Saturday, 24 February 2024

The week that was


 

Samstag, regnerisch. Der Tag nach dem "Day of Glory" des Familienmitglieds. Das Banner an der Flagge war deshalb weiss, weil sie das in der Sally Army als einen guten Tag feiern. Mich hatte die Arbeit wieder. Der freilaufende Chef war offenbar ein Opfer der Langeweile, er hatte mal wieder das Búro "ausgemistet". Das besteht hauptsáchlich darin, alles in den Regalen mit dem Lineal auszurichten und móglichst wenig an den Kork-Boards hángen zu lassen. Egal ob es gebraucht wird oder nicht. Da ich seit Jahren die meiste logistische Arbeit an den Wochenenden erledige hat er nicht viel zu tun. Mit der Chefin hatte das natúrlich Methode. Was allerdings immer noch im Búro gestapelt war sind die leeren Kartons mit all den motion sensors, die fúr die neue Beleuchtung installiert wurden. Fortan werden sie uns den Weg leuchten wie auf dem roten Teppich...:D Ich hatte wieder einen Auftrag der Area Managerin und verglich Anwesenheitslisten mit Einnahmen der Wellness Class, um herauszufinden wieviel wir dafúr subsidiert hatten im vergangenen Jahr. Sie wollte all ihre Zahlen zur Hand haben fúr das Meeting am Donnerstag.

Sonntag, sonnig. Der Tag war ruhig, die Springerkraft ródelte in der Kúche und die temporáre Kollegin putzte. Ich hatte noch Menúauswahlen fertigzustellen fúr die kommende Woche. Die Tochter einer Dame kam und fragte, in welchem Council Tax Band wir seien, ihre Mutter werde um £200.- per Monat "erleichtert" - sie sollte nichtmal die Hálfte dessen bezahlen mússen, zumal sie als Alleinstehende 25% Rabatt obendrauf bekommen sollte. Nicht dass das jemanden in diesem Council interessieren wúrde, dass sie eine alte Dame ausbeuten. So wie es aussieht hánge ich eine private Fortbildung in all dem Kram dran...das Buch dazu liegt bereits auf dem Schreibtisch. Der Arbeitgeber hat zwei Mitarbeiter speziell dafúr, aber es kann nicht schaden selbst etwas Bescheid zu wissen um das alles ins Rollen zu bringen. Die Dame sagte beim Patch-Meeting sehr deutlich, dass die Umstellung auf diesen unságlichen "Universal Credit" des Ian Duncan Smith alle Antragsteller finanziell schlechter dastehen liesse, das liesse sich nicht verleugnen. Obwohl sie genau das tun...Ian Duncan Smith tanzte mit Schadenfreude im Parlament als sie das durchprúgelten.  



Montag, wechselhaft. Morgens um 8 Uhr kam bereits der Elektriker fúr die neue Steckdose in der Kúche. Der Mann schob deshalb bis kurz vor knapp den Wáschetrockner in der Kúche herum, dabei standen mir in der Arbeit jede Menge Handwerker ins Haus: Púnktlich zum Arbeitsbeginn bugsierte sich ein grosser LKW in den Parkplatz - die Lieferungen werden immer "kleiner"...drei Mánner leerten die Ladefláche: 300 neue LED-Lichter fúr das Gebáude. Sie schleppten alles in den ersten Stock und begannen ihre Arbeit ohne Verzógerungen. Mein Telefon stand nicht still, eine Bewohnerin hielt mich am Notruftelefon auf Trab, weil sie scheinbar eine Sekretárin braucht die ihren Alltag organisisert. Ich hatte offenbar nicht genúgend mit dem Fehler des Feuer-Panels zu tun, fúr den sich kein Ingenieur fand weil die bisherige Firma sich nicht mehr zustándig erklárte und die neue Firma, deren Nummer ich erst von Repairs erfragen musste, in East Kilbride nicht ans Telefon ging. Der als náchstes angerufene Property Officer versuchte eine Antwort von der Dame zu bekommen, die ihn mit all dem im Dunkeln liess - sie produzierte in ihrer Antwort eine Menge heisser Luft. Demnach war es an der Zeit, meine deutsche Seite auszupacken: Und bist Du nicht willig...:D Ich ging online, spúrte die neue Firma auf LinkedIn auf,  rief ihr HQ in Galashiels an, erklárte denen unser Problem inklusive ihrer East Kilbride-Filliale MIA, und sie schickten uns dreieinhalb  Stunden spáter einen Ingenieur ins Haus...aus Galashiels/ den Borders...

Dienstag, regnerisch. Ich schlief eine Runde lánger nach all dem Gerenne am Vortag. Ich sass kaum am Tisch um meinen post mit Betty zu verlinken als der Mann in Aufbruchsstimmung war. Zum Brunch drángelte er dieses Mal nach Stirling ins Cafe. War mir recht, damit musste ich wenigstens aus dem Haus an die Luft. Wir hatten Sprúhregen in Intervallen, mit Sonnenschein zur selben Zeit. Sehr schottisch. Im Cafe unterhielt uns eine Tischnachbarin mit ihrer Schilderung der kontroversen Hochzeitsvorbereitungen eines Familienmitglieds (?) - wir waren ganz gespannt auf die Fortsetzung als sie enttáuschenderweise einfach das Thema ánderte: Wáre es zu unverschámt, vom Nachbartisch aus nachzufragen? :D Scheinbar werden Cafes nun zur Búhne fúr Selbstdarsteller, wenn sie nirgends sonst ein Publikum finden. Wir wanderten anschliessend ein Bisschen durch das Einkaufszentrum, das frúher eine Destination fúr Einkáufer war. Wie úberall stehen nun viele Láden leer, einige schon seit Jahren. Ein Zeichen der Zeiten. Allerdings ist es selbst mit leeren Verkaufsfláchen dem órtlichen "Downtown Beirut" haushoch úberlegen. Zumindest fehlten ihnen in Stirling keine Dácher...

 

Mittwoch, regnerisch. Ich telefonierte mit dem freilaufenden Chef, der Fragen hatte. In der leeren Wohnung waren nun die Maler zu Gast, die die Wánde weiss strichen damit sie grósser wirkt. Die Dame, die zugesagt hatte, rief prompt an und wollte wissen wann sie einziehen kónne...bald! Sie kann es kaum erwarten, Platz fúr ein Sofa zu haben. Kollegin Nr. 2 meldete sich weiterhin krank, sie hat die Rússelpest, eine UTI, Bindehautentúndung, Wimpern die sich nach innen drehen und beginnende Gelbsucht, weil die kontraindizierte  Arznei ihre Leber in Mitleidenschaft zog...sie musste erstmal zu einem CAT-Scan antreten. Sie verbrachte viele Stunden wartend im Krankenhaus in der letzten Woche. Ich wartete auf den Handwerker, der den Wáschetrockner reparierte. Er war verspátet, ts! Das ging aber relativ flott mit dem richtigen Ersatzteil zur Hand. Die múffelnde Bettwásche aus der Vorwoche brauchte allerdings eine zweite Runde in der Waschmaschine, nachdem sie fast das Haus angekokelt hatte und seitdem feucht im Trockner moderte. Der Sohn, ganz in Form, kam ins Wohnzimmer und fragte ob der nun ginge - er hat wohl einen Grosswaschtag vor sich. 

Donnerstag, sonnig. Mitten in der Nacht wanderte der Mann durchs Haus, weil er sich eine Stunde lang nur im Bett wálzte. Wenigstens stand er dieses Mal nicht unangemeldet und unerwúnscht in der Schlafzimmertúr des Jungen, den er nun mehrmals um Vier Uhr morgens aus dem Schlaf gerissen hat. Und keine Ahnung warum. Er ist scheinbar nicht der Einzige, der offenen Auges schlafwandelt - in der Arbeit gab es nur Salat-Sandwiches oder Putensalat zum Mittagessen, weil jemand beim Aufbaggern der Strasse gegenúber das Stromkabel durchgetrennt hatte...kompletter Stromausfall von 10 Uhr morgens bis 16 Uhr 30. Immerhin bekamen die Oldies dann heisse Suppe gegen kalte Knochen, da natúrlich auch die Heizung ausfiel. Und die Beleuchtungs-Elektriker legten die Werkzeuge nieder, weil nichts ging. Warum sollte es auch ohne irgendwelche Probleme úber die Búhne gehen? Ich sagte dem freilaufenden Chef nicht umsonst, dass diese Einrichtung mit einer Gesundheitswarnung kommt - wer gerne stresst sollte die Finger davon lassen, nicht gut fúr den Blutdruck. :D


Unsere erhóhten Beete fúr die, die sich nicht búcken kónnen


Freitag, trocken und sonnige Abschnitte. Urlaub fúr ein Wochenende. Der Mann arbeitete im Homeoffice - soll heissen er tátigte einen Anruf, scrollte auf dem Handy und Laptop - und schlief dazwischen. So einen Arbeitstag hátte ich gerne Mal! Siehe oben. Scheinbar war die Mánnerkáltung im Anmarsch, er war nicht unbedingt "prásent" die letzte zwei Tage. Er fragte seit einer Woche wann ich arbeite und wann nicht, nur um am Morgen zu erláutern dass ich den Bus nehmen músse. Ich ging nirgendwohin. Ich tat es ihm gleich und schlief den Tag úber, wenn ich arbeite komme ich dazu nicht. Und den Urlaub darf ich náchste Woche prompt wieder reinarbeiten, mit 7 Arbeitstagen und einem freien Donnerstag dazwischen. Da gibt es nichts umsonst. 

Nach dem Kaffee úberlege ich was ich heute tun will...




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