Samstag, sonnig. In der Nacht rauschte wieder der Regen, das Tochterkind war wieder wach bis in den frúhen Morgen, alles normal :D Wir hatten eine Verabredung mit der anderen Tante und dem "Volksfest" in der benachbarten Stadt. Zumal der Bus nur 1.- Euro kostete Samstags. Wir spazierten erst durch den Stadtgarten und am Fluss entlang durch die Gassen, wurde beinahe von einem Elektrobus úberfahren und sahen gleich zwei Touristengruppen mit Stadtfúhrern. Kennt frau ja gar nicht in dieser Ecke der Republik :D In der Ferne hórten wir zudem einen MC und es kamen uns Gruppen elegant gekleideter Menschen entgegen. Die traditionellen Feierlichkeiten der Altersgenossen waren bereits vorbei, aber an zwei Stellen der Fussgángerzone fanden Footvolleyball-Turniere statt zwischen je zwei Spielern einer Staatsangehórigkeit...wir sahen das Áquivalent des "Pearly Kings" in wallenden milchkaffeebraunen Gewándern, breiter Halskette mit Silberkugeln besetzt, unzáhligen Silberarmbándern und -ringen, silbernem Rauschebart, hellblauem Hut und am Stock gehend auf der Suche nach einem lokalen Schmuckdesignladen, wurden nassgeregnet als der Monsun ausbrach und bretterten mit dem umgeleiteten Linienbus úber die Bundesstrasse, weil die Feuerwehr das Durchgangs-Kuhdorf direkt vor unserer Haltestelle wegen Úberflutung gesperrt hatte. Und weil der Abenteuerurlaub noch nicht voll im Fluss war rief der Mann an und eróffnete mir, dass er sich heute vor der Haustúr das Handgelenk gebrochen habe und náchste Woche operiert wird, weshalb wir bei der Ankunft in der Heimat kurzfristig auf Bus und Bahn umplanen sollten. Mann gónnt sich ja sonst nichts.
Sonntag, sonnig, etwas wolkiger. Wir gingen dieses Mal mit Regenschirm aus dem Haus. Das angepeilte Ziel lag wieder das Leintal entlang an der Idyllischen Strasse. Dieses Mal war ich gewappnet fúr die Schlósser auf dem Weg. Das welches wir anschauen wollten versteckte sich allerdings...auf der anderen Talseite sahen wir ein Bilderbuchschloss mit Túrmchen und allem Drum und dran, aber an diesem fuhren wir ein paarmal vorbei, obwohl mir die Schindeln aussen am Gebáude im Vorúberfahren aufgefallen waren...yep, das war der Teil des Gebáudes, in dem sich heutzutage das Cafe befindet, und die Eingangstúr war direkt daneben. Etwas mit Wald und Báumen...? :D Der erste Blick durch die Eingangstúr zeigte bereits Blumenbeete, Palmwedel und Zitronenbáume - sehr schón. Das Kind freute sich auf die Bibliothek mit 30.000 Búchern im Schloss. Wir wanderten durch einen Teil der Gárten, sahen uns das Ergeschoss des Schlosses an und danach eine Dokumentation úber einen der Schlossherren, den "rasenden Baron" und Pionier der Aerodynamik Reinhard von Kónig-Fachsenfeld, dessen Weltrekord-brechende Modelle dort ausgestellt waren. Er wurde im hohen Alter von Daimler Benz als "Vater der Silberpfeile" geehrt, nachdem sie ihn anfangs nur stillschweigend kopiert hatten weil er seiner Zeit soweit voraus war.
Montag, wechselhaft, 26 Grad. Mein Hirn hatte in der downzeit begonnen, die Realitát daheim vorzuplanen - meine Tage werden lánger durch die Óffis, und Einkáufe kommen auch dazu, die ich heimschleppen muss trotz der árztlichen Warnungen nicht schwer zu tragen. Grún ist die Welt der Theorie...und das fúr mindestens einen Monat. A. sprach nach dem Krankenbesuch davon dass die Untersuchung am Donnerstag sei, bei der beschlossen werde ob sie den Mann operieren. Die Einkáufe der Schwiegermutter ebenfalls...abgesehen davon wurde der Tag wieder sonnig und heiss. Wir besuchten Bekanntschaften, sassen auf deren Terrasse vor dem Haus in der Hitze mit Schalen dreier Eissorten und einem Hund um die Beine. Ab und zu kam ein Wind aus dem Wald, der direkt neben ihrem Haus beginnt, ansonsten war es schwúl und heiss und wir gerádert. Kinder, wie die Zeit vergeht... sie konnten es kaum fassen dass das Tochterkind 25 ist. Der júngste Enkel ihrerseits ist nun auch bald 16. Ich hing in den Seilen nach diesem Nachmittag, da ich wegen des Vortags meine Schmerzmittel verdoppelt hatte, vorbeugend - da waren wir doch viel auf dem Knie unterwegs.
Dienstag, sonnig, 28 Grad. Das Tochterkind geisterte des Náchtens durch das Haus - so wie es aussieht brauche ich Urlaub vom Urlaub daheim, ein Glúck dass ich ein Wochenende lang ausschlafen kann vor der Arbeit. Das Kind reklamierte, dass sie noch keinen deutschen Kuchen gegessen habe dieses Mal, daher verabredeten wir uns mit einer Bekannten in einem Cafe vor Ort zu allerlei Konditorware. Sie, da autolos, wollte danach in einigen Gescháften vorbeischauen auf dem Heimweg. Sie nahm ein túrkis-oranges Ensemble in 50er-Jahre Ostblock-Muster mit und war glúcklich. Das Tochterkind und ich konzentrierten uns in diesem Urlaub mehr auf Essen :D Und statt der angekúndigten 25 Grad war es brútend warm. Muss nicht sein. Wir trafen andere Verabredungen mit verschiedenen Menschen fúr unsere restlichen Tage - die sind alle vor Ort, fúr die von weiter weg hatten wir gar keine Zeit. Das ist immer das Problem, wenn wir stándig auf Achse sein mússten um die alle zu sehen: Das soll ja auch etwas Urlaub sein, keine Deutschlandrundreise.
No comments:
Post a Comment