Samstag, windig, regnerisch. In der Arbeit hatte ich keinen Koch, Dank Urlaub der sonst verfállt. Die Chefin hatte arrangiert dass sie vor der Abfahrt nach Aberdeen fúr einen Familien-"Do" beim Chippie vorbeiging und das Mittagessen fúr die Bewohner abholte. Ich kenne das vom letzten Mal - egal wie oft ich zu ihr sagte dass um diese Zeit an einem Samstag nur ein Chip shop offen hat, sie wusste es besser. Nur um am Ende in genau diesem Chip shop zu landen weil kein anderer offen hatte...wer nicht hóren will...Zum Glúck war ein junger Mann aus der Schwestereinrichtung eingesprungen, sonst hátte ich allein gearbeitet. Der staubsaugt scheinbar fúr sein Leben gern, er nahm alle drei Stockwerke in Angriff. Ich beklage mich nicht! Im Gegenzug nahm er die Schoki und eine Flasche Sekt von Weihnachten mit heim, die die Bewohner ihm geschenkt hatten. Wir leben in Hoffnung dass er an einigen weiteren Samstagen einspringen wird, denn wir sind nun drei Mann weniger als nótig.
Sonntag, windig, kalt mit einem Graupelschauer. Ich arbeitete mit beiden Kolleginnen gleichzeitig - den einzigen beiden die wir noch haben, ausser der Kóchin...Der Koch kam um seine Uniform und seine Messer abzuholen und sich zu verabschieden. Seine Eltern gaben die Schlússel der Wohnung seiner Oma ab - alles an diesem Tag abgeschlossen. Ich erledigte postwendend die Inspektion damit das alles prompt ins Rollen kam, da die interessierte Partei bereits in der Woche davor auf der Matte gestanden hatte, samt Familie. Und es muss gestrichen werden vor der Fúhrung durch die Wohnung. Ich warnte die Dame mit dem Terrierwelpen, dass "Poppy" am Abend zuvor von einem Fuchs verfolgt wurde, damit sie auf der Hut ist in Zukunft. "Poppy" rannte wie ein geólter Blitz durch den Garten, sie war unbeeindruckt. :D
Montag, grau und kalt. Wir sahen uns Einlagerungsmóglichkeiten an und haben nun einen Raum hier. Dort landeten jede Menge Kartons voller Kochbúcher, die am Eingang weichen mussten damit wir an die Wand kommen zum Streichen. Tochterkind leerte auch ihr Zimmer. Zwischendurch wollte der Mann mich in ein Zoom meeting zerren - soll heissen er erklárte mir was ich zu klicken hátte um daran teilzunehmen und wollte sich keine Antwort anhóren, dass das falsch sei. Er hatte noch kein Zoom meeting, ich habe regelmássig welche. Natúrlich funktionierte das nicht, weshalb er stattdessen telefonierte. Was gut war, denn mich riefen in dem Zeitraum drei andere Leute an...HR hatte offenbar etwas gegen den Anfangstermin des Koches in einer anderen Einrichtung - der temporáre Koch sei noch bis Ende Márz dort unter Vertrag. Und die Chefin will "unseren" Koch nicht mehr in der Arbeit haben. Lange Induktion dort? Warum einfach wenn es kompliziert geht?
Dienstag, trocken und kalt. Die Kinderbúcher mussten dran glauben...die gaben wir in den second hand Láden ab, fúr andere Kinder. Weil so schóne Búcher dabei waren. Mit 23 und 21 sind unsere aus diesem Alter heraus :D Nur die deutschen Bilderbúcher wurden im Keller verstaut - ich bezweifle dass die hier verkauft wúrden. "Harry Potter" durfte bleiben, "Twilight" und viele andere wurden entsorgt. Damit war auch auf dem Treppenabsatz die Wand frei und die erste Schicht bereits aufgetragen: Die blockt Flecken. Die richtige Farbe stand noch aus. Mein Tag war zweigeteilt durch ein Zoom meeting mit der Tutorin meiner Fortbildung, in der sie mir das E-portfolio zeigte das ich verwenden muss dafúr. Die Technik muckte selbstverstándlich auf, weshalb sie mir das telefonisch erklárte wáhrend ich auf der Webseite herumklickte. *seufz* Zur Frustbeseitigung warf ich danach noch eine Runde Krempel weg, der mir unterkam. Was nicht festgenagelt war...
Things are afoot - "Ich ziehe um!" |
Mittwoch, trocken, kalt. Das Schlafzimmer war an der Reihe: Die gesammelten Werke des Mannes wurden beseitigt - alte Kopfkissen, die er beiseite legt wann immer er neue kauft. Mit den Kissenbezúgen drauf. Und so standen sie in der Ecke...oder lagen auf meinem Schrank. Nein, da reichen zwei plus eine Bettdecke fúr alle Fálle, der Rest wurde entsorgt. Platz! Hier stellte sich wieder dasselbe Problem - wie kámen wir an die Wand zum Streichen? Die Wand hinter den Schránken putzte ich deshalb, die sah noch tiptop aus dort wo wir sie sehen kónnen. Da kónnen wir uns vielleicht auf zwei Wánde beschránken. Ausgelóst wurde dieses Geródel durch die Bestellung der neuen Túren. Zuerst brauchten wir nur Raum um die Handwerker die Túren ersetzen zu lassen, weshalb der Keller geráumt wurde. Als dort nun alles leer war bot sich an, mit dem Wohn/Esszimmer weiterzumachen, und haste nicht gesehen! stecken wir nun bis úber beide Ohren in der Generalsanierung des Hauses nach 15 Jahren. Frau hat ja sonst nichts zu tun in ihrem Urlaub.
Donnerstag, wechselhaft mit sonnigen Abschnitten, Wind und Schauern. April, April. Wúnschten wir dass es nur ein Aprilscherz wáre - nein, die Jacob Rees-Smugs haben es geschafft, ihr Brexit-Dividend ist die Rúckkehr zu viktorianischen Arbeitsverháltnissen: P&O, die Fáhrgesellschaft, feuerte úber 800 Angestellte in einem vorher aufgenommenen dreiminútigen Zoom-call zum Schichtbeginn, eskortierte Angestellte von den Fáhren mit Hilfe ihrer Balaklava-tragenden Security und busste Agenturarbeiter ein, die sie fortan ersetzen sollen. Die geschockten Angestellten blockieren die Zufahrt zum Fáhrhafen in Dover. In Hull weigerte sich der niederlándische Kapitán die Security reinzulassen, er hob die Gangway und seine Crew blieb an Bord der Fáhre in Protest. Er sagte er sah erwachsene Mánner weinen, die seit Jahrzehnten fúr P&O arbeiteten. Die Fáhrverbindungen zum Kontinent, nach Irland und zu den Orkneys und Shetlands sind gekappt. Splendid Isolation. Das erinnert mich an den Komódianten Henning Wehn (deutsch), der hier gerne sagt dass Brexit-Britain die Bestrebungen von Otto von Bismarck umgesetzt habe, GB zu isolieren. Das hóren sie nicht gerne...stimmt aber. And in other news: Ich hatte Urlaub, war aber in der Arbeit fúr St. Patrick's Day da die Kóchin schon wieder Covid hat. Nun, drei Kollegen weniger, fehlte noch eine vierte...
Freitag, sonnig. Tag der Ruhe, da es am Wochenende weitergeht. Stimmte nicht ganz: Der letzte Wandschrank in der Kúche wurde ausgeráumt, all unsere Gláser, und ausgedúnnt. Platz fúr die Mixschússeln und all den Kram, den der Mann auf den Arbeitsfláchen herumstehen hat fúr seine Búro-Mittagessen. Er ist auf Autopilot wenn er einkauft und trágt selbst 2 Jahre spáter noch dasselbe heim wie vor den Lockdowns und Home office-Zeiten. Dabei ist er dieser Tage nur einen Tag im Búro. Der TV-Stand wurde auch entsorgt, weil er sich einen neuen aus Glas eingeredet hatte...der ist wenigstens gebraucht von Freunden. Auf dass der Kabelsalat dahinter nun fúr alle sichtbar werde. Wir sind gespannt, denn da muss allerhand drin unterkommen: Digibox, Video, DVD-Player, Amp, CD-Player, und scheinbar ist er grósser als der bisherige...das alles wieder anzuschliessen wird eine Freude werden. Der "neue" wird Samstag abgeholt.
Oh Mann, das kenne ich. Wenn man an einer Stelle anfängt.... Ich wünsche dir viel Erfolg beim Renovieren. Im übrigen, der blanke Wahnsinn. Jacob Rees ist doch 19.Jh. pur. Herzlichen Glückwunsch! Ich wünsche dir gute Nerven.
ReplyDeleteLG
Magdalena
Danke für deine Genesungswünsche! So einen Magen-Darm-Infekt hatte er noch nie ( früher meine Spezialität als Grundschullehrerin ), ich hatte echt etwas Panik, da Zuckerwert sehr hoch. Aber die beiden Dres. waren sehr hilfreich ( der eine mit Corona zu Hause ), auch der Apotheker. Heute schon wieder alles in Ordnung.
ReplyDeleteHausrenovierung wäre hier auch notwendig, aber dafür hab ich keine Nerven mehr. Und das alles neben dem Chaos und vor allem Personalmangel auf der Arbeit. Da wünsche ich dir, dass deine Power nicht ausgeht.
Herzlich
Astrid