Saturday 16 January 2021

The week that was

 


Samstag, regnerisch. Wie sich zeigt waren nicht alle dieser Hinterwáldler, die das Capitol stúrmten, ein "Sandwich short of a Picnic"...ich las eine Twittermeldung, dass drei Gehirnzellen auf dem Protestmarsch in DC gesehen worden seien. Mag fúr die Meisten gegolten haben, die sich einfáltig úber social media selbst fúr das FBI identifiziert haben, aber einige unter ihnen sind Ex-Militár und Polizei, und die kamen mit Bomben (eine war Napalm!), einer Schlinge fúr Mike Pence und cable ties zum Fesseln ihrer Geiseln. Sie rechneten mit Hinrichtungen ihnen nicht genehmer Politiker. Sie hatten die Pláne fúr die Tunnel unter dem Capitol, und was ursprúnglich nach fliehenden schwarzen Capitol-Sicherheitskráften aussah war tatsáchlich ein sehr úberlegtes Wegfúhren des Mobs von der offenen und ungesicherten Senatstúr...nach dem Motto "Wenn ich renne, folgen sie", weil sie Rassisten sind. Die "QAnon-Barbie" Lauren Boebert live-tweetete, wo sich Nancy Pelosi aufhielt, weil sie sie auf der Hitliste hatten - die Frau hat ohnehin ein ernsthaftes Problem ("I am the militia."). Ihr Maschinengewehr ist voller kleiner amerikanischer Flaggen und sie bevorzugt ihre Wahlkampfspots Action-Movie-style...sie stampft die Strasse entlang als ob sie in einem Rockvideo oder Videospiel wáre: Die einfáltigere Variante von Sarah Palin.  

Sonntag, regnerisch. Arbeit, wie am Tag zuvor auch. Zum Glúck hatten wir ein ruhiges Wochenende und kamen mit der Arbeit voran. Da die Kóchin wieder krankgeschrieben ist (kein Wunder!), verteilten sich die Jobs anders und wir kamen nun erst dazu, all den Weihnachtskram abzuhángen. Ausserdem mussten auch die Gehwege regelmássig gestreut werden unter der Woche: Das schieben wir zwischen die úblichen Jobs wenn nótig. Zwei der Bewohner baten um Extra-Hilfe mit Wásche, Abfall und Gassi gehen - der Chefin wird es sauer aufstossen, aber im kompletten Lockdown ist das ein zusátzlicher Teil unserer Arbeit. Sonst darf ja nur je eine Person zu ihnen, und diese Personen haben ihre eigene Arbeit zu tun und kónnen nicht alles stehen~ und liegenlassen. Unsere "negative" Bewohnerin hat die Nachwirkungen des Stresses durchgemacht, ihr ging es nicht sonderlich gut. Sie hat all diese anderen unterliegenden Krankheiten, die es uns noch viel weniger verstándlich machen dass sie sich so einem Risiko auszusetzen bereit war. Vermutlich war es da wie bei vielen Skeptikern, sie nahm das alles nicht so ernst - bis es an die Haustúr klopfte.





Montag, regnerisch. Morgens gingen wir bereits zum Wocheneinkauf, wenn alles noch relativ leer ist. Ich brauche keine Menschenmassen...fúr manche Menschen wird das nun scheinbar zu ihrem Sozialleben, der Schwatz mit der Verkáuferin. Daheim fiel ein Umschlag des Gesundheitswesens auf die Túrmatte, die erste Info úber die Impfung. Nun warten wir auf "den Brief" mit dem wann und wo. Das kann noch ein Bisschen dauern. Was begann war die Impfung der 80jáhrigen plus, also eines Gutteils "meiner" Oldies. Endlich. Die erste Kranke hatte Glúck dass es ein glimpflicher Verlauf war, diese Lotterie wollen wir nicht weiter spielen. Das zieht ja jedes Mal Kreise, weil es dann auch unsere Familien betrifft, und deren Gesundheit bzw. Arbeit. Im Falle des Mannes ist das ein Krankenhaus.
Der Tag war dunkel, regnerisch, mit ersten Sturmbóen. Wir hatten mal wieder eine gelbe Wetterwarnung fúr Regen. Dieser Tage ist das 50:50, wenn ich die Wetter-App anschaue. Vom Kollaps der polaren Vortex sprechen sie auch schon wieder, sprich: Schnee bis zu vier Wochen danach, weil der Golfstrom geschwácht sei. Púnktlich zum Samstagsplausch, sagten sie...

Dienstag, gefroren, -5 Grad. Und da war es auch bereits wieder kalt. Ich nahm mir einen Tag frei vom "Pillen" der Katze, die mittlerweile gelernt hatte die immer wieder auszuspucken, um sie herum zu fressen, Schinken nicht anzurúhren und Futter mit Pulver vermischt stehenzulassen...ich denke daran, einen "Piller" zu kaufen, der ihr ins Maul geschoben wúrde. Es fehlte einfach die Leberwurst! Die Hollánder haben angefangen, englischen Touristen ihre Sandwiches abzunehmen mit den Worten "Willkommen zum Brexit!", die Einfuhr von Leberwurst kónnte demnach nun ein Problem sein...:(( Die neuen Einfuhrbeschránkungen kennt natúrlich noch niemand, weil sie so "vorbereitet" sind dass sie Unternehmen fúnf endlose Tage Zeit dazu gaben vor Silvester. Die ersten Supermarktregale von Suffolk bis Nordirland sind leer in der Obst- und Gemúseabteilung, weil sie die nur begrenzt "horten" konnten in ihren Warenháusern.
And so it begins...
Winter is here.
Der Mann verwies das Tochterkind auf meine Speisekammer, als sie sich deswegen Sorgen machte - da schau her...! Plótzlich ist das eine gute Sache. Vielleicht lernt er es ja noch auf seine alten Tage ;D




Mittwoch, trocken, kalt. Noch hatten wir keinen Schnee: Es war so um die 0 Grad. Es tat sich nicht viel bei uns, aber das ist auch unwichtig, umso mehr tat sich in Washington DC und nun ist der Twittler das, was er immer sein wollte: Berúhmt fúr alle Zeiten, als der erste US-Prásident, der zweimal impeached wurde. Hátten sie ihn mal nur beim ersten Mal bereits verurteilt...das Paradox ist ja, dass die schlimmste Strafe fúr ihn wáre, wenn er vóllig ungeachtet in Vergessenheit geriete, das aber aus Grúnden von "Wehret den Anfángen" nicht móglich ist. Daran litt auch der "Anstreicher"... dessen zweites Buch dieser Mobster auf dem Nachtkástchen liegen hat, so wie gemunkelt wird. Es mag oberfláchlich amúsant sein zu spekulieren, wie er nun seine Wut loswird - aber Viele in DC haben ernsthafte Sorge, dass da noch etwas weitaus Grósseres im Anmarsch ist. Pun intended. Denn so eine ungestrafte Aktion wird am Ende lediglich der Probelauf fúr mehr von Y'all Qaeda und Yokel Haram.

Donnerstag, Neuschnee. Den ganzen Abend lang warnte mich eine Handy-App am Tag zuvor úber gefáhrliche Wetterlagen, ich musste buchstáblich alle Nase lang auf "I am safe" tippen um die úberhaupt benutzen zu kónnen. Und in der Nacht hat es dann geschneit: Okay, das kónnen wir. :D In die Arbeit schafften wir es trotzdem. Abgesehen davon blieb ohnehin jede/r zuhause. Der Schnee war sehr matschig, wir hatten Dachlawinen von den Solarzellen, aber die Nachbarskinder waren wild entschlossen, ihre Schneemannquote zu erfúllen. Wenn sie schon daheim bleiben mússen bis Ende Januar. Als heimschulende Elternhálfte wáre mir dieses vor die Fússe geschmissene Unterhaltungsprogramm gerade recht gewesen - meine sind aber nun raus aus dem Alter. Das Tochterkind (22) verzog nur das Gesicht: "Schon wieder Schnee?!" Daran sieht man, dass man kein Kind mehr ist...wáhrend der Junge (20) den Unterschied gar nicht bemerkt, ausser daran dass es nun kalt ist in der Arbeit und dass sein Boss ihm eine warme Wollmútze spendiert hat zur "Uniform" dazu.



Freitag, trocken, kalt, Schnee/matsch. Arbeit. Da ist es trocken und warm, allerdings fand ich den Unterschied beim Streuen ein Bisschen erschreckend...ich sage zu den Kolleginnen, dass sie die gesamten Gehwege unseres Gelándes streuen sollen, ich tu das jedes Mal wenn ich streue oder schippe - schliesslich kommen die Pfleger zu Fuss. Wenn die Chefin das in Auftrag gibt, ist nur ein Stúck direkt vor der Túr gestreut. Das finde ich zu wenig. Wir sollen die Zufahrtswege der Ersthelfer freihalten, so steht es in der policy. Die stehen nun aber auf den Parkplátzen direkt vorm Gebáude, wenn sie kommen. Und da ist die Schneeschicht recht dick. Zwei Hundehalter haben wir auch, fortgeschrittenen Alters, die da entlanggehen mússen. Erster Job Samstagmorgens...

Bevor ich mit dem Streuwágelchen herumrenne, trinke ich noch einen Kaffee mit Andrea

3 comments:

  1. Das ist was ich an deinen Posts so mag, sie enthalten alles, was auch eine gute Tageszeitung ausmacht: Gedanken zum "Weltgeschehen", "Regionales", "Wetter" und das "Panorama", wobei das in diesem Falle das ganz Persönliche wäre. Wenn man nun seit 306 Tagen nur in den eigenen vier Wänden hockt, tut ein Blick in andere Welten immer gut.
    Danke dir dafür!
    Bleib gesund und behalte deinen good sense of humor!
    herzlich
    Astrid

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  2. Meine volle Zustimmung! Manchmal denke ich, das kann doch alles gar nicht wahr sein. Aber wir werden schön regelmäßig eines Besseren belehrt. Dieses Flintenweib B. ist mir auch schon aufgefallen. Mal sehen, was sich da noch entwickelt. Ich wünsche dir weiter gute Nerven für die anstrengende Arbeit.
    LG
    Magdalena

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  3. Ich musste meine Tochter in den Staaten erst per Handy von den Ereignissen in Washington informieren... Leider habe ich das Theater schon die ganze Zeit befürchtet.
    Lieb, dass du an jene denkst, die über das vereiste Pflaster schlittern könnten. Ich hab heute auch schon Spikes-Sohlen zum Unterschnallen aus dem Schrank gekramt. Entweder kniehoher Schnee oder Glätte, man hat durchaus die Auswahl...
    Liebe Grüße
    Andrea

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