Saturday, 6 January 2024

The week that was

 



Samstag, Schnee. Ungefáhr einen halben Tag lang hatten wir Winter :D Der Agenturkoch und die Springerkraft halfen mir den Gehweg zu streuen, nachdem es kurz Mal einige Zentimeter hinsetzte. Wir handelten kurzentschlossen, da niemand wusste ob und wann das wieder aufhórt. Eine Pflegerin hatte es am Fusse der Strasse bereits hingesetzt...eine Dame rutschte aus, als sie aus ihrem Taxi stieg. Ich hatte gerade erst eine andere Dame mit gebrochenen Rippen eingefangen, die darin herumstakste. Ein Ingenieur schneite herein um einen Túralarm an einer Wohnungstúr zu befestigen und zu programmieren, von dem wir nichts wussten. Die Springerkraft beseitigte jede Spur von Weihnachten, baute den Baum ab und versammelte die Dekorationen im hinteren Búro, damit die Ex-Chefin das abholen kann, denn er ist eine Leihgabe von ihr, samt der úber 200 Kugeln. Die Dame mit den gebrochenen Rippen brachte mir zwei Packungen Aberdeen Angus Wúrstchen, die sie nicht mag - die wanderten prompt in den Neujahrs-Steak Pie...fúr den sich noch drei andere Damen anmeldeten, kurz vor knapp. Und eine fragte, ob Familie kommen kónne - nein, Dank der UnFreiwilligen.

Sonntag, trocken, gefroren. Die Kollegin und die Kóchin traten ihre Schicht an. Ich hakte die Checks ab, zu denen ich an den Feiertagen nicht kam weil ich die frei hatte. Ich arbeite voraus...die Zahlen fúr Neujahr waren auch parat und ich druckte die neuen Menús aus, da im Folder in der Kúche eine wilde Mischung abgeheftet war - nun sind die Desserts alle wintertauglich. Das alte Menú hátte am verschneiten Samstag Eiscreme serviert...stattdessen gab's warme Vanillesosse mit dem Kuchen - und leere Teller. Gesunder Menschenverstand. Dann hatten wir Úberschwemmung in einer leeren Wohnung, als ich die Wasserháhne aufdrehte um einmal durchzuspúlen. Ich begann im Badezimmer, Wasserháhne, Dusche und WC, und ging in die Kúche fúr die Wasserháhne dort. Als ich wieder ins Badezimmer zurúck kam lief das Wasser bereits aus dem Becken und úber den Badezimmerboden: Das Waschbecken ist fast vóllig verstopft...drei Mitarbeiter mit Mopps und Eimern und eine Viertelstunde spáter óffneten wir das Wohnzimmerfenster, damit der Boden trocknen konnte. Mitternacht habe ich dann im Úbrigen verschlafen... 



  

Montag, trocken, kalt. Gutes Neues Jahr. Ich wurde wie immer von der Katze geweckt, die einmal Streicheln kam. Sie hatte Sorge, weil ihr Mensch so lange nicht ansprechbar war und kam nachsehen :D Wir schoben eine ruhige Kugel am Morgen, bevor wir das Tochterkind einsammelten und die Schwiegermutter besuchten. A. kam mit. Die Schwiegermutter hatte einen Tisch voller Knabberzeugs angerichtet - ich musste schmunzeln. Wie damals, als der Mann Vegetarier war, wusste sie nicht was sie nehmen sollte. Und dieses Mal war eine Veganerin dabei. Sie haben beide ihre Probleme mit Laktose, daher macht das Sinn. Von all ihren Enkeln isst nur der Junge so wie sie das gewóhnt ist, die Nichten sind ebenfalls Vegetarierin und Veganerin. Sie retten den Planeten und leben lánger...hat an sich nur Vorteile, sofern richtig gehandhabt. Die Schwiegermutter packte dann auch alles nicht-Glutenfreie in zwei Túten und schickte uns heim damit fúr den Steak pie am Abend. 

Dienstag, trocken, kalt. Der einzige freie Tag vor dem Geburtstag des Tochterkindes, ich hatte noch Geschenke zu finden...und Katzenfutter. Notgedrungen verliessen wir das Haus. Der Mann brauchte erst einen Chai, daher kehrten wir im Cafe ein bevor wir uns in die Náhe eines Ladens wagten. Ich endete dann auch in der Mánnerabteilung fúr einen Hoodie, da mir all die 70er-Jahre-Blusenmuster in der Damenabteilung in den Augen wehtaten. Nein Danke. Mir gefielen 70er-Jahre-Muster schon in den 70er-Jahren nicht :D Immerhin fand sich eine etwas ertráglichere Farbe beim Mannsvolk auf dem Stánder. In den Supermarkt mussten wir auch noch kurz, der ist fast nebenan. Hier suchten wir ebenfalls das Weite sobald alles erbeutet war. Die ganzen Schlussverkáufe sind meine Vorstellung des Fegefeuers.




Mittwoch, regnerisch. In der Arbeit erwartete mich eine alles andere als blitzblanke Kúche und die Nachricht, dass die Kóchin es nicht in die Arbeit schaffen wúrde. Da sie Úberstunden gearbeitet hátte konnte ich nichts dazu sagen. Glúcklicherweise bestanden die Hauptmahlzeiten aus Zutaten, die ich in den Ofen bzw. die Friteuse werfen konnte und sich selbst úberlassen. Selbst im Winter bekam ich fast Hitzestau zwischen all den heissen Gerátschaften. Die Springerkraft wartete auf Nachricht vom Krankenhaus, in dem ihr Sohn am Bein operiert wurde nachdem er an Neujahr stolperte und sich das so brach, dass er eine Metallplatte eingesetzt bekam. Die ehemalige Kóchin kam zu Besuch, um sich Covid-Testkits abzuholen, die wir im Dutzend billiger lagern. Sie berichtete, dass es in ihrer neuen Einrichtung ebenfalls Streit um Waschzeiten gebe. Wir sollten ein Buch schreiben úber die "Laundry Wars"...Auf dem Heimweg leuchtete es dann fúnffach Blau in der Nacht, zwei Krankenwágen, ein Streifenfahrzeug und zwei der Strassenmeisterei, nachdem der Unfall gleich noch die Beleuchtung ausser Gefecht setzte.

Donnerstag, regnerisch. Es ging zu wie im Taubenschlag: Zwei Schreiner, ein Klempner und ein Elektriker, der Property Officer und die Area Managerin am Telefon alle paar Stunden. Und dazwischen allerlei Bewohner und andere Sachen, die ich scannen und organisieren sollte. Die Lieferung kam, und mit ihr die falsche Rechnung fúr den Metzger, so dass die nun doppelt bezahlt wurde. Die richtige trudelte per email ein, ein paar Stunden spáter, womit wir das úberhaupt erst merkten. Dann hatte ich eine Beschwerde aufzuzeichnen, die der neuen Kollegin bald sauer aufstossen wird da sie úber ihr loses Mundwerk ist. Die Area Managerin wollte das sofort unter Dach und Fach haben und HR ist im Bilde. Eine Bewohnerin besuchte ich weil der Klempner zu mir kam und sagte, dass sie in Tránen aufgelóst sei. Dem Agenturkoch gingen die Zutaten fúr den Freitag aus, er musste die Pommes selbst schneiden und ich die Erbsen auf dem Heimweg kaufen. 



Freitag, trocken, zeitweise sonnig. Ich nahm Erbsen mit in die Arbeit, nachdem alle Vorráte scheinbar in das Neujahrsessen gemischt wurden. Fish & Chips kommt nicht ohne Erbsen auf den Tisch - die Chips hatte der Agenturkoch selbst geschnitten, Mangels Vorráten. Solange wir Kartoffeln auf Lager haben...Die Area Managerin rief an und gab mir Agenda fúr die Kollegin, sie werde sie am Montag davon in Kenntnis setzen dass sie eine Beschwerde erreicht habe. Da habe ich glúcklicherweise frei, der freilaufende Chef ist an der Reihe. Denn sie wird alles andere als erfreut sein. Der Property Officer fúhlte dasselbe, nachdem das Túrschloss fúr die Lounge unauffindbar war, der freilaufende Chef habe kein Recht das anzufassen. Er schickte eine email fúr ihn, die ich geflaggt und gepinnt habe, damit er die als erstes sieht. Ich grúbelte derweil, wie ich die Fortbildungen der neuen Springerkráfte organisiere wenn sie um 9:30 anfangen sollen und er erst um 11 Uhr aufkreuzt. Irgendwer sollte an Hand sein, der sich schonmal mit Teams herumgeárgert hat. 

Nach dem Kaffee nehme ich etwas Speck mit in die Arbeit. Mangels Vorráten...

2 comments:

  1. Ich frage mich ja immer angesichts deiner Berichte vom Arbeitsplatz, wie frau so eine ständige Improvisiererei durchhält. Du bist offensichtlich in einem Maße flexibel, welches ich so in meinem Arbeitsleben noch nie erlebt habe. Gut, für einen kleinen Haushalt kriege ich das auch hin, aber nicht für einen solchen Betrieb mit dazu recht wackeligen & exzentrischen oldies.
    Für das Neue Jahr wünsche ich dir vor allem, dass deine physischen & psychischen Kräfte all deinen Anforderungen standhalten.
    Herzlich
    Astrid

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    1. Liebe Astrid, ich glaube mein Hirn ist anders gepolt als das der meisten Mitmenschen. Ich habe bei Notfállen schon ófter festgestellt dass mein Hirn sich zuerst auf eine Lósung konzentriert, bevor irgendeine andere Emotion einsetzt - ich habe schlicht keine Zeit fúr Panik. Die kommt erst hinterher, wenn úberhaupt. GLG nic

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