Saturday, 3 February 2024

The week that was

 


Samstag, trocken, kalt. Der Agenturkoch kam mit dem Fahrrad in die Arbeit, ich wunderte mich erst úber seine Neonweste bis ich das Rad im staff room sah. Die neue temporáre Kollegin ging in ihrer ruhigen Art ihrer Arbeit nach, der Koch tat dasselbe - ahh, peace....erholsam so zur Abwechslung :D Ich war am Rechnen, zwecks Budget - die Ex-Chefin und Kóchin hatten darauf nicht unbedingt ein Auge. Insgesamt waren es úber £1.000 im Minus, der schlimmste Monat waren - £400 nochwas. Die wenigen Monate, die wir im Schwarzen waren, reduzierten das zwar auf etwas úber - £500.-, aber jeder Penny zuviel rúckt uns náher ans Ende des Essensservices. Und daher behielt ich die Bestellungen fest im Griff, es kam nur das Notwendigste auf die Liste. Was in der náchsten Woche nicht gebraucht wúrde kann warten.

Sonntag, regnerisch. Burns Supper. Wie erwartet sagte eine der Damen morgens an der Búrotúr, dass sie am Mittag zum Essen káme - zum Glúck ist Haggis nicht portioniert. Wir hielten die Feier in Blau, der einzige rote Farbtupfer waren die Fahnen mit Rabbie Burns drauf, von denen eine Dame am liebsten eine geklaut hátte. Das Essen war gelungen, die Esser zufrieden und den Selkirk Grace schafften wir auch noch, selbst wenn der "Chieftain o' the Pudding Race" nicht eingedudelt wurde. Das Gedudel kam stattdessen von CDs. Nach dem Aufhebens um den Parkplatz am Freitag zuvor laminierte ich ein Poster fúr die Búrotúr, das uns zur "Zero Tolerance Zone" erklárt und die Bewohner daran erinnert, nicht das Personal anzuschreien. Die UnFreiwillige, deren Tochter eine der zwei Schreihálse war, studierte es grúndlichst im Vorbeigehen. Und am Ende kam sie nach dem Supper ins Búro und fragte, ob die Damen nun vom Tisch in die Lounge wechseln dúrften...



 

Montag, trocken. Ein Meeting in der Arbeit am Morgen, bevor ich mit dem Mann im Cafe strandete zum Brunch. Der neue Bewohner unterschrieb gerade seinen Mietvertrag, nun durften die FedEx LKWs rollen...und ich sollte laut zweier Area Manager einen "violent incident" melden auf dem System úber die beiden "Damen" am Freitag. Okay. So lernt frau das neue System auch kennen. Danach kam das Porridge im Cafe gerade recht. Es war der Beginn der ersten freien Woche seit Ende Oktober, also nach mir die Sintflut...alles andere mússen sie in der Arbeit selbst ausknobeln. Der freilaufende Chef bemerkte dass ich das Budget zurúckgeschnitten habe, sowohl mit Putzmitteln als auch den Lebensmitteln - dringend notwendig. Wobei die Putzmittel ursprúnglich von HQ vorgegeben wurden - wer weiss, welcher procurement officer da einen "Ansporn" bekam, denn die Differenz sind £45.- bei jeder Bestellung mit den Chemikalien, die ich ausfindig gemacht habe. Die tun dasselbe, nur wesentlich gúnstiger.

Dienstag, trocken, kalt. Ich brauchte Katzenfutter, der Junge hatte nach Vitamin D und einem B-Komplex gefragt und ich musste vorplanen fúr eine Beerdigung: Der álteste Cousin des Mannes fiel in seinem Haus die Treppe hinunter. Er war lange Jahre in der Polizei, somit wird das eine gróssere Angelegenheit werden. Da sollte ich besser nicht in der weissen Winterjacke auftauchen...Ich brach am Nachmittag auf in den Supermarkt und das zog sich fast bis Feierabend, weil ich vergessen hatte dass wir auf den Bus um diese Zeit lange warten wúrden weil er die Schúler der High School einsammelt. Ich hatte mit dem Gedanken an ein Taxi gespielt, aber die kosten mittlerweile auch reichlich Kleingeld und ich hatte meine Rúckfahrt bereits mitbezahlt. Ausserdem wáre es eine Suche nach offenen Durchgángen, seit "Isha" und "Jocelyn".  Das Zentrum, von den Einwohnern wahlweise "Kososvo-Centre" oder "Downtown Beirut" genannt, ist immer noch abgesperrt nach weggeblasenen Dáchern und Úberflutungen.




Mittwoch, gelbe Wetterwarnung fúr Sturmwind, Regen. Der Mann brauchte einen Zahnarzttermin, er verlor eine Fúllung. Bis Ende Márz muss er selbst vorsorgen...vorher geht nichts. Es herrschen langsam amerikanische Verháltnisse, man tut selbst soviel wie móglich bevor die Profis beansprucht werden. Die sind in ihren Praxen verschanzt. Da liegt der Junge nicht so verkehrt mit den Vitaminen. Der Wind heulte ums Haus und der Regen prasselte and die Fensterscheiben, ich schlief lange. Da ich fúr nichts aufstehen musste, war es unter der Bettdecke gemútlicher. Mir war nur nach heissem Kaffee und Suppe. Die online-Suche nach einem seit Anfang Dezember verschollenen Paket ergab, dass es bereits wieder auf dem Rúckweg nach Deutschland war. Angeblich wurden wir von einer verpassten Zustellung informiert, aber dem war nicht so. Die tun gerne so als ob.

Donnerstag, trocken, sonnig. All der Wind hatte sich gelegt, die Sonne kam durch. Der Mann suchte nach einem Handyman, der die Solarzellen reinigen und den Tauben den Zugang verwehren wúrde. Der erste fragte wo wir seien - er ist in Essex...bisschen weit...:D Mit einem Abstecher kónnte er mir die Pizza aus Portsmouth mitbringen, die mir ab und zu per Text auf dem Handy angekúndigt wird. Stattdessen fuhren wir ins Hinterland, in ein frúheres Stammcafe, fúr Afternoon Tea. Hatten wir schon lánger nicht mehr, die Inhaberin merkte prompt an dass sie uns nun schon lánger nicht mehr gesehen habe. Es war gut besucht, viele Familien mit drei Generationen assen zu Mittag. Uns ging die Stamina aus, der Mann hatte nach seinen Sandwiches und zwei scones genug, er kónne nichts mehr essen. Ich hatte die úbrigen Kuchenstúckchen zu dem Zeitpunkt bereits in die Serviette gewickelt und in die Jackentasche gesteckt. 




Freitag, trocken. Die Ex-Chefin rief an, sie hatte gerade ihr Meeting úber all ihre Beschwerden hinter sich, 1 1/2 Stunden dauerte das. Und die úbliche Reaktion war: "What would you suggest?" Wir stellen uns die Frage, wer da die grossen Gehálter verdient? Warum sind wir es, die die Lósungen fúr alles finden sollen was die nicht auf die Reihe bringen? Das war im Úbrigen eine ihrer Beschwerden...die Sprecherin der Staff Reps war mit von der Partie in diesem Meeting. Von dem wir sonst nichts erfahren wúrden. Den Mann zog es anschliessend nach draussen, er wollte schon wieder im Cafe vorbeischauen. Dieses Mal fragte er, ob ich drive through oder das Cafe bevorzuge - ich habe keine guten Erinnerungen daran, die Heissgetránke auf der Heimfahrt zu balanzieren. Vor einem Blood Orange & Yuzu Refresher textete ich das Tochterkind, das seit einigen Tagen die Anrufe des Mannes ignorierte. Das kann er nicht lange aushalten :D Sie kam am Abend mit A. vorbei.


Nach dem Kaffee gehe ich heute nicht arbeiten, hurra...

1 comment:

  1. Schön, dass du endlich mal am Stück frei hast!
    Lass es dir gut gehen
    Andrea

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