Samstag, wechselhaft,17 Grad. Der geplante Feier-Tag wurde verschoben aus Termingruenden. Beim naechsten sind wir schon nicht mehr im Land. Der Tag began langsam, weil der Mann hier fuer unterbrochene Naechte sorgte und ich langsam immer mueder wurde. Senile Bettflucht? Auf alle Faelle ist Durchschlafen anders. Er wunderte sich warum er muede sei...seine Rettung war Kaffee und Kuchen, das war sein Tagesziel. Mir fehlte der Antrieb 😁 Am Nachmittag besuchten wir daher ein Gartencenter mit einer Filliale der oertlichen Baeckerei und Konditorei fuer einen echten Kaesekuchen, so wie er sein soll. Und anschliessend eine weitere Bekannnte auf einen Schwatz im Garten in der Sonne, mit Hund und Katz. Sonst waere sie beleidigt 😁 Wir mussten sie erst einfangen, weil sie mit dem Hund weg war ( der nicht ihrer ist). Alle anderen waren ausgeflogen zu Parties, Fussball und nach Paris. "Da geht man heute einfach", sagte sie dazu. Waehrend ich meine "Assistenz" vorplante fuer den Rueckflug...die eigene Katze schaute daheim scheinbar Formel Eins mit dem Jungen in seinem Zimmer.
Sonntag, sonnig mit Wind, 19 Grad. Der Mann rutschte auf der Treppe, das war ihm nicht geheuer. Er unkte bereits seit der Ankunft dass das passieren wuerde - self fulfilling prophecies. Dann sass er da und zweifelte kurz an seinem Dasein - tu was fuer die Flexibilitaet...das Kreuz muckte auch. Er bekam seinen Kaffee und Kuchen, Apfelkuchen dieses Mal. Er habe schon lange keinen apple pie mehr gegessen. War ja auch keiner 😄 Selbst Sahne gab's dazu, da konnte er nicht meckern. Danach ein weiterer Besuch bei Familie zum Stand der Dinge: Einen Schritt weiter. Ich habe 20 Tage Urlaubsanspruch gehortet, fuer alle Faelle, und meine Area Managerin gab mir gruenes Licht falls ich ploetzlich in den Flieger springen muesste. Bislang geht's seinen Gang, auch wenn seit dieser Woche die Haustuer abgeschlossen bleiben muss. Zur Sicherheit, nach zwei "Fluchtversuchen". Immerhin war man da "70" statt in der Schule...je nach Tagesform. Von der Beweglichkeit her geht das besser als beim Mann und mir selbst...unten links brennt nun ein Lichtchen aus gegebenem Anlass.
Montag, sonnig, 22 Grad. Das morgentliche Treffen fand wieder in dem Cafe statt, von dem die júngste Tante unbedingt das neue Brot mitnehmen wollte weil es ihr geschmeckt hatte bei der Verkostung. Ich liess einen Laib zwischen ihnen halbieren. Dieses Mal sassen wir auf der anderen Seite des Cafes, unter einem Riesenbild der Hausruine oben am Berg. Da sieht man die Hóhlen besonders gut, in denen steinzeitliche Artefakte gefunden wurden. Ist ja nun UNESCO Kulturerbe, die ganze Gegend. Da stiegen wir auch durch vor Jahren...zwei Stunden spáter kauften wir Nachschub fúr den Mann und dann sass er vor Kaffee, Kuchen und Sahne. Mittlerweile war's schon wieder Zeit, etwas vorzupacken fúr den langen Treck nach Hause. Gewogen habe ich mein Handgepáck auch, weil ich wieder mit mehr heimging als ich kam. Wobei sie sich darum nicht scherten bei der Anreise, auch die Pásse wollten sie kaum sehen. Und was einige Menschen da als Handgepáck durchgehen liessen...jede Wette dass sie das bei mir reklamieren wúrden 😁 Der Mann hatte uns am Morgen online eingecheckt und wieder Assistance gebucht durchweg: Da sehen wir die Katakomben des Flughafens. Wobei ich ehrlich sagen muss dass ich nach 17 Stunden mit dem Gestell auf der Haut am Stock ginge.
Dienstag, sonnige 23 Grad. Um 6 Uhr morgens wurde die Brace angelegt und ich stellte die Kabinentasche raus. Und schlief eine Runde weiter. Den Morgen úber war der Mann aktiv - siehe "There might be traffic...", nur dieses Mal deplatziert, bis wir uns um Pizza versammelten. Dann regte er sich ab und sass nochmal auf dem Balkon. Wir brachen bei schónstem Sonnenschein auf, gondelten durch die Landschaft erst im PKW, dann in der S-Bahn und suchten im Flughafen erstmal unsere assistance. Es hat was, von einer Flughafenangestellten durch die endlosen Gánge geschoben zu werden, sie lachte dann noch vor sich hin úber all ihre "Geheimwege". Wir werden entweder als erste, oder als letzte Passagiere geboarded, je nachdem ob es sich um eine Airbridge handelt oder sie das Ambiteam brauchen: Airbridge als erste, Ambiteam durch die Seitentúr als letzte. Ich winke dann noch mit den Epipens, nur um eine komplette Nervenságe zu sein, aber damit ist es auch wie mit dem Knie - der Arzt wurde pampig und bestand darauf, dass die náchste Reaktion anaphylaktisch wúrde 😀. Ergo keine Nússchen fúr andere Eichhórnchen wenn ich prásent bin. Manche Airlines bieten das als Snack in der Schússel an. In Amsterdam taten sie dann das, was immer noch die unberechenbare Variable ist und ánderten das Gate zwischendurch, nach meiner "Ablieferung", von 3 auf 49...was ich nicht so gut fand. Ich wanderte zwar immer wieder ein kurzes Stúck durch die Gánge um nicht komplett zu versteifen, aber von einem Ende zum anderen musste nicht sein. Dort fragte auch erstmals ein Grenzpolizist den Mann, wie lange er sich als britischer Staatsbúrger in Europa aufgehalten habe. Im náchsten Flieger hatte ich dann auch genug und nahm die Brace ab, nach 17 Stunden und rastlosen Beinen. Zum Glúck wartete am anderen Ende wieder ein Rollstuhl bis zum Shuttle-Bus. Als wir das Auto abholten war es mit einer Schicht úberzogen, die wie Sahara-Staub aussah. Der Mann dachte das liege an Bauarbeiten in der Náhe des Longstay Parkplatzes, aber daheim sahen die Autos genauso aus.
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| Glasgow Airport kurz vor Mitternacht |
Mittwoch, sonnig, 18 Grad. Um 0 Uhr 33 waren wir daheim, wo plótzlich die Katze ins Zimmer stúrmte und sich mit dem "song of her people" laut beschwerte - "Wo wart ihr? Warum hast Du mich nicht gefúttert? Rrrraurrraurrrauuu..." Nach einem Mitternachtssnack beruhigte sie sich wieder 😂 Ich las mich erst durch meine Post bevor ich schlafen ging, mein Rentenversicherer wollte wissen ob ich genúgend beiseite lege - das hatten wir diskutiert in dieser Woche, da ich im "Exil" arbeite - dabei war keine "Alexa", "Siri" oder sonstwas zum Abhóren in der Náhe...(Kind, denk an Deine Rente! 😕) Dankenswerterweise hat der orange Vollpfosten mich nichts gekostet in dieser Hinsicht, auch wenn es nicht so weiter gedieh wie vorher. Am Nachmittag wurde noch viel klarer, dass wir abgehórt werden - ich antwortete dem Mann auf den Satz dass Brot im Haus sei mit der Feststellung: "Das ist kein Brot." Denn britisches "Brot" ist kein Brot. Er steuerte deshalb einen deutschen Discounter mit Báckerei an, wo ich Roggen und Mehrkorn mitnahm. Und die Taschentúcher komplett vergass, weil mir "gefúllte Dumplings" der "Alpenfest"-Woche unterkamen: Maultaschen! Hat mit Alpen soviel zu tun wie Twittler mit Intelligenz. Und auf den frischen Spátzle stand "German style egg pasta". Nur die getrockneten konnten ihre Herkunft aus Schwabilon nicht verleugnen. Oh, es war wie Weihnachten - aber verdáchtig, nachdem ich am Morgen vorher in deutschen Landen noch gesagt hatte, dass das selten zu finden sei in Schottland, nur zufállig in einer Aktionswoche. Ich wáre ja dann der Typ, die alle Fillialen in der Umgebung ansteuert und einlagert/einfriert...die letzten vier gehórten mir. Dabei dachte ich auch an die Frau schrág gegenúber im letzten Flieger, in zerknitterter dunkler Leinenhose, Blúmchenbluse und oranger Strickweste, die ganz selbstverstándlich ihren orangen Rucksack unter den Vordersitz schob, einen Schal drúberdrapierte, die Turnschuhe auszog und die Fússe auf die Tasche stellte, wáhrend sie ein dickes Buch in Skandinavisch las (konnte die Sprache nicht ausmachen). Sie erinnerte mich an einen ehemaligen Kollegen, der von einer Privatschule in Esslingen kommend, die seine Eltern mitgegrúndet hatten, úber seine vermuteten Mitschúler kommentierte als er sie an einer Stuttgarter Bushaltestelle stehen sah mit ihren Rucksácken - "Ich weiss, wo die zur Schule gingen! Nur jemand von dort wúrde in einer Strickweste verreisen...im Regen..."
Donnerstag, sonnig, 18 Grad. Arbeit, hurra. Dort arbeitete ich mich durch die hinterlegten Notizen und emails, wáhrend der Koch mir berichtete dass die neue Kollegin schon wieder eins der Notfalltelefone ins WC fallen liess...die kosten gute £500.- wenn nicht mehr, und das ist das zweite Mal. Dann liegen sie tagelang in Reis versenkt in der Hoffnung, dass es auch dieses Mal funktioniert das auszutrocknen. Bislang ging es gut, aber es muss wirklich nicht sein. Kaum wieder im Búro hatte ich prompt eine Fortbildung vom Canine Dog Trust. Da wir im Laufe der Arbeit auch mit Hunden konfrontiert werden, die manchmal mehr oder weniger freundlich reagieren. Ich bekam den neu eingezogenen noch nicht zu Gesicht. In meiner Abwesenheit hatte die neue Dame den Mietvertrag unterschrieben, sie zieht Ende des Monats von Campbelltown zu uns. Die Wohnung gefiel ihr sehr auf dem Videocall. Geputzt hatte die die Springerkraft, die sonst in der Kúche arbeitet - sie schrubbte und wienerte. Ich hatte alles nachzutragen, was den ersten Schritten folgen muss: Die leere Wohnung ummelden bei unserem Energiemakler, die Dokumente scannen, den Notrufdienst benachrichtigen, die Rechnungen ins spreadsheet eintragen, das eingenommene Geld in dessen spreadsheet eintragen, eben alles was anfállt an admin. Die Kollegin hatte keinen backup, weil die andere Springerkraft krank war, da blieb das liegen.
Freitag, sonnig, 18 Grad. Morgens fúllte ich ein Formular aus, das seit fast zwei Wochen zwischen der Area Mangerin und einer Sozialarbeiterin hin und her gemailt wurde - und dann doch an mir hángen blieb. Hátte ich mir gleich denken kónnen - nur dass mir dann angetragen wurde, wie dringend das nun sei. Wenigstens brachten sie in meiner Abwesenheit ein Vortsellungsgesprách zustande fúr unsere neue Springerkraft, unbekannterweise. Eine Kollegin aus einer anderen Stadt kam so zu ihrer Mitarbeiterin, unbekannterweise - die sie nicht genommen hátte, wie sie mir verriet. In diesem Fall hat die Kollegin der Nachbareinrichtung fúr die Kandidatin gebúrgt, sie sei eine Freundin ihrer Tochter. Da sie sie kennt konnte sie natúrlich nicht am Auswahlverfahren beteiligt sein, das erledigten der freilaufende Chef und ein anderer Kollege, den wir lieber von hinten sehen, beim Gehen. Die ehemalige Kóchin tauchte nicht auf fúr ihre Schicht, daher fiel das Anraten der Area Managerin unter den Tisch, ihr mitzuteilen dass sie keine Schichten mehr bekáme weil sie sich in meiner Abwesenheit krankgemeldet hatte - 20 Minuten vorher: In den náchsten zwei Monaten haben wir keine Schichten. Das Formular wurde von der neuen Dame unterschrieben und weggeschickt, immer noch mit leeren Kástchen, aber das Council sollte die Informationen ja bereits haben da sie lediglich die Adresse ummelden wollte.
Nach dem Kaffee muss ich erstmal einkaufen...das Schmerzmittel wird knapp.




Ich verstehe immer nicht, wie man ein Telefon ins Klo fallen lassen kann.
ReplyDeleteBei dir ist immer eine Menge los.
Liebe Grüße
Andrea