Samstag, sonnig, 22 Grad. Am Morgen schlief ich lánger, das Bein wollte etwas ausgeruht werden nachdem die linke Seite des Knies geschwollen ist von der Brace. Die Katze fand das nicht so gut...kurz vor 11 Uhr morgens sammelten wir dann die Schwiegermutter ein. Die wollte nach Troon oder Prestwick, aber der Mann hatte sich auf eine Fáhre eingeschossen, daher fúhrte der Weg nach Largs. Da standen wir erstmal fast eine Stunde in der Schlange fúr die Fáhre, aber die schlángelt sich neben den Grúnanlagen am Wasser entlang, weshalb das keine vergeudete Zeit war: Schóne Aussicht auf Greater Cumbrae und Arran dahinter, selbst Ailsa Craig zeigte sich in der Ferne. Die Fáhre dauerte nur 15 Minuten, dann waren wir auf Cumbrae. Dort gibt's nur einen grósseren Ort, Millport, der Rest ist vor allem grúne Landschaft und es sind keine 30 Minuten mit dem Auto einmal rund um die Insel. Von dort aus hat man den Panoramablick auf Small Cumbrae, die Insel Bute, den Mull of Kintyre, Arran und das Festland. Viele Besucher waren mit dem Fahrrad unterwegs, einige an den kleinen Stránden und wieder andere zelteten mit dem Wohnmobil. In Millport fand der Mann zielstrebig einen "greasy spoon", vermutlich folgte er dem Fritierólgeruch...:D Die Schwiegermutter ass Chips und ein Eis, aber sie wollte auf dem Rúckweg noch einen Kaffee trinken - wir hielten in Largs fúr ein Eis in Nardini's und kehrten danach heim, weil sie múde war. Mir ging es auch so, ich dóste im Auto beinahe ein (die Sonne brannte mir auf den Pelz in Millport, sie hatten uns nur 16 Grad angekúndigt aber neben dem Wasser heizte es sich auf). Von da an ward's gescháftig...
Sonntag, sonnig mit Bewólkung, 15 Grad. Nach einem Kaffee zum Frúhstúck machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Ich ging in die Apotheke um weiter zu verfolgen, was die Arznei bewirkt seit mein Kórper wieder auf Insulin reagiert: 10kg weniger in 5 Wochen. Das geht nun rasant...kein Wunder dass es vorher nicht ging. Ich war Insulin-resistent, laut Arzt. Der náchste Weg fúhrte in eins der Reisebúros, in dem wir Dinge zu erledigen hatten. Zu dem Zeitpunkt war mir dann etwas schwindlig, weshalb wir eine Pause einlegten fúr ein Subway. Das hatte ich in meinem Leben nur einmal vorher...spricht mich nicht an, aber nach einem Sub ging es wieder da ich noch einige andere Dinge besorgen musste in einem Gescháft und im Supermarkt. O-Ton Mann: "Do we still have to get you lunches for next week?" I would think so. Nebst Pflastern, Vitaminchen und anderen Kleinigkeiten. Und veganen glutenfreien Leckereien fúr das Buffet in der Arbeit. Dass ich das in meiner Freizeit miterledige erspart ihnen die Úberstundenzahlungen...Die Woche war vorher schon voller Termine. Daheim wartete die Wassertherapie fúr das áchzende Knie (das war in den letzten Wochen weniger kooperationsbereit als vorher, auch das andere muckte auf, aber das kommt und geht wohl in Wellen), heisses Wasser unter der Dusche. Und die Wásche hinterher. Ich sah mir die Brace genauer an, einer der Riemen hat ein Polster mit Silikonstreifen, die den wohl auf der Haut "festsaugen" sollen damit das Ding nicht dauernd rutscht. Wenn's wármer wird. Das war an einem der Riemen befestigt, die um das Schienbein gelegt werden - der Oberschenkel macht da mehr Sinn...ist zum Glúck Klettverschluss. Das ist nun alles ein logistisches Problem :D
Montag, sonnige 14 Grad - um 7 Uhr morgens waren es noch 2 Grad, damit wáre das Erstaunen des Mannes erklárt, der am Vorabend anmerkte dass einige Nachbarn die Heizung eingeschaltet hatten. Unsere Hauswánde und Dachboden sind isoliert, das ist hier nicht selbstverstándlich: Das Haus hált die Wárme der Sonne eine ganze Weile. Und er sitzt mit Winterpulli und Fleecedecke im Wohnzimmer. In der Arbeit entging uns der erste Teil der VE Feierlichkeiten, weil die eine Viertelstunde vor Arbeitsanfang begannen. Es war "bank holiday", ein Extra-Feiertag anlásslich der 80-Jahre-Feier. Wir hatten genúgend andere Dinge zu tun, zwischen dem Enkel des einen Ex-Bewohners, der auf der Suche nach Geld war, das dem Grossvater nicht hátte abgebucht werden sollen, und der Tochter der vermutlichen Nachmieterin, die einen Bauplan sehen wollte - das erfordert einen FOI-Antrag...Ich hatte gerade erst die Schlússel bekommen und ein Assessment zu erledigen, damit Checks und Reparaturen organisiert werden konnten. Ich hatte Stromzáhler abzulesen in Wohnung und Bungalow, denn die Schlússel fúr den Bungalow wurden abgeholt von einer Sozialarbeiterin. Das alles gilt es an drei verschiedene Abteilungen zu vermelden. Der Koch experimentierte mit Ingwer-Cookies und liess das Ergebnis von den Damen im Garten verkosten - was der Dach-Expertin missfiel, sie hátten dafúr bezahlen sollen ihrer Meinung nach. Dann nahm sie es auf sich, unserer Gártnerin zu erkláren was sie alles falsch mache - sie selbst tut nichts im Garten...
Dienstag, sonnig, 17 Grad. An diesem Morgen hatte ich halbtags frei, da der Mann einen Termin in Glasgow wahrnehmen musste. Er sah einen orthopádischen Chirurgen wegen seines Handgelenks. Der hatte wenigstens bessere Nachrichten als die bisherige Klinik, scheinbar werde sich das noch etwas bessern fúr einige Monate. Solange er seine Dehnungen und das Krafttraining nicht schleifen liesse. Deformiert bleibt es trotzdem. Das dauerte keine 15 Minuten, da waren wir bereits wieder auf dem Heimweg...und weil ich noch ein paar Stunden frei war landeten wir in einem Cafe. In dem einer "meiner" Oldies sass...Mittlerweile ist das seltsam, an einem Wochentag. 10 Jahre lang habe ich die andere Schicht gearbeitet und hatte kein Wochenende. Mit Beginn meiner Mittagspause ging ich arbeiten, da wartete genúgend Papierkram auf mich - und eine Dame, die sich schwer tat mit der Dach-Expertin, die ihr ganz in Expertinnen-Modus erklárte was sie alles falsch mache...die Dame ist fast 90, still und zurúckhaltend, da konnte sich die Expertin als Quasi-Managerin aufspielen. Selbst rúhrt sie keinen Finger, schwingt nur Reden und es stiess ihr wohl auf dass diese Dame stillschweigend die Organisation als Helfer fúr den Garten kontaktiert hatte, von der sie seit Monaten nur heisse Luft verbreitete - angerufen hatte sie nach wie vor Niemanden. Im Haus erwartete mich andere Admin - dieses Gesundheitswesen lásst mich nur noch staunen: Seit Behandlungsbeginn emailte ich denen meine "Eckdaten" wóchentlich. Nun flatterte ein Brief ins Haus dass ich unterschrieben hátte ihnen das monatlich zu mailen, falls ich das nicht innerhalb einer Woche táte wúrden sie die Behandlung einstellen. ???? Wer steht da auf der Leitung? Ich bin es nicht! Also mailte ich ihnen die geballte Sammlung nochmal, damit auch die letzte verschlafene Admin-Person das mitbekam. Und schriftlich ebenfalls.
Mittwoch, sonnig mit Bewólkung, 17 Grad. Am Morgen war ich zur Abwechslung alleine, kein Kúhllaster vor der Túr wie sonst Mitte der Woche. Lange liess er nicht auf sich warten. Da konnte ich nach einigen Dingen schauen, die unverhofft verschwunden waren: Es fehlte uns eine ganze Tasche voller Sekt und der Pimm's aus dem Storecupboard fand sich auch nirgends. Wo die AWOL gingen finden wir vermutlich nur heraus, wenn jemand betrunken im Hausflur liegt. Abartig...Die Kollegin zog die gefrorenen Kuchen aus der Gefriertruhe - was sie da auf dem Trolley stehen hatte sah nach zu wenig aus. Ich war úberzeugt dass da noch welcher fehlte. Drei Teller voll fand ich dann in einem der Gefrierfácher...sie meinte, das werde nicht alles in den Kúhlschrank passen zum Auftauen, auf dem Weg in die Kúche - ich schickte sie postwendend zurúck ins hintere Búro, denn úber der Gefriertruhe, die sie gerade geleert hatte, findet sich ein vóllig leerer Kúhlschrank..."That's why they pay you the big money!" Ist doch wirklich nicht so schwer :D (Den seit einem Jahr unbenutzten Kúhl/Gefrierschrank steckte ich wieder ein weil der in der Kúche úber Nacht abgetaut war zwei Wochen davor.) Ich strang derweil bunting an der Decke entlang, Union Flags úberall. Ich googelte gar wie herum die richtig hángt, denn kopfúber ist das ein Notsignal in der maritimen Welt...wenn selbst das VE-Day Logo auf dem Untergrund genau berechnet werden musste damit es "atmen" kónne...Die Oldies spielten Bingo, ich sichtete Papier und schredderte Berge, druckte die neuen Sommermenús aus und klebte sie and die Wand neben dem Aufzug und wechselte die in der Kúche aus. Und dann brachte der Postbote einen Briefumschlag - unseren Co-op-Gutschein vom Eden Projekt fúr die Feier am náchsten Tag. So fúhrte der Heimweg in einen Co-op drei Stádte weiter. Der war leer: Kein Obst, das einzige Gemúse waren Kartoffeln: Cyber-Attacke. Ich nahm mangels Obst fúr Obstsalat Knabberzeugs und Rhabarber-Ingwer-Limonade mit fúr das Búffet.
Donnerstag, sonnig, 17 Grad. Am Morgen herrschte die Ruhe vor dem Sturm. Ein Bewohner und die Kollegin túftelten an unserem Projektor herum, um ihn an sein Laptop zu hángen fúr den Live-Stream des Gottesdienstes in Westminster Abbey mit Kónigs. Wáhrend wir das Buffet vorbereiteten. Das dauert ja doch immer lánger als erwartet. Ich blies Luftballons auf bevor ich die Extraeinkáufe und Getránke verlagerte, griffbereit. So nebenbei hatte ich auch ganz normale Arbeit zu erledigen, der Alltag setzte sich schliesslich parallel fort und nicht jede/r hatte Stunden fúr die Feier verplant. Zwischen dem Ende des Gottesdienstes und dem Beginn der Festivitáten wurde Mittagessen geliefert. Um kurz vor 2 Uhr kam dann die Gruppe Schulkinder, die wir eingeladen hatten. Ihre Lehrerinnen lasen ihnen erst unsere ausgedruckten Informationen úber die Rationierung vor und sprachen darúber, bevor wir sie probieren liessen...zwei der Rezepte schmeckten ihnen, die Kartoffelsnacks nur denen die Zwiebeln mógen. Und der eilose Kuchen, der mit Tee gebacken wurde? Wanderte bei allen in den Abfall. Danach durften sie sich durch das Buffet essen - ich kaufe dafúr kompostierbare Teller mit kleinem Durchmesser, auf die nicht so viel draufpasst. Erfahrungsgemáss landet dann weniger in der Tonne weil sie eher mehrmals zurúckgehen und das nehmen, was sie auch essen kónnen. Funktioniert auch mit den Oldies :D Diese Hálfte des Nachmittags war dann der "Big Lunch", der Menschen als Gemeinschaft zusammenbringen soll. Einige begannen, in den sonnigen Garten zu wandern und die Gin & Tonics und der kaltgestellte Weisswein kamen zum Zuge. Die die kamen verbrachten einen geselligen Nachmittag. Den die Springerkraft fúr die Kollegen damit deckelte, dass sie uns von einem "Mord vor meinem Haus" berichtete...scheinbar wurde da jemand just in dieser Stunde mit einem Messer angegriffen und dann úberfahren, um sicher zu gehen...so die Gerúchtekúche. Nach einigen Telefongespráchen wandelte sich das zu zwei angefahrenen Cousins, von denen einer schwer verletzt wurde. Wáhrend das vermeintliche Mordopfer mit seiner Mutter dem Ganzen zuschaute.
Freitag, sonnig, 18 Grad. Ich war am Aufarbeiten und Schreibtisch leeráumen, auf dem sich allerhand gesammelt hatte. Es gab noch Dinge wegzuráumen vom Vortag und die neuen Dame fúr den Bungalow sollte ich auch anrufen. Als ich das tat war sie gerade blind auf einem Auge aufgewacht...und hatte verstándlicherweise andere Sorgen. Wie sich zeigte kamen kurz danach die Handwerker, die ihren Zaun reparierten. Der Elektriker kam fúr die leere Wohnung, zwei weitere Mánner tauchten auf und rissen den Teppich im dortigen Schlafzimmer heraus. Ein Ingenieur stand auf der Matte, der eine Wohnung verkabeln sollte und vergeblich nach dem Kabel dafúr suchte...das die Kollegen nicht bis an die Wohnungstúren verlegt hatten als sie im Gebáude herumbohrten. Er war nicht amúsiert. Ein weiterer Ingenieur wechselte mein Notruftelefon auf dem Schreibtisch aus, weil das alte nur noch schrill pfiff und auf Spanisch anzeigte. Das habe er zum ersten Mal erlebt. Ich auch :D Die Kleinkinder waren an diesem Morgen nur ein einziges - wenigstens gab's keinen Streit. Den Afternoon Tea verbrachten die Damen im Garten unter den Sonnenschirmen, der Herr des gestrigen Tages holte sein Laptop und seinen Router ab und ich schrieb den Handover fúr Kollegin Nr.2. Die Springerkraft servierte die Reste vom Feste als Desserts und fror ein, was frisch bebacken war, es blieben gar genúgend Scones fúr den Samstagabend úbrig, dann wurde alles gegessen. Statt Essen wegzuwerfen.
Den Kaffee gibt es heute erst spáter, nachdem wir aufgebrochen sind.




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