Saturday, 7 October 2023

The week that was

 

Dankeschón der Familie des Verstorbenen

Samstag, regnerisch. Wir sind mitten im Chaos der Renovierung in der Arbeit, am Vortag klagte Kollegin Nr.2 schon dass sie vóllig fertig sei, an diesem Tag kam die Springerkraft kaum hinterher mit der Arbeit - und sie ist manisch. Sie schrubbte und moppte und ráumte und staubsaugte wie wild, kam aber erst gegen Ende der Schicht zu ihren Tagesjobs. Ich bekam die Schlússel zurúck fúr eine leere Wohnung und musste die begutachten und das alles prompt auf das neue System úbertragen, da jeder Tag leer Geld kostet und wir bereits eine daran interessierte Dame in den Startlóchern haben - sie wurde ihr angeboten als die Wohnung noch nicht mal leer war...das System wollte dann auch nicht so recht, ich konnte persónliche Daten der Oldies abrufen aber nichts was mit den Wohnungen zu tun hatte. Eine wahre Freude, so zu arbeiten! Nicht. Und dieses cutesie "Oooops, something went wrong!" kónnen sie sich dann auch schenken. Es gab jede Menge zu tun. Und ich bekam das erste Angebot eines Dudelsackblásers, das sich gut anhórt, nur etwa £10,- mehr als der letzte bekam.

Sonntag, regnerisch. Wir arbeiteten "zweigleisig": Ich, weil ich mal wieder zwei Jobs hatte (Búro und Kúche) und die Kolleginnen weil sie neben den Alltagsjobs her auch noch gestrichene Ráume wieder ein- und nicht gestrichene Ráume ausráumten, schwere Vorhánge frisch gewaschen wieder aufhángten damit sie so trockneten und die Gástewohnung wieder bewohnbar machten. Die bezieht in 10 Tagen ein Gast aus Kanada ("M'am"). Aufgrund der Extraarbeit verschob ich die monatlichen Checks auf náchstes Wochenende, ich hatte so schon bis zur letzten Minute vor dem Feierabend mit den Schreibarbeiten fúr die Woche zu tun, damit der Agenturkoch am Montag auch wusste, was er fúr wen kochen sollte. Dazu das Budget, die Rechnungen, die Bestellungen, der Handover,...und es war heiss in der Kúche, kaum zu fassen. Alle drei waren wir davon geschlaucht, denn obwohl das Wetter eher nach November aussah war es nicht kalt. Nach dem Mittagessen schloss die Kúche fúr drei bis vier Tage, damit Lounge, Speisesaal, Kúche und Drystore gestrichen werden konnten.




Montag, wechselhaft, trocken. Sleep, rinse, repeat...wieder einer dieser Montage :D Die Saga der 39 Freizeiteinrichtungen, die das Council hier streichen wollte, ging weiter: Das Labour-Council hatte beschlossen, dass sie alte, behinderte und benachteiligte Menschen strafen wúrden mit der Schliessung der Búchereien und dem Abschaffen der mobilen Búcherei-Vans, die die kleinen Ortschaften anfuhren. Fúr Viele ist die Búcherei der einzige Zugang zum Internet, fúr alles was online gemacht/ausgefúllt werden muss. Dazu wollten sie fast alle Hallenbáder schliessen, obwohl sie dieses Jahr mehr Geld bekamen als vorher. Die Bevólkerung machte sich Luft. Sie machte sich nicht nur Luft, sie fragte auch den Vorsitzenden der schottischen Parteibranche, wie das zu den heeren Idealen passe die sie gerne verkúnden als Partei der "Arbeiterklasse": Er war komplett dagegen. Postwendend folgte der komplette "u-turn" des Councils, alle solchen Pláne seien hinfállig.  Am Nachmittag gegen 14 Uhr wollte der Mann ins Cafe, fúr mich war das Brunch. Blogger hatte auch seine fúnf Minuten - die Settings ánderten die Sprache aus dem Blauen erst zu Deutsch und dann Bulgarisch - wtf

Dienstag, regnerisch, zwei Wetterwarnungen fúr starken Regen. Am Morgen las ich wie immer die Artikel online - und da sprang mir der ins Auge úber die aufgegebenen Pláne des Councils. Und beim Lesen ging mir der Hut hoch - das kam als normaler Artikel getarnt daher, war vóllig einseitig und stellte sich als Propaganda fúr eine Partei heraus, die die Schuld fúr ihr Debakel einer anderen Partei in die Schuhe schob. Unterzeichnet war das von allen Coucillorn dieser Partei am Helm, die sich damit blamiert hatte...warum Journalisten sowas veróffentlichten ist mir ein Rátsel - aus deutscher Perspektive. Hier ist das mittlerweile normal, seit dem Referendum (Indyref und Brexit) kónnen sie ungestraft jede Lúge drucken/veróffentlichen. Selbst wenn sie vom Gericht der Lúge und Verleumdung úberfúhrt wurden hindert das nicht an der Karriere (siehe Alistair Carmichael und natúrlich de Pfeffel). Schóne neue Welt...



Mittwoch, regnerisch. Der Mann arbeitete im HO. Er redet sich gerne mit dem Wetter heraus :D Da wird uns doch klar, warum wir solche Schwierigkeiten haben irgendwen in unseren HQs zu erreichen in der Arbeit...die Hálfte arbeitet von daheim und wie das geht sehe ich dieser Tage. Ich durfte erstmals die "neue" alte Arztpraxis anrufen um ein Rezept anzufordern - das leiten sie scheinbar um, in die "Hauptpraxis" in der Stadt, denn die Stimmen der Rezeptionistinnen erkennen wir nach vielen Jahren auf Anhieb. Diese junge Dame fand die Hálfte nicht - nein, sie habe keinen Rekord davon. Weshalb ich mich nun durch die neue Medizinversorgung arbeiten muss, die erstmal nur úber das Telefon stattfindet, um dieselben Dinge wieder zu bekommen die mir seit Jahren verschrieben werden.

Donnerstag, regnerisch, windig. Die Weihnachtskarte fúr das Sponsorkind in Sierra Leone traf in unseren Breitengraden ein. Neuneinhalb ist sie nun, wir sponsern sie seit sie drei war. Da werde ich dieses Mal temporáre Tattoos mitschicken statt der bisherigen Aufkleber. A little bit of fun. Soll ja alles flach und leicht sein, in der Schneckenpost nach Afrika. An sich sollte das Projekt in Tegloma mittlerweile beendet sein, aber nach Ebola und der Pandemie haben die Organisatoren es verlángert, inzwischen sind es gute 18 Jahre. 16 davon waren wir mit dabei, unser erstes Sponsorkind verliess das Projekt vor 6 Jahren mit der Schulreife. Wir suchten uns bewusst Mádchen aus, weil sie noch mehr benachteiligt werden als Jungen. Nun soll ich mir wieder eine frohe Nachricht aus den Fingern sauge aus dem reichen Westen...vor Jahren baten sie um Fotos unserer Weihnachtsfeier, aber das sah alles aus wie bei Krósus im Vergleich zu den Familien dort, die sich von Cassava-Bláttern ernáhren...




Freitag, wechselhaft, windig. Ich kam nur langsam in die Schuhe, im Búro stand eine Menge Papierkrieg an nachdem es zum Streichen ausgeráumt worden war. Kistenweise Zeug sollte archiviert und durchsortiert werden, aber anfangs hatte ich wichtigere Dinge zu erledigen - emails und die Buchung des Dudelsackblásers. Der hat bestátigt fúr St. Andrew's Day im November: Paletti. Nun habe ich den Busker im Visier fúr die Weihnachtsfeier. Ich hakte alles ab was mir zusátzlich angetragen wurde, die Kisten voller Papier mussten auf das Wochenende warten, da habe ich mehr Zeit weil ich niemanden in den HQs erreichen kann. All das muss in den Freitag gequetscht werden, zumal sie frúher Feierabend haben als wir. 


Eine Wetterwarnung fúr monsunartigen Dauerregen mit Úberflutungen und "danger to life" sprachen sie fúr diesen Tag aus, bis es uns wegschwemmt trinke ich erst meinen Kaffee

2 comments:

  1. It sounds like you've been busy, hope you're taking time for a rest too

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  2. Oh Mann, das hört sich nicht gut an. Die Politiker und die Journalisten ... Am Ende sind es immer die Schwachen, Armen, die die Rechnung bezahlen. Die Großen haben ja einen dicken Pelz an.
    Ich hoffe, das Wetter war nur eine Finte.
    Lieben Gruß
    Andrea

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