet sich ófter in Retreats etc. Ein Handwerker befestigte den Túrgriff der Kúchentúr mit den richtigen Schrauben und hámmerte dann das Cover drauf. Zwei Stunden spáter kam der Koch ins Búro mit dem Cover in der Hand. Ja, wie alles dieser Tage. Mein Telefon war nach wie vor mausetot und kein Ingenieur kam dem nahe in der gesamten vergangenen Woche. 



Mittwoch, wechselhaft, kúhler, 12 Grad. Die dritte Lieferung kam an diese Woche, diese beinhaltete Búrokram: 1000 Blatt Druckerpapier, das reicht fúr den Rest des Jahres. Der Koch und die Kollegin waren in der Arbeit, bevor der Lieferant mit den Lebensmitteln eintraf. Er brachte uns Hackfleisch statt Rindergulasch - wie man die verwechseln kann ist mir ein Rátsel. Das gab uns die Gelegenheit das Fertigmahl zu verwenden, das am Ende der Haltbarkeit war - ich hatte es in dieser Bestellung ersetzt. Ich schickte dem Lieferanten ein nettes Foto, damit kónnen sie nicht streiten :D Ich emailte IT wegen des Telefons - wenn sie das einfach schleifen lassen sollten sie wenigstens allen mitteilen, dass sie stattdessen das digitale Telefon anrufen mússen. Die Kandidaten fúr unseren Bunglow sahen nicht sehr vielversprechend aus nachdem sie ihre Finanzen durchgerechnet hatten. Billig ist unsere Einrichtung nicht, und das sind zwei Schlafzimmer, eine nagelneue Einbaukúche und rollstuhlgerecht. Mit Garten. Wáhrend die Bewohner Bingo spielten hatte ich die Einfúhrung des neuen Mental Health First Aider Teams, in der sie uns die Struktur erklárten. Ab 1. Mai sind wir demnach verfúgbar fúr jede/n Kollege/in. Immerhin vier HR-Kollegen betreuen das in Zukunft. Wir werden von einer Firma unterstútzt die Psychologen fúr die Supervision stellt, wir haben zwei mandatorische Gruppentreffen, ein 1:1 und eins mit HR pro Jahr. Nebenbei árgerte ich mich mit meiner Bank-App herum, die mich plótzlich Zahlungen nicht mehr absegnen lásst - der Chat redete sich jedes Mal damit heraus dass es nicht an der Bank liege, ich solle den Verkáufer direkt fragen - aber das sind nun verschiedene, die absolut nichts miteinander zu tun haben und sich garantiert nicht abgesprochen haben: Nur die Bank-App wirft mir jedes Mal denselben Knúppel zwischen die Beine...sie sagen die Zeit dafúr sei abgelaufen, dabei ist die darunter angegebene Zeit 10 Minuten nach der Ablehnung in der Zukunft... 

Donnerstag, kalt am Morgen, sonnig, 17 Grad. Ich hatte das Gebáude, fúr mich selbst fúr eine kurze Zeit. Und vier Rechnungen zu bezahlen, nachdem sie mir eben erst mitgeteilt hatten dass ich bis zu £1k selbst authorisieren kann. Das ist unser petty cash Limit. Dem folgten die úberarbeiteten policies úber Diebstahl, Betrug und Bestechung... :D Zwei unserer Damen brachen zu einem Ausflug nach South Queensferry auf mit einem órtlichen Verein. Andere sassen in der Sonne im Garten, weshalb wir nun die Gartenstúhle und Tische entmotteten und putzten. Im Zuge dessen fand Kollegin Nr.2 zwei halb verspeiste Mówen in den Búschen - eine war nur noch Rúckgrat, Húfte und Beine, die sie wie ein Puppenspieler tanzen liess. Sie war in Versuchung, den Koch damit auf dem Fenstersims zu erschrecken...ihn hatte sie angewiesen, den Rest seines Kartoffelpús zu Tattie Scones zu verarbeiten: "You only need to add some flour, salt and pepper!" Er stach kleine Taler aus, die in die Gefriertruhe wanderten als Beilage zu allerlei Abendessen. Wieder etwas gelernt, der junge Mann. Resteverwertung muss nicht immer Suppe sein. Sie unterhielt die Damen derweil mit einer lebhaften Schilderung einer Begebenheit von vor einigen Jahren, als sie eine grosse Wolfsspinne in einer der Toiletten fand. Sie leidet an Arachnophobia und konnte die nicht mehr betreten nachdem sie die Spinne gesehen hatte, also scheuchte ich die aus der Toilette zur Eingangstúr und nach draussen...sehr zu ihrer Verblúffung. Spinnen sind nútzlich :D Sie hatte einen Meuchelmord erwartet...und die Damen gackerten: "Spider-Herder". Wenigstens habe ich keinen "Spinnenschrank", wie die Springerkraft in ihrem Haus: Jede Spinne wirft sie in diesen Schrank, der sei warm und gemútlich fúr sie. Dass die sich wahrscheinlich gegenseitig verspeisen wollte ich nicht laut aussprechen...




 
Freitag, morgens kalt, sonnig, 18 Grad. Eine halbe Stunde frúher in der Arbeit, da konnte ich schonmal Schreibarbeiten erledigen, zu denen ich spáter nicht kam. Zuerst stand eine Kollegin von Customer Services in der Túr, der ich unser hinteres Búro zeigte. Eine Viertelstunde danach kam die Direktorin und sie machten sich an ihr Meeting. Die Direktorin, frúher mit unserer Einrichtung verbandelt die sie úbersah, fragte wie es uns ergangen sei in den letzten Jahren, sie habe etwas von Internet-Problemen gehórt...áhhhh....:D Eine halbe Stunde spáter rief mich der Boss des IT-Departments auf Teams an und fragte Fragen: Wenn diese Dame emailt lassen sie alles andere stehen und liegen. :D Es dauerte dann auch nicht lange bis sein Kollege auf der Matte stand - und mehrere Stunden damit verbrachte, unser System und unser Telefon wieder instandzusetzen. Und mittendurch tauchte unsere Expertin fúr Finanzen und Wohlfahrt auf...úberall Kollegen aus den HQs wohin frau sich wandte/wendete? Positiv war, dass er das Meiste ausgebúgelt hat und nun warten wir auf BT, die ihren eigenen Router auf Zack bringen sollen - wir sind nun bei Router Nummer 4. Und das Telefon funktioniert wieder! Ausserdem fanden zwei Damen einen Sonnenschirm in der Gartenhútte und die Tóchter einer der neuen Damen fanden einen auf ihrem Dachboden. Nehmen wir mit Handkuss, besser als gar keine. Ich erinnere mich dunkel daran dass der aus der Gartenhútte recht gross ist und einen schweren Stánder benótigt damit er nicht kippt, aber den werden wir auch noch finden. Sie sassen im Garten in der Sonne, mit der leichten Brise wurde das nicht zu warm. Sie sollten die schónen Tage nutzen wann sie kónnen. 

Nach dem Kaffee sammeln wir die Schwiegermutter ein fúr einen Trip.

1 comment:

  1. Ans Meer müsste ich auch mal wieder.
    Solche Kollegen habe ich hier auch. Irgendwie schaffen sie es immer sich vor allerlei zu drücken
    Ich hoffe ihr habt eine schöne Zeit mit der Schwiegermutter
    Liebe Grüße
    Andrea

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