Saturday, 6 December 2025

The week that was

 


Samstag, trocken, 5 Grad. Ich beendete den strukturierten Schal - Stashbusting, wie sie das nennen. Resteverwertung. Die Wolle mochte ich gar nicht, ich hatte vor Jahren eine Decke in Arbeit damit und die blieb lange Zeit liegen deswegen. Letzte Woche zog ich sie aus dem Eck und fing einfach an abzuketten: Be gone! Den Rest nahm ich fúr diesen Schal, nun isse weg...endlich. Es war der Tag um liegengebliebene Jobs zu erledigen. Unter anderem ráumte ich den Stuhl ab, auf den der Junge allerlei Bettwásche geháuft hatte die sich nicht von selbst faltete und wegráumte. Komisch, das. Die láge in 10 Jahren noch dort. Zwei Ladungen Wásche, Katzenstreu, Katzenfutter, Einkauf und vergebliche Suche nach LED Teelichtern, die letzte Woche noch dort im Laden hingen...dann eben normale? Fúr die Hurrikan-Lampen. Muss frau ja nicht anzúnden :D "Staging" nennen sie das. Eine Packung Socken fúr den Jungen kam auch mit, diese "Tradition" kann gar nicht frúh genug anfangen - was will der Mann zu Festtagen geschenkt bekommen? Das was er sich nicht selbst kaufen will, Socken, Unterwásche und Pullis. Ich hatte fúr den Mann eine warme Regenjacke bestellt bei einem der britischen Produzenten und die Búcher des Tochterkind-Wunschzettels verpackt, die am Vortag eintrafen. Ich verstehe warum sie nach den Hardback-Ausgaben einer Reihe fragte, die sind wunderschón aufgemacht mit verschiedenfarben glánzenden Seiten und enthalten ein Zusatz-Minibúchlein auf der letzten Seite mit einer Extrageschichte úber einen der verschiedenen Charaktere. Fúr ihren Geburtstag im Januar  haben wir Familien-Karten fúr den Zoo, dort sind erstmals die Great Lanterns wieder zu sehen seit 2019. 

Sonntag, 1. Advent, trocken und sonnig, 6 Grad. Am Morgen stellte ich den letzten Schal fertig fúr den Bazar, nachdem ich am Vorabend noch das Strickschweinchen zusammengenáht und gestopft hatte. Und normale Teelichter ausgegraben, aus Grúnden. Den Nachmittag verbrachte ich in der Arbeit, allerdings erstmals eher als Fotografin, denn sie sollen sich daran gewóhnen dass sie das selbst schultern mússen - so die Direktive von HQ. Wir helfen...die Hoffnung war dass sie Geld einnehmen und auf den Geschmack kommen :D Ich half ihnen daher, die Tische zu bestúcken und hángte den Christbaum auf als Hintergrund, und dann úberliess ich ihnen den Raum wáhrend ich das neue Geschirr durch den Geschirrspúler scheuchte - 24 Schalen und 12 neue Gláser, nur die Kaffeelóffel fehlten noch. Ich erledigte einige Dinge am PC im Búro und lauschte dem Geláchter der Damen, die sich offensichtlich práchtig amúsierten - gutes Zeichen...Ich betrat den Raum erst wieder als die letzten Gáste sich auf den Weg machten. Die Tische hatten sich gut geleert, die Dame an der "Kasse" záhlte fleissig und kam auf £365.-, die sie verdient hatten. Fantastisch! Ich hatte ihnen im Vorfeld gesagt dass sie úber £300.- verdienen kónnten wenn sie alles verkauften, obwohl ich die Preise recht niedrig angesetzt hatte. Eine kommentierte dann auch prompt, dass wir die Reste "fúr náchstes Mal" wegráumen kónnten...Ich setzte mich daheim an die Fertigstellung eines weiteren Schals und fing dann die Mútze fúr das Tochterkind an, fúr die ich die handgefárbte glitzernde islándische Wolle mitlaufen liess - mit Bárenohren :D




Montag, regnerisch, 8 Grad. Eine der Damen reichte mir Geld fúr eine der Weinflaschen mit Lichterkette vom Bazar, eine andere Dame habe ihr eine reserviert. Sie spendete den Rest des Wechselgeldes. Ich hatte sie nicht gesehen am Vortag und wie sich herausstellte hatte das einen Grund...die DachExpertin zettelte am Samstag wieder das úbliche Aufheben an und dieses Mal hatte sie die Busenfreundin in Tránen, da sie sie gerne herumkommandiert. Am Tisch wurde sie scheinbar auch reichlich ruppig mit einer der neuen Damen - fortan wollten alle drei an einem anderen Tisch sitzen und sie sich selbst úberlassen...Die DachExpertin kam morgens ins Búro und sprach von Krankheit, weshalb sie das Essen diese Woche geliefert bekommen wolle. Dieselbe Krankheit, deretwegen sie nicht mehr mit ihrer Familie spricht? Sie isoliert sich selbst zunehmend mit ihrem Verhalten. Wáhrend die anderen aufatmen, weil sie in Ruhe essen kónnen. Ich hatte die monatlichen Checks nebst der wóchentlichen zu erledigen, die Abrechnungen und die Finanzen, und Geld zu záhlen, das ich am folgenden Tag einzahlen musste - und nach Christmas Crackern suchen fúr das Weihnachtsessen, nachdem der Lieferant mir keine Preise gab fúr Schachteln von 50 bzw. 100 Stúck. Schokolade fúr singende Schulkinder stand auch auf der Liste. Und die Area Managerin schaltete sich fúr Supervision zu.

Dienstag, Schauer, 8 Grad. Die neue Kollegin brachte alle Boxen und Schachteln aus unserem Weihnachtsschrank in die Lounge und war entsetzt, wieviel wir doch hátten an Deko. Viele Familien spenden die Habschaften ihrer verstorbenen Lieben wenn sie die Wohnung leeren, daher haben wir zwei Váterchen Frost, zig Nikoláuse und vier Christbáume, ganz abgesehen von der úbrigen Dekoration. Und als eine der wenigen Einrichtungen haben wir eine rustikale Krippe, auf die ich bestehe...sie benótigte fast den ganzen Tag, um das alles anzubringen, aufzustellen und zu behángen, aber dann ward es Weihnachten. Und der Baum sieht schón aus, mit gleich drei bunten Lichterketten. Wie gesagt, wir haben einige :D Ich ging zur Post und zahlte unser Bares ein, das war wieder notwendig. Ich erledige das gerne monatlich wenn móglich. Danach suchte ich nach Christmas Crackern fúr die Party am Freitag náchster Woche, da ich nur 10 úbrig hatte und zwei davon nicht dazupassten. Ich mag den Plastikkram nicht, den sie in die meisten reinschieben, daher suchte ich welche ohne aus. Quizfragen und Sparwitze reichen aus :D Die Produzenten gehen scheinbar davon aus dass die Empfánger etwas angeheitert sind wenn die ihnen um die Ohren fliegen...Schokolade fúr Schulkinder kam auch mit und damit wartete ich nur auf die Kaffeelóffel der letzten Bestellung. Ein Paketbote reichte mir ein Páckchen von dem er nicht wusste fúr wen es war - die Adresse war der Arbeitgeber und unsere Einrichtung, daher packte ich das aus: Eine Schachtel Kaffeelóffel...




Mittwoch, trocken, 5 Grad. Als ich in die Arbeit kam rumorte wer im Boilerraum herum - er kam heraus und meldete sich, er warte die Boiler. Okay. Der Lieferant kam und hatte die zweite Portion Schinken nicht dabei...blasted! Die email spezifizierte extra "2 x 1kg, separat verpackt". Vergebliche Liebesmúh. Wir hatten nur einen Rest in der Gefriertruhe fúr den Sonntag, an dem wir ebenfalls welchen auf dem Speiseplan stehen haben. Das ging mal wieder daneben...aber die vorgekochten 5mm Scheiben behalte ich fúr das Weihnachtsessen. Ich verdoppelte unsere Vorráte an Stuffing und Pigs in blankets, das Gemúse ist náchste Woche dran - das geht nicht so schnell aus beim Lieferanten. Ein 36-Portionen Blech Schwarzwálder Kirsch kam auch mit in dieser Lieferung. Da wir dabei auch fúr den Weihnachtstag selbst einfrieren. Gegen Mittag kamen die ersten Bewohner an die Túr weil sie keine Heizung/kein heisses Wasser hatten - ich schaute in den Boilerraum und fand eine unbeaufsichtigte Werkzeugtasche und eine offene Túr vor. Zur Area Managerin sagte ich am Telefon dass ich nicht sicher war ob er wisse was er tue, da er seit Stunden in diesem Raum werkelte. Morgens sah er sich erstmal die Zertifikate der Vorgánger an um zu sehen "wie die das gemacht haben"...erweckte nicht gerade mein Vertrauen. Der Movieman schickte dieses Mal seine Woman und die Oldies sahen sich "It'a a wonderful life" an als Weihnachtsfilm in der Lounge. Und der Mann im Boilerraum bekam Gesellschaft, als plótzlich ein Kollege ins Gebáude hechtete und nach dem Boilerraum suchte - *ráusper*. Es war derselbe, der bereits unsere Feedback-Loops der Heizung im Westflúgel (😅 ) auf die Reihe gebracht hatte: Die Heizung wurde wieder warm...ich behielt noch ein Auge auf die Temperaturen unserer zwei Boiler, die auf 35 Grad gefallen waren - der erste erreichte die notwendigen 60 Grad, der andere war nicht weit darunter als ich heimging.

Donnerstag, regnerisch, 7 Grad. Am Morgen traf ich die Kollegin an der Bushaltestelle und wir machten uns auf den Weg nach Glasgow. Der Arbeitgeber beglúckte uns mit einem Meeting mitten in der Stadt, mit einer Woche Vorwarnung in der Vorweihnachtszeit. Glúcklicherweise wusste der Taxifahrer wohin, er hatte an einer Fúhrung durch das Royal College teilgenommen - es sei sehr interessant. Das Gebáude selbst ist wunderschón, innen dunkel getáfelt, historisch und mit einer Búcherei voller alter Medizinlehrbúcher...dort wartete das Frúhstúcksbuffet mit Backwaren und Kaffee. Der Saal war auch sehenswert. Dass ein Royal College natúrlich auch ein Portrát des Kónigs aufweisen musste fiel uns erst in der Mittagspause auf - das hángt im zweiten Stock im Treppenhaus. Im unteren Stock zierten anatomische Schnitte die Wánde. Das Meeting war relativ klein verglichen mit vergangenen. Allerdings merkte eine Kollegin aus Oban auf die Frage, was wir uns beim náchsten Meeting wúnschten, recht trocken an: "Mehr Vorwarnung." Viele schafften es wohl nicht. Hátte unsere Weihnachtsfeier oder etwas in der Art stattgefunden...Wir gingen zu Fuss zurúck, da ich einen Abstecher eingeplant hatte. Die Kollegin kam mit. Dass ich in Sostrene Grene landete war allerdings nicht beabsichtigt, aber wenn sie mir eine Tapestry Needle verkaufen...an der Wolle schlich ich vorbei. Mangels einer Rundstricknadel der gewúnschten Grósse wanderten wir doch ins Kaufhaus. Und kamen mit 400g Rowan Mohair Soft in Blassblau wieder heraus - jedenfalls ich, die Kollegin hatte zwei 500g Knáuel in Rot und einige weitere Dinge in der neu erworbenen Tasche. "Mit Dir gehe ich nicht nochmal einkaufen!" Sie plante einen Pullunder - mit der Menge kann sie vier davon stricken :D Ich stellte an dem Abend den Rúckenteil des Pullis fertig, den ich angefangen hatte - um zwei 600g Knáuel loszuwerden. Doppelt verstrickt. Das Mohair láuft dann bei einem davon in Hellblau mit.




Freitag, trocken, 5 Grad. Das Búndchen des Vorderteils wurde noch vor der Arbeit fertig. Das Muster geht glúcklicherweise schnell von der Hand im Moment, denn soviel "Fláche" habe ich seit vielen Jahren nicht mehr angepackt, das endete damals mit den Kinderpullovern. Daher all die Wolle in der Schublade...ich fand gar vier der 600g Knáuel, nachdem ich zwei weitere bereits in eine Decke verwurstet hatte vor Jahren. Die nehme ich mir zuerst vor...In der Arbeit dirigierte die UnFreiwillige die Weihnachtsfeier der Kleinkinder. Die lauteste Stimme ist jedes Mal ihre und auch die "Begleitmusik" immer dieselbe: Mindestens ein hysterisch schreiendes Kind, das vóllig úberfordert ist. Den Bewohnern wird das zunehmend zuviel, die sehen nun jedes Mal recht gestresst aus nach dieser Stunde. Ehedem war das eine angenehme, heitere Stunde mit spielenden Kindern, nun ist es eine Tour de Force mit Dompteuse, die ihnen das aufzwingt was sie selbst will - wie mit allem anderen in der Vergangenheit. Es findet nicht mehr fúr die Bewohner statt sondern fúr sie selbst, sichtbar am massiven Geschenkkorb, den sie an diesem Tag heimtrug als "Dankeschón"...das war nicht der Sinn des Ganzen. An diesem Tag war auch erstmals die DachExpertin mit von der Partie, die sich selbst als "Kleinkindmagnet" charakterisierte aber das bislang vermied. Nun suchte sie scheinbar woanders Anschluss. Ich sehe eine spektakuláre Implosion in unserer Zukunft...zwei "Bosse" auf einem Haufen? Das geht nicht lange gut :D Ich nahm gefrorenen Schinken aus dem Gefrierschrank, drei grosse runde Scheiben - die wird die Springerkraft halbieren mússen, nachdem der Lieferant uns nur eine der zwei bestellten Kilopackungen schickte. Nicht ideal, aber das kann ich nun auch nicht ándern. 

Nach dem Kaffee stricke ich weiter an meinem Vorderteil bis der Haushalt wach ist. Aus Grúnden. 


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