Saturday, 6 July 2019

The week that was

Der Samstag brachte die ersehnte Brise und eine leichte Wolkendecke, aber in Schottland am Meer ist die nicht von langer Dauer. Wir wollten es etwas langsamer angehen am "Sabbath" - auf den Outer Hebrides wird der nach wie vor eingehalten von den Einwohnern. BigMacs legen erst seit ein paar Jahren auch an Sonntagen dort an. Morgens hatte ich deshalb Zeit all das zu tun was auch im Urlaub zu tun ist - waschen, Recycling, einkaufen, allgemein "housekeeping". Wie schnell die Klamotten auf der Leine trockneten war ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass wir trotz Brise wieder wie in einem Tennessee Williams-Film schwitzen werden: "Cat on a hot tin roof". 
Der Anbau, in dem sich ein Teil der Ferienwohnung befindet, wurde der Einfachheit halber von den Besitzern mit einem Wellblechdach gedeckt, das ist billiger wenn alles Material aus weiter Ferne angeliefert werden muss - wenn dann die Sonne draufscheint: Scorchio!
Nach den langen Fahrstrecken der letzten Woche wollte sich der Mann auf etwas "Lokalkolorit" begrenzen. Seine Wahl einer "Kurzstrecke" war die quer durch die Applecross Peninsula zum Loch Torridon. :D 




Der Sonntag brachte Regen und etwas Sonne im Wechsel und uns eine Verschnaufpause zur Planung: Was wollen wir diese kommende Woche noch "mitnehmen"? Das wird eine bunte Mischung aus abgeschieden/historisch, Landschaft und Besichtigung. Am Nachmittag war uns nach "Afternoon Hot Chocolate" in style, deshalb fuhren wir zu dem Ort, an dem sich Loch Duich, Loch Alsh und Loch Long treffen. Da steht ein restauriertes historisches Bauwerk des Mackenzie Clans auf einer kleinen Insel, dessen "claim to fame" ist dass es das meistfotografierte Schloss Schottlands sei - Eilean Donan.
Cue die internationalen Horden...wir hatten einen guten Zeitpunkt erwischt, Nieselregen und eine Pause zwischen den Tourbussen, 10 Minuten danach spielten wir bereits wieder Sardinen.



Montag war es wechselhaft, zwischen Nieselregen und wolkenbedeckt bis sonnig ab und an. Es zog uns weiter den Coastal Path entlang nach Norden, durch den Glen von Lochcarron nach Achnasheen und dann am Loch Maree entlang bis Gairloch. Genauer gesagt bis zu 2 Meilen ausserhalb, an einen der beaches.
Gairloch besteht aus mehreren Orten, die sich aneinanderreihen wie Perlen auf der Schnur. In Charlestown hielten wir zuerst, dort ist das Pier - und dort kann man Wildlife-Safaris buchen mit einem Meeresbiologen, der den Walen und Delfinen und Stein- und Fischadlern folgt die oft ringsum zu sehen sind. Leider war es zu wild und windig auf dem Wasser und das Boot vor Anker bis Mittwoch. Deshalb fuhren wir weiter bis Big Sands und gingen mit dem Hund am Strand spazieren - und kehrten hinterher zum Warmwerden bei der Mountain Coffee Company ein, mit dem daran angeschlossenen Hillbillies Buchladen. 
Yep, das ist genau so wie es klingt: Hippie-Central. Da gibt's alles, von Seashepherd-Merchandise bis zu veganen Pamphleten, und die Fliesen in den WCs sind mit handgeschriebenen Zitaten vollgekritzelt. Sie sammeln Spenden um den streunenden Katzen Futter zu geben - da liessen wir gerne ein paar Pfund. 
  
    

Der Dienstag begann mit Niesel, entwickelte sich aber zu einem wunderbar sonnigen Tag. Wir hatten uns ein etwas abgelegeneres Ziel ausgesucht, auf den Spuren der Vorfahren: Zwei Brochs wollten wir besuchen in Glenelg, das den meisten Touristen noch unbekannt ist. Glenelg erscheint einem beinahe wie eine der Inseln, es liegt umgeben von Loch Duich im Norden, dem Sound of Sleat im Westen und Loch Hourn auf der anderen Seite, und einer Bergkette im Osten mit zwei Munros, "Sgurr na Signe" und dem "Sattel" mit seiner "Forcan"- Kette. Die Steigung der Anfahrtsstrasse ist 15% und die Aussicht von dort oben dementsprechend fabelhaft!
Neben den Brochs und einem kleinen Wasserfall hielten wir in Glenelg und Kylerhea, wo die ferry nach Sleat auf Skye ablegt - da kreiste ein Steinadler hoch am Himmel...mein Adlerauge hatte ihn bemerkt. 
Nein, nicht wirklich - ich wurde nur neugierig darauf was die Ranger dort am Strand stehend mit dem Fernglas verfolgten. :D 
Die Aussicht auf der anderen Seite der Berge? Das Ufer von Loch Duich bis zu Glen Shiel und den "Five Sisters of Kintail". Die erste und zweite der "Schwestern" sind in der Bildmitte und rechts zu sehen.





Am Mittwoch wollte das Tochterkind in den Wald, das sei ihr "happy place", also sahen wir uns den Lochalsh Woodland Walk an. Viel Farn, hohe Bäume, ein Loch (Duich) das zwischen den Stämmen durchspickelte: Schön.




Donnerstag und Freitag regnete es und wir sahen uns erstmals das Aros Centre in Portree an - eine eigenartige Mischung aus Kantine mit Softplay für Locals, Giftshop für Touristen und Kulturzentrum mit Bar und Kino und der Flüchtlingsbetreuung im oberen Stock.

Am Freitag wanderten wir durch Kyle of Lochalsh, am Hafen und der Endstation der Kyle Railway vorbei die uns die meiste Zeit begleitet, an Loch Carron entlang und durch Plockton und all die kleinen Orte - einer davon ist übrigens Drambuie...aber das sagt nur den Säufern was. ;D
Und weil wir schon unter der Brücke waren nahmen wir auch Kyleakin auf Skye noch mit, mit Saucy Mary's Castle. Das hat sich fast nicht verändert seit es der Fähranleger auf Skye war...




























Wir machen uns am heutigen Samstag wieder auf den Heimweg durch Glen Shiel und GlenCoe, und dieser post macht sich auf den Weg nach Berlin. 

3 comments:

  1. Danke fürs Mitnehmen auf diese kleine Reise in Schottland. Einfach schön, da möchte ich auch mal hin.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Schottland... ich bin tatsächlich neidisch. Mit meinem Kerl, werde ich eine solche Reise niemals nich machen können. Es wäre ihm nicht warm genug und es sieht nach viele Laufwegen aus...
    Ich gebe zu. Ich bin neidisch!
    Lieben Gruß
    Andrea

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  3. Schottland, ein wunderschönes Fleckchen Erde.
    Danke fürs mitnehmen.
    Ich wünsche dir noch eine schöne Woche.
    Lieben Gruß
    Ivonne

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