Samstag, regnerisch. Scheinbar haben wir einen Poltergeist in der Arbeit. An diesem Morgen machten plótzlich beide Schreibtische einen Satz, nacheinander, als ob etwas Schweres gefallen wáre und sie kurz "húpfen" liess. Die Springerkraft war Zeugin des zweiten. Aus dem Blauen und unerklárlich. :D Ich hatte ein Gesprách mit der UnFreiwilligen zwecks der Sandwiches (da die Area Managerin das nicht getan hatte und das nun mir úberliess) und wir kamen zu einem Kompromiss: Fortan bereiten unsere Kóche die Sandwiches zu, das beseitigt alle Probleme mit den Zertifikaten die sie nicht vorzeigen kann. Sie hatte vor Brótchen fúr einen Bewohner zu kaufen, der eine strikte Ernáhrung einhalten muss weil er nur sehr wenig Protein zu sich nehmen darf und seine von der Apotheke verschrieben bekommt: Genau deshalb wollten Catering Manager und Health & Safety Manager die Zertifikate sehen. Am Nachmittag organisierten wir ein kleines Kaffeekránzchen fúr eine Bewohnerin, die nun von der Befreunderin besucht werden wird. In der Absicht, sie mehr in die Einrichtung zu integrieren. Und die Springerkraft nahm den Einsiedler unter ihre Fittiche, weil der vom Sozialarbeiter offenbar geghostet wird...der schert sich keinen Deut um den Mann und er steht ohne Einkáufe und tragbare Kleidung da.
Sonntag, regnerisch. Morgens brauchte ich eine gute halbe Stunde bis der Computer mich einloggen liess, und dann hatte er eine halbe Sekunde Verzógerung in allem. Eine Dame kam ganz aufgelóst ins Búro als sie den Wasserschaden in unserem Korridor sah, den sie úberflutet hatte. Frisch gestrichen. Sh** happens. Ein anderer Herr musste seinem Árger Luft machen, weil die Kóchin am Vortag etwas zu ihm sagte das ihn angefressen hatte...sie hat eine Tendenz dazu, merkt das aber nicht. Ich hórte nichts, ich war in der Mittagspause. Die neue Kollegin und die andere Kóchin kamen nur plótzlich ins Búro gehechtet und versteckten sich im Wandschrank, weil die UnFreiwillige sie gefragt hatte ob sie "Diversity training" hátten: a) mandatorisch, b) warum fragte sie das nicht mich? und c) wo ist ihre Vormundschaft fúr diesen Herren? Solange er nicht selbst eine Beschwerde einreicht, geht sie das úberhaupt nichts an. Sie ist nicht die Sprecherin fúr andere Bewohner. (Da liegt vermutlich die Antwort auf Frage b), denn c) wurde sie jedes Mal gefragt wenn sie sich statt ihrer Mutter beschwerte.) Keine ruuhige Minute ist seitdem mehr fúr mich drin...tráller...
Montag, regnerisch. Ich war frúh in der Arbeit, der Mann sass daheim in Fleecedecken eingewickelt in seinem Sessel. Seine Maledeien scheinen nicht besser zu werden, fast wóchentlich wird was anderes verschrieben. Natúrlich immer dann wenn ich mehr arbeite als ich daheim bin. Geht nicht anders, jemand muss die Brótchen verdienen. IT emailte mit der frohen Nachricht, dass 63 Einrichtungen fúr mehrere Tage kein Wlan haben wúrden weil mit der Umstellung von British Telecom was schiefgehe. Unsere Einrichtung ist dabei meist ein Nachgedanke, daher sind wir nicht in dieser Gruppe...small mercies. Wir warten nicht tagelang auf einen BT Ingenieur. Wir hatten stattdessen zwei Úberraschungsgáste - den Mann, der die stage 3 adaptation in einer Wohnung begann (3 Tage) und einen anderen Mann, der eine Asbest-Untersuchung fúr unsere neue LED-Beleuchtung durchfúhrte. Von Keinem wussten wir. Immerhin tat sich was. Danach kam ein Heizungsingenieur dazu, nebst unzáhliger Paketboten. Es náhert sich dieser Zeit des Jahres...
Dienstag, trocken. Ein freier Tag. Der Mann hatte Arzttermine und wollte danach erstmal ins Cafe, zur Beruhigung. Das mit der neuen Arztpraxis hoch zwei ist nur suboptimal...eine einzige Rezeptionistin fúr die nun Abertausende Patienten zweier. Da steht mann eine Weile. Das Cafe war voller Laptops. Ich hatte eine Karte zu kaufen und fand eine Weihnachtsrose fúr die Kóchin, die uns verlásst. Somit ist das Set komplett und ich habe nur noch die Logistik anstehen, wann ich was in die Arbeit bringe damit sie's nicht mitbekommt. Sie will nach ihrer letzten Schicht noch in den Pub...schon wieder...gleich zweimal im November, ich werde doch nicht etwa ein Sozialleben entwickeln? :D An diesem Abend biss ich endlich in den sauren Apfel und lud all die Fotos hoch von unserem Wochenende in Oban. Der Gedanke daran úber 1000 Fotos zu bearbeiten liess mich bislang prokrastinieren. Ich kam bis etwa zur Hálfte, bevor meine Augen protestierten.
Mittwoch, regnerisch. Wir hatten eine neue Springerkraft einzulernen, die das Vergnúgen hatte, beide Kolleginnen beim ersten Kennenlernen auf dem besten Fuss zu erwischen. Nicht. Kollegin Nr. 2 war múde und angefressen, weil eine Dame sie in der Vorwoche angefaucht hatte. Sie músse nun auf jedes Wort achten. Die Kóchin ging hoch wie eine Rakete nach einem Kommentar im Handover, wegen des Mannes der verárgert war. Úber einen ihrer Kommentare. Hátte sie sich mal an Kollegin Nr. 2 gehalten...Die neue Springerkraft sah sich das Drama an und sagte zu ihnen: "You're not selling this." You think? :D Die Kóchin peilte erst die UnFreiwillige an, der der Herr sein Herz ausgeschúttet hatte am Sonntagmorgen - sie wisse von nichts! (Liar, liar...) Dann ging sie direkt an seine Haustúr, indigniert und aufgebracht - nur um festzustellen, dass sie es tatsáchlich zu ihm gesagt hatte...beide tauchten demnach im Búro auf, er sagte was er zu sagen hatte, weigerte sich ihre Entschuldigung zu akzeptieren und ging. Und das war keine Úbertreibung seinerseits, zu einem Zeitpunkt war er den Tránen nahe. Sie regte sich nach 5 Minuten wieder auf, die Bewohner wúrden doch dieselben Witze reissen - aber die wohnen hier, die werden nicht dafúr bezahlt dort zu sein. Zwei Paar Stiefel. Am Ende zog die Area Managerin sie aus dem Verkehr. Úber Nacht.
Donnerstag, trocken. Ich war auf der Suche nach Barney Bear. Das ist ein Kinderkuchen in Bárenform. Fúr die Kleinkinder der Krabbelgruppe, die uns an Freitagmorgen besuchen in der Arbeit. Mitten im Supermarkt rief Kollegin Nr. 2 an mit Fragen rund um St. Andrews und reichte das Telefon dem freilaufenden Chef...ich kam mir vor wie in einem Sketch von Dom Joly - ein Comedian, der vor Jahren die Úberflieger mit den ersten Handies auf die Schippe nahm, die lautstark in diese Backsteine schrien damit auch jede/r auf sie aufmerksam wurde - "Hello?!" :D Cue schráge Seitenblicke anderer Einkáufer...Wie immer an solchen Tagen hechtete ich anschliessend heim, weil der Paketbote unterwegs war. Angekúndigt war die Auslieferung des Tochtergeschenks - an kam das Mánnergeschenk. Das Tochtergeschenk wurde "ausgeliefert" - soll heissen, es hatte gerade den Flughafen in HongKong erreicht. Womit wir nun auch wissen, wo diese Dinge hergestellt werden - aus Recyclingmaterialien von einer B-Corporation. Der Mann erheiterte sich derweil an einem Artikel der besagte, dass zwei Medikamente, die ihm verschrieben wurde , nicht zusammen genommen werden sollten, das kónne tódlich sein. Und nun úberzeugt ist dass sein neuer Arzt ihn meucheln will, weil er ihm gar die hóchste Dosis des zweiten Medikamentes verschrieben hatte.
Was für ein irrer Job! Und dazu noch ein malader Mann! Ich wünsche dir weiterhin viel Stoizismus.
ReplyDelete❤️lich
Astrid