Samstag, wechselhaft, kúhl. Ich war allein in der Arbeit, der Notrufdienst úbernahm die Kontakte úber unser Notruftelefon, das manche Bewohner fúr Konversationen mit uns nutzen. Daher nahm ich zuerst das Ausdrucken der Policies und des Materials fúr das náchste Modul in Angriff, in dem ich 50 Seiten legaler Dokumente in fúnf kurze Antworten quetschen soll - nebst dreier reflektiver Berichte und einem Essay mit allem begleitenden Beweismaterial. Nach 10 Uhr morgens war ich in der Kúche anzutreffen. Als erstes wurden die Sandwiches zum Abendessen in den Kúhlschrank gestellt bevor ich anfing das Mittagessen zu kochen. Kochen, auftischen und liefern bescháftigte mich bis um 13 Uhr, danach musste ich mich 10 Minuten in den kalten Garten setzen zum Abkúhlen. Es ging nahtlos mit dem Durchstóbern alter e-mails weiter auf der Suche nach einer bestimmten und anschliessend durfte ich mich durch die Policies lesen...immerhin formte sich am Ende der dritten der Umriss des dritten reflektiven Berichts in meinen grauen Zellen. Und weil's so nett war ganz allein kochte ich dann Suppe fúr's Abendessen und lieferte die drei Gánge aus. Bis die Kúche soweit war dass ich sie abschliessen konnte war dann auch die Schicht vorúber...
Sonntag, wechselhaft, kúhl. Ich begann den Morgen mit dem dritten reflektiven Bericht samt Beweismaterial, von Anfang bis zum Einreichen war der paletti und aus dem Weg bevor das Essen serviert wurde. Es machte sich zunehmend Erwartung bereit unter den Oldies, weil ich ein Plakat an zwei Túren geklebt hatte mit einem Foto der Queen, deren Staatsbegrábnis wir in der Lounge streamen wúrden am Montag, alle willkommen. Unsere Helferin sah kurz herein und kúndigte an dass sie kommen werde und den Tee und das Shortbread dazu vorbereiten. Ich begleitete die zweite Kóchin wieder durch den Bestellprozess beim Obst & Gemúselieferanten, Metzger und Grosshándler fúr die náchste Woche und schrieb den Handover fúr die Agenturkóchin, nebst der detaillierten Menúwahlen und dem Menú fúr sie. Da sie unsere Bewohner nicht kannte. T. und ich stellten sicher dass alles in den Kúhlschránken und der Gefriertruhe in der Kúche vorrátig war, was sie fúr den Montag benótigte, da die Chefin sie am Morgen auch noch einlernen musste bevor sie die Kúche betreten durfte. Mein Arbeitgeber verlangt routinemássig ein polizeiliches Fúhrungszeugnis selbst fúr unsere Kóche, da kommt nicht jede/r durch die Túr...
Dienstag, sonnig. Das Tochterkind kam heim weil sie Spátzle essen wollte. Zwischendurch musste sie auch noch etwas arbeiten, aber davor und danach geisterte sie durch das Haus. Ich hatte Katzenfutter auf der Einkaufsliste nebst Antihistamin. Das liess mich fast aus den Schuhen kippen: £4.- fúr 7 Tabletten war das billigste Angebot. In einer Drogerie auf der anderen Seite von Town Centre bekomme ich 30 Tabletten fúr weniger als die Hálfte des Preises! Kein Wunder dass die eine Tasche voller Lebensmittel so teuer war! Kaffee musste ich ebenfalls nachkaufen, da der Junge mittlerweile hinter den Spezialkaffees her war - das ist nichts fúr jeden Morgen...und der Mann hatte ja komplett auf Tee umgestellt wegen des Preises. Spátzle waren danach ein Seelentróster :D
Mittwoch, regnerisch. Arbeit und der dritte Bewohner im Krankenhaus. Nachdem sein Pfleger seit 10 Uhr morgens zwischen den Distrikt-Krankenschwestern, dem Arzt und NHS 24 hin und her telefonierte und der Mann kaum stehen konnte vor Schmerzen, rief er einen Krankenwagen. Das sei kein Notfall. Also rief er wieder hin und her und der Arzt sagte, wenn er solche Schmerzen habe solle er ihn doch zur Notaufnahme bringen...er rief den Krankenwagen ein zweites Mal, dieses Mal setzten sie ihn auf die Warteliste. Eine zweite Pflegerin, die den Mann hórte und in die Wohnung ging um zu sehen was da vor sich ging, kam dann zu uns mit der Bitte ob wir nicht ebenfalls anrufen kónnten...Eine andere Bewohnerin konnte ihre Túr nicht mehr aufschliessen, ich musste ihr mit dem Master Key aushelfen. Das liess sie dann den ganzen Abend nicht ruhen obwohl sie ihre Túr manuell von innen abschliessen kann, sie rief den Notruf und wollte dass die kommen. Wozu weiss niemand. Am Abend dann das náchste SatNav-Abenteuer in Edinburgh. Dieses Mal fanden wir eine einfachere und direktere Strecke - und ich stellte mit Entsetzen fest dass die Hauptverkehrsstrasse, die wir entlangfuhren, der Weg zu unserem HQ ist. Nur absolut nicht wiederzuerkennen, nachdem dort die Tramstrecke gebaut wird.
Donnerstag, Regen. Arbeit. Kóchin T. sprang wieder ein, da J. daheim war mit einem immobilisierten Arm, "Nerv- und Sehnenschaden" sagte ihr Arzt. Hilft alles nichts...sie rief mich an und wollte die Wintermenús gemailt haben damit sie wenigstens etwas tun kónne. Ich versuchte mich daran, unsere Policies kurz zu fassen in einer Antwort auf zig Fragen meiner Fortbildung. Mit diesem Papierbúndel kónnte ich jemanden schlagen so schwer ist es. Was tut frau nicht alles...Das "Pferderennen" fúr die Bewohner musste verschoben werden, da J. diejenige war die das halten sollte, als ehemalige Angestellte eines "Bookies". Sie hat 13 Jahre lang die Wetten berechnet fúr ihre Kundschaft. Das traut die Chefin sich dann doch nicht zu, sie legt mehr Wert auf ein neues Kleid das sie dafúr kaufen konnte. Ich versuchte mich daran, Agenturkóche aufzutreiben.
Freitag, regnerisch. Wir lernten eine neue Springerkraft ein, die die Schwestereinrichtung uns ausleihen wird, daher waren wir zu fúnft (!). Vóllig ungewohntes Gefúhl mittlerweile. Die Bewohner schauten Fotos und kurze witzige Filmchen an, die ein Bewohner úber den Projektor an die Wand beamte von seinem Laptop. Wie gut dass sich wer unter ihnen mit all der Elektronik auskennt...da tun sich neue Welten auf :D Gerade als die Chefin und Kollegin Nr2 heimgehen wollten óffnete der Himmel seine Schleusen und wir hatten Landunter fúr eine Weile - Platzregen? Ich sicherte uns die neue Springerkraft fúr zwei Tage der náchsten Woche, woraufhin ihre Chefin mich bat, ihr gewisse technische Dinge beizubringen fúr die Arbeit dort. Okay, dann lernen wir sie bei uns ein...
Nach dem Kaffee gehe ich arbeiten, heute mit der Chefin in der Kúche.
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