Saturday 20 August 2022

The week that was

 


Samstag, sonnig, heiss. Ein halbtags-Allein-Tag. Das ist schon Gewohnheit nach so vielen seit 2018...Meinen Schreibkram hatte ich schneller erledigt als sonst, was noch ein Vorteil werden sollte diese Woche. Ich hatte Zeit, e-mails und Notizen aufzustóbern fúr die Fortbildung, die ich einscannen sollte. Neben der Management-Seite waren auch einige "rechnerische" Beweise gefordert, Formeln mit denen wir táglich arbeiten. Die Vorarbeit leistete ich weil die Chefin bereits an der neuen Kollegin herummákelte, die am 31.7. erst angefangen hatte. Ich musste sie darauf hinweisen, dass K. keine richtige Einfúhrung bekam, sie folgte lediglich 4 Stunden lang der Springerkraft. Eine richtige Einfúhrung sind drei volle Tage, in denen sie eine erfahrene Kollegin begleitet und alles gezeigt bekommt. Manchmal frage ich mich, was diese Frau von Anderen erwartet - sollen sie nun Gedanken lesen kónnen?! Auf alle Fálle stand K.s Einfúhrung in den Essensservice auf meinem Stundenplan fúr den Sonntag. Damit sie nicht schon von Anfang an die Chefin im Nacken hat.

Sonntag, bewólkt, spáter sonnig, heiss, gelbe Wetterwarnung fúr Donner. Der Computer liess mich nicht einloggen, das Fenster zum einloggen tauchte nicht auf egal was ich versuchte. Zum Glúck - siehe Samstag...Die frúhere Kollegin war Springerkraft als Kóchin, sie nahm sich ebenfalls der Einfúhrung der neuen Kollegin an. Genau das fehlte K bislang. Woher sollte sie es wissen wenn niemand ihr erklárt, warum wir was tun? Sie begleitete uns beide durch das Mittagessen, vom Anruf bei einigen Bewohnern (die sonst vergessen) úber ihre Ankunft an den Tischen bis zur Lieferung der Take aways zu den Wohnungen. Vor allem wurde ihr erklárt was die Gedanken hinter der Routine sind, das sind nicht nur Regeln um der Regels Willen. Und plótzlich machte das Sinn. Kein dreckiges Geschirr auf der Durchreiche, wáhrend Essen serviert wird? Kontaminierung, Food hygiene. Take aways erst nachdem sie alle ihr Mittagessen auf dem Tisch stehen haben? Viele benótigen Hilfe damit, sich an den Tisch zu setzen, es muss wer hinter ihnen stehen zur Sicherheit & Stabilisierung. Gehhilfen nicht vor der Gartentúr abstellen? Das ist ein Notausgang. Es kann so einfach sein, wenn frau es nur weiss! Kurz nach Feierabend wollte mich dann noch jemand sprechen, die um ihre Freundin besorgt ist weil sie erste Anziechen von Demenz zeigt.




Montag, Regen, Gewitter, gelbe Wetterwarnung fúr Donner. In der Nacht hatte es angefangen zu blitzen und zu donnern, obwohl es immer noch eine ganze Weile dauerte bis es auch zu regnen anfing. Der Regen war dringend notwendig, wie úberall - und da wir hier in Schottland sind standen die Chancen gut, dass es weiterhin nieselte nachdem die Hitzewelle erstmal unterbrochen war. Mein einziger freier Tag der Woche. Ich hatte mehr Beweismaterial fúr meinen Kurs zu finden und loggte mich deshalb von ausserhalb in unser System in der Arbeit, um mir Work-e-mails an meine private e-mail-Adresse zu schicken. Ich war versucht, die Kóchin zu erschrecken die im Búro arbeitete, denn wenn ich zeitgleich mit ihr an einem Dokument gearbeitet hátte wúrde ihr das angezeigt...wir kónnen nun ganz direkt von Jedem in der Hierarchie bei der Arbeit "beobachtet" werden, wenn sie dasselbe tun. Ich beliess es dabei, meine Úberstunden aufzuzeichnen. Am Nachmittag waren die Besorgungen fállig fúr die Woche, weil ich sonst nicht dazu gekommen wáre. Vor oder nach der Arbeit finde ich es nicht so prickelnd, noch in einen Supermarkt zu gehen. 

Dienstag, regnerisch. Glasgow HQ, Training fúr das neue IT-System. Ich nahm den Bus, drei Stunden frúher als nótig, da in den Verkehrsnachrichten von 30 Minuten Verspátung die Rede war und diese Linie seit Covid nicht allzu verlásslich, siehe letzte Woche. Ich bin lieber zu frúh dran als zu spát. Ausserdem war ich das erste Mal seit ich-weiss-nicht-mehr in Glasgow und ein Abstecher in die Buchannan Galleries mehr als willkommen. :D Ein gewisses "poshes" Kaufhaus dort hat eine Handarbeitsabteilung, da das scheinbar nur gut Betuchte als Hobby betreiben - kónnte frau meinen. Ich stehe dann immer vor dem Wandregal voller Wolle und kann mich nicht entscheiden, weder welche Sorte noch welche Farbe. Ich bin seit einigen Jahren auf der Suche nach dem perfekten Mix aus Rehbraun mit dunklem Orange, den es scheinbar nur in meiner Vorstellung gibt. *seufz* Nichtmal pure Kaschmirwolle riss mich vom Hocker. Ich trauere immer noch der Japanischen Noro-Seide nach, die in Regenbogenfarben daherkam und nun nicht mehr angeboten wird. (Das klingt als ob ich nur deshalb unterwegs war :D) Das Training war interessant - nicht zuletzt weil jedes Laptop scheinbar anders gepolt war...die Kollegin neben mir hatte keinerlei Daten mit denen sie arbeiten konnte, sie musste "blind fliegen". Der Tutor verbrachte die Hálfte der Zeit damit, hinter uns zu patrouillieren um diese Zicken auszubúgeln. Ein Vorgeschmack.



Mittwoch, regnerisch, spáter sonnig. Arbeit. Es waren wieder nur die Kóchin und ich. Ich rechnete erstmal meine Reisekosten ab - nachdem ich gebeten wurde, das Taxi fúr drei Damen von weiter fort zu bezahlen durch unser petty cash war da eine Taxi-Rechnung fúr £9.40 dabei...das láppert sich! Und die Chefin wollte Horsey-Bunting haben fúr den Nachmittag "at the Races" Mitte September. Ich fand eins das nur aus Rennpferden mit Jockeys im Sattel besteht, das habe ich ihr bestellt. Wáhrend des Mittagessens der Oldies kam eine Pflegerin und meldete Sorgen an, weil ihr zu Betreuender sich nicht meldete. Am Ende hatte ich den Master Key in der Hand und óffnete seine Wohnungstúr, weil alle anderen Formen der Kommunikation keine Frúchte trugen - er war nicht daheim. Normalerweise werden sie informiert wenn jemand mit ihm fortgeht. Nach ihr standen bereits zwei Maler in der Warteschlange, die den Bodenbelag im Raum der Múlltonnen reparieren wollten. 24 Stunden solle ich den absperren, deshalb wanderten die Tonnen hinter das Gebáude und stattdessen óffneten wir die Aussentúr der Waschkúche. Nicht dass Manche lesen kónnten: Volle Múlltúten an der Túr abgestellt, weil zu faul fúr einen lángeren Weg. Die Maler hatten zwei blaue "Kreuze" úber die Túren geklebt, ich hing noch ein Schild dazu (Keep out) und stellte ein Warnschild davor...narrensicher. Oder?

Donnerstag, regnerisch, kúhl. Nach dem Warten auf einen Bus grússte mich in der Arbeit ein Warnschild mitten im Flur. Wtf? Wie sich herausstellte war da wer unter den blauen Klebestreifen durchgetaucht, hatte versucht in den Raum zu gehen nur um dort auf weitere Klebestreifen zu treffen, die die innere Túr blockierten - und liess dann die volle Múlltúte dort an der zweiten Túr stehen. Zum Glúck war so frúh niemand unterwegs, ich glaube mir rauchte es aus den Ohren. Das zweite Schild war dann auch etwas...áhh...deutlicher. So wie die Kommentare der Oldies. Eine Dame erwáhnte auch gleich einige Pfleger/innen, die scheinbar zu faul sind um die Túren zu óffnen und die Túten stattdessen im Flur stehen lassen. Wenn ich sie dabei erwische geht die Beschwerde direkt an ihren Boss, denn das ist ein Verstoss gegen unsere Feuerschutzregeln. Ich hatte das Vergnúgen damit, dass der Computer einen reboot brauchte weil er mich nicht einloggen liess. Schon wieder. Das schlágt auch ein paar Stúndchen tot, in denen ich zwischen hard reset und Modem ausschalten abwechsle, bevor IT den kompletten reboot anpeilt. Weil ich nebst der Arbeit auch noch zwei Module fúr die Fortbildung erledigen muss vor dem 31.8. und dafúr Excel brauche.



Freitag, wechselhaft mit Schauern und sonnigen Abschnitten, kúhl. Die Zeit der kúhlen Tage hat scheinbar begonnen. Eine Bewohnerin kam mit einem Zettel des Menschen, der den Stromzáhler abliest. Sie hatte einen Voranschlag ihres Energieversorgers von £3.000.- + fúr das Jahr. Wir hatten den Mann im Haus, der die Duschen desinfiziert alle 4 Monate, die Knópfe fielen vom Aufzug (nicht ganz, die Platte lóste sich am oberen Ende, in der die Knópfe sitzen) und der Computer liess mich nicht einloggen - 7 Stunden lang. Ich sollte es alle 20 Minuten nochmal versuchen. 7 Stunden lang. Nach drei Anrufen bei IT war ich dann plótzlich im System - ein ITler rief an und sagte, sie hátten mein Profil komplett lóschen mússen dafúr. All meine Arbeit fúr die zwei Units, alle Downloads der vergangenen 5 Monate fúr den Job sind futsch. Herrjemineh! Hilft nichts, ich rege mich nichtmal auf weil es absolut zwecklos ist. Noch dazu habe ich die Fluktuation unserer Angestellten der letzten fúnf Jahre berechnet - 160%! Wir haben mehr Kollegen verloren als je fúr das Team benótigt wúrden. Das liegt natúrlich auch an der Umstrukturierung vor vier Jahren, aber das ist ein sehr grosser Zaunpfahl zum Winken... 

 
Nach dem Kaffee setze ich mich daher an den Schreibtisch und schreibe das alles nochmal. 


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