Saturday 20 July 2024

The week that was

 


Samstag, bedeckt, 15 Grad. Bereits in Buchanan Station fiel uns auf, was sich hier in Glasgow dieses Wochenende zutrug: Das Trnsmt Festival auf dem Glasgow Green. Es fiel auf weil jede Menge Jugend unterwegs war - und die weibliche Hálfte war scheinbar fúr Kaliforniens "Coachella" in ihrer Unterwásche gekleidet...und sie froren sich die spárlich bedeckten Kehrseiten ab. Ich sah úberall Bronchitis auf zwei Beinen in der nahen Zukunft :D Wir nahmen den Anschlussbus in die entgegengesetzte Richtung, zum Armadillo und SEC Centre. Dort fanden sich die alternativ gekleideten Menschen in wesentlich geringeren Zahlen. Trnsmit ~155.000 Besucher úber drei Tage verteilt, SEC limitierte Einlasszahlen alle halbe Stunde. Da wir zu frúh dran waren, setzten wir uns fúr einen Kaffee ins Clydebuilt, das ist ein Restaurant/Cafe im SEC. Und danach tauchten wir unter in Arles..."Beyond van Gogh", eine immersive Ausstellung, in der sie úber 300 seiner Gemálde an die Wánde projizieren. Das allein dauerte fast eine Stunde. Wir blieben bis es sich zu wiederholen begann - muss gut gewesen sein :D Auf der Heimfahrt hatten wir eine Begegnung der dritten Art im Bus - viele der Fahrgáste kannten sich scheinbar, stellten aber erst nach einer Weile und mit Geláchter fest dass sie zur selben Zeit im Bus waren, als sich einige plótzlich umdrehten und an den Gespráchen beteiligten. Kaum waren sie mitten im Gesprách meldete sich eine sehr distinkte und vertraute Stimme zu Wort, die bislang Musik gehórt habe, und der halbe Bus brach in Geláchter aus - und dann hórte ich den Mann: "Oh, hello Auntie May!" zur Erheiterung aller.

Sonntag, sonnig, 19 Grad. Am Morgen wollte der Mann mich aus dem Bett werfen weil ich zu spát dran sei fúr die Arbeit - áhhh, nein. Ich habe nicht vor, die endlosen Tage am Stúck zu wiederholen. Ich war mit der Schwiegermutter im Cafe verabredet. Der Bus fúllte sich wieder mit Mádels in Unterwásche, aber wenigstens hatten sie das passende Wetter :D Die Schwiegermutter fragte als erstes, ob der Junge káme um ihre Hecke abzuságen - dazu músste er mit der Ságe durch die Stadt gehen und liefe Gefahr, verhaftet zu werden weil er eine "Waffe" trágt. Sie schlug vor, er solle sie in ein Tuch wickeln - ja, das wáre dann eine "verborgene" Waffe und gleich noch einen Grad heftiger...(dereinst wurde in Blighty ein Mann von der Polizei erschossen, weil er Irisch sprach und ein Tischbein unter dem Arm trug) Die Antwort war dementsprechend "Nein". Wir unterhielten uns ein Stúndchen lang, bevor ich mich in den Supermarkt nebenan schleppte um fúr die Woche einzukaufen. Die Busse fuhren nach dem Sonntagsfahrplan und Glasgow Fayre war noch dazu, ich war erst spát am Nachmittag wieder daheim.  




Montag, sonnig, 21 Grad. Am Morgen aktivierte ich meine neue Bankkarte, ánderte den PIN und zahlte dann den Scheck vom Finanzamt ein. Ich wollte wissen wie lange der benótigt, um gutgeschrieben zu werden. Das konnte ich nun auf der App mitverfolgen, wo die Einzahlung sofort registriert war, aber das Geld noch nicht zur Verfúgung stand. Ich wanderte gemáchlich in die Arbeit durch die Morgensonne. Dort wartete Papierkram auf mich, ebenso wie ein Kassenzettel der Springerkraft. Die wollte scheinbar all unsere vier 2 Liter Sahnekartons wegwerfen, weil der 14.7. draufstand - der Koch verbat sich das am Telefon, er wolle selber nachsehen. Und es war natúrlich ein "best before", kein "use by". Sie hátte demnach £36.- weggeschúttet, die nach wie vor verwendbar waren. Wir suchten auch nach der extra-Bettwásche und den Handtúchern fúr die Gástewohnung, die jahrelang im Schrank des Schlafzimmers aufbewahrt waren - bis sie die "aufráumte". Wer weiss wohin. Eine Dame zog sich frúhzeitig vom Mittagessen zurúck weil es ihr nicht wohl war. Ihre Tochter traf eine Stunde spáter aus Kingussie ein. (Spricht sich "Kinjussie".) 

Dienstag, 20 Grad, orange Wetterwarnung fúr Starkregen und Gewitter. Wáhrend es bei uns nieselte, sprach die Wetter-App davon dass der náchste Starkregen 119km entfernt sei...keine Ahnung in welcher Richtung. Die neue Kollegin kam zum ersten Mal fúr die vollen 7 Stunden, sie folgte der anderen Kollegin in ihrem Tagwerk. So lernt sich das am Besten, da sie am Wochenende gleich in den Job einsteigen sollte laut HR. Die Kollegin der Schwestereinrichtung fragte nach Extrastunden - so ist das immer, entweder bekommt man keine Menschenseele oder es streiten sich vier um dieselben Úberstunden. Da die temporáre Kollegin náchste Woche im Mutterschutz sein wird und die Kollegin Nr.2 immer noch krankgeschrieben, kónnte ich mit den Tagen jonglieren...eine Person am Donnerstag, die andere am Freitag und Samstag, wenn es sie nach Schichten gelústet. Theoretisch muss ich abrechnungstechnisch den Freitag zwischen zwei verschiedenen Personen halbieren, aber wenn beide nicht arbeiten...Ich gónnte mir ein Taxi heim, es regnete. Als ich daheim ausstieg traf ich auf das Tochterkind und A., die gerade eintrafen, mit Túten beladen. Weshalb ich nun im Besitz von Kopfhórern bin - noise cancelling...:D




Mittwoch, regnerisch, 20 Grad. Unser Neuzugang war zum zweiten Mal im Gebáude zum Einlernen. Somit kannte sie beide Kolleginnen, die sie verstárken wird. Wir bereiteten die Lounge vor, nachdem einige Damen vóllig im Dunkeln waren mit den Daten fúr das Cinema-screening, obwohl der Movieman das mit ihnen besprochen hatte. Ich machte mir meine Gedanken, denn die Atmospháre im Gebáude signalisierte mir, dass mit dem Antisocial Club etwas nicht stimmte...ich úbernahm daher die Vorbereitungen, damit wir uns nicht vor den zwei Freiwilligen blamierten, die ihren Nachmittag opferten um unseren Bewohnern eine Freude zu machen...eine Kardinalsúnde, laut unserer UnFreiwilligen in den letzten Monaten - aber sie war weit und breit nicht zu finden. Ich schickte gar den Koch an alle Wohnungstúren um sie daran zu erinnern, und wir hatten doch einige Seelen in den Sesseln, die einen guten Nachmittag miteinander verbrachten. Nebenbei gab das Notrufsystem vorúbergehend den Geist auf und ich telefonierte mit Technical Support und musste uns offline schalten, bis der dritte Reset des zweiten Ingenieurs erfolgreich war. Ein Glúck dass die remote ins System loggen kónnen. 

Donnerstag, Nieselregen, 18 Grad. Am Morgen sprach ich mit einem Bewohner auf dem Weg zur Arbeit, der mit seiner Fellnase Gassi war. Die UnFreiwillige ging an uns vorbei mit einem Gesicht, das Milch stocken liesse. Ich nahm an dass das an der Anwesenheit jenes Bewohners lag, da sie nicht gerade befreundet sind...gelinde gesagt. Ich grússte natúrlich absichtlich freundlichst. Er erwáhnte eine andere Dame, die plótzlich so freundlich sei wenn sie ihn sehe - jene Dame hatte vor Kurzem einen Osram-Moment, was die ganze Situation betrifft...selbst sie lásst sich nur fúr einen geraumen Zeitpunkt fúr dumm verkaufen bevor ihr ein Licht aufgeht. Wir gingen unserem Tagwerk nach und ich beobachtete weiterhin was so vor sich ging, weil etwas nicht stimmte. Kurz vor dem Abendessen sprach eine Dame es dann aus, dass der Antisocial Club implodiert sei. Nach etwas úber einem halben Jahr. Sie hátte vermutlich nicht darúber sprechen sollen angesichts der bisherigen Heimlichtuerei, aber ich hatte beim Mittagessen bereits erwáhnt dass derzeit alles ruderlos sei und sich nicht viel tut mit dem Kommittee. Das es bisher doch so wichtig gehabt hatte, dass wir stándig die úberlaute Stimme einer Person hórten in den Gángen. Leere Dosen scheppern am Lautesten, wúrde der Mann sagen... 




Freitag, wechselhaft, 21 Grad. Ich hatte eine Aufgabe von HR, ein Risk Assessment fúr die neue Kollegin, da sie unter 24 ist. Das nahm den Vormittag in Anspruch weil ich Legislatur lesen musste. Dabei fiel mir auf, dass die Ex-Chefin ihre von der Health and Safety Executive abgekupfert hatte :D Ich habe das von drei Punkten auf 10 erweitert...ob ich doch etwas vergessen habe weiss ich noch nicht, dafúr brauche ich etwas Abstand davon. Done. Dann war es bereits Zeit fúr das Mittagessen und die Menúauswahlen flatterten auf den Schreibtisch. Ich fing eine der Damen ab, da ich Pláne habe - ich wiess sie darauf hin dass sie keinen Social Club brauchen um sich zum Afternoon Tea zu treffen...nur weil bisher ein Kontroll-Freak meinte, das unter ihrer Fuchtel haben zu mússen. Ganz abgesehen davon dass ich alle Qualifikationen habe die dafúr nótig sind, laut Gesundheitsamt :D Wenn wir das in Gang bringen kónnen, dass sie sich einfach selbst treffen, wáre das auch die beste Quittung fúr eine gewisse Person. Denn einer der Bewohner erwáhnte beim Abendessen, dass das Kommitteemitglied, das zurúcktrat, nichts mehr damit zu tun haben wolle, es sei zu authoritár. Die krebskranke Bewohnerin kam auch aus der Klinik zurúck und sagte kurz Hallo zu den Damen - die wunderten sich hinterher, warum sie auf SMS nicht geantwortet habe und ihnen nicht gesagt dass sie heimkáme - "What's that all about?" Es ist nicht alles Gold...

Nach dem Kaffee úberlege ich mir, was ich dieses Wochenende tun werde.

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