Saturday 25 June 2022

The week that was

 


Samstag, heiter bis wolkig. Der comedown nach dem Audit. Die Kóchin kam mit einem Kater in die Arbeit, nachdem sie daheim entspannt hatte. Sie trinkt Single Malt...das halbe Gebáude trifft sich nun an halbwegs schónen Tagen im Garten und dort brúten sie Ideen aus. Die neueste war eine Wildlife-Kamera im Garten zu installieren, damit sie den Fúchsen zuschauen kónnten. Wie alles bei uns musste das erstmal von den hóheren Instanzen erwogen werden. Ich hatte mich gewundert, warum seine Kamera auf dem Stativ im Garten aufgebaut war, das war ein Probedurchlauf. Die andere war eine Box fúr Vorschláge und Ideen. Damit konnte ich ohne Verzógerung helfen, die stand prompt im Foyer, da wir schon eine hatten aus dem Jahr des 50. Geburtstags unseres Arbeitgebers - kleines Schild ausgedruckt und vornedran gepappt, fertig. Sieht professionell aus :D Ich buchte einen Sánger fúr das BBQ im Juli, der in anderen Einrichtungen sehr gut ankam, er ist uns schonmal sicher. Die Chefin wollte noch einen DJ der órtlichen Radiostation "ausleihen", aber die haben sich noch nicht gemeldet. Und vielleicht Besseres zu tun?

Sonntag, sonnig. Die ehemalige Kollegin Nr.3 half uns aus - es war gut sie wieder zu sehen! Die Bewohner strahlten um die Wette. Die Arbeit ging leicht von der Hand mit drei Personen, das bin ich gar nicht mehr gewóhnt. Ich hatte allerhand zu kláren bevor ich Jemanden ins Búro lassen konnte, der mit unserer Einrichtung nicht au fait ist. Wir sind in Vielem die Ausnahme...Panel abschalten fúr einen reset? "Alle Einrichtungen haben einen Schalter..." Nein. Kann ich fotografisch beweisen. Automatische Túr umstellen mit einem kleinen Riegel? Nein. Kann ich auch fotografisch beweisen. "Túrcode und der Code fúr den Wandsafe sind úberall..." Nein. Wir sind eine von zwei Einrichtungen in Schottland, deren Codes nicht dieselben sind. "Alle Einrichtungen haben zwei Zugánge fúr..." Na? Genau! Er rief sogar Property an um die Baupláne zu sehen, und siehe da...und bis sie uns das immer glauben in Notfállen kónnte die Hútte bereits abgebrannt sein. Wir haben uns daran gewóhnt dass sie dann gaaanz langsam mit uns sprechen, weil sie uns fúr einfáltig halten. Nur um danach einen Rúffel von Property/dem Housing Officer/Customer Service einzustecken, weil wir wissen wie unsere Einrichtung gepolt ist. Wenn die Chefin sie nicht bereits am Telefon angebrúllt hat.




Montag, sonnig. Die Kóchin und ich verbrachten die erste Hálfte der Schicht zu zweit, bis die Springerkraft der Schwestereinrichtung eintraf. Er wurde gescháftig. Seine Managerin sagte mal dass er gerne tródle und sich in diversen Ráumlichkeiten verstecke, aber bei uns ist er am Ródeln. Er ist freundlich und zuvorkommend, die Bewohner mógen ihn sehr. Leider gefallen ihm unsere Arbeitszeiten nicht, wir haben schon mehrfach versucht ihm eine der Stellen schmackhaft zu machen. Zugegeben - als Boss ist die andere Managerin wesentlich angenehmer. Er flog am Dienstag in den Urlaub, in dieselbe Richtung in der die Chefin weilt - er werde sicherstellen dass er sie vermeide sollte er ihr begegnen...Es ist so entspannt in der Arbeit wenn sie nicht da ist! Wir erfreuen uns an der neuen Zusammensetzung unserer Oldies, da findet viel mehr Soziales statt als bisher. Diese "Mischung" besucht sich gegenseitig, unternimmt allerhand miteinander und stellt was auf die Beine. Jede Menge Geláchter, wann immer sie sich treffen. Wunderbar, das wird.

Dienstag, sonnig. Mein letzter Tag in Folge. Den ganzen Tag wurde ich gefragt ob ich nun frei hátte. "Du hast jede Menge getan in den letzten Monaten, lass Dich nicht in die Arbeit bestellen!" :D Da mússten sie mir schon einen Hubschrauber chartern. Wir hatten "unsere" Springerkraft, da gab es wieder allerhand neue Erkenntnisse zu hóren úber die "neue Weltordnung". Sie hat sich einen Campingkocher gekauft um im Garten zu kochen, wenn sie uns im Herbst den Strom abdrehen und lagert Dosen und Wasserflaschen ein fúr die Nahrungsmittelknappheit. Sie erwartet dass ein Háhnchen im Oktober £40-50.- kosten werde...Kóchin T sah mich an und sagte "She's completely nuts!". Abwarten - das Vertrauen in diese Regierung in London ist derart, dass das gar nicht so verrúckt klingt wie es noch vor zwei Jahren der Fall gewesen wáre...Die handovers fúr den peripatetic scheme manager (er springt im Búro ein wenn nótig) und fúr Kóchin J. wurden gemailt und der fúr die Chefin erwartet sie bei ihrer Rúckkehr.




Mittwoch, sonnig. Ich war in der Stadt, Post fúr die Arbeit aufgeben und kaufen was fehlte, u.a. eine Geburtstagskarte. Besser spát als nie gilt fúr die, weil wir sie vielleicht links úberholen wúrden auf dem Weg...:D Daheim war das grosse Ráumen angesagt. Warum schafft die liebe Familie es nicht, das Recycling auch in die Tonne zu stecken? Ist das so schwer? Erstaunt mich immer wieder. Ich zog auch eine Wásche aus dem Trockner, die noch feucht war - der Bettwásche nach zu urteilen war das der Mann. Die davor war sein Sohn...Muttern wurde derweil angewiesen, das Essen vor 6 Uhr auf dem Tisch zu haben, wegen eines Zoom-Meetings bis 8 Uhr abends. Da konnte ich dann búgeln, wáhrend der Mann das Schlafzimmer blockierte. Katzenklo stand auch noch auf der Liste. Alles was der Mensch nicht braucht...

Donnerstag, sonnig. Die Nacht war kurz, um 2 Uhr frúh waren wir wieder aus den Federn. Ich hatte sowieso nicht viel Schlaf weil der Mann total unruhig schlief und wilde Zuckungen hatte...gáhn. Auf der Autobahn zeigt sich bereits ein Streifen Sonnenaufgang am Horizont zu dieser Uhrzeit. Mittsommer. Das Tochterkind und ich hatten eine Verabredung mit Edinburgh Airport, da es neuerdings nicht mehr genúgt ein Konzert an der anderen Kúste zu buchen, nun muss es in einem anderen Land sein...Lorde wollte sie sehen, und ihre Gamer-Freundin aus Spanien war ebenfalls dorthin unterwegs. So trafen sie sich eben in Berlin...und es war klar dass wir sie keinesfalls allein ziehen liessen, weshalb ich mitkam. Mann und Sohn arbeiteten námlich bis Freitag regulár. Die Schlange vor der Passkontrolle fúr britische Staatsbúrger in Brandenburg konnte sich sehen lassen - Brexit sei Dank. Wir haben das dann wohl auf dem Rúckweg. Am abend vor dem Konzert zeigte sich dann, warum wir das Kind nicht allein liessen - sie kam einmal von der S-Bahn zurúck weil sie etwas vergessen hatte. Und rief mich danach von dort aus an weil sie ein Foto ihres Passes brauchte fúr den Einlass...




Freitag, sonnig. Wir schleppten uns durch die City zum Pflichtprogramm bei 32 Grad. Ich kann mir Angenehmeres vorstellen aber das Kind hatte Punkte abzuhaken: Brandenburger Tor, Reichstag, die Mauer bzw. was davon úbrig ist. Ich habe dieses T-shirt bereits von anno dunnemals, als wir im Kanzleramt sassen und mit Haaresbreite einer politischen Diskussion mit Helmut Kohl entgingen - irgendein Dignitár hatte Erbarmen mit uns, daher schickte er stattdessen seinen head honcho aus dem Kanzleramt. Die Mauer kenne ich noch au naturel, von einer Plattform im Westen Berlins aus...fehlten nur die Erdnússe zum Rúberwerfen. Immerhin - ich sah mit Genugtuung dass irgendeine blonde Tante samt Instagram boyfriend, die auf dem Monument des Shoas fúr ihr 'gram posierte, mit deutlichen Worten aufgefordert wurde sich dúnn zu machen als sie sich auf einer der Stelen rákeln wollte. Wir gerieten unverhofft mitten in die Special Olympics, die diesen Teil der Stadt lahmlegten - mal was anderes.

Morgen nach dem Kaffee in Berlin ist der Fex zum Flughafen auf dem Programm...




 

1 comment:

  1. Berlin war wieder warm die Tage. Zum Glück können sich die Bürger Ostberlins ihre Erdnüsse kaufen 🙃
    Von den Stehlen müssen die Leute oft vertrieben werden. Nachdenklich machen sie jedenfalls nicht.
    Schön, dass du nun frei hast. Auch wenn der neue Altentrupp scheinbar sehr lustig ist. Das sind sie bei deiner Rückkehr aber bestimmt auch.
    Liebe Grüße
    Andrea

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