Samstag, bedeckt. Zum Glúck stellte sich der Computer nicht an - binary reset. Ich hatte Briefe an die Bewohner zu schreiben, da am Montag eine neue Gruppe stattfinden sollte fúr sie - Stuhlúbungen, "chair excercises" zu Glenn Miller. Wir hatten schonmal Stuhl-Joga fúr sie, das kam sehr gut an. Die Hauptsache daran ist ja die Gemeinschaft und etwas Spass und Geláchter. Und solange die Glúcksspiellizenz nicht retour und von der Polizei abgesegnet ist warten sie nach wie vor auf Bingo...Zwei neue Damen sind recht aktiv und mischen den Laden etwas auf, da lásst sich doch was auf die Beine stellen! :D Die Dame hinter den chair excercises ist, was man einen "Charakter" nennt - ihr neues Sofa passte nicht so wie sie sich das gedacht hatte. Also? Nahm sie die Ságe in die Hand...ihren Sohn traf fast der Schlag: "Mutti, Du háttest doch einen Tisch dazwischenstellen kónnen!" - "Aber ich will keinen Tisch haben, ich wollte dass es passt! Ich lege ein Kissen úber das Loch um es zu kaschieren." :D Exzentrisch, genau was uns bisher fehlte. Doch wie meine frúhere Managerin immer sagte, "If you weren't laughing you'd be crying!" Mit Humor geht alles besser.
Sonntag, sonnig. Ich hatte eine Runde monatlicher Checks zu erledigen und auch sonst gut zu tun, von der Bestellung der Lebensmittel, Obst & Gemúse úber die Bestellung von Putzmitteln bis zur Bestellung der Kochs-Uniformen. Jede Menge Geld habe ich da ausgegeben...da die zweite Kóchin und ich allein waren, hatten wir auch noch einen weiteren Job nebenbei zu erledigen. Nicht dass uns das in irgendeiner Weise angerechnet wird, weder in Bonus noch in extra-freier Zeit, aber die CEO mag es scheinbar gar nicht wenn wir das auch laut aussprechen. Dann fúhlt sie sich genótigt uns Honig um die nicht vorhandenen Bárte zu schmieren. ;) Die ersten Karten fúr das Jubilee wurden verkauft, die Ausdrucke der Info von unserem Notrufdienst in Akten abgeheftet - und die dabei vorgefundenen Mietvertráge in Umschláge gesteckt fúr Admin, die die bereits nach den Unterschriften hátten bekommen sollen. Stattdessen schob die jemand *ráusper* in die Akten und liess sie dort. Das entspricht nicht unserem Protokoll...HQ will die zentral aufbewahrt haben, schon aus Datenschutzgrúnden. Der Mann lásterte, dass sie mir fúr all die Botengánge zur Post je eine halbe Stunde freigeben sollten, wie der Chefin fúr ihre Einkáufe.
Montag, regnerisch. Zur Abwechslung herrschte mal das Schweigen im Walde - ich war nicht in der Arbeit, nach den letzten 11 Tagen mit einem freien in der Mitte. Und gegen Mittag lásterte der Mann dass es still sei, sonst habe "sie" um diese Zeit bereits das erste Mal angerufen...mit Betonung auf das erste Mal. Offensichtlich habe ich alles abgehakt was sie auf dem Schirm hatte. Und sie árgerte sich vermutlich mit IT herum, woraufhin sie den Housing Officer haarklein ins Bild setzen musste warum das eine Zumutung sei. Mir egal, ich musste es mir (noch) nicht anhóren. In voller Erwartung eines Anrufs am náchsten Tag, versteht sich, zumal die Springerkraft Úberstunden machte. Mitsamt ihrem dritten Auge, das ein Laser-Thermometer blockieren wúrde. Ob sie immer noch Pferde-Tranquilizer nimmt weiss ich nicht, nun da sie Omikron bereits hatte. Wenigstens wird die gesamte Jobliste erledigt sein nach zwei Tagen mit ihr - ADHD, OCD und wer weiss noch alles. Nur die Kóchin wird ihr sauer aufstossen, T. ist das Gegenteil von J. und lásst sie nicht in die Kúche zum Putzen, das sei ihr Job. Wir erledigten Besorgungen und sahen uns die neuesten Coronavorschriften fúr Reisende an.
Dienstag, sonnig mit Windbóen. Die Wetterfrósche kónnen sich wieder einmal nicht so recht einigen, was uns denn im Mai/Juni bevorstehe: Die einen reden von fúnf Hitzewellen (eine reicht nicht, wohlgemerkt), die anderen von zwei Wochen Schnee und Eis. Ááááhhhh - das trifft sich nichtmal irgendwo in der Mitte...? Wir machen's dann wohl wie die Vorváter und schauen morgens aus dem Fenster. Ich arbeitete mich durch ein gesamtes Tagesalbum an Fotos und bereitete jede Menge posts vor, wáhrend der Mann sich mit der Fluggesellschaft verzettelte. Die fanden seine Buchung nicht. Da mussten wir sehen ob sich die wiederfindet, unter einer Buchungsnummer die er auch nicht wusste. Wehe wenn er losgelassen! Als ehemaliger Programmierer mit einem Bachelors erstaunt mich immer wieder, dass der Rest der Familie besser mit der lieben Computertechnik zurande kommt als er, die hat ihn irgendwann links úberholt. Merke: Was mann nicht úbt...
Mittwoch, wechselhaft. Erneut zeigte sich, dass jede Handykamera die ich je benutzt habe, mit den Rottónen zu kámpfen hat. Diese Acer-Blátter waren viel intensiver in natura als sie hier aussehen. Ich werde nachkorrigieren...:D Ich ráumte im Haus, da viel liegengeblieben war und die Tonnen scheinbar zu weit von der Haustúr entfernt stehen (3 Schritte). Katzenstreu nach Mitternacht? Alles móglich. Meine Tutorin tauchte aus der Versenkung auf mit Fragen zu beantworten, um das erste Modul abzuschliessen. Gut, wenigstens gab sie ein Lebenszeichen von sich nach einem Monat. Sie hatte vermutlich mit den anderen Studis zu tun, die erst im April mit dieser Fortbildung angefangen haben. Ich habe bereits sechs von 8 modulen "gestreift", nachdem sie mir antrug dass ich doch die Referenzen darauf ausweiten solle. :D Nebenbei gibt's natúrlich auch noch Kurse fúr den Arbeitgeber zu erledigen, die ich ebenfalls alle mit eintrage als "kontinuierliche persónliche Entwicklung". :P
Donnerstag, kúhl, 12 in 12.
Freitag, regnerisch. Oh, es wurde sogar noch besser...wir hatten in der Vergangenheit so unsere heiteren Momente mit den Bewerbungsgespráchen, aber es wurde noch besser. Als ich in die Arbeit kam emailte die Chefin mir die Bewerbungen zum Punkten mit den Worten: "Don't show mercy!" Und las mir die Highlights vor. In diesem Fall musste ich ihr zustimmen, wir sind keine psychotherapeutische Einrichtung fúr Selbstheiler und andere Betroffene, das ist ein richtiger Job. Von George und der Jobshare mit seiner Mutter (verstorben) úber den Bewerber mit Zeugnis aus Laos/Nigeria graduierten wir nun zu einem Herrn, dessen Pendelstrecke uns einiges Kopfzerbrechen bereitete, als in - wie káme er zur Arbeit? Dass er bislang in einer Bank gearbeitet hatte muss nichts heissen, aber sein Wohnsitz liess uns zógern: Pakistan. Als in - er lebt in Pakistan. Wúrde er einfliegen jede Woche? Wie ginge das vor sich? Liest in HR irgendwer die Bewerbungen bevor sie uns die emailen? So viele Fragen...
Nach dem Kaffee darf ich mir das alles selbst durchlesen.
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