Samstag, sonnig. Es war ein ausgesprochen ruhiger Tag, mit einem stillen Agenturkoch aus Donegal. T. kam Mittags und bereitete einige Stunden lang das Búffet vor, dieses Mal die "savouries", denn Kuchen hatten wir genug. Die Springerkraft ging um 14 Uhr wieder, und wir sassen auf unseren Hánden, da wir nicht wussten wieviele Gáste wir erwarteten am Sonntag und daher auch nichts vorbereiten konnten. Der Garten sah sehr bunt und einladend aus, das war ohnehin die Hauptsache. Das Wetter konnte sich nicht auf eine Vorhersage festlegen, mal waren es 23 Grad und Sonne, mal eine Gewitterwarnung mit sintflutartigen Regenfállen. Wir úbten uns in laid back chill. Es blieb uns gar nichts anderes úbrig, bis wir am Sonntag das tatsáchliche Wetter sahen...Eine Bewohnerin war eine Woche frúher aus dem Urlaub zurúck, da ihr der Wohnwagenpark nicht gefiel und ihr Shi Tsu nun epileptische Anfálle hatte. Einer anderen Dame musste ich vermitteln dass jemand, der sich úber einen anderen Hund bei den Afternoon Teas beschwerte, schlecht den Hund der Tochter zu einer Gartenparty mitbringen kann...da gibt's nicht nur Essen, da hat es auch kleine Kinder und ihr Hund ist doppelt so gross.
Sonntag, erst Regen dann sonnig, gelbe Wetterwarnung fúr Gewitter. Am Morgen erledigte ich soviel Papierkram wie móglich, bevor ich um die Mittagszeit die Entscheidung fállen musste ob der Shindig drinnen oder im Garten stattfánde. Die Sonne hatte ein Erbarmen und die Wáschetrockner eine Ladung Polster, die triefend nass von den Sitzbánken entfernt wurden. Bis etwa um 1 Uhr waren die Stúhle in der Lounge ein Polster-Toaster. :D Wir bestúckten in aller Gelassenheit das Búffet und ich warf meine Playlisten an - ein Hoch auf Bluetooth. Die Gáste zog es ohne Ausnahme direkt in den Garten, sie versammelten sich um die Sonnenschirme zum Klónen. Wunderbar, genau so sollte das ablaufen. Sogar unser Einsiedler kam aus seiner Wohnung und gesellte sich dazu, er hatte einen guten Nachmittag und gewann eine Runde im Bingo. Die Chefin hatte es sehr wichtig mit den Fotos - "Hast Du das fotografiert?" "Wir brauchen Fotos von unserem Bingo in der Sonne!" "Fotografier auf jeden Fall das Búffet!" Demnach war meine erste Tátigkeit nach dem Záhlen der Raffle-Einnahmen, all diese Fotos an HQ zu emailen damit sie sich bald auf Facebook wiederfindet...bevor ich meine reguláre Arbeit beenden musste mit einem Meeting fúr HR. Der Knaller war der Satz des Jahres in der sickness absence policy: "We understand that occasionally an employee will suffer from a genuine illness..." Alles in allem war es ein guter Tag, alle hatten ihren Spass.
Montag, sonnig, gelbe Wetterwarnung fúr Gewitter. Sonnenschein, 26 Grad, mehr im Garten. Es war der Zwólfte - 12 in 12.
Dienstag, sonnig, gelbe Gewitterwarnung, morgens schon 18 Grad. Ich musste in den Supermarkt, das brachte ich lieber morgens hinter mich, bevor die Horden einfielen fúr Bier und Grillgut und die Temperaturen 10 Grad hóher waren. Wir hatten ein Gesprách mit der Nachbarin, weil unser Milchmann sich derzeit verirrte und des Náchtens an ihrer Túr auftauchte - sie hat dieses Túrklingelsystem, das mit einer Kamera verbunden ist die sie auf dem Smartphone ansehen kann. Weshalb sie letzte Woche um Mitternacht ihren Mann aus Belfast anrief, als unser Milchmann an ihrer Haustúr herumspukte...mann hat's nicht leicht. :D Der Junge blieb die Woche daheim, ihn wúrde der Schlag treffen wenn er in der Hitze draussen schuften músste. Das ist er nicht gewóhnt und er hatte vor zwei Wochen schon fast einen Hitzschlag. Letztes Jahr in Berlin musste ich das Tochterkind nachts in nasse Handtúcher wickeln um sie abzukúhlen, sie hatte einen recht rauhen Tag...Statt zu grillen hatte ich ein Experiment im Ofen: Frikadellen/Buletten/Fleischkúchle/Fleischpflanzerl in Sosse, die eigentlich fúr Currywurst gedacht ist. Da wir gerade keine passende Wurst hatten. :D
Mittwoch, sonnig, 26 Grad. Und der Mann hatte alle Vorhánge offen...wird er nie verstehen, wie man ein Haus kúhl hált. Das nennt sich hier "taps aff"-Wetter, wenn sie bei 20 Grad schon alle ohne T-Shirt herumrennen (= tops off). Im Urlaub brát man/n dann direkt in der Sonne, am besten in der Mittagshitze. Was uns zum jáhrlichen reminder bringt: Hautkrebs-Checks! Der Hund lag jedenfalls nur platt herum. Den forderte mann dann unzáhlige Male auf, dass er doch aus der Sonne kommen solle wenn ihm zu heiss sei, ohne Erfolg da taub. Meine Methode ist einfacher: Vorhang zu! :D Dann hórt er auf zu hecheln. Selbst der Katze ist es zu warm, sie liegt nun in halber Hóhe auf dem Treppenabsatz statt auf dem Sofa oder im Flur im oberen Stock. Im Treppenhaus ist es am Kúhlsten. Die Chefin setzt dem allerdings noch die Krone auf, denn sie heizt das Búro! Nach dem Barbecue letzten Sommer stóhnte sie dass es im Búro so eine Affenhitze habe - hatte aber den Thermostat auf Fúnf. Auch in dieser Sonnenzeit drehte ich den wieder herunter auf Null.
Donnerstag, sonnig, 26 Grad. Des Morgens ein Zoom-meeting mit dem Head of Customer Service fúr zwei Stunden. Ich habe sichergestellt dass sie meine Bemerkung úber den Essensservice "mitnahm", da Catering und Allocations quasi gegeneinander arbeiten: Wir bekommen den Druck, mehr Bewohner fúr den Essensservice zu rekrutieren, werden aber mit Applikanten gepaart die keine Mahlzeiten wollen. Und dann will der órtliche MSP wissen wieviele Erdgeschosswohnungen wir haben, weil ein Ehepaar seit Jahren auf der Warteliste steht und es nun dringend wird nach dem Húftbruch der Frau, wáhrend uns all diese Applikanten geschickt wurden die nicht sonderlich interessiert waren. Reine Zeitverschwendung, die mit jedem Tag Geld kostet da keine Mieteinnahmen reinkommen. Wenn sie denn mal ihre eigenen Prozesse meisterten wáre das die halbe Miete! (Pardon the pun) In other news: Banksy (ja, der Banksy) eróffnet seine erste Ausstellung in 14 Jahren in der GOMA in Glasgow. Warum Glasgow? Weil die Glaswegians ihren eigenen Kunstsinn haben - egal wie oft die powers that be den Hut der Wellington-Statue davor entfernen, ein paar Tage spáter tragen Reiter samt Pferd drei davon...:D
Freitag, sonnig, 26 Grad. Einige der Oldies in der Arbeit haben ein áhnliches Verháltnis mit Sonne und Hitze wie der Mann - unser áltester Bewohner klagte dass ihm zu warm sei. Er sass mit einer Strickweste am Tisch (und in der prallen Sonne). Eine andere Dame hatte ihre Tochter extra Sonnenhúte kaufen geschickt, die sie dann in ihrem Rollator spazierenfuhr statt sie aufzusetzen: Nein, lieber in der direkten Sonne, drei Tage lang. Egal wie oft wir sie aufforderten, egal wieviel Flússigkeit und Eis wir verabreichten, an diesem Mittag hatte sie ihre Hitzewallung und musste mit nassen Handtúchern abgekúhlt in ihr Bett verfrachtet werden...wer nicht hóren will muss fúhlen, auch in diesem Fall. Und ihre Tochter war gerade erst gegangen zu diesem Zeitpunkt, sie kommt Freitags mit der Krabbelgruppe zu Besuch. Wir starteten durch mit den Vorbereitungen fúr das Barbecue im Juli, das wird von Kóchin J. geplant fúr ihren Kurs. Ich bin gespannt, wie hoch ihre Stresslevel werden wenn sie jetzt schon úber die Extraarbeit dafúr klagt. Da trifft es sich dass ich einen Kurs in Stressmanagement mache :D Ich war dann an der Strippe um Nachfragen bei zwei Sángern zu hinterlassen.
Nach dem Kaffee ist es in der Arbeit hoffentlich etwas kúhler.
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