Saturday 10 June 2023

The week that was

 


Samstag, sonnig. Die Springerkraft kam in die Arbeit. Sie sah sich um und fragte mich prompt, was die neue Kollegin an ihren Tagen getan habe? Es war ungewóhnlich "ungekámmt" bei uns...alle Stockwerke riefen nach dem Staubsauger und A. verdoppelte ihr sonstiges Tempo. Am Ende des Tages hatt sie einen kompletten deep clean erledigt. Das veranlasste die Kóchin, die Kúche zu "zerreissen" - soll heissen sie putzte unter den Regalen und hinter den Kúhlschránken, wie sie das jede Woche tun sollte...mit einem laufenden Kommentar darúber, was alles von ihr erwartet wúrde und nun auch noch ein College-Kurs obendrauf. Hm. Den wollte sie machen! Scheinbar findet sie den recht anstrengend. Bei jeder zweiten Beschwerde schúttelte ich den Kopf weil sie selbst das auch lieber nicht tut, das kann sie nicht nur der Kollegin vorwerfen. Die Hitze in der Kúche trieb ihr Unwesen...Die Bewohner waren schon am Morgen im Garten und sassen in der Sonne. Tut ihnen gut. Ich fing an, Bunting und Streamer aufzuhángen fúr den Sonntag. 

Sonntag, sonnig. Wir hatten den singenden und tanzenden Agenturkoch, der schon ófter bei uns war, der sorgt jedes Mal gleich fúr Unterhaltung wáhrend der Mahlzeiten. Er sagte dass wir soviel aus dem Garten gemacht hátten - er kocht auch in anderen unserer Einrichtungen und manche lassen den Garten einfach links liegen. Unsere Oldies treffen sich im Garten zum Klónen und an diesem Tag zu einem kalten Shandy/Radler. Dann kommen die Erzáhlungen aus alten Tagen, und was wir da alles hóren kónnte eine TV-Serie fúllen: The Golden Years. :D Der Koch stand daneben und lachte in sich hinein - er músse ófter zu uns kommen. Ich bekam einen Anruf der Chefin - sie sei krank. Demnach hatte ich an diesem Feierabend keinen Feierabend...Ich musste erst noch in den Supermarkt und die Zutaten besorgen, die T. fúr die Kuchen benótigte die sie fúr das Búffet am Sonntag vorbacken und einfrieren sollte. Und ich wusste noch nicht, wieviele Úberstunde mir bevorstanden.




Montag, sonnig. Ich war den ganzen Tag bescháftigt, das Telefon klingelte den lieben langen Tag úber, eine Dame hatte eine Panik-Attacke, Tante Mary's Nichte fiel das dritte Mal in Folge aus dem Bett und der Gas-Ingenieur beseitigte Lufteinschlússe in den Heisswasserrohren. Zwischendurch hatten wir einen Notruf. Nichts Ungewóhnliches in unserem Alltag. Allerdings kam er aus einer Wohnung, die seit Monaten leersteht und deren Eingangstúr abgeschlossen war...die neue Kollegin ging nachschauen und óffnete ganz vorsichtig Túren: Nichts. Keine Ahnung was da vor sich ging. Vielleicht kam die frúhere Bewohnerin "zu Besuch". Die Kóchin schob zwei Blechkuchen in den Ofen und beide waren oberlecker, die wurden gefroren bis zum "Tag X". Two down, four to go. Sie plante Donut-Holes und Crispie-Cakes fúr die kleinen Gáste und zwei Quiches fúr das Búffet. Was wieder einen Einkauf nach sich zog, da keine Eier úbrig waren dafúr. Den Donutteig hatte sie fertig im Kúhlschrank fúr den folgenden Tag. Und ich weiterhin Vertretung.

Dienstag, sonnig. An diesem Tag waren die Donuts an der Reihe und danach zwei Sorten Crispie Cakes, nebst Scones fúr die Gefriertruhe. Ich hatte Schulkinder im Garten, die mit einer Bewohnerin Kartoffeln einpflanzten und den Alpinen Steingarten vorbereiteten. Nebenbei befragten sie einige der Bewohner úber deren Kindheit - mit den Grosseltern dieser Kinder teilweise in ihren 50ern war der Unterschied zu unserem áltesten Herrn úber 40 Jahre...sie staunten nicht schlecht als er von Aussen-WCs und keinem heissen Wasser erzáhlte, dass er die Kleidung der álteren Brúder aufgetragen habe und lauter solche Dinge, die den Kindern vollkommen fremd waren. Eine andere Dame erzáhlt von der júngsten Schwester, die mit ihnen auf die Mutter wartete, nett angezogen mit einem brandneuen Pullover zum Spazierengehen. Sie rannte davon um nach der Mutter Ausschau zu halten und kam ohne Pullover, aber mit einem Luftballon zurúck. Der Lumpensammler hatte sie gesehen und den Pullover fúr einen Ballon getauscht, damit er das Kleidungsstúck verkaufen konnte. Spáter kam die Dame fúr die Wellness-Klasse und arbeitete mit den Oldies an ihren verschiedenen Zipperlein.




Mittwoch, sonnig. T. kam in die Arbeit als Krankenvertretung, sie nutzte die Zeit um zwei Quiches in die Gefriertruhe zu bringen fúr den Sonntag, nebst der Pfannkuchen von Kollegin Nr2. 14 verschiedene Speisen tiefgefroren dafúr, der Hauptteil war erledigt. Fúr die zwei Sandwichtrays, die Sausage Rolls, zwei Nudelsalate, den Obstsalat und den Cocktail ist Samstag und Sonntagmorgens noch Zeit. Es war gescháftig! So nebenbei meldete die andere Kóchin sich krank fúr die Woche und ich musste kurzfristig Menschen fúr die Kúche auftreiben. Checks, Papierarbeiten, zur Bank und Geld einzahlen, Lieferungen, Rechnungen, Stromrechnung fúr eine Wohnung zwischen Bewohnern und am Spátnachmittag kam die Chefin vom Managers-Meeting, um mir die wesentlichen Punkte mitzuteilen. Immerhin haben sie nun nur noch zwei Direktoren statt vier oder fúnf, deren Gehálter bekommt wohl der/die COO. Und angeblich sind wir nun globale "Leader", was "erfolgreiches Altern" angehe und hatten Delegationen von Belgien und Gott-weiss-wer zu Besuch. Wer hier regelmássig mitliest kann sich wohl vorstellen, was die front line dazu sagt...ganz abgesehen davon dass ich zu einem Employee Forum eingeladen wurde, als ob ich 2022 nie als Staff Rep zurúckgetreten wáre. Das ignorieren sie scheinbar einfach.

Donnerstag, sonnig. Ein freier Tag, hurra! Bevor es am Freitag gleich weiterging. Ich kam gerade so in die Gánge als der Mann fragte ob ich mitginge zu seiner Mutter, sie habe einen Taxidienst beantragt um ein Geburtstagsgeschenk bei einer Freundin abzuliefern. Und wenn er schonmal die paar Meilen mit dem Auto fahre kónnten wir genausogut ins Cafe...da ich die Schwiegermutter dieser Tage nur selten sehe ging ich eben mit. Sie erzáhlte von ihrem angesetzten Brotteig (glutenfrei, sie leidet an Zóliakie), den sie am Vortag auf das Fensterbrett stellte. Dort war es so heiss dass er anfing zu "backen"...mittlerweile ging auch der Aufruf an schottische Haushalte, Wasser zu sparen. Da wir ja immer auch noch England mitversorgen sollen die Schotten nun ihr eigenes Wasser einsparen: Sie sollten es in Flaschen abfúllen und dorthin verkaufen. Statt ins Cafe bogen wir auf dem Weg in die Gártnerei ab - wobei die nun mehr Restaurant als Gártnerei ist, nachdem das auf fúnf Ráume erweitert wurde um dem Andrang Herr zu werden. Alle Gártnereien dieses Eigentúmers sind derart gefragt, egal wo sie sind.




Freitag, sonnig. In der Kúche hatten wir einen Agenturkoch mit japanischem Nachnamen, der sich als Afro-Portugiese herausstellte - sehr gut, recht witzig und er darf gern wiederkommen, seine Prásentation war top notch. Kein Wunder, seine zweite Agentur ist "TopChef". Die Chefin hatte die Krise weil T. viel gebacken hatte und daher die Vorráte etwas geschrumpft waren, aber sie gab bereits Vorráte fúr den Sonntag an die Bewohner aus. Und ich wartete seit einiger Zeit darauf, auf welche Weise sie sich in das Event "einladen" wúrde, da so eine Gelegenheit nicht einfach an ihr vorúbergehen konnte - tataaa: Bingo mit den Bewohnern. Wenigstens haben sie dann etwas davon :D Und sonst? War es ein guter Tag: Der Twittler angeklagt unter der Fúhrung von Merick Garland (sweet, sweet day of revenge) und pathologischer gobshite de Pfeffel aus dem Parlament weil Corona ihn am Ende doch erwischte...:D Shiny happy people. Nun kónnen wir feiern...

Nach dem Kaffee bereiten wir unsere Gartenparty vor.

2 comments:

  1. Ich hoffe, der schottische Wettergott ist der Gartenparty hold, und sie ist ein Erfolg nach so vielen Vorbereitungen. Ich bekomme den Eindruck, es läuft immer besser ohne Leitung.
    Bon week-end!
    Astrid

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  2. "Deep Clean" - muss ich mir merken. Kann ich ja mal als Drohung gebrauchen ;-)
    Gut, dass ihr noch genug Wasser habt. Dann hängt England ja jetzt bei euch am Tropf.
    Ein schönes Wochenende
    wünscht Andrea

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