Saturday, 15 November 2025

The week that was

 


Samstag, erst regnerisch, dann sonnig, dann Nieselregen, 13 Grad. Ich hákelte mit einer dicken Wolle, die sehr steif war in der Verarbeitung - Nadelstárke 5mm, aber ich hátte eine gróssere gebraucht. Daher wurde das auch ein Kórbchen statt irgendwas sonst. Und ich grub die Anleitungen fúr Strickscháfchen aus, denn die Fúllwatte war auf dem Weg. Ich sah auch niedliche Cheviots auf Pinterest - hier in Schottland sollten sie schwarze Kópfe haben. Den Mann zog es frúher als sonst in den greasy spoon, wo er auch direkt das Cafe ansteuerte und erst hinterher einkaufen wollte. Okay...scheinbar machte ich eine der Damen hinter der Theke glúcklich, sie lachte plótzlich als er bestellte und sagte, ich sei die Erste an diesem Tag die Marmelade wolle, sie sei so happy. Gern geschehen (😕). Ich hatte zwei Dinge auf der mentalen to-do-Liste, Chenille und Kórbchen fúr einen Hamper (Geschenkkorb). Ich fand weder noch. Wir hatten auch noch drei Schachteln Aufbaudrinks im Auto von einem verstorbenen Bewohner, die brachten wir im Supermarkt vorbei und liessen sie im Einkaufswagen fúr die Foodbank bevor wir die Apotheke ansteuerten. Der Mann hatte am Vortag versucht, mein Medikament abzuholen (am Montag telefonisch bestellt, da es vier Werktage dauert) - die Apotheke hatte das Rezept nicht, daher fragte er in der Praxis danach, die es angeblich nicht fand, ob das bestellt worden sei (hielt es aber in der Hand!)...und die Apotheke hatte es dann nicht in der Stárke vorrátig ("Morgen!"), demnach also nochmal Schlange stehen. Ich recycelte einen Berg leerer Blisterpacks in der Zeit und ging in einen anderen Laden, wo sich Kórbchen fanden - und graue und schwarze Wolle fúr Scháfchen. Pappanhánger fúr die Waren fanden sich im Búcher- & Bastelladen gegenúber, der Verkáufer legte noch Freebies dazu, hólzerne Ahánger in Stern- und Tannenform fúr Geschenke, die seine Kasse nicht mehr scannen wúrde. Er habe bereits eine Kiste davon an einen Kindergarten gespendet. Merci :D Mich úberkam zu dem Zeitpunkt ein eher unbekanntes Gefúhl dieser Tage: Hunger. Und in der Báckerei trafen wir dann Kollegin Nr.2.

Sonntag, regnerisch, 13 Grad. Der Mann wollte wissen welches Cafe ich auf dem Plan habe fúr den Tag...keins so richtig. Allerdings ging uns das Katzenfutter aus, demnach mussten wir ohnehin in den Supermarkt. Der hat ein Cafe mit dabei. Das stellte sich als keine gute Idee heraus - es war fast vóllig leer und sie sagten uns, dass Essen gerade 20 Minuten daure. Im Ernst? Ein Teller Pommes, die sich selbst frittieren wáhrend frau etwas anders tut, dauerte 20 Minuten? Dann winkte sie ab als ich "Iced Moccha" sagte, sie habe kein Eis mehr. Ihnen ging gefrorenes Wasser aus? Nein, da lief etwas schief in der Kúche...das Personal schwirrte nur hinter der Theke herum, keine der vier Damen kam dahinter hervor um aus Versehen einen der - dreckigen - Tische abzuwischen. Der Mann sagte auch, dass sein Tee nicht gut schmecke. Das lief nicht wie geplant :D Er hatte vorher schon vorgeschlagen, hinterher einen Walled Garden in der Nachbarstadt zu besuchen. Dort erhoffte er sich Suppe...als wir ankamen war es eine Viertelstunde vor Schluss des Cafes dort und die Túr abgeschlossen. Die Bedienung sass an einem der Tische im Cafe und blátterte bemúht durch ihren Papierkram um bescháftigt auszusehen...Mich ineressierten ohnehin die Báume mehr, aber der Mann war nicht erfreut. Im Walled Garden hatte ein Fotograf sein Stativ aufgebaut und fotografierte Báume. Ich auch, allerdings in Bewegung. Ein Rotkehlchen leistete mir Gesellschaft und sass fast auf meinem Schuh...




Montag, regnerisch, 10 Grad. Die neue Kollegin kam spáter in die Arbeit. Sie hatte Glúck dass die Area Managerin ebenfalls zu spát kam, die war fúr ihre Scheme Development Visit vor Ort und fúr einen Drop in, um sich Anliegen der Bewohner anzuhóren. Unsere Nórgeltante hatte sich in der Wohnung verschanzt mit einer chest infection, nachdem ihre Busenfreundin ihr vor einigen Tagen recht deutlich gesagt hatte wohin sie gehen kónne...wir sahen das seit Monaten brauen, sie traf es vóllig aus dem Blauen. Irgendwann wird es eben selbst einer so gutmútigen Dame zuviel Genórgel...Ich war mit der Area Managerin bescháftigt den Morgen úber. Die neue Kollegin wollte mit ihr besprechen, dass sie einen Tag weniger pro Woche arbeiten wolle. Ich druckte ihr die policy und das Formular dafúr aus. Dann bekam ich einen Anruf eines Kollegen, der das Independent Living Model umsetzt fúr den Arbeitgeber. Er wollte wissen wer wieviele und welche Stunden arbeitet in unserer Einrichtung. Wir vereinbarten ein Treffen mit allen Kollegen, inklusive der der Schwestereinrichtung in zwei Wochen, um den Hub zu besprechen. Das war der Beginn des Úbergangs...Die neue Dame aus dem zweiten Stock gesellte sich zu der neuen Dame aus dem Erdgeschoss, beide haben denselben Vornamen. Wir erhoffen uns eine weitere Kundin fúr die Mahlzeiten, wenn es ihr schmecken sollte. Der anderen neuen Dame schmeckte es, sie sagte mir dass sie wieder káme sobald ihre Schwester aus Kent abreise. The more the merrier

Dienstag, regnerisch, gelbe Wetterwarnung fúr Starkregen, 11 Grad. Die neue Kollegin ging uns abhanden, sie kam nicht und meldete sich auch nicht. Jedenfalls war keine voicemail auf dem neuen Telefon. Ich arbeitete an Menúwahlen, an Aufgaben der Area Managerin, sprach mit einigen Damen und deren Familienmitgliedern, servierte und lieferte Essen aus und suchte nach Geschirr, nachdem uns etwa 4/5 unserer ovalen Teller, unzáhlige Schússeln und Gláser abhanden gekommen waren...úber Nacht verschwanden auch alle Dessertlóffel aus dem Speiseraum und ich fragte mich, ob wir das Besteck nun in der Kúche einschliessen mússen úber Nacht. Dabei fand ich unseren 10 Liter Suppenwármer in einem Schrank. Der kónnte uns gelegen kommen...Ein potentieller neuer Bewohner kam um die leere Wohnung zu sehen, er war komplett durchgeweicht da in einem Rollstuhl und im strómenden Regen auf seinem Weg vom Bahnhof zu uns. Er hatte mehr Glúck auf dem Rúckweg, da blieb es einigermassen trocken. Ich hatte nicht das Gefúhl dass er zu investiert war, es war etwas eng um die Zimmerecken herum mit seinem Rollstuhl...und da seine Hauptsorge war, wie er zum Fussballspiel in Glasgow káme...zudem bráuchte er einige Anpassungen im Bad bevor das fúr ihn geeignet wáre. Die mússen beantragt werden da von der Regierung bezahlt unter Legislatur fúr Menschen mit Behinderungen - und das kann dauern.



 

Mittwoch, trocken, 12 Grad. 12 in 12.

Donnerstag, regnerisch, 10 Grad. Ich liess die Bastelzutaten daheim, da jemand in der Gastwohnung gebucht war und ich somit nicht ins hintere Búro konnte. Weil ich dazu durch die Gastwohnung durch músste und das tun wir nicht. Die Tochter einer der Damen brachte Spenden vorbei und gab Briefe an die Bewohner in Auftrag. Ich gewáhrte Handwerkern Zugang zur leeren Wohnung fúr checks und Reparaturen, gab einige andere Reparaturen durch und bastelte ein viertes Wintermenú zusammen. Danach fragen wir die Kundschaft, was sie mochten und was sie nicht auf der Speisekarte haben wollen. Die DachExpertin wurde von der Kollegin der Schwestereinrichtung úberredet, nach einem Austauschpartner zu suchen damit sie dorthin ziehen kann...in den Worten der Kollegin: "Ich kenne sie seit 20 Jahren, sie war eine Freiwillige bei mir fúr 8 Jahre, aber wenn ich sie bei Dir erlebe kann ich sie nicht leiden - ganz zu schweigen von allen anderen Bewohnern dort. Bei mir sieht sie nicht so Viele...sieh zu dass Du sie loswirst, dann hast du eine ganz andere Atmospháre bei den Mahlzeiten und viel mehr kommen zum Essen statt sich beliefern zu lassen." Yep, pretty much. Sie hat auch einen ihrer Herrn im Auge, der Mahlzeiten nehmen wúrde. Daumen drúcken...:D Ich recherchierte Preise fúr Handgemachtes hier, da ich keine Ahnung habe wieviel sie dafúr verlangen. Dabei sah ich einige simple Dekorationen aus Filz, fúr die ich alles vorrátig hatte. Daheim schnitt ich dann alles zu und klebte es zusammen mit der Heissklebepistole. 




Freitag, regnerisch, kráftiger Ostwind von der Nordsee, kalt, 5 Grad. Ekelhaftes Wetter hatten wir, nasskalt mit Sturmbóen. Jedes Mal wenn sich die Túr der Einrichtung óffnete regnete es ins Foyer...ich sammelte die Bestellung zusammen. Dieser Tage bestelle ich bereits fúr die Weihnachtsfeier mit bevor alles ausgeht. Ich klebte rote Pompoms auf meine "Hollyblátter" aus Filz und weisse auf die "Mistelzweige". Wieder eine Kleinigkeit mehr. Ich debattierte, ob ich Labrador/West Highland Terrier-Filzdekorationen versuchen sollte. Mal was anderes...ein Bisschen Fúllwatte dazwischen, fertig. Die Hollyblátter schnitt ich aus den Resten zu, die von anderen Projekten úbrig waren: Resteverwertung vom Feinsten :D Ich hatte das letzte Mal Physio online, er sprach 1 1/2 Stunden úber unsere weiteren Pláne und gab uns Kontakt-emails. Ich wurde in die leere Wohnung geschickt um die zu fotografieren fúr einen Interessenten - der Herr im Rollstuhl hatte wie erwartet abgelehnt, er wáre aus Dundee zu uns gezogen. Dieser Herr wird nun aus Aberdeen anreisen - 3-4 Stunden in einer Richtung im Zug...Die DachExpertin stimmte offiziell einem Aushang in der Schwestereinrichtung zu um einen Austauschpartner zu finden. Sie hatte sich mittlerweile auch mit ihrem Sohn verkracht, wie schon vor einigen Jahren mit ihrer Tochter und von ihrem Noch-Ehemann lebt sie seit Jahren getrennt. Der wechselte die Einrichtung vom Wohnort des Sohnes zu dem der Tochter, sobald die DachExpertin da wegzog. Daheim strickte ich einen chunky Schal zu Ende und náhte das erste Scháfchen zusammen und stopfte es. Die Ohren werde ich wohl anhákeln...

Nach dem Kaffee nehme ich mir weitere Scháfchen vor.

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