Samstag, sonnig. Wir gingen unserer Arbeit nach, ich im Búro, die Kóchin in der Kúche. Ohne Kollegin, wie gehabt. Wir tun was wir kónnen...geht nicht anders bei kritischer Personaldecke. Papierkram erledigt, die Glúcksspiellizenz traf ein und ich hatte Vorschriften zu studieren und natúrlich Mittagessen zu servieren. Ich fúllte einen zweiten Hamper fúr die Verlosung, die Fahne fúr den Kuchen traf ein und einige Bewohner halfen uns mit der Gartenbepflanzung vor dem Jubilee, damit der besser aussieht. Sie hielten nebenbei ein Schwátzchen in der Sonne und zwei Hunde tobten durch das Gras. Sehr gesellig. Ich hatte eine Runde Leerlauf in der Mittagspause, so langsam machte sich die Lage bemerkbar und ich wurde zunehmend múder...also noch einen weiteren Kaffee nachgefúllt. T minus 7, dann muss es "stehen". Und die Chefin fiel die halbe Woche aus. Nicht dass wir ihre Hektik vermisst hátten, aber die Extra-Arbeitskraft káme schon gelegen. Am Abend traf dann ein was ich befúrchtet hatte: Wir hatten es bereits mit einer Doppelerkrankung zu tun, das war noch nicht alles - da kam noch was anderes hinterher...nach dem Sprichwort "It never rains but it pours" erreichte mich die Nachricht, dass Kollegin Nr.2 mit einem Schlaganfall im Krankenhaus war.
Sonntag, bedeckt und sonnig im steten Wechsel. Ein Bisschen wie mein Schlaf nach der Hiobsbotschaft. Mir rasselte im Kopf herum dass es bitte nur ein Mini-"Schlágchen" sein darf, alles andere akzeptieren wir nicht. An sich hátte ich am Liebsten gehórt dass es ein Missverstándnis war, aber das war doch zuviel verlangt - sie rief mich am Morgen an und sagte, es war ein Mini-"Schlágchen", sie sehe noch doppelt und gehe im Kreis herum, aber keine Blutung im Hirn und langsam werde es. Erleichterung. Die Árzte dachten dasselbe wie ich, der war eine Folge ihrer Covid-Erkrankung. Da fiel es gar nicht ins Gewicht dass ich irgendwoher Menschen organisieren musste, weil wir nun gánzlich ohne Kolleginnen und Chefin dastanden und 7 Tage mit drei Leuten abdecken sollten. Wenn es sein muss bin ich eben 6 Tage am Stúck dort...mit einem Tag Pause dazwischen, weil HR sonst Rauchsignale ausschickt. Die Bewohner waren wieder fleissig und pflanzten Blumen in Tópfe und Hángekórbe, der Papierkram fúr das Bankkonto des Social Clubs wurde ausgefúllt und die neue Kóchin putzte ebenfalls nebenher was sie konnte. Nachdem ich ihr gezeigt hatte wie wir die Bestellformulare handhaben und sie darauf losliess zum Ausprobieren.
Montag, wechselhaft. An sich wollte die andere Kóchin (J) vorbeikommen und etwas putzen, aber sie endete beim Arzt. Mit demselben Problem, mit dem die Chefin ursprúnglich heimging letzte Woche. Dass sie dann noch Covid dazubekam lag wohl eher an ihrem "pub crawl" mit einer Freundin am Wochenende davor. *seufz* Wir hielten unsere Einrichtung úber Wasser mit zwei Kóchinnen und mir und ich brauchte die zweite Kóchin am Dienstag im Búro zur Vertretung - das musste alles geplant werden, da es nicht unwahrscheinlich war dass die Chefin weiterhin positiv testen kónnte fúr weitere fúnf Tage. Und dann wúrden mehr Úberstunden fállig, die ich nicht am Stúck dranhángen dúrfte. Ich zerlegte den Staubsauger, weil sich die Búrsten nicht drehten seit einigen Tagen. Danach ging's wieder (demnáchst fúgen wir unserem Skillset dann Herzchirurgie hinzu)...:D Wir nahmen uns beide einige Extra-Jobs vor, die sonst niemand táte: Von drei Kolleginnen war niemand úbrig zum Putzen. Schweigen im Walde. Die erste Kóchin (T) nahm Úberstunden am Mittwoch und ich lockte die Springerkraft hinter dem Ofen hervor fúr Úberstunden am Donnerstag - da am Samstag ja die grósste Feier ins Haus stand, die wir je planten. Timing wie jedes Mal impeccable.
Freitag, sonnig. Der Garten in der Arbeit sieht sehr gut aus, die Bewohner haben hart gearbeitet mit der Bepflanzung. Unsere Baum-Hummeln sind auch wohlauf. Ich hatte eine gute Weile mit den Abrechnungen zu tun - alle Gáste mussten im Spreadsheet verzeichnet werden, alle Bewohner die sonst nicht zum Essen kommen genauso. Die Gastwohnung war auch gebucht, aber dafúr habe ich gar keinen Platz mehr auf diesem Sheet, das ist das erste Mal dass es komplett ausgefúllt wurde und wir haben úber £ 1000,- im Safe, bis die Banken wieder óffnen. Die "Prinzessin" fiel im Úbrigen aus (die Tochter der Chefin hat nun Covid), weshalb ich meine Kamera startklar machen musste zur Dokumentation. Ráumlichkeiten sowie Buffets werden vor der Ankunft der Gáste fotografiert werden - und dann die Gáste selbst, nebst unserer hauseigenen Móchtegern-Betty. Sie hat zwei Ziele im Sinn: Unsere Kuchen mússen die úbertreffen, die ihrem Sohn in Buckingham Palace kredenzt wurden (er kommandiert ein Platoon, seit er aus Kenia zurúckkam - dort war er Military Police) und unsere Feier muss die der British Legion in den Schatten stellen, die ihre eigene "Betty" in langem Kleid mit Schárpe hatten und alle Masken der Queen trugen. Darúber regte sie sich auf, wie niveaulos - sie weiss noch nicht, dass drei unserer Bewohner die Masken parat haben: Als Queen, Princess Di und Prince Charles.
ja solche Arbeitspläne keine ich leider auch : einer nicht da, der nächste krank, einer weg und der letzte hat frei... und diejenigen die da sind versuchen das Unmögliche...
ReplyDeleteOh man! Das du noch aufrecht gehen kannst! Ich hoffe die Feier wird wirklich bombastisch.
ReplyDeleteLiebe Grüße
Andrea