Saturday 11 June 2022

The week that was

 


Samstag, sonnig. Arbeit. Ich habe als Erstes das Gelee zubereitet fúr die Mittagessenden, da die Kóchin (J) nebst der Buffet-Vorbereitungen nicht dazu kam. Sie bestúckte nicht nur ein heisses und ein kaltes Buffet an diesem Tag, nein, sie versorgte die hungernde Meute auch noch mit Mittag- und Abendessen zwischendurch. Wir hatten drei Boykottierende, die fernblieben. 1 1/2 Stunden spáter schneite die Chefin herein mit ihren drei Outfits zum Wechseln und einer Sporttasche voller Stylingkram. Sie sprach von Extra-Tiaras...little did she know...die Helfer trafen ein, die Bewohner sammelten sich in den Ráumlichkeiten und die erste Sángerin legte los als die Familien eintrafen. Eine der Direktorinnen aus Edinburgh kam einige Minuten vor der Deputy Provost des Landkreises an, die zwei wurden aufeinander "angesetzt" fúr die Dauer der Feier. Von der HQ-Dame bekamen wir die Blúmchen. Nach der ersten Sángerin hatten wir Highland Dancers und abschliessend eine zweite Sángerin, so verflogen vier Stunden, úberraschend viele Oldies schwangen das Tanzbein und drei waren so blotto, dass sie nicht mehr aufrecht stehen konnten..."A good time was had by all" sagte die Dame des Social Clubs, der das Jubilee mitorganisiert hatte.

Sonntag, heiter bis wolkig. Wir hatten zwar im Anschluss die meisten Móbel wieder geradegerúckt, aber es gab noch allerhand Spuren zu beseitigen. Unter anderem wurde all der gespendete Alkohol sicher verstaut bis zum BBQ im Juli. Der wird noch zwei oder drei weitere Feste versorgen. Die Chefin schneite herein, um die geliehenen Biergláser in den Pub zurúckzubringen - sie sprach bereits vom BBQ und ob wir Bunting bestellen mússten dafúr. Áhhh...erst nachschauen, ob das bunte vom letzten Mal noch im Schrank liegt. Und wir haben goldglitzerndes im Konferenzzimmer. Sie bekam scheinbar zuviele Kommentare, dass sie wie eine Braut aussáhe (als sie meine Tiara sah sagte sie kein Wort, das ist das beste Anzeichen dafúr dass die sie fuchste, sonst hátte sie sie kurz kommentiert) und will gleich so weitermachen. Ich hatte meine wóchentlichen und monatlichen Checks nachzuholen zu denen ich am Vortag nicht kam, die 10 Tischtúcher zu waschen und generell aufzuráumen und zu putzen. Der Papierkram hórte auch nicht auf nur weil wir feierten. Den extra bestellten Kuchen durften wir am Nachmittag endlich verteilen, den hatte am Vortag niemand auch nur angeschaut :D




Montag, sonnig. Das Tochterkind war noch im Peak District, der Hund musste mit einer offenen Wunde zum Tierarzt (er hatte sich wohl aufgekratzt) und ich Katzenfutter einlagern fúr den Katzenknast. Auf dem Weg zu Supermarkt und Tierarzt trafen wir auf eine Baustelle mit Umleitung. Okay, nix Neues - nur leiteten sie uns in diesem Fall bis zum ersten Kreisverkehr des Nachbarortes um. Der Weg war zehnmal so lang als sonst. So kamen wir gleich zu einer kleinen Landpartie...und zu spát. De Pfeffel, der beim Jubilee von den Monarchisten Mittelenglands (!) ausbegbuht und vom Palast getrollt wurde mit seiner Rede ("alles Ehrliche, Gute, Wahre und Gerechte"?) sitzt nun fast 150 der eigenen MPs gegenúber, die ihm nicht úber den Weg trauen und das offen gesagt haben. Wáhrend sie vor dem Parlament "Things can only get better" spielten. Und sein Anti-Korruptions-Zar zurúcktrat, weil de Pfeffels Antwort auf die Frage des Ministerial Codes keinen Zweifel daran liess, dass er gegen ihn verstossen habe. Shakespeare comes to mind - there's something rotten in the State of England...und das Internet zeigte memes der lachenden Theresa May, die im schwarzen Abendkleid zur Abstimmung antanzte. 

Dienstag, sonnig. Ich widmete den Tag der Tutorin und meiner Fortbildung. Im Zuge dessen durfte ich dieses Mal den Drucker zerlegen...der sollte an sich nur ein Blatt Papier ausdrucken, zickte aber stundenlang herum bis ich ihn dekonstruierte. Mittlerweile kenne ich da nichts mehr. Die Chefin kommt nach wie vor nicht in unsere Management-App rein, sie rief wieder mal IT an, die die Sache prompt HR in die Schuhe schoben aber wenn das nicht funktioniere solle sie doch zurúckrufen...schon klar. Der Witz an der Sache ist, dass ich Zugriff habe! Bóse Zungen mógen lástern dass sie die Mitarbeiter reinlassen, die am Meisten damit arbeiten - rein hierarchisch dúrfte das nicht passieren, selbst wenn all das Austúfteln des neuen Computer-Systems inzwischen voll und ganz in meinen Aufgabenbereich fállt. Weil sie das Ding sonst nur anbrúllt. Die Tutorin wurde von der Chefin darúber aufgeklárt, wie unser Personalstand aussieht, die wollte námlich vor Ende Juni in persona auftauchen und mit uns sprechen. Keine Zeit, keine Mitarbeiter, keine Verfúgbarkeit. Verschoben auf Mitte Juli.



Mittwoch, nieselig, gelbe Wetterwarnung fúr Gewitter. Der náchste Sturm lief direkt auf die Insel zu und in der Nacht hatten wir kurz Stromausfall. Katzenfutter, die Letzte - nun liegt alles parat. Mein Haupt-Anlaufspunkt war die Post. Die ist dieser Tage ein Glúcksspiel, der Tag an dem sie tatsáchlich offen hat das bullseye, der Treffer ins Schwarze. Das múhselig ausgedruckte Papier fúr die Tutorin war endlich auf dem Weg nach Dumbarton. Es war nicht die beste Qualitát, ich sollte den Drucker durch das Reinigungsprogramm scheuchen, aber am Ende war mir das dann auch egal, Hauptsache gedruckt und unterschrieben. Ich wurde fúr den Freitag angefordert, an dem ich ab Mittag drei Jobs allein erledigen musste mangels Mitarbeitern. Wird nicht besser. Nun war auch die Chefin an dem Punkt angelangt, an dem ihr die Situation auf den Wecker ging - bislang hielt sie ja noch an ihrer "Krone" fest, dass sie das alles selbst regle ohne die hóheren Ránge damit zu behelligen. Irgendwann geht nichts mehr, und in Anbetracht des sich náhernden Urlaubs (sowohl ihrer als auch meiner) gab sie kleinbei und rief HR an. 

Donnerstag, sonnig mit Windbóen. Die Chefin bestellte mich wieder fúr Úberstunden, dieses Mal hatten wir keine Kóchin. Und in ihrer unnachahmlichen Art úbernahm sie das Mittagessen und ging danach heim...Eine Stunde spáter kam die Tochter einer Bewohnerin ins Búro und sagte, dass ihre Mutter kein Mittagessen bekommen habe. Die hatte sie schlichtweg vergessen, obwohl sie auf der Liste stand. HR riet uns derweil, die Úberstundenabrechnungen zu "doktern" ("I shouldn't really be telling you this, but...") fúr die zweite Kóchin, die nur 4 Stunden pro Woche extra arbeiten kann bevor es all ihre anderen Zuhilfen betrifft. Wir fallen ganz offiziell weit unter den kritischen Punkt, an dem wir den Berieb an sich einstellen mússten, aber das geht ja nun nicht. Hier kommt ihr "mission critical" ins Spiel: Die Managerin der Schwestereinrichtung wurde angewiesen, ihren Kollegen halbtags an uns abzutreten. Die neue Kollegin soll nun parallel zu ihrem bisherigen Job eingelernt werden bevor sie den gekúndigt hat, damit sie ohne Verzógerung anfangen kann sobald ihre Papiere durch sind. Und nun gehen beide Manager fast zeitgleich in Urlaub...kann nur schiefgehen...

 

Freitag, windig mit Platzregen. Arbeit. Der Milchmann schneite zur Túr herein und fragte, ob wir Milch haben wollten - áhhh...angesichts der Tatsache unserer seit Langem bestehenden wóchentlichen Bestellung - ja? Eigenartige Frage. Er sagte, er habe frúher immer an uns geliefert. Seit er eine andere Strecke úbernahm, war der Wurm drin und letzte Woche bekamen wir gar keine Milch. Ob das unsere einzige Adresse sei...haben wir einen versteckten Gebáudeflúgel im Wald, von dem ich noch nichts wusste? Selbstverstándlich ist das unsere einzige Adresse! Obwohl sie immer wieder darauf bestehen uns die Rechnung fúr eine andere Einrichtung zu schicken. Eine Bewohnerin bat um Hilfe, weil die Box ihrer Hórgeráte ihren Fernseher einschalte wáhrend unser "eiserner Vorhang" in der Kúche das Gegenteil tat und festsass. Der Computer verlangte plótzlich 2-step-verification um mich einzuloggen. Konnte ja nicht sein dass der nicht irgendwie aufmuckte.

Samstag, Kaffeezeit und dann arbeiten wir wieder nur zu zweit.


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