Wednesday, 23 May 2018

A Comedy of Errors

Wir schreiben den 6. Mai, es hat sonnige 25 Grad Celsius, das Auto hat sich seit Stunden freudig aufgeheizt und wir wollen den schõnen Tag nutzen. Ich schlage vor irgendwo in der Sonne zu sitzen weil das hier nicht so häufig vorkommt. Der Mann beschließt: "I know, I'll show you somewhere you haven't seen before."
Nachdem er bis 14 Uhr gebraucht hat um sich seelisch dazu aufzuraffen ("I should stick to even ground today") denke ich mir - "bloß keinen Hike heute!" und sehe zu daß wir endlich aus dem Haus kommen.






Oh, okay - ein RSPB Naturschutzgebiet am River Clyde. Die Bäume spenden ja schon etwas Schatten aber es geht bedenklich bergab als wir aussteigen - "even ground"?
Nach kurzer Zeit stehen wir an einer Kreuzung. Links oder rechts, beide haben Wegmarker? Er geht geradeaus eine Straße hinunter - ohne. Wird schon passen, er war schonmal hier, ich nicht. Wir gehen bis ganz hinunter und finden einen Friedhof mit Commonwealth Kriegsgräbern und private Häuser, aber kein Loch weit und breit.
Falsche Abzweigung. 
Also den ganzen Berg wieder hoch - und unser kniehoher Kläffer legt sich gleich mal mit einem dreimal so großen Schäferhund an ("Max! Maax!!! MAAAAAXXXX!!!!!!") und schleicht sich erst als ich ihn anpfeife, mit hängendem Kopf an meiner Straßenseite hinauf, soweit es geht von diesem Gartentor entfernt (es ist dieser Erzieherinnenton, ich sag's Euch!).

Rechts oder links?


 
 

Richtigen Weg eingeschlagen bummeln wir unseren Weg den Berg hinunter, die Bäume spenden Schatten, es weht eine leichte Brise mit dem angenehm würzigen Geruch von Bärlauch und ich höre einen Specht vor sich hin hämmern. Ich frage ob er den Hund nicht besser an die Leine nimmt wegen der Vögel - "No, that's alright." Wir sind im Vogelschutzgebiet und dieses Mal sehe ich auch Wasser durch die Bäume blitzen. 
Unten angekommen sieht der Hund "Wiese" und hört Vögel und rennt prompt wie angestochen seitlich ins Gebüsch - und landet in Wasser. Das ist Marschland soweit das Auge reicht, er findet keinen Grund unter den Pfoten und fängt panisch zu paddeln an. Der Mann rennt panisch hinterher und muß erstmal zu seinem Hund durchdringen damit er umdreht und zurückpaddelt und er ihn rausziehen kann...



Marsch soweit das Auge reicht

Nach seinem Ersäufungsversuch

Der Mann versucht ihn abzureiben, aber er bekommt mehr Marschwasser ab als er aus dem Hund wringen kann...Peabrain! Da sind die Wolfgene nicht am Heulen bei dieser Fellnase! Ging ja nochmal gut, da setzen wir uns zur Erholung in einen der Unterstände am Loch. Wir sehen Gänse, Enten und Schwäne. 
Der Mann deutet auf einen anderen Unterstand in der Entfernung: "Shall we go there? That's where the river Clyde is, it's nice there."
Bloody hell - das entwickelt sich zu einem Hike...
Mitgegangen, mitgehangen. Ich trödle brummelnd hinter den beiden her, mittlerweile mitten in der Sonne, bis wir endlich am Flußufer angekommen sind.








Da machen wir Halt und sitzen eine Weile auf Baumstämmen in der Sonne. Der Hund legt sich prompt mit einem wohlerzogenen Dalmatiner an, der seinerseits nur um sein Herrchen herumhüpft um zu zeigen was für ein "good boy!" er ist...nun will unsere Fellnase scheinbar auch noch gefressen werden.
Pfffff....
Der Mann deutet am Fluß entlang, fragend - ich sage "Nein!" 
"Okay, we go back then!"
Ich bin schon halb den Weg hinauf als er in der Hosentasche kramt - "They better be back there!" Sein Gesichtsausdruck gefällt mir gar nicht.
???
"Or I've lost my keys."
- - - -



Die ersten Scottish Bluebells

River Clyde


Gezwungenermaßen gehen wir all unsere Schritte rückwärts, suchen in Gras und am Rande der Marsch und die Straße hinauf und hinunter und finden nichts. Er fragt ob ich den Ersatzschlüssel dabei hätte.
Ja - im Auto.
Und mein Smartphone?
Ja - im Auto.
Ich denke mir: Der Junge daheim ist okay, der Kühlschrank wurde heute gefüllt, er kann mindestens eine Woche allein überleben. Wenn wir jemanden mit einem Handy finden kann die AA (unser ADAC) das Auto aufbrechen oder heimschleppen...
Er spekuliert ob jemand den Schlüssel gefunden hätte, vielleicht hätten sie den ja auf dem Parkplatz hinterlegt? (Wo?)







Der Schlüssel steckt in der Fahrertür.

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