Samstag, regnerisch, 10 Grad. Am Morgen rief eine Stunde in der Arbeit, um einen Agenturkoch einzuweisen. Da die Woche zuvor die "Leihkóchin" des Arbeitgebers in der Kúche war hatte ich eine Runde Putzen eingeplant davor. Wie sich zeigte war das auch notwendig. Die Kollegin der Schwestereinrichtung kam um auszuhelfen, Mangels Personal. Und dann kam kein Koch...so endete ich in der Kúche, wesentlich lánger als vorgesehen...Da konnten wir Manager unter uns gleich besprechen, wie die Woche rumging und was sich getan hatte in meiner Abwesenheit. IT war demnach zweimal vor Ort - ohne grossen Erfolg. Wir warfen zwei Essen zusammen und ich bereitete die Abendessen zu und stellte sie in den Kúhlschrank. Bis ich heimging hatte ich nur einen Krúmel Káse gegessen, daher fúhrte der erste Weg zum greasy spoon. Der gerammelt voll war, wir warteten auf einen Tisch. Ich fand die Kerze, die das Tochterkind fúr lecker befand als sie sie bei uns daheim roch - Chocolate Orange. Die kommt in ihre Weihnachtstasche. Auf dem Weg in die Arbeit hatte ich sie gefragt was sie sich wúnsche - eine Liste Búcher, scheinbar. Das erspart mir die lange Suche :D Bislang fehlte mir fúr sie eine zúndende Idee. Nach dem Essen natúrlich wieder die Apotheke, in der ich mich kóniglich amúsierte úber Prázisionsinstrumente: Angeblich verlor ich die grossartige Summe von 92 Gramm. Und war einen Zentimeter geschrumpft úber Nacht. Oh well...irgendwann musste ich ja auf Winterkleidung umsteigen, vielleicht zieht die nach unten :D
Sonntag, regnerisch, 10 Grad. Das Tochterkind sagte am Vortag dass sie mitkáme in ein Cafe. Doch zuerst schlief der Mann im Sessel bis mittags, bevor er sich fúr eins entschied. Ich sah mir wieder Videos úber Handarbeiten an - allerdings fand ich erst gestrickte und dann im Wáschetrockner gefilzte Hausschuhe etwas dubios. Zu meinen Zeiten nahm frau dafúr eine Seife und rubbelte...was mich an die seltsamen Seifen in Island erinnerte, die Schafswolle rundum gefilzt hatten als "Beutel" ohne Óffnung - was tun die dann mit der leeren Wolle wenn die Seife weg ist? Das erschloss sich mir nicht ganz...warum ich die als Souvenir kaufen sollte noch viel weniger. Wobei das vermutlich die einzig erschwingliche Menge an verarbeiteter islándischer Wolle war :D Der Lopapeysa mit den Rentieren drauf war einer der billigeren mit "nur" £300.-. Fúr etwas das ich mit dem Strickmuster selber machen kónnte. Den Mann zog es wieder gen Kanada, er brauchte eine French Vanilla. Ich hatte wieder nicht viel gegessen vorher (sprich - gar nichts), seit ein paar Tagen fiel es mir schwer die Kalorien reinzupacken, da vóllig ohne Hungergefúhl. Nichtmal zu einem Abstecher durch die Backabteilung von Marks & Sparks konnte ich mich aufraffen. Trotz Dervla Kirwan im Ohr - "This is not just food - this is M&S food"...
Montag, regnerisch, 13 Grad. In der Arbeit wartete IT auf meine Ankunft. Das dritte Mal innerhalb einer Woche. Er machte sich prompt an die Arbeit, erklárte mir dass ich nun in VPN einloggen músse fúr einige Apps und ausloggen fúr den Drucker, dass einer von fúnf Tunneln des Miraki aus irgendwelchen Grúnden nicht funktioniere und dass er meine Scan-Funktion "umleiten" músse, so dass der Drucker direkt mit email-Servern kommuniziere statt mit dem PC...oh, okay...und dann fand er den Grund, warum nichts den Drucker zum Drucken veranlassen konnte, was er ihm vom HQ aus remote eingebaut hatte: Das Kabel war kaputt. Wechselte es aus und schwupp, ging das Ding. Allerdings schicke ich nun "Internet Fax Jobs" wenn ich scanne. Ich hatte zwei Monate nachzuholen damit, der Papierkram túrmte sich auf meinem Schreibtisch und musste gnadenlos priorisiert werden, damit ich das Allerwichtigste zuerst abarbeitete. Ich sprach mit der neuen Dame, sprach mit den zwei BT-Ingenieuren, die sie mit dem Internet verbinden wollten und dazu den ganzen Korridor entlang Kabel durch die Decke ziehen mussten, weil ihre Kollegen der Installation das nicht getan hatten - dieser war den Tránen nahe als er feststellte, dass das Equipment an der Wand des Switchrooms nicht dem entsprach, was er auf seinem Auftragszettel stehen hatte...und ich rekrutierte eine andere Dame fúr die Mahlzeiten. Die Bestellungen wurden auf den folgenden Tag und damit den letzten Drúcker verschoben...und beim Bezahlen der Rechnungen sah ich dann auch, warum ich 7,5 kg Káse im Kúhlschrank hatte, dreimal soviel wie úblicherweise - der Koch hatte 5 kg extra beim anderen Lieferanten bestellt, konnte sich aber nicht mehr daran erinnern. Scheinbar.
Dienstag, bedeckt, 14 Grad. Nach zwei Monaten kam ich endlich dazu, unser Spreadsheet fúr Einnahmen auszudrucken, das brauchte ich um Geld einzuzahlen. Wir haben ein Limit von £100.-, die wir maximal vorrátig haben sollten - ich zahlte fast £500.- ein an diesem Tag und hatte dann noch £100.- vor Ort. Die Area Managerin hátte der Schlag getroffen bei ihrem Besuch am folgenden Montag. Auf meiner To-do-Liste stand die Bestellung als allererstes, da war um 1 Uhr mittag Abgabetermin vor der Lieferung am Mittwoch. Ich bekam Rúckzahlungen, u.a. eine fúr 25 kg Zucker. Die in der Speisekammer stehen, daher wusste ich nicht woher die Rúckzahlung kam. Ich konnte mich da nur nach Invoicing richten, die das authorisiert haben wollten. Vielleicht wussten die mehr...Die Bankgescháfte erledigte ich in der Post, die mich zum Glúck einzahlen lásst, Geld abheben ginge nur drei Stádte weiter auf der einzigen Bankfiliale im Umkreis. Ein weiterer Glúcksfall war dass sie nach Monaten eine der zwei Rolltreppen im Einkaufszentrum repariert hatten - die andere liegt wohl permanent still, da Thyssen Krupp angeblich keine Ersatzteile dafúr fúhrt...als sie das vor Jahren bei einer anderen Rolltreppe behaupteten wurde die permanent entfernt.
Mittwoch, regnerisch, 13 Grad. Am Morgen kam die Assistentin der Schwestereinrichtung um sich das Búroleben bei uns anzusehen. Und gerade als ich ihr die Notbeleuchtung gezeigt hatte und vom dreistúndigen Belastungstest erzáhlt kam eine junge Frau und wollte genau den dreistúndigen Test durchfúhren. Und wáhrend sie darauf wartete ob die Batterien durchhielten testete sie gleich alles was einen Stecker hat...nur eine der elektrischen Gerátschaften, die sie im ganzen Gebáude ansehen musste, war defekt. Die Notbeleuchtung sei perfekt. Gut. Die temporáre Kollegin beantragte zwei Wochen Urlaub, hat aber keinen Urlaubsanspruch mehr - die Tage kann sie nur durch Úberstunden erarbeiten. Das ist ihre erste Stelle, sie hatte keine Ahnung wie das funktioniert. Kollegin Nr. 2 hatte einen Rúckfall, dieses Mal tut die Rúckseite ihres Knies nicht mit und ihr Arzt sagte, entweder Sehnen oder Knorpel, das sei nur mit einem Cat-Scan festzustellen und er wúrde nicht dahin úberweisen. Dazu káme sie nur durch ihre Physiotherapeutin. Die sie nicht úberwies...so geht sie wieder mit zwei Stócken und rutscht auf der Kehrseite die Treppen hinunter. Wúrdevoll in ihrem Alter. Sie befúrchtet es nicht in den Flieger nach Australien zu schaffen im Dezember. Ich riet ihr seit einiger Zeit dazu Assistenz in Betracht zu ziehen, das wúrde ihr wirklich aushelfen. Den Damen legte ich die bislang gebastelten Werke vor, als Anreiz selbst tátig zu werden.
Donnerstag, regnerisch, 14 Grad. Eine Dame, die ich fúr die Mahlzeiten rekrutiert hatte, kam am Morgen und beichtete mir, dass sie die neue Summe Eigenanteil falsch gelesen habe - es handelt sich um £159.91 extra pro Monat, weil das Council 4/5 der Kosten úbernimmt. Sie dachte es seien £1569.10 pro Monat und hatte eine schlaflose Nacht. Michelinsternekúche servieren wir dann doch nicht :D
Glúcklicherweise las sie meine Aufschlússelung der Kosten dann genauer. Denn wenn sie das selbst bezahlt kostet sie eine einzige Woche schon mehr als den Eigenanteil...Ich nahm mir das Gepfriemel vor, das am meisten Zeit wegnimmt vor dem Bazar - ich verschnúrte Schals, knúpfte Aufhánger an Dekorationen und verpackte Aromatherapie-Óle mit den zugehórigen Anhángern aus Ton, die sie damit betráufeln kónnen. Fehlen noch die Schildchen dazu und natúrlich der Preis. Nebenbei náhte ich einen kleinen braunen Filzbáren zusammen und stopfte ihn. Fehlten noch die Augen und die Nase - ich war in Versuchung, Googely Eyes aufzukleben :D Wáre witzig, hált aber nicht so lange. Ich druckte unsere "Bettelbriefe" aus fúr die Tochter einer Dame, die Supermárkte und Serviceanbieter abklapperte auf der Suche nach Gutscheinen und Spenden. Eine andere Tochter úberreichte eine Schachtel mit Schokolade, die ich bunkerte fúr die Weihnachtslieder-singenden Schulkinder, da sie mir damit danken wollte, weil ich meinen Job mache...
Freitag, bedeckt, 14 Grad. Ich holte all meine monatlichen Checks nach, da die Woche voll war mit anderen Dingen zwischen zwei Neuzugángen, Telecom, IT, Einweisungen und allem anderen. Eine meiner Damen landete im Krankenhaus mit einem Herzinfarkt, die andere kam mit Sauerstoff zurúck, was ein Warnschild an ihrer Haustúr notwendig macht fúr die Feuerwehr. Die ich nirgends finde. Meine Kollegin schrieb das auf einen Karton und klebte den an die Túr. Am Morgen hatte ich wieder online Physio, dieses Mal mit einem anderen Menschen als Vertretung náher an Zuhause - er arbeitet im órtlichen Fussballstadion. Danach schob ich kurz den Feueralarmtest dazwischen und am Nachmittag gab es allerhand aufzuráumen und abzuheften, Petty Cash zu scannen und den Schreibtisch zu leeren. Ich lackierte die Spielsteine fúr den Tic-Tac-Toe-Gartentisch und stellte den Báren fertig. Eine der Damen stellte mir die noch verpackten Gewinne der letzten Tombola ins Búro - nach wie vor in denselben Geschenktúten - soll uns recht sein, sie war bisher erst die Zweite. Wobei ich noch keine internen Bettelbriefe ausgedruckt hatte dafúr...Die Tochter auf Beutezug sprach von einer Tombola fúr Spendiergeld fúr die Bewohner. Ich muss ihr deutlich machen, dass wir fúr unsere Filmlizenz Spenden sammeln nach dem Weihnachtsessen. Wenn sie eine andere Tombola halten will sollte das an einem anderen Termin sein. Silvester? Burns Night? Das láuft nicht davon. Neujahrsbingo wáre eine Idee, da wir an Silvester das Kino im Haus haben werden: Das dauert bis um 16 Uhr, das wúrde zu spát hinterher. Kollegin Nr.2 kam vorbei zwecks Úberweisung an Occupational Health und nach Feierabend stand ein St. Andrew's Dinner im órtlichen Gartencentre an.
Nach dem Kaffee halte ich nach mehr Chenillewolle Ausschau - fúr Stricktierchen...





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