Samstag, sonnig mit spáteren Schauern. Ich nótigte den Mann zu einem Covid-Test - dieser Tage ist der bei jedem Erkáltungssymptom fállig, Life in times of Corona. Mein Haupt-Accessoir fúr die Jubilee-Feier war angekommen, das nahm ich mit in die Arbeit...die Chefin wird im weissen Kleid voller Strass antanzen, ellbogenlangen Handschuhen, Sash und Tiara und mit ihrer erwachsenen Tochter als "Prinzessin", ebenfalls in Kleid und Tiara. Da hatte ich doch schon absichtlich eine gróssere Tiara aufgetrieben ;D Meine sieht aus wie eine Krone. Ausser lila Haaren drunter tut sich da sonst nichts bei mir. Die Kóchin lachte in sich hinein als ich ihr die zeigte - sie kommt im Corgie-Onesie. Ich lachte ebenfalls in mich hinein als ich die emails sah: Sie hatte unseren MP, MSP und Lord Provost des Councils eingeladen - und Keiner will kommen...da tun sich ohnehin gerade Dinge, unser Council hat nach den Wahlen im Mai die politische Farbe gewechselt und arbeitet nun fúr Unabhángigkeit. Letztes Mal wurde ihnen das blockiert weil sich Rot und Blau verbúndeten, die normalerweise auf der entgegengesetzten Seite sind. Ich war erfolgreich - ich túftelte so lange an verschiedenen Wegen herum dass es mir am Ende gelang Formulare von unserem Intraweb herunterzuladen und zur Bearbeitung zu óffnen, die wir táglich brauchen aber bislang nicht óffnen konnten. Das war der Grund, warum die Chefin den Computer angebrúllt hatte.
Sonntag, wechselhaft. Die Kóchin und ich, und wir mussten uns ansehen wie bei uns bestellt wird, weil sie das auch irgendwann tun soll. Ich hatte Búrosachen zu erledigen, unterbrochen von einem steten Strom an Menschen, die Karten kaufen wollten. Trotzdem sind es nicht solche Massen, wie die Chefin vor dem geistigen Auge hatte. Niemand "Wichtigeres" kommt um sie in ihrer Aufmachung zu bewundern. Der Catering Manager fragte nach Fotos - aber nur vom Essen...:D Die Bestellungen dafúr laufen bereits, und einen Audit haben wir danach auch gleich. Zu dem Zeitpunkt ist die Chefin im Urlaub, das fállt dann in meinen Aufgabenbereich. Oh well...wir bereiteten schonmal vor, was wir tun konnten. Nun haben beide Kóchinnen Arbeit mit heimgenommen - Rezepteordner, Allergienachweis fúr jede Mahlzeit/Zutat und die Menús mússen alle auf dem neuesten Stand sein. Wunderbar, wie das immer alles parallel láuft mit dem gróssten "do", den wir bislang organisierten! Die Bewohner zettelten derweil Wáschekriege an. Es ist ihnen ganz besonders verhasst, wenn jemand ungefragt ihre Wásche aus einer Maschine nimmt oder gar in den Trockner steckt, und ich hatte gleich drei Beschwerden im Laufe des Tages.
Montag, wechselhaft. Alles stand im Zeichen der Bewerbungsgespráche. Die erste Kandidatin sagte zu uns, dass sie die Addresse der Schwestereinrichtung geschickt bekommen habe und von dort einen Sprint zu uns einlegen musste. Bonuspunkte dafúr, dass sie trotzdem púnktlich war! So trudelten nach und nach die Bewerber/innen ein, wáhrend ich meine eigene Arbeit zu tun hatte und zig Anfragen der Chefin zu erledigen. Die Springerkraft war in der Arbeit, demnach konnte ich den Essensteil getrost ihr und der Kóchin úberlassen. Ausnahmsweise. Ich half damit die Registrierungen fúr den Verein auszufúllen, der sich am Freitag vorgestellt hatte. Bis September sind deren Ausflúge kostenlos, inklusive Mittagessen - es wáre zu dumm, so eine Gelegenheit zu verpassen. Nun da alles teurer wird von einer Woche zur náchsten wáren die Kosten ein abschreckender Faktor fúr die Meisten. Immerhin: Ich konnte mit der ersten neuen Kollegin ihre Einarbeitung vereinbaren - und eine weitere neue Kollegin sagte im Laufe des Tages zu. Damit sind wir in naher Zukunft wieder voll besetzt. Die Wáschekriege waren immer noch ein Thema, auch an diesem Tag hatte ich zwei Beschwerden von neuen Bewohnern. Ich musste lachen als eine wútende Dame einer anderen ihr Leid damit klagte - nicht wissend dass sie mit der Frau sprach, die Tags zuvor das Drama ausgelóst hatte: "I know you wouldn't do such a thing." - "No, no, that's terrible!"
Dienstag, sonnig. Das Pannel an der Búrowand, mit dem wir uns on site schalten, gab am Vorabend den Geist auf, daher griffen wir auf die alte Methode zurúck und taten das telefonisch, wie in den Jahren vor dem Pannel. Zum Glúck funktioniert das noch. Der Drucker hatte halbwegs durch den Vortag schon gestreikt und liess mich nicht mehr scannen, an diesem Morgen dauerte es dann eine Stunde um auf dem Computer einzuloggen...seit Jahresbeginn ist jede Woche was anderes! Ich wollte zur Post, die hatte ebenfalls "unerwartet geschlossen". Hat wer das Wifi-Kabel durchgetrennt? Stattdessen besorgte ich ein paar Sachen, u.a. "Midnight Plum". Das wird meine Haarfarbe sein am Jubilee-Samstag. Ich traf Kollegin Nr.2, ihre Haarfarbe wird "Metallic Blau" sein - man kónnte meinen wir hátten einen Wunsch, unser Missfallen auszudrúcken...:D Nicht an der Feier, die ist fúr unsere Bewohner, die noch in der Tradition von King & Country erzogen wurden - was uns missfállt ist die Selbstdarstellung einer Person, in deren Sicht sich diese Feier um sie selbst dreht. Sie hat nun auch Bewohner der Schwestereinrichtung eingeladen, nachdem sich unsere nicht in den von ihr erwarteten Massen um die Karten rissen. Und viele von ihnen fragen ob sie sich wirklich aufdonnern mússten dafúr - nein, absolut nicht.
Freitag, sonnig, windig, kalt. Am Morgen erreichte mich die Nachricht des Tages: Die Chefin hat nicht nur eine, sondern nun zwei Erkrankungen und die zweite ist Covid. Meine Úberstunden verlángerten sich im Zusehen...hilft nichts, muss gehen. Wir improvisieren einige Zustellungen fúr das Jubilee, weil sie nicht aus dem Haus kann. Eine Lieferung Gebáck von Starbucks wartet in ihrer Garage (eine Spende). Einen grossen Kuchen hatte sie auch bestellt, inklusive Dekor in Jubilee-Farben. Die anderen Lebensmittel trafen nach und nach ein mit der wóchentlichen Bestellung und den Rest besorgt die Kóchin selbst, weil sie die richtigen Dinge haben will...
Ich glaub, dieses IT- und Technik -Chaos würde ich nicht aushalten. Und dann mit dieser Leitung, die der Nabel dieser eurer ganzen Welt ist. Kein Wunder, dass da eine Bewerber-Absage anfällt.
ReplyDeleteBleib tapfer!
Astrid