Samstag, kalt, trocken. Die Chefin hatte mir aufgetragen, die to-do-Listen der Koleginnen zu ándern, sie wollte fúr die grossen Jobs feste Tage haben. So war das viele Jahre lang, bevor wir das ánderten weil das Team dieser Zeit sich hervorragend ergánzte und sie sich wie von selbst arrangierten damit, wer was tat. Die neue Kollegin hat das nicht so auf Anhieb begrússt, sie liess gern Mal die heftigen Jobs fúr die Kollegin, die einen Schlaganfall hatte. Und das musste sich ándern. Daher war ich am Pfriemeln und textete nebenher Kollegin Nr.2, die 16 Jahre in unserer Einrichtung auf dem Buckel hat und allerlei verschiedene Varianten miterlebt. Alles unter Dach und Fach, púnktlich zum Sonntag und damit der ersten Schicht der neuen Kollegin...Der Bruder eines Bewohners, aus Kanada eingeflogen, sprach dann auch eine Weile mit mir, weil er der Organisation auf die Sprúnge helfen wollte, die dessen Pfleger stellt. Denen war entgangen, dass sie allerlei Beihilfen fúr ihn hátten beantragen sollen als er verrentet wurde. Er wollte eigentlich mit ihm Urlaub machen, aber er habe "kein Geld". Unsere "hauseigenen" Berater spúrten im Laufe eines Jahres úber £500.000.- auf, die einigen unserer Bewohner zustanden.
Sonntag, kalt, trocken und sonnig. Der Tag fing gut an - mich begrússte der Anblick oben im Bild in der Arbeit. Durch die Eingangstúr sah ich jemanden auf den Teppichfliesen kauern und zusammenkehren: Es hatte im Foyer geregnet...zwei der Deckenfliesen waren zerbróselt und der Boden durchtránkt. Die Besatzung des Krankenwagens hatte unseren Notrufdienst benachrichtigt und die einen Klempner angefordert. Alles frisch gestrichen, und nun sind 12 neue Deckenfliesen fállig...der Klempner wird die Wasserháhne austauschen damit die Dame in Zukunft runterdrúcken muss damit Wasser rausfliesst. Das erledigt sich dann von selbst. Das ist eine bewáhrte Methode fúr vergessliche Oldies, wobei sie das Wasser auch nicht hóren kann. Die andere Bewohnerin nahmen sie mit ins Krankenhaus. Unsere Covid-Patientin wurde dort aus der Intensivstation verlegt, es bessere sich langsam. Bislang halten wir an unserem Rekord fest, niemanden an Covid verloren zu haben, und das inkludiert Kolleginnen.
Montag, kalt und trocken. Mit kalt meine ich Frost. Der Mann verbrachte seine Tage unter Fleecedecken im Sessel, an diesem Tag zog er sich die zeitweise úber den Kopf. Er finde seine Mútze nicht, die der Junge ihm letzte Weihnachten schenkte. Deshalb wollte er eine kaufen gehen - ich brauchte ohnehin Katzenfutter...und die Schwiegermutter ihr Rezept aus der Apotheke, sie hatte ihre Zustellung verpasst. Sie fuhr am Mittwoch nach Chester, um mit der Nichte den Zoo zu besuchen, erstmals mit vorgebuchtem Rollstuhl. Nach fast 87 Jahren mit den Nachwirkungen von Polio ein beachtlicher Rekord fúr sie. Erstmals dieses Jahr nutzt sie auch einen Rollator, bislang ging sie noch am Stock. Ich lief die Stiefel ein - nach fast einem Dreivierteljahr in den bequemen Memory Foam Schuhen fúr die Arbeit war das ein krasser Unterschied, ich kam mir vor wie der Storch im Salat :D
Dienstag, kalt, trocken. Der Mann testete ob er Covid hatte, nachdem seine Kollegin sich infizierte - negativ. Er hatte sich die Rússelpest eingefangen. In der Arbeit verteilen wir wieder Testkits an die Kolleginnen. Es gab ein frúhes Abendessen und dann brachen wir auf nach Pitlochry. Auf dem Weg dorthin wurde es dunkel. Um 7 Uhr 36 fuhr der Zubringerbus zum Loch Dunmore ab. Dort findet wieder der "Enchanted Forest" statt, eine Live-Lightshow mit Musik rund um das Loch mitten im Wald. Das Thema dieses Jahr war "From the deep", aus den Tiefen. Diese Lightshow wurde von den Beleuchtern und Angestellten des ansássigen Theaters entwickelt vor guten 20 Jahren und war einer der Vorreiter fúr solche Veranstaltungen in jedweder Gestalt. Die Produktion von 2016 wurde zur Nr.1 Veranstaltung landesweit gewáhlt, seitdem ist es recht dicht gepackt, trotz der Timeslots, die vorgebucht werden mússen. Jede Menge Kinderwágen dieses Jahr...
Mittwoch, trocken, kalt und windig. Ich ging den Tag langsam an, nachdem mir am Vortag das Knie Probleme bereitet hatte. Es gab Fotos zu bearbeiten...und eine beleidigte Katze zu besánftigen, die sich vernachlassigt fúhlte so alleingelassen :D Wo kámen wir hin wenn ihr Human des Abends weggeht? Unerhórt! Sie jaulte jedenfalls empórt als wir heimkamen. Die dicken Socken blieben auch gleich einfach in den Stiefeln stehen...okay, okay - das werden wir so schnell nicht wiederholen. :D Das Bearbeiten der Fotos dauerte eine Weile, da das interface nicht sonderlich benutzerfreundlich ist und alles einen Moment verzógert reagiert. Und das Hochladen vermischte die Fotos von Kamera und Handy auch ungeplant und unerwúnscht, aber separat wollte ich die nicht speichern. Hrmpf.
Donnerstag, starke Windbóen und angeblich sintflutartige Regenfálle mit einer roten (!) Wetterwarnung, der Regen von zwei Monaten sollte in wenigen Stunden auf uns niederprasseln. Der letzte Regen dieser Art schnitt Oban von den Zufahrtsstrassen ab weil úberschwemmt, und der "Rest and be thankful" wurde von Erdrutschen blockiert, trotz Sicherungszáunen. Am Ende bekam Aberdeenshire das Schlimmste ab. Hier legte sich der Wind nach einigen Stunden, aber das war vielleicht nur das Auge des Sturms, denn fúr den Freitag unkten sie ebenfalls...An so einem Sautag hielt ich mich an ihre Empfehlung, das Haus nicht zu verlassen.
Freitag, Sturmwind, Regen. An der Bushaltestelle sah ich zu, wie ein Ast von einem der angrenzenden Báume herunterkam. Eine áltere Dame, die ich ófter dort treffe, sagte dass man an so einem Tag nicht vor die Túr solle, aber needs must - ich musste zur Arbeit und sie fúhrte ihren Sohn und Enkel aus Australien aus fúr einen Kaffee. Sie seien ausgerechnet jetzt zu Besuch, mit Sturm Babet an der Tagesordnung. Ich wurde dann auch kráftig durchgeblasen auf dem Weg in die Arbeit. Dort wurde fúr Hallowe'en dekoriert von der Springerkraft, Kóchin J. hat eine Stelle in einer anderen Einrichtung und wir eine Ausschreibung fúr eine/n neue/n Kóch/in. Wir sind heimlich erleichtert...sie ist schon reichlich laut und wurde "zu gross fúr ihre Stiefel", selbst die Chefin sah das am Ende. Und sie ist dafúr verantwortlich. Und dann gab ich úber £380.- aus fúr die Bewohner, um ihre Gartenmóbel vor Wind und Wetter zu schútzen und ihre zukúnftigen Veranstaltungen zu beschallen.
Nach dem Kaffee beende ich den Arbeitsauftrag fúr die leere Wohnung, die neue Bewohnerin unterzeichnet am Montag den Mietvertrag.
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