Saturday, 8 June 2024

The week that was

 


Samstag, sonnig, warm, 27 Grad. In Gedanken war ich halb in der Arbeit, weil die temporáre Kollegin dieses Mal allein war mit dem Agenturkoch. Nicht ideal, aber es lásst sich momentan nicht ándern. Immerhin arbeitete sie in der Vergangenheit in einem Krankenhauslabor und als Lehrerin, sollte also nicht gánzlich hilflos sein. Der einzige Faktor ist ihre Schwangerschaft, sollte es ihr damit nicht gut gehen. Je schneller wir die neue Kollegin einlernen desto besser. Der Kaffee wurde eine heisse Schokolade im Drive Through, weil ich wissen wollte ob eine traditionell kanadische anders schmeckt als die úblichen - dasselbe in Grún, wie man so sagt. Ich zwang mich nach Tees fúr die Arbeit zu suchen, da ich keine Aspirationen habe eine zweite Ex-Chefin zu werden, die gerne alles raushángen liess an warmen Tagen, und wenn ich in der Kúche bin kann ich nichts drunterziehen. Ich musste online bestellen...Die Schwiegermutter wollte einen Móbelladen besuchen auf der Suche nach einem Armsessel. Der Mann versuchte es erst auf der High Street, aber da tut sich ja schon lánger nicht mehr viel - warum in die Ferne schweifen, wenn A. hier in einem Móbelladen des lokalen Hospizes arbeitet? Dort fand sich prompt ein passender, der noch dazu nagelneu aussah obwohl er gespendet wurde. Lieferung am Mittwoch, Rabatt gab A. auch noch und die Schwiegermutter ging selig heim :D Und wir wissen nun warum dieses Gescháft das Rúckgrat der Hospizláden ist, das an guten Tagen zwischen £3000 - £4000 einnehmen kann.

Sonntag, sonnig, 18 Grad. Am Morgen rief der Mann seine Mutter an, die gestern Abend eine heftige Reaktion auf ihr Essen hatte - sie hat eine Glutenallergie und die Verpackung suggerierte dass es glutenfrei sei. Dem war offenbar nicht so, dabei kaufte die Schwágerin das bei M&S, die sind normalerweise auf Zack mit ihren Fertigmahlzeiten. Sie hatte schon lange keine solche Reaktion mehr und der Mann kam heim und sagte, sie habe wie eine kleine alte Frau ausgesehen, zusammengerollt vor Schmerz. Wir gingen frúhstúcken, weil ich am Vortag sah dass die kanadische Kette Frúhstúck fúr £1.- anbietet - ich wollte nur die Hash Browns probieren, und sie waren lecker. Allerdings musste ich wieder klempnern in der Toilette, weil da nicht alles so funktionierte wie es sollte...nicht das erste Mal, dass ich in einem Cafe bis zum Ellbogen in einer Zisterne endete :D Fúr den Wocheneinkauf drángte der Mann trotzdem zum Discounter am anderen Ende der Stadt, weil ihm der kleinere direkt úber dem Parkplatz vom Cafe zu voll war. 




Montag, sonnig, warm. Mein erster Arbeitstag, der eine halbe Stunde spáter anfing - dabei habe ich nach wie vor keinen neuen Vertrag gesehen. Es gab jede Menge aufzuholen, all die monatlichen Checks standen noch aus, der halbjáhrliche Master Key check musste vorbereitet werden und mein Notfall-Telefon gab den Geist auf. Wir bekamen am náchsten Tag eine Rundumúberholung, nach einem Test-Anruf beim Notfalldienst. Der Mann, dem die Wohnung in Dundee bei uns angeboten wurde, verzichtete darauf (warum nur? :D), die Dame, die sich die andere Wohnung angesehen hatte, ebenso, weil sie nicht ihre eigene Waschmaschine haben kann. Es wird sich wer finden...Die Assistentin der Schwestereinrichtung war da zum Einlernen, das Tochterkind bestieg den Flieger nach Calgary in Canadia, wie sie das als kleines Kind nannte, und ich suchte nach Stewing Steak fúr den Agenturkoch. Das war der letzte Pack der Monsterlieferung des freilaufenden Chefs, in Zukunft mússen wir wieder bestellen. Die neue Kollegin bekam den Anruf der Area Managerin, sie káme mit ihrer Chefin náchsten Donnerstag um sie zu treffen. Okay, gerade recht dass ich am Tag danach zwei Wochen frei habe...

Dienstag, regnerisch. Nach den Fotos und Videos aus der Heimat ist das Bisschen Wasser vom Himmel nicht der Rede wert. Ich war frúh wach, weil mein Hirn an einer Strategie arbeitete, wie ich meinen Urlaub am Besten organisieren kann, wenn Vertretung in der Arbeit Mangelware ist. Die Bestellungen werden vorverlegt damit die in der Zeit nicht anfallen, alles Essentielle sollte vorher im Haus sein, damit sie nur das nachbestellen mússen was vergessen wurde/ungeplant ausláuft. Numero uno. Dann brauche ich jemanden, der Rechnungen bezahlen kann. Ich schickte reichlich emails an die Kollegin der Schwestereinrichtung. Und die Area Managerin braucht eine kleine Erinnerung, dass sie den neuen Mieter selbst unter Vertrag nehmen músste wenn er zusagt. In der Arbeit stellte ich die Terminliste zusammen, fúr die ich Vertretungen bráuchte - denn wenn das so óffentlich auf dem Schreibtisch herumliegt schlágt gerne FOMO zu und Mitarbeiter sichern sich Úberstunden, die sie sonst nicht interessiert hátten auf meine Nachfrage - bevor sie jemand anderes fúr sich beansprucht :D Funktionierte wieder ganz hervorragend, ich habe zwei Urlaubswochen beinahe abgedeckt, fehlt nur noch jemand der Rechnungen bezahlen kann fúr den Búrojob. Der interessierte Mann kam zur Besichtigung vorbei und war kaum durch die Túr der leeren Wohnung als er zu mir sagte: "I'm taking it!" Das ging flott! 




Mittwoch, regnerisch, sonnig Abschnitte und Graupel. Ja, Graupel. Wie sich das fúr Juni gehórt 😕 Angeblich hatte es irgendwo úber Nacht geschneit, frisch war es jedenfalls am Morgen. Ich war allein mit dem Agenturkoch und feilte an der Bestellung fúr zwei Wochen. Die Menús fúr zwei Wochen druckte ich ebenfalls aus, damit ich vorarbeiten konnte, und schrieb eine Erklárung wie wir unsere Rechnungen bezahlen. Náchste Woche zeige ich auch der neuen Kollegin die notwendigen Checks, damit die erledigt werden in meiner Abwesenheit. Da kónnen die Checklisten nicht plótzlich leer bleiben fúr den halben Monat. Zeitgleich lerne ich die Kolleginnen der Schwestereinrichtung ein in all den Búrokram, die Area Managerin lásst mich durch email-trails graben und der neue Bewohner will náchste Woche bereits einziehen...er sagte er káme am liebsten am náchsten Morgen...also stand all der Papierkram an in unserem "papierlosen" Búro. Und ich hatte noch keinerlei Gelegenheit, unsere Klienten-Prints úberhaupt anzusehen, die wir halbjáhrlich úberprúfen mússen. Der Stapel mit 68 Seiten liegt nach wie vor in der Schublade. Das letzte Mal waren noch Bewohner verzeichnet, die 2018 ausgezogen waren. 

Donnerstag, regnerisch. Ein weiterer Tag in der geschlossenen Abteilung :D Die zweite Kollegin der Schwestereinrichtung half uns aus und ich zeigte ihr im Gegenzug die notwendigen Dinge am Computer sowie einige Checks. Auf Rúckfrage bei der Area Managerin hatte diese den Geistesblitz, das alles auf den Kopf zu stellen - statt ihrer eigenen Kolleginnen wird mich nun die Chefin der Schwestereinrichtung vertreten. Da ihre Kolleginnen es gewóhnt sind, sie dort zu vertreten. Und nun kommt sie zum Einlernen náchste Woche. Die kranke Kollegin ist auch ersetzt fúr diesen Zeitraum, fehlte nur noch ein Agenturkoch fúr die letzten zwei Tage - und vielleicht die Woche danach? Das musste ich ebenfalls fragen...sowie nach meinem neuen Vertrag, den ich ebenfalls noch nicht zu Gesicht bekam. Weshalb ich nicht eintragen konnte, wieviel sie fúr meine Úberstunden bezahlen sollten. Immerhin erreichte mich endlich eine email darúber, dass die Fluggesellschaft meinen Vornamen korrigieren werde, da der Mann nicht mehr wusste wie seine andere Hálfte heisst als er das gebucht hat :D Kommt nicht so gut an, wenn der Reisepass was anderes sagt. Und ich dachte, dass 200.000 zeitgleich ausfliegende schottische Fussballfans zur gróssten Unannehmlichkeit wúrden...




Freitag, sonnige Abschnitte, windig, kúhl. Ich hatte den neuen Bewohner im Búro, der den Mietvertrag unterschrieb und am Montag einziehen will. Nágel mit Kópfen. Am Ende derselben Schicht zeigte ich die andere Wohnung, und es hórte sich so an als ob auch diese nun vom Markt ist. Sie sei die Ex-Schwiegermutter des Kindes einer anderen Bewohnerin. "Kind" ist in diesem Fall natúrlich relativ :D Dann wurden die Damen und der Herr aus der Lounge gescheucht mitten im Afternoon Tea, weil eine Bewohnerin auf ein Krankenhausbett umgebettet werden musste, das nicht in den Aufzug passt. Ich hatte die Gártner ums Haus, die sich einen der riesigen Báume ansahen, dessen Áste vom Nachbargrundstúck an unsere Fensterscheiben klopfen mittlerweile. Zur Bank ging ich ebenfalls, damit die Kollegin genúgend petty cash haben wird um notfalls Essen zu bestellen wenn kein Koch auftaucht. Und es gab endlosen Papierkram zu erledigen, von Bestellungen úber Briefe an die Bewohner zum Mietvertrag und allem anderen Papier drumherum.

Uff, nun erstmal ein Kaffee, bevor ich die Schwarzwálder Kirsch aus der Gefriertruhe holen muss in der Arbeit...versprochen ist versprochen, vergesslich oder nicht :D

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