Samstag, wechselhaft. Normal Scottish weather has resumed. Ich war allein in der Arbeit, daher liessen die Bewohner mich weitgehend in Ruhe arbeiten. Ich fing mit der úblichen Búroarbeit an bevor ich in die Kúche ging. Wir testen gerade eine neue Variante aus, Braten zu servieren: Die Metzgerei bereitet die Braten in einem Kessel unter Wasser zu, vakuumverpackt. Da schrumpft nichts. Das wird dann in dúnne Scheiben geschnitten und per Scheibe verkauft. Wir wármen es nur auf in einem "Sossenbad" im Ofen. Diese Lósung schien am einfachsten als Alleinarbeiterin, die alles tun musste. So schob ich die zwei Bratensorten mit den Kartoffelgratins in die Róhre und das war zeitgleich fertig nach 25 - 30 Minuten. Das Kochen selbst ist nie das Problem, es ist das Servieren bzw. Liefern an so viele Menschen, ich machte zwei Trips damit der obere Stock das Essen ebenfalls heiss geliefert bekam. Direkt danach kamen die Sandwiches in den Kúhlschrank, dann wartete ich nur auf die Suppe fúr das Abendessen. Da das Fleisch bei dieser Methode nicht schrumpft reichte eine Scheibe pro Person vóllig aus. Ich freute mich am Ende des Tages, dass ich mein Geburtstagsgeschenk in diese Schuhe investiert hatte, das Memory Foam-Fussbett rettete mein Kreuz auf dem Betonboden der Kúche.
Sonntag, wechselhaft. Der ursprúngliche Plan war, all das gelóschte Material fúr mein Modul nochmal zu schreiben - allerdings hatte ich ein Auge auf den Parkplatz, denn die Kollegin traf ein aber die Kóchin nicht. Beide unserer Kóchinnen hatten Urlaub, die frúhere Kollegin hátte einspringen sollen. Als ich sie um 10 Uhr 16 anrief meldete sie sich noch nicht. Also steuerte ich wieder die Kúche an, Ofen anwerfen und die Steaks schonmal karamellisieren bevor sie in den Ofen kamen...sie rief zurúck und hatte vergessen, dass sie an diesem Sonntag nochmal in der Rota stand. Und weil sie bis 4 Uhr morgens auf einer Party war konnte sie nicht mit dem Auto fahren. Okay, nochmal Kúchendienst...immerhin hatte ich dieses Mal eine Kollegin zur Seite zum Servieren. Ich hatte keine Zeit fúr das Kartoffelpú fúr ein Dutzend Leute, deshalb gab's Kroketten. Was eine Dame so enttáuschte dass sie sich aufzuregen begann, weil wir so unterbesetzt seien. Das kennen wir bereits, aber seit Monaten verkúndete sie immer wieder im Brustton der Úberzeugung dass sie uns schliessen wúrden, sie kónne das wirklich kommen sehen - was andere Bewohner verunsichert, deshalb knópfte ich sie mir dieses Mal vor...ich musste darauf hinweisen dass sich unsere Struktur geándert hat (weniger Stunden und weniger Teammitglieder), deshalb hinkt ihr stándiger Vergleich mit "frúher" als wir eine andere Einstufung hatten mit dem Care Inspectorate. Und als sie sich allen Ernstes darúber beschwerte dass die Bewohner egoistisch seien, die in die Wohnung geliefert bekámen musste ich ihre Ansicht korrigieren, denn die gebrechliche Dame, die erst kúrzlich den Service in Anspruch genommen hat, tat ihr damit einen Gefallen - je mehr den nutzen desto besser fúr das Budget und das Weiterbestehen. Selbst wenn sie in die Wohnung gliefert bekommt, was ihr gutes Recht ist. Am Ende meldete sich unsere stille Dame zu Wort, die sonst meist nur zuhórt, weil es sie árgerte dass die Mirbewohnerin sich bei den Teammitgliedern beschwere die bereits mehr táten als sie in ihrer Jobrolle tun mússten. Thank you, Betty.
Ich kehrte heim zu diesem Idyll - "Katze an schlafendem Mann", 2022, Digitales Medium |
Montag, regnerisch, kúhl. Ich hatte Besorgungen zu erledigen fúr die Woche. Ich wanderte ein gutes Stúck zu Fuss zu einer Bushaltestelle in einem anderen Stadtteil und wurde vollgenieselt...was wir angesichts der Androhungen einer dritten "Hitzewelle" Ende August zu schátzen wissen. Die Brombeeren reifen langsam, der Herbst schleicht sich leise ein, die ersten Blátter verándern ihren Grúnton. Unsere Solarzellen haben nun 25.000 Kw/h Strom erzeugt, hier in Schottland, und letzten Monat verdienten wir mehr mit der Einspeisung ins Netz als wir fúr unseren bezogenen Strom bezahlen. Wie lange das so bleibt steht in den Sternen. Úberhaupt wird es lustig - dieses Jahr verfaulte bislang Ernte im Wert von £60 Millionen auf den Feldern mangels osteuropáischer Erntehelfer, die Dúrre tut nun ihr Úbriges, Lebensmittel aus Europa verrotten auf Lastern die in der Schlange stehen, Getreide aus der Ukraine und Russland kommt nicht mehr auf den Markt, die Schlachtháuser drosseln den Betrieb mangels osteuropáischer Tierárzte fúr die Qualitátsabnahme und Angestellter, die schlachten kónnen/dúrfen/sollen, die Milchproduktion stósst an die Grenzen derer, die sie versorgen kónnen, die Hafenarbeiter streiken, die Inflation hat 10% úberschritten und es werden 18% vorausgesagt fúr Januar...Ich habe von einem Schlachthof gehórt, der normalerweise etwa 1 Million Háhnchen verarbeitet, die jetzt fúr den Winterhandel eingefroren werden - sie haben die Produktion auf 250.000 gesenkt. Zeit fúr eine neue Reality-TV-Show aus den Supermárkten: "The Chicken Wars". Die neueste Schlagzeile im Torygraph (The Telegraph) lautete:" Warum es uns nicht schadet, gelegentlich Hunger zu spúren".
Dienstag, regnerisch, kúhl. Der Mann hatte am Vortag den Widerstand aufgegeben und die Heizung angeworfen fúr zwei Stunden. Mitte August in Schottland. Uns schwant Bóses fúr viele Familien, wenn die Rechnungen eintreffen. Mein Arbeitgeber lieferte Slow Cooker an die Bewohner ihrer Einrichtungen ohne zentrale Kúche - ein Geschenk an sie, weil die Energie sparen verglichen mit einem Ofen. Die Dame vom Sonntag bekam eine "Einzel-Sprechstunde" mit der Chefin, die ihr das nochmal alles haarklein darlegte - nachdem sie am Morgen unsere Kóchin abgefangen hatte mit ihren spitzen Kommentaren. Das sei keine Beschwerde gewesen...klaro. So dreht sie das jedes Mal hin, sie stachelt nur andere Bewohner auf damit die etwas sagen. Die Chefin bot ihr die Telefonnummer des Head of Service an - drei Gehaltsstufen hóher, zustándig fúr alle Einrichtungen im Westen Schottlands: Sie lehnte ab. Warum úberraschte uns das nicht? :D
Kommentar des Mannes: "They found Sasquatch!" |
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