Saturday, 9 January 2021

The week that was


Samstag
, trocken und gefroren. Die Arbeit rief, ich antwortete...und zuallererst musste ein Covid-Test an die "Special Uplift-Box" der Post geliefert werden. Life in times of Corona. Glúcklicherweise ist es momentan kalt genug fúr die Lagerung draussen. Erster Stolperstein aus dem Weg. Der Bewohnerin geht es úbrigens wieder blendend, sie singt und tanzt durch ihre Wohnung, und mit der Familie scheint es auch aufwárts zu gehen. Was nichts heisst fúr andere Menschen, die sie angesteckt haben kónnten. 6 Infektionen "weiter" kónnte jemand schlechter dran sein als alle drei zusammen. Und im Laufe des Tages erhielt dann auch unsere Kóchin einen Anruf, den niemand will - ihre Mutter ist im Krankenhaus, weil sie nicht atmen konnte. Ihr Vater und ihre Stiefmutter haben es bereits zum zweiten Mal, der Freund ihrer Mutter ist sehr krank damit und nun ihre Mutter auch. Wieviel kann ein Mensch aushalten? 

Sonntag, Schneeregen, gefroren. Das Resultat der Bewohnerin war positiv, damit musste nun auch ihre Nachbarin getestet werden, weil sie sich nicht an die Regeln hielt und in ihrer Wohnung war trotz Lockdown. So lernt sie nun leider eine sehr schmerzhafte Lektion...welche Parallelen ich da sehe muss ich wohl nicht erst aussprechen. Und wie bei denen sind auch hier all die Unbeteiligten das Problem, deren Gesundheit und Leben sie damit gefáhrdet haben, u.a. unsere! Wir haben nicht darum gebeten, ihrer Dummheit ausgesetzt zu werden, aber zu uns kommt sie nun fúr Hilfe (die wir ihr nicht verweigern werden, weil uns das nicht im Traum einfiele - aber wir sollten uns nicht einer ernsthaften Gefáhrdung aussetzen mússen, nur weil sie glaubt dass sie das alles nicht betráfe und sie sich an nichts halten muss! Dieselbe Frau schrie Familienmitglieder anderer Bewohner an warum sie úberhaupt im Gebáude seien wáhrend des Lockdowns, und das war in Level 3, als sie das durften.)...ich wage zu bezweifeln, dass all diese Anti-Masken-und-Massnahmen-Pappenheimer eine Verfúgung in der Jackentasche haben, dass sie im Fall einer Infizierung auf árztliche Hilfe verzichten werden wenn die notwendig wúrde. Bei uns wird ihretwegen bald Public Health auf der Túrmatte stehen...und am Abend regnete es dann auf das bisherige Eis. Wunderbar, wenn das gefrieren sollte.


Montag, feucht und glatt. Wer hátte es gedacht dass neues Wasser auf Eis úber Nacht keine gute Idee sei? *seufz* Kollegin Nr.2 liess sich am Sonntag noch testen, sie gehórt in die hochgefáhrdete Kategorie, ich werde diese Woche dasselbe tun. Da ich nun die doppelte Chance hatte...warum glauben diese Quercovidioten eigentlich, dass sie das Recht haben das Leben Anderer zu gefáhrden? Was ist mit deren Freiheit und Menschenrechten? Wenn sie die Freiheit dazu beanspruchen, sollten sie doch auch rechtlich dafúr belangt werden kónnen, wenn track und trace den Tod eines Menschen zu ihnen zurúckverfolgt...wenn sie bewusst alle Massnahmen verweigern, um Andere vor ihnen selbst zu schútzen. Da hakt es bei mir jedes Mal aus: Es geht nicht um Dich und Deine Freiheit, sondern um die Freiheit Anderer, vor Dir geschútzt zu werden! Da teilt sich vermutlich die Spreu der Egoisten vom Weizen derer die wissen, dass Freiheit Verantwortung mit sich bringt - die Verantwortung, nicht Andere durch die eigenen Entscheidungen zu gefáhrden. Weshalb ich im Haus sass, selbst-isolierend.

Dienstag, trocken und kalt. Seit Mitternacht sind wir im kompletten Lockdown fúr den Januar, der Junge musste herausfinden ob er in die Arbeit ging am Donnerstag nach seinem Weihnachtsurlaub und der Mann wird wieder ganz daheim sein. Ich habe meinen Brief meines Arbeitgebers fúr die Polizeikontrollen. Und púnktlich wie ein Uhrwerk stand in der Arbeit Public Health Scotland auf der Túrmatte - 2 Covidtests in derselben Einrichtung. Hátte ich nicht ohnehin bereits einen Test organisiert, wáre der nun angeordnet worden.
Um 17 Uhr klopfte es an der Túr und der Amazon-Kurier hatte das Páckchen vor die Túr gelegt. Er stand seitlich entfernt und wartete darauf dass ich es ins Haus nahm. Ich bin da nun fast schon Profi...Hánde waschen, Nase putzen, einmal husten, Swab herausnehmen, 10 Sekunden die Mandeln streicheln und das Mittagessen behalten, dann 15 Sekunden in die Nase, ins Reagenzgláschen, zuschrauben, in der Plastiktúte mit saugfáhigem Stoffláppchen versiegeln, in die silberne Hazmat-Túte und zukleben. Schachtel falten, alles online registrieren, reinlegen, versiegeln und zur "Priority-Post box" bringen. Fáddisch. Und nun warteten wir. Die zweite Bewohnerin bekam derweil das "all clear" von Track & Trace. Nochmal Glúck gehabt! Das Stossgebet der neuen Kollegin, als sie ihren Test einwarf, half scheinbar.




Mittwoch, kalt, -6 Grad. Das Selbst-isolieren bringt seine eigenen Gefahren mit sich...frau hat Zeit fúr alles, was sonst auf einen anderen Tag verschoben wurde. Und hat die Handfláche verpflastert, weil sie eine abstúrzende Kuchenplatte gerade noch so retten konnte, dazu aber mit der ganzen Hand die Oberfláche greifen musste - und in der Mitte der Platte sitzt ein Keramikháschen, dessen beide Ohren in einer "Elefant-im-Porzellanladen"-Episode abgeschlagen worden waren: Scharfe Kanten...in der Handfláche...(die Ohren liegen daneben und warten auf Sekundenkleber-Chirurgie).
Das Katzentier hatte ihren ersten Termin beim Tierarzt seit sie uns wegen Lockdowns nicht mehr durch die Túr liessen und uns damit abwimmelten, dass sie uns benachrichtigen wúrden wann sie die jáhrlichen Impfungen nachholten. Das war vor 5 Monaten. Nun hatte die Mieze aber zunehmend Probleme frei zu atmen - sie hat vor einigen Jahren eine Allergie entwickelt. Ohne Leberwurstbrote in Wúrfeln sind die Antihistamintabletten nicht in die Katze zu bekommen (und hier existieren wir ohne Leberwurst), daher werde ich die pulverisieren und in ihr Nassfutter mischen mússen, aber erst brauchte sie welche! 

Donnerstag, Schnee. Ich halte mich weiterhin an Andreas Devise: Stay negative -  das Resultat des Tests. Úber Nacht hatte es ein wenig geschneit, so begrússte uns nun knirschender Schnee auf einer dicken Schicht Glatteis. Interessante Erfahrungen, die einem in Schottland geboten werden...:D Das Council sah sich nicht imstande etwas dagegen zu tun, weil ihrer Ansicht nach das Eis mittlerweile so dick sei dass es von Baggern aufgebrochen werden músste. Wegen Lockdowns hátten wir nicht genug Fussverkehr úber das Streusalz, um es zu zerbróseln und damit zu aktivieren. (Ságespáne?) Und da es bisher jede Nacht Eisregen hatte waren sie vollauf damit bescháftigt, dieselben Routen tagtáglich neu zu streuen, sie kamen nichtmal dazu, die Streusalzcontainer neu zu befúllen. Aha.
In der Arbeit wurde das ganze Gebáude mit dem Dampfreiniger sterilisiert, jede Ecke, jede Túrklinke, jede Klingel. Ein industrieller "deep clean" auf drei Stockwerken.
Ich durfte endlich wieder aus dem Haus, gerade rechtzeitig um den Geburtstagskuchen zu holen - einen Caticorn-Cake. Den kónnte ich in Eigenarbeit vermutlich nicht genau so reproduzieren...es ist die Mischung aus Katze, Einhorn, Anime und kawaii, die es ausmacht. 


Freitag, Schnee, -7 Grad. Der Junge arbeitet weiter durch diesen Lockdown, er verschwand des Morgens in die Arbeit. Das Geburtstagskind stand relativ frúh auf um Geschenke auszupacken und ging happy nochmal eine Runde schlafen, bevor am Nachmittag ein sozial distanzierter Winterspaziergang mit Freundin anstand. So ándert sich die Geburtstagsplanung mit den Lockdown-Regeln...es ist was man daraus macht. Der Mann sass an einer in-depth-Fortbildung úber Infektionskontrolle des NHS. Er bekam gestern die erste Dosis des Pfizer BioNTech Impfserums und berichtete von 4 Impfbooths mit je drei Personen die Spritzen gaben, also 12 auf einen Streich. Sie wúrden Massenimpfung anstreben. Ich wúrde mich nicht wundern wenn wir bestellt werden, nachdem Public Health uns nun auf dem Schirm hat. Sie sind fast fertig in den Pflegeheimen. Es rollt, es rollt...

Mein Test war negativ, aber ich setze mich trotzdem in Schutzkleidung und mit Maske zu Andrea an den Tisch, bevor ich arbeiten gehe - Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und so.  


3 comments:

  1. Es wäre schön, wenn es rollen würde. Überall. Aber hier knirscht es ziemlich im Räderwerk.
    Jetzt noch ein krankes Tier ist auch keine Freude. Wir müssen einmal die Woche mit dem Hund in die Physio. Auch wieder ein Risikokontakt...
    Liebe Grüße, bleib gesund.
    Andrea

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  2. 😊😊😊 Gut, dass du trotz deines Einsatzes immer noch negativ bist! ( Die Wahlverwandten wollen am Montag wieder in ihr Heim zum Arbeiten gehen - ihr seid Idealisten! Davon haben die Plärrer & Brüller wiederum zu wenig oder gar nichts. ) Habe heute zum Frühstück einen Artikel über die Lage in Londoner Krankenhäusern gelesen, alles sehr beunruhigend & bedrückend! Ohnehin fängt das Neue Jahr schon wieder an wie das alte aufgehört hat...
    Haltet durch!
    Herzliche Grüße ( ach ja: und Glückwünsche für das Januarkind! )!
    Astrid

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  3. Ich kann deinen Ärger voll und ganz nachvollziehen. Rumpalavern und dann aber gerne die Hilfe anderer in Anspruch nehmen, möglichst sich dabei auch noch leid tun. Grrr! Ich drücke die Daumen, dass du weiter verschont bleibst.
    LG
    Magdalena

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