Saturday 10 February 2024

The week that was

 


Samstag, trocken. Der Tag fing geruhsam an, mit Ausschlafen und einem spáten Frúhstúck. Der Mann hatte Medikamente abzuholen in der Apotheke, daher brachen wir nach dem Mittagessen auf in die Stadt. Auf dem Vorplatz stand ein etwas aussergewóhnliches Gefáhrt - die Glaswegian Version der Ghostbusters. Das Einkaufszentrum war ungewóhnlich gut besucht und mir fiel eine Frau an einem Stand auf, die in der Uniform der Ghostbusters gekleidet war. Ein paar Schritte weiter marschierte plótzlich Batman an uns vorbei und als ich vor der Apotheke wartete hórte ich Klicks und Gepiepse - gefolgt vom unverkennbaren Soundtrack einer Galaxy far, far away...R2D2, nebst zweier Stormtrooper und einem Kollegen in Schwarz...err...okay. Wir behalten da erstmal die Ruhe, wie an den Gelegenheiten, an denen uns im Supermarkt ein Mensch im Gorillakostúm úber den Weg lief und ein Mann, der wie Freddy Mercury im "I want to break free"-Video aufgedonnert herumstóckelte. Inklusive Schnauzer und rosa Lippenstift. Dieses Mal war Comic Con in town.  

Sonntag, regnerisch, spáter Sturmwind. Nach dem spáten Frúhstúck fuhren wir nach Stirling, im Dauerregen, der sich dort etwas abschwáchte - wie immer. Mitten im Thistles-Centre fuhr es mir ins Knie und ich humpelte fortan durch die Gegend, daher schlugen wir den kúrzesten Weg ins Cafe ein. Was ins Auge fiel waren die Sandsácke in den Eingángen der Háuser der Fussgángerzone. Offenbar kamen da reissende Flússe die Strasse herunter vom Schlossberg...Letzter Cafetag meines Mini-Urlaubs, dieses Mal mit kleiner Tiramisu und einem Mokka mit weisser Schokolade. Wir schauen gerne Menschen in Stirling, es ist leicht auszumachen, wer aus dem Raploch und wer aus Bridge of Allan kommt. Kleider machen Leute...jedoch keine internationalen Touristen an einem windigen Februartag. Nach einem Abstecher in ein Gescháft und mit einer weissen Vorstellungsgespráchs-Bluse im Schlepptau fuhren wir wieder heim in den Dauerregen. 




Montag, regnerisch. Der Sturmwind hatte wieder ums Haus geheult. Ab und an klang es als wúrden die Solarzellen abheben...eine relativ kurze Nacht also. Der Mann hatte sich einen Handwerker organisisert, der um die Solarzellen ein Netz gegen nistende Tauben anbringen wird. Dringend notwendig, aber in solchen Winden geht das nicht. Ich war wieder arbeiten, dort erwartete mich alles Liegengebliebene der vorherigen Woche. Da die Kolleginnen zuviel mit dem Kochen und dem Túr-Aufhalten zu tun hatten. Die Túr liess letzte Woche niemanden mehr aus dem Gebáude, sie riefen die Firma zwecks einer Notfallreparatur an - die fanden es scheinbar vóllig in Ordnung, die Túr auf manuell umzustellen, womit die Bewohner sich zwischen Druckschalter an der Wand und Túrklinke strecken mussten, weil das nur aufging wenn gleichzeitig betátigt. Und dann haute es diese schwere Túr zu, dass fast der Verputz von der Wand fiel...vor dem geistigen Auge sah ich jemanden dazwischengeraten...der Property Officer verbrachte dann mehrere Stunden damit, die Túr zu zerlegen bis sie manuell einigermassen funktionierte. Aber es muss eine neue her. Eine ganze Woche an einem Tag, wieder Mal.

Dienstag, sonnig, kalt. Ich schicke den Mann nicht nochmal das Katzenfutter kaufen...er brachte genau das heim, von dem sie nur ein Viertel fressen wird weil sie den Rest nicht mag. Die Nachbarin fúttert die streunende Katze der ehemaligen Nachbarn, die vor seiner Gerichstverhandlung wegen Brandstiftung túrmten und die Katze einfach zurúckliessen - sie hat vermutlich Verwendung dafúr. Sie brachte uns Hundefutter, das der Hund ihres Vaters nicht mag. Unserer frisst alles: Katzenfutter, was vom Teller fállt, was er auf der Strasse findet, leere Schokoriegelverpackungen,...Der Mann wollte endlich ein Case fúr das Smartphone der Arbeit kaufen gehen, also schleppte er mich wieder in die Stadt. Erst standen wir im Einkaufszentrum vor Absperrungen, da sie nach wie vor am Dach herumbastelten: Wir kamen nicht dahin, wo er hinwollte. Und die einzige úbriggebliebene Post in der Stadt bleibt deswegen geschlossen...aber da er das Smartphone ohnehin daheim vergessen hatte spielte das am Ende keine Rolle. 




Mittwoch, sonnig, leichte Schneereste. Sehr kalt. Ich organisierte meine Vertretung fúr den Freitag náchster Woche, da steht ein unerfreulicher Termin ins Haus zu dem wir die Schwiegermutter und Aunty M. mitnehmen mússen. Oh well. Der Kreislauf wollte nicht so wie ich, mir war etwas schummrig zumute. Ich verbrachte einige Stunden schlafend, aber da es sowieso kalt war kam die Bettdecke gerade recht. Das Tochterkind wollte auch abgeholt werden um 19 Uhr, weil A.s neues Auto mal wieder nicht fuhr. Das ist nun das dritte mit solchen Zicken. Der Mann erwartet einen Anruf am Sonntag fúr Taxidienste. Das ist zwar genau das, was A.s Vater tut - er fáhrt ein Taxi - aber er wúrde vermutlich Bezahlung erwarten...er scheint etwas eigenartig zu sein. Seine Frau besteht jedenfalls auf getrennte Bankkonten.

Donnerstag, kalt, Schneereste. Eine Bewohnerin mit Demenz landete im Krankenhaus, sie vermuteten einen Mini-Schlaganfall. Ihr Verhalten war seit einigen Wochen immer mehr in Aggression versunken. Ich fragte mich ob das dasselbe ist wie bei einer frúheren Bewohnerin - wenn sich deren Hirn-Biochemie ánderte wurde sie aggressiv und wir wussten, dass sie bald einen petit mal Anfall haben wúrde. Die kúndigten sich auf diese Weise an. Wer weiss. Auf alle Fálle ist sie vorerst gut aufgehoben und wird danach erstmal genau angeschaut in einer anderen Einrichtung zur Rehabilitierung. Die entscheiden wohin sie entlassen werden wird. Der freilaufende Chef hatte eine AP1 fúr sie ausgefúllt, eine Adult Protection Order. Damit ist nun auch das Sozialamt aufmerksam geworden. Nachdem wir beinahe allein die Statistik fúr unsoziales Verhalten des Arbeitgebers lieferten scheint sich das nun auf violent incidents auszuweiten. Der freilaufende Chef weigerte sich jedenfalls, seine Prásenz um einen weiteren Monat zu verlángern.




Freitag, regnerisch, Sturmbóen. Chaos in der Arbeit: Die Eingangstúr war von drei Handwerkern blockiert, zwei fúr das Feuer Panel, einer fúr die neue Unit an der Túr, alle auf ihren Leitern zwischen Ersatzteilen, Werkzeugtaschen und anderen Rucksácken. Das Laub wehte durch die Gánge wenn die Túr halb offenstand. Die Kleinkindgruppe kam vorbei und am Nachmittag hatten sie ihren Afternoon Tea. Die UnFreiwillige fiel aus allen Wolken als sie gesagt bekam, dass sie das Essen buchen muss wenn ihre Mutter am Dienstag Pfannkuchen essen will...tja, das kommt von all ihrem Gemecker. Fasnachts-Dienstag gibt es hier nicht, das ist stattdessen Pancake Tuesday, gefolgt von Aschermittwoch. Denn was mit Busse und Selbstgeisselung zu tun hat gibt es selbst im calvinistisch puritanischen Schottland :D Frúher gab's ja noch nichtmal Weihnachten, das war normaler Arbeitstag weil zuviel Frivolitát. Kollegin Nr. 2 meldete sich krank, die ihr zur Besserung verschriebenen Statins machten sie krank.

Nach dem Frúhstúckskaffee nehmen wir uns das erste Wochenende der Testperiode vor.

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