Saturday 14 November 2020

The week that was




Samstag, neblig. Arbeit. Ich hatte eine Runde Tests zu erledigen und Úberstundenvertretung zu organisieren. Und die náchste Umfrage hatten wir auch schon wieder, die móglichst viele Mitarbeiter ausfúllen sollten. Kollegin Nr.2 war im Urlaub, weshalb wir das link dafúr úber J.s email und Whats App an sie schicken mussten...ob sie die ausfúllt oder nicht bleibt ihr selbst úberlassen, aber sie hat zumindest die Chance das zu tun. Ansonsten genossen wir einen ruhigen Tag, an dem ich ein paar Mal nach der Bewohnerin sah, die vor zwei Wochen fiel und erst am Mittwoch aus dem Krankenhaus kam. Sie war noch recht verwirrt und die Prellungen ebenfalls noch in voller Pracht sichtbar, sie vergass zu essen und zu trinken, weshalb ihre Familie sie nun dreimal táglich bekocht. Sie fing beinahe an zu weinen weil ich vorbeikam, niemand hátte sich bisher fúr sie interessiert. In J.s Fall hat sie das wohl vergessen, sie war einige Male an ihrer Túr mit Saft u.a., aber dass die Chefin sich nicht fúr sie interessiert wunderte uns nicht. (Was uns wundert ist, dass sie in dieser "Branche" arbeitet...) 
Obwohl J. sagte, dass die Chefin in dieser Woche scheinbar eine Persónlichkeitstransplantation gehabt hátte angesichts ihrer guten Laune, erstreckte sich das offensichtlich nicht darauf, sich einen Deut um ihre "Klienten" zu scheren. Oh well, solange sie Lob bekommt fúr ihr Personal ist alles gut...(weil wir all das tun, was ihr nicht im Traum einfallen wúrde.)

Sonntag, regnerisch. Ein weiterer ruhiger Tag, abgesehen von der Bewohnerin mit dem "bump to the head". Sie kam mir torkelnd im Flur entgegen, weil sie verwirrt aufgewacht war und nicht wusste welcher Tag es war, geschweige denn welche Uhrzeit. Und sie war ohne ihren Rollator unterwegs, weshalb ich sie postwendend in ihre Wohnung zurúckbegleitete und in ihren Sessel platzierte. Es dauerte ein Bisschen, bis sie compos mentis war, aber sie kam langsam in der Gegenwart an und erinnerte sich an den bisherigen Tagesverlauf, zu ihrer Erleichterung. Nach jedem Schlaf brauchte das wieder ein wenig Zeit. Am Morgen bekam ich bereits einen Anruf von ihrem Sohn, nachdem er eine Stunde lang vergeblich versucht hatte mit ihr zu sprechen. Das ist ein Teil unseres Jobs, der Unterschied liegt nur darin wer es tut - ich sehe lieber selber nach, andere delegieren.
Abgesehen davon amúsierte ich mich immer noch úber Tommy Vietor (Mitglied der Obama Administration) zu den Glúckwúnschen von No.10 - mir scheint, er ist nicht scheu mit seiner Meinung: 

"This shapeshifting creep weighs in. We will never forget your racist comments about Obama and slavish devotion to Trump but neat Instagram graphic*."

(*Die stellte sich inzwischen als Kopierjob heraus - sie wurde zuerst mit Trumps Namen versehen, der noch unter Bidens auszumachen ist) 



Montag, neblig. Am Morgen kam der náchste Heizungsinstallateur mit dem náchsten Kostenvoranschlag vorbei. Dieser sagte, wir bráuchten keinen so grossen Boiler mehr und ein Grossteil der Kosten fiele weg, da wir bereits einen Gasanschluss haben. Fúr einen mehr als 16 Jahre alten Boiler gábe es keine Ersatzteile mehr zu kaufen, weil Worcester dann die Produktion einstellt. Die neuen seien viel effizienter und kleiner. Wir werden sehen, was er haben will fúr den Austausch. Die Suche nach einer Grippeimpfung war áhnlich beglúckend - mein Apotheker sah keine Aussicht auf genúgend Serum und hatte seine Liste beendet, eine nationale Apothekergruppe hatte gar ihre online-Warteliste eingestellt nebst der in den Fillialen, und riet stattdessen zu táglichen Anrufen "on the off chance", und der Hausarzt? Pffffttt...der Mann schleppte mich am Ende aus dem Haus auf einen Kaffee. Wenn ich denn den richtigen bekommen hátte: Die Dame an der Kasse war wohl neu, und statt des bestellten Iced Gingerbread Cappuccino bekam ich einen heissen, stinknormalen.

Dienstag, nasskalt. Meine Fortbildung fiel aus mangels genúgend Teilnehmern, daher hatte ich den Tag frei. Ein Tag fúr's Cocooning bei einem Trip in die Stadt. Den plante der Mann nach dem Fiasko am Tag zuvor, nur nahmen wir dieses Mal das Tochterkind mit. Sie war nicht so úberwáltigt davon dass sie am Montag nicht mit von der Partie war...obwohl zu der Zeit gar nicht daheim...deshalb mit ihr im Schlepptau. Wir bummelten durch das Centre und hielten die Augen offen fúr Ideen - ich zumindest, obwohl es mit dem Mann dort beim Schauen blieb. Er ist nicht gerade gesegnet mit Geduld, wenn es um Láden geht, das wird schnell stressig mit seinen Beschwerden im Genick und dem Drángeln zurúck zum Auto. Darum gehe ich allein oder mit dem Tochterkind. Unser modus operandi beim Geschenke besorgen ist komplett gegensátzlich. :D
Ich denke darúber nach, dem Jungen dieses Jahr einen Adventskalender voller Proteinsnacks zu basteln - mann hebt Gewichte...mal was anderes.    

   

Mittwoch, regnerisch. Am Vormittag hatte das Tochterkind einen facetime-Termin mit einer Frau Doktor. Das ist ja wie das nun vor sich geht in den meisten Fállen, und diese hatte allerhand Qualifikationen hinter ihrem Namen. Die Medikamente waren auch abholbereit. Diese Frau riet ihr, kleine Mahlzeiten úber den Tag verteilt zu sich zu nehmen, weil ihr Magen bei allem anderen rebelliert und sie wieder eine Woche lang recht wenig gegessen hatte und ihr stándig úbel war. Sie versucht, Laktose zu vermeiden - Zóliakie haben wir bereits árztlich ausgeschlossen, aber da geistern noch einige andere Unvertráglichkeiten durch den Familienstammbaum...wenig und oft, wir sehen wie das funktioniert. Wáhrend meiner Schwangerschaft mit ihr war das úbrigens genau das, was ich tun musste: Wenig und oft essen. Hátte ich mir denken kónnen :D 
Wir waren anschliessend in der Stadt und sie besorgte Essen fúr sich, wáhrend ich Geschenke heimbrachte und verpackte: Und da waren's nur noch drei. Die Workout-Bench zum Gewichtheben fúr den Geburtstag des Jungen wird in ein Paar Wochen bereits geliefert: Da kann ich ohnehin hóchstens eine Schleife dranbinden, die bekommt er sobald sie hier ist.

Donnerstag, bedeckt. "Lockdown-Thursday" ist hier zu sehen. 


"Flushing little used outlets", um Legionella zu vermeiden

Freitag, nasskalt. Heute zeigte sich, was die Eitelkeit von Mánnern anrichten kann...Der Manager, der letztes Mal als "proaktiv" gelobt wurde weil er um etwas bat, das wir 2 Wochen vorher vergeblich angefragt hatten (wovon er nichts wusste), emailte andere Einrichtungen und seine Bosse mit der Idee, die CHI-Nummern der Bewohner zu sammeln. Als jemand mit GDPR training, advanced level, musste ich erstmal schlucken. Eine CHI-Nummer ist einzigartig und einer einzigen Person zugeordnet, sie ist der identifier dieser Person fúr das Gesundheitswesen. Wer die CHI-Nummer kennt hat Zugriff auf die gesamte medizinische Geschichte dieser Person und auf alle anderen mit der Person verbundenen Daten, die der NHS aufbewahrt. Der housing officer fand die Idee gut, der boss des bosses meiner Chefin verwies auf ihre entsetzte Nachfrage hin nur auf das link in der email dieses Managers, das sei "ausreichend fúr den Moment". Hell no!!! Das von ihr informierte HQ kam postwendend mit derselben red flag zurúck wie wir: Data breach. In einer Gróssenordnung einer potentiellen Geldstrafe von bis zu 20 Millionen Euro! Ganz abgesehen davon, dass sowas vom Senior Management Team und dessen Covid-Task-Force kommen muss, nicht von einem Manager einer einzigen Einrichtung. Himmel hilf...er wird ein Disziplinarverfahren am Hals  haben náchste Woche. Und die beiden Bosse, die ihn hátten darauf hinweisen mússen? Wer weiss...in other news: Gollum (sorry, Dominic Cummings) is gone. Wollen sie uns zumindest weissmachen. Der hat ein £890 Millionen-Projekt ausstehen, der geht nirgendwo hin - der demonstrative Auszug aus Nr.10 durch die front door war lediglich fúr die Presse: Spads kommen úblicherweise durch die Hintertúr...das war vermutlich fúr Bidens Benefit, der als Irish American nichts fúr Brexit úbrig hat.

Ich setze mich an den Kaffeetisch in Berlin, bevor ich arbeiten gehe und mir ansehe, welche proaktiven Ideen andere Kollegen haben...

2 comments:

  1. Bei Euch ist es auch nasskalt und neblig. Also haben wir hier am See eher schottisches Wetter.
    Oje, Allergie- und Unverträglichkeitsneigung. Das ist gemein. Ich war froh, als man endlich rausfand was los war. Da konnte ich auf diese Produkte verzichten, nach Alternativen suchen, mich weiter schlau machen.
    Meine Tochter (mit Allergieneigung) hat einen ebenso veranlagten Mann geheiratet. Sehr dumm für die Kids... Die haben gleich das ganze Programm abgesahnt...
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Ich blicke etwas unklar durch den britischen Nebel und was da so alles passiert ( und Leute für möglich halten wie die Geschichte mit den Gesundheitsdaten ).
    Bleibt gesund!
    GLG
    Astrid

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