Saturday 3 June 2023

The week that was

 


Samstag, sonnig mit Regentrópfchen. Es war wieder gemischt. Eine Bewohnerin berichtete, dass sie in der Nacht von ihrer Tante Mary besucht wurde, sie sagte ihr, dass sie mit ihr gehen würde, aber noch nicht jetzt - ihre Tante Mary ist schon lange tot und die Bewohnerin selbst ist auf dem Weg, ihr Körper wird nicht mehr lange durchhalten. Und das Unterbewusstsein weiß es. Der Tag verlief ruhig, der Stimmung entsprechend - bis zur wilden Viertelstunde vor dem Abendessen, als ein Eichhörnchenbaby einem Bewohner durch die Tür folgte und dann die Gänge entlang rannte, um den Ausgang zu suchen... Wir umzingelten das Tierchen im Waschraum und öffneten die Hintertür. Ein anderer Bewohner (er ist ein Einsiedler) sang mir dann ein Lied vor, das er sich gerade über mich ausgedacht habe: "You're too good to be true..." Anscheinend war er hungrig, als ich mit der Suppe auftauchte. :D Und wie es sich für "gemischt" gehört, kam der Notarzt mit der Sauerstoffflasche für Tante Marys Nichte.

Sonntag, sonnig. Wie jeden Sonntag mit der Frage: Haben wir einen Koch? Ja, wir hatten einen Koch, einen sehr guten, nach dem wir ausdrücklich fragen, so dass ich ihm die Küche überlassen konnte. Das macht das Leben so viel einfacher. Ich hatte meine Organisation zum Monatsende, den regulären Papierkram und es war "Fallentin" - mehrere Bewohner fielen. Der Rest war schon am Morgen im Garten. Eine Anwohnerin hat in diesem Jahr Gemüse gepflanzt, viel Blumenkohl, Karotten, Rote Bete und Kartoffeln und Zwiebeln werden von den Schulkindern im Juni gepflanzt. Sie sprach auch von einem Kräutergarten. Eine halbe Stunde, nachdem ich die Einladungen für den "Big Lunch" ausgelegt hatte, kam das erste Familienmitglied und fragte, ob sie wirklich wie geplant antworten solle - klar, damit wir wissen, für wie viele wir Essen zubereiten. Sie wird wahrscheinlich alle Verwandten mitbringen, da es etwas umsonst geben wird...das Feedback zu unseren Mahlzeiten kommt vom Schwiegersohn dieser Bewohnerin (für den wir nicht kochen).



Montag, sonnig. Der Mann hatte Papierkram und Teambesprechungen für den neuen Job zu erledigen, so dass es für den geplante Trip nach Falkirk an diesem Feiertagsmontag zu spät war. Statt Pfingsten, das hier nicht stattfindet. Den arbeitsmedizinischen Check-up hat er erst am 7. Juni, sie haben es nicht eilig, ihn zu beschäftigen. Pünktlich zu den Sommerferien dann... Statt auf dem Weg dorthin ging es ins Café – ich hatte mir vorgenommen, einen der Iced Lattes zu probieren, weil er einem Dalgona Coffee ähnelt – zumindest auf dem Plakat, denn was mir serviert wurde, war weder "aufgeschlagen" noch schmeckte es wirklich nach Kaffee oder Schokolade. Jetzt, wo ich das weiß, muss ich es nicht noch einmal bestellen. Der Nachgeschmack war eher wie Toffee-Nuss, und als ich das erwähnte, gab mir der Mann das Stink-Auge aufgrund des Anaphylaxis-Hattricks. Ich war es nicht!

Dienstag, sonnig. Diese Woche hatten wir Sommer. Falkirk. Wir sind am Morgen losgefahren, weil es warm sein sollte. Der Mann hatte keinen Plan, er wollte nur nach Falkirk. Wir suchten uns ein Café zum Mittagessen und schlenderten ein wenig durch die Gassen der Fußgängerzone. Auch hier sahen wir mehr leere Läden als vor der Pandemie, nicht einmal Marks & Sparks konnte sich halten. Überall gab es einen Ausverkauf, damit die Kunden noch kaufen kamen. Die Rolltreppen wurden aufgrund eines "Vorfalls" geschlossen, den sie zuerst untersuchen mussten, und die Tiefgarage wurde halb geschlossen und umgebaut, wer weiß wozu. Auch auf den Zufahrtsstraßen gab es überall Baustellen. Hmmm. Ich hatte eine Besprechung mit der Kóchin in der Arbeit, also war ich nicht traurig, dass wir bald heinkehren würden. Schließlich weiß T. jetzt, was sie in zwei Wochen für das Event vorbereiten soll.


Streamers fúr die Luftballons oder den Clootie Tree


Mittwoch, erst bewólkt, danach sonnig. Nach dem Powow mit der Kóchin am Vortag hatte ich den Rest der Vorbereitungen auf meiner to-do-Liste und suchte nach 1950s candy coloured Partyzubehór - unsere zwei Playlists fúr den Tag sind Motown und 50s & 60s, die Deko in Pastellfarben. Ich fand welches mit einem Wasserfarbenmuster online, das passen wúrde - und zwei "Extras" des Supermarktes vor Ort, der das verkaufte (das sind die gróssten Márkte in ihrer Kette). Ich hatte Glúck im ersten davon, allerdings wurde es Ombre statt Wasserfarben, aber am Ende ist das ja nicht so wichtig wie das was drauf serviert wird :D Dabei konnten wir auch gleich das Tochterkind mit Gepáck bei der anderen Hálfte abliefern, sie fahren eine Woche nach Dundee und liehen sich einen der Koffer aus dafúr. Wir haben einige Koffer auf Vorrat...Wenn sie zurúck sind fáhrt sie nach Cambridge und besucht ihre "akademische Ehefrau" Ivy aus Seattle, die dort ihr postgraduate Doktorat macht (fragt nicht, all diese "akademischen" Familienmitglieder sind ein Brauch in St. Andrews University - sie dachten wohl es sei witzig, vor dem traditionellen Ball zu "heiraten"). 

Donnerstag, bewólkt mit sonnigen Abschnitten. Stirling. Der Junge kam mit dieses Mal. Was sofort auffiel war, wie leer die Strassen der Altstadt waren verglichen mit vergangenen Jahren: Keine Horden franzósischer, spanischer und italienischer Schulklassen der Oberstufe, die sich immer vor dem Thistle Center wieder zusammenfanden, oft zwei oder drei verschiedene Gruppen gleichzeitig - Brexit sei "Dank".... Kaum Touristen, keine Japaner und Chinesen. Wir suchten uns ein Cafe, da der Junge mit der Aussicht auf eins mitgelockt worden war :D Er sieht selbst franzósisch, spanisch oder italienisch aus, da er draussen gearbeitet hatte und mittlerweile Sonnenbráune unter der sich schálenden Sonnenbráune hervorkam. Er verschwand noch eine Weile im Buchladen, kam aber mit leeren Hánden wieder da er einige der Búcher von Weihnachten noch nicht gelesen hatte.




Freitag, sonnig. Tante Mary's Nichte bekam nun palliative Pflege, eine Frage der Zeit. Ich hatte einen Herrn, der sich eine leere Wohnung anschaute, Kenny von der Firma, die unser Feuerpanel wartet, besorgte uns einen neuen Magneten fúr unsere Feuertúr, auf den wir seit dem 5. Márz warteten und der Sustainability-Officer von HQ genehmigte die LED-Beleuchtung der Korridore (£30.000.-, aber sie bekommen Zuschússe fúr solche Arbeiten zwecks Energie-Ersparnis). Er wird auch Wildblumen aussáen und hat uns drei Hochbeete fúr eine abgelegene Ecke des Gartens zugesagt. Die Schulkinder úbernehmen die Bepflanzung des alpinen Felsengartens mit selbstgezogenem Heidekraut. Die andere Einrichtung, die er dafúr ausgesucht hatte, lehnte ab, daher sind wir nun sein Pilotprojekt. Onwards and upwards.

Nach dem Kaffee steht uns ein weiterer warmer Tag in der Arbeit bevor.

3 comments:

  1. An solchen Träumen/Vorahnungen scheint ja was dran zu sein... Betreut ihr auch Sterbende in eurer Einrichtung? Das ist ja dann schon ne andere Nummer. Oder übernimmt dann alles die palliative Ambulanz? Gut, dass du deine Kinder gesehen hast.
    Eine gute neue Woche!
    Astrid

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    1. Sie wird von ihren Pflegekráften, den Hospiz-Krankenschwestern und ihrer Tochter betreut - und wir sehen sie táglich um mit ihr zu klónen. Das unterbricht den Tag fúr sie, da sie nicht gesagt bekam dass Tante Mary sie bald mitnehmen wird.

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  2. Tante Marys Nichte hat es gut bei euch! Ich hoffe, sie findet bald den Übergang.
    Auch bei uns machen viele Geschäfte nach der Pandemie Schluss. Die Menschen haben verlernt, etwas im Laden zu kaufen.
    Liebe Grüße
    Andrea

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