Saturday 18 June 2022

The week that was

 


Samstag, regnerisch und windig. Nur die Kóchin und ich. Sie fing an mit der Vorbereitung fúr den Audit der Kúche, der uns am Freitag ins Haus stand. Das sollte zwischen den Kóchinnen erledigt werden. Glúcklicherweise hatten wir die fúnf Tage davor regelmássig Springerkráfte in der Arbeit, sonst wáre das auch noch an uns hángengeblieben. Es war ohnehin eine sehr reduzierte Angelegenheit. Der Catering Manager konnte keine Kollegen beobachten wenn keine Kollegen vorhanden waren - mit Springerkráften ist das halt nicht ganz so vertraut. Aber das war am Samstag noch Zukunftsmusik. Ich hatte eine Liste an Dingen zu besprechen mit J. an diesem Tag und T. am náchsten vor dem Donnerstag und Freitag. Einen Tag vor dem Audit war uns ein "deep clean" gebucht worden von Property, da wird die ganze Kúche mit Heissluft gereinigt. Deshalb waren der Vorratsraum an der Reihe und die Gefrierschránke. Die Bewohner huschten zwischen Regenschauern durch den Garten, weil sie weiter pflanzen wollten. Einige der neuen sind sehr aktiv, die halten auch den Patio und die Wege sauber "because this is my home".

Sonntag, regnerisch. Ich erledigte die restlichen der Monats-Checks. Nach den Notrufpendants frage ich lieber an Sonntagen, weil da die Meisten lánger schlafen und eher daheim sind, sonst ist das so eine langgezogene Angelegenheit. Nach so vielen Jahren rufe ich drei oder vier Wohnungen in einem Aufwasch und dann warte ich ab, welche als erste antwortet, so geht das nochmal um einiges schneller von der Hand. Wie in den 12 in 12 zu sehen war, ging T. nach zwei Stunden heim und ich stand alleine da mit drei Jobs. Die ich alle wenigstens rudimentár erledigen musste, sonst hátte niemand etwas zu essen bekommen und unsere randvollen Múlltonnen wúrden nicht geleert. Der áltetste Bewohner fragte wie ich das mache - indem einiges schlichtweg auf der Strecke bleibt, geht nicht anders. Wenn ich alles nacheinander tun muss was sonst drei Mitarbeiter zeitgleich tun, hat der Tag nicht genug Stunden - ich kam so schon spát aus der Arbeit. Angesichts dessen, wie sich T.s Lage veránderte bin ich froh dass sie heimging - ich will keiner Kollegin einen Krankenwagen rufen mússen...


"Die blaue Spinne" :D


Montag, regnerisch, zu kalt fúr Mitte Juni. Ich musste erstmal testen - negativ. Das letzte was mir nun passieren durfte war eine Ansteckung mit Covid, sonst wáre J. allein in der Arbeit...und dann wáren die Schotten dicht. T. fiel aus, sie war krankgeschrieben und da waren es nur noch drei, von denen eine am Donnerstag in die Túrkei flog. Es spricht fúr die Zeitknappheit mit all der Extraarbeit dass ich an diesem Tag erst zur Post kam, um die gesammelten Úberweisungsbógen der Bewohner an einen Verein zu schicken, mit dem sie in Zukunft Dinge unternehmen wollten - und der erste Termin stand am 16. ins Haus. Lánger durfte das nicht mehr liegenbleiben. Dass wir nicht die Einzigen sind, die kaum úber die Runden kommen Mangels Personal zeigte sich daran, dass ich fast zwei Stunden in der Kálte auf einen Bus wartete...da fallen viele aus zur Zeit. Life in times of Corona. Und im Supermarkt vor dem Regal mit Katzenfutter zeigte sich die andere Plage unserer Tage: "That price has gone up!" sagte die Frau neben mir. Brexiter haben erreicht wonach sie Sehnsucht hatten - Rationierung aus ókonomischer Notwendigkeit "wie damals im Blitz". Nicht dass sie den miterlebt hátten, die Generation stimmte gegen Brexit.

Dienstag, regnerisch, grau. Immer wieder wurde es dunkel im Wohnzimmer, am hellichten Tag. Und der Mann stand auf und sagte, es gehe ihm gegen den Strich Mitte Juni die Heizung einzuschalten, aber es ist was es ist: Kalt! Das Wetter scheint den ókonomischen "hit" der Strompreise maximieren zu wollen, das wird teuer werden fúr viel zu Viele. Haushalte mit Behinderten, die auf elektronisches Gerát angewiesen sind, bekommen Rechnungen mit fúnf Stellen vorausgesagt...vor dem Komma. Wir sind froh um die Solarzellen auf dem Dach und das karbonneutrale Haus. Kein Wunder dass die Hamsterkáufe wieder angefangen hatten: Pasta, Tomatensossen, Mehl, Klopapier. Das wurde eingelagert bevor Otto Normalverbraucher es sich nicht mehr leisten kann zu heizen und zu essen, de Pfeffel und Brexit sei Dank. Da war es nett mitanzusehen wie unsere FM Salz in die Wunde streute: Indyref2 is coming




Mittwoch, sonnig. Die Arbeit kam mit einem BBQ-Meeting daher, mit vielen Bewohnern. Nach dem Jubilee haben sie scheinbar Aufwind bekommen - das hat den bisherigen Rahmen gesprengt, aber nun haben sie Blut geleckt was alles machbar wáre...dazu kam dass sich eine Gruppe bildete, die regelmássig miteinander im Garten werkelt, sich gegeseitig in den Wohnungen besucht und miteinander allerlei neue Dinge unternimmt. Es wird! Es wird eine Gemeinschaft. Die Grenzen des bisherigen Trotts waren zum Teil nur in ihren Kópfen. Solange wir die kórperliche Seite beachten lásst sich da etwas auf die Beine stellen. Ich hatte natúrlich das Vergnúgen, mich um die Buchungen etc. kúmmern zu sollen, nebst all dem Papierkram, den die Chefin gerne delegiert. Sie war schon halb im Urlaub, geistig - die Kóchin úbernahm plótzlich das Meeting. Was eine Bewohnerin hinterher mit einer snarky Bemerkung quittierte, aber das sehe ich nicht so eng, lass sie machen...:D Sie wird frúh genug einen Zusammenstoss mit unserem Computer haben, wenn sie die Vertretung úbernimmt. Der kennt keine Gnade. Solange mússen wir sie bei der Stange halten :D 

Donnerstag, wechselhaft, mal Sonne, mal Regen. Ich organisierte mir einen Helfer fúr den einen Tag, an dem ich keinen hatte wáhrend meiner Vertretung. Láuft rund. Wir hatten einen gescháftigen Morgen, an dem die Kóchin Mittag- und Abendessen gleichzeitig in die Wohnungen lieferte, weil um 2 Uhr die Herren auf der Túrmatte standen, die die Kúche blitzblank schrubben sollten. Dafúr musste die erstmal ausgeráumt werden. Die Kóchin ging dann heim, sie hatte Úberstunden abzubauen - der Kollege aus der Schwestereinrichtung potterte durch die Gánge wáhrend ich allerlei abzuhaken hatte - zweimal Energieversorger, Buchungen, e-mails, works orders und zwischendurch immer wieder mein Modul fúr die Fortbildung - da ich das bislang nicht angefangen hatte und es am Freitag fállig war...meine Tutorin kennt die Lage bei uns, sie hat bereits eine Beobachtung vor Ort und eine Supervisions-Session in den Juli verschoben. Ich warf ihr genug Háppchen vor die Fússe an denen sie vorerst herumkritteln kann, das kann ich spáter noch aufpolieren. Auf den letzten Drúcker :D 




Freitag, regnerisch. Audit. Aber zuerst durften wir die Kúche putzen...úberall auf dem Stahl hatten sie eine Schicht Chemie hinterlassen und die Chemikalie, mit der sie den Kúchenboden versiegelten, nahm die Antirutsch-Behaftung vom Fussboden des Speiseraums...nó, da hagelt es gleich nochmal eine Beschwerde. Wir haben bereits eine laufen weil die anderen Herren, die unsere Kaltwassertanks geputzt hatten, Dreckspritzer an beiden Wánden des Flurs hinterliessen, die Teppichfliesen komplett durchtránkt hatten und die sich vom Fussboden lósten - Stolperfalle. Der Mann, den die Firma zur Inspektion schickte, machte Fotos und sagte es sei schlimmer als ihm gesagt wurde. An diesem Tag kam unsere Kontrakterfirma und klebte die wieder fest, nun steht eine works order aus fúr unsere Reinigungs-Kontrakter. Wáre sonst zu langweilig, so als Vertretung. :D Der Audit war dagegen sehr gut, nur zwei Punkte fúr die wir nichts kónnen und die sich nicht ándern liessen. 

Heute geht es hoffentlich ein wenig entspannter zu. Nach dem Kaffee in Berlin und dem Zerlegen des Geschirrspúlers in der Arbeit...  


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