Saturday 13 July 2024

The week that was

 



Samstag, sonnig, wármer. Nach dem Frúhstúck drángte der Mann zum Bus nach Glasgow. Er hatte Húttenkoller, da er mit dem gebrochenen Handgelenk meist daheim sitzt. Fúr die Arbeit kann er nur die sehen, die er mit den Óffis erreichen kann, sonst sind es Anrufe. Das ist zwar nicht so verschieden von vorher, aber nun fállt es ihm mehr auf :D Ich arbeite dagegen Vollzeit und muss nach wie vor Úberstunden dranhángen. Die Katze ist komisch weil sie sich erst daran gewóhnen muss. Auf dem Weg nach Glasgow steuerte er zielstrebig die hinterste Reihe im Bus an - in einem Doppeldecker, direkt úber dem Motor, mit der Decke des oberen Stockwerks greifbar und der Hitze und dem Mief des vollen Busses in der Nase, die Sitzreihe der Sardinen...nein Danke. Warum sich Teenager um die streiten war mir schon immer ein Rátsel. In der City sahen wir einige Jugendliche in Roleplay-Kostúmen, die erste ging mit Hórnern auf dem Kopf an uns vorbei, eine Gesichtshálfte weiss, die andere schwarz geschminkt. Irgendwo war wieder ComicCon oder ein Anime-Event. Die Sonne schien, wir wanderten planlos nach dem Cafebesuch und holten uns eine Eiswaffel mit den gróssten Kugeln Eis, die mir je serviert wurden, bevor wir zur Bushaltestelle aufbrachen. Fast kamen wir ungestreift davon - nach der Universitát sahen wir dann doch noch die fahnenschwenkenden Glatzkópfe mit der Fettrolle im Nacken und den orangen Schárpen um den Hals, samt Marching Band mit Trommeln und TinWhistles, fúr die sie halb Glasgow gesperrt hatten damit sie ihre bigotte Engstirnigkeit zur Schau stellen konnten. In den USA trúgen sie noch weisse Kapuzen dazu...

Sonntag, sonnig, 18 Grad laut Wettervorhersage. Die Wetter-App am Morgen zeigte dagegen 6 Grad und einen tie fúr den Kálterekord im Juli. Ich kam endlich dazu meine Steuerrúckzahlung anzufordern beim Finanzamt. Der Mann hatte beschlossen, dass wir fortan mit drei Konten arbeiten, weil er die Úbersicht verlor - unsere eigenen und ein drittes fúr die Rechnungen. Er weiss noch nicht wieviel sie mir plótzlich nachwerfen fúr den Managerjob...Ich dachte seit einer Weile darúber nach, das alles etwas zu trennen, da ich immer ófter mit online portals der Bank konfrontiert werde in die ich nicht einloggen kann, weil sein Name registriert ist. Und gleichzeitig dem Tocherkind zusehe wie sie einfach alles mit dem Smartphone bezahlt, indem sie z.B. ihre Railcard einfach am Fahrkartenautomaten scannt. So hatten wir fúr Montag eine Verabredung mit unserer Bank in meiner Mittagspause. Die Schwiegermutter rief an fúr ein Café-Date náchste Woche, der Mann buchte Karten fúr die immersive van Gogh-Ausstellung in Glasgow am Wochenende und welche fúr Jesus Christ Superstar Ende des Monats: Der Originalsoundtrack lief táglich von Anfang bis Ende in meinem Kopf, als ich mit dem Zug pendelte in den 90ern.




Montag, sonnig, 18 Grad. Obwohl es am Morgen immer noch kúhl war. Ich ging durch einen Supermarkt vor der Arbeit, damit ich fúr die Woche gewappnet war. Dort auf dem Schreibtisch wartete mein Tagespensum auf mich. Und scheinbar ging es am Wochenende rund...die Springerkraft hatte wieder Beschwerden úber das Essen, das sie den Bewohnern vorgesetzt hatte - etwas Fleisch auf dem Teller mit braunem welkem Salat und wássrigem Coleslaw. Das sollten Meatballs mit Penne Pasta sein, wo kamen der Salat und der Coleslaw her? Was wurde ihnen tatsáchlich aufgetischt? Das ist das Problem, wenn meine vorherige Stelle nicht besetzt wird. Sie beschwerte sich dann im Gegenzug offenbar, dass der Koch seine Labels nicht aufklebe - was ich so nicht auf ihm sitzen lasse, weil er jede Menge Labels auf alles aufgeklebt hatte, was lange genug stillstand...ich habe fotografiert, fúr alle Fálle...er war noch keine volle Woche in der Kúche und musste die bereits komplett aus- und wieder einráumen und dazwischen zwei Drei-Gánge-Menús kochen. Und die Speisekammer mit Sterex putzen, wozu er auf engem Raum auf dem Boden lag, um unter den Regalen zu wischen. Das tat die frúhere Kóchin im ganzen Jahr nicht. In der Mittagspause war ich dann in der Bank mit dem Mann und einer Beraterin verabredet und habe nun ein eigenes Konto online, nur liess mich die App erst zwei Tage spáter einloggen. Der Mann, der seit Jahren online banking hat, hatte dagegen Schwierigkeiten damit. Und da ich schonmal dort war zahlte ich danach unser Geld ein, das im Safe im Búro gebunkert war. So musste ich nicht nochmal lostraben damit.

Dienstag, Anfangs sonnig, spáter Schauer. Ich ánderte den Meal Service ein wenig - fortan gehen die takeaways zuerst raus, damit Essen und Teller heiss sind. Dieser Tage hatten wir mehr takeaways als Esser am Tisch, da machte das Sinn. Klappte auch sehr gut. Am Morgen tauchte plótzlich der Mensch auf, der die Múlltonnen auswáscht - angeblich jeden Monat, aber nach dem ersten Mal war er in der Wúste verschollen. Dann kam ein anderer Mensch vorbei und wechselte unser Notfall-Telefon auf dem Schreibtisch aus - er war úberrascht, dass wir das andere handset gerettet hatten nach dem unfreiwilligen Wasserbad, indem wir es eine Woche in Reis packten. Funktionierte wieder :D Das neue Telefon lud ebenfalls, das die Landleitung ersetzen wird. Es hat einen eigenen Router. Wie das funktionieren wird - oder nicht - finden wir dann heraus. Andere Manager zeigten wenig Begeisterung bislang. Die Kollegin ging nach der Mittagspause, weil sie in einem ambulanten Van in die MRI-Róhre geschoben wurde in Glasgow. Daher fuhr ich den Computer eine Dreiviertelstunde frúher runter, weil ich Abendessens-Dienst hatte. Und weil es schúttete, gónnte ich mir ein Taxi. Der Mann hatte das fúr jeden Feierabend vorgeschlagen, aber die Endbilanz fánde er nicht so gut.




Mittwoch, grau, nieselig mit etwas Wind. Ich war bereits frúh wach und kam deshalb etwas schwer aus den Federn. Ohne einen vorherigen Einkauf war ich fast eine halbe Stunde zu frúh in der Arbeit. Dort ráumte ich erstmal einen der Kúhlschránke auf, da standen immer noch die Reste der Kaffee-Mandarinentorte vom Sonntag drin, die nach 24 Stunden hátten entsorgt werden sollen - zumindest fúr den offiziellen Gebrauch. Der Koch brachte Swedish Glace mit fúr die laktosefreie Bewohnerin - in Raspberry Ripple, als kleine Abwechslung. Das ist im Supermarkt billiger als vom Lieferanten, und der fúhrt auch nur Vanille. Den Lieferanten sah ich zu, wie sie die tiefgefrorene Erdbeertorte vom Laster auf die Strasse fallen liessen...und wir fanden eine aufgeschlitzte Packung gefrorener "Waldbeeren", sowie eine 4 Liter Packung Rasberry Ripple Eiscreme, deren Deckel wir eindrúcken konnten. Nein Danke. Fotografiert und gemailt, damit sie uns das zurúckerstatten. Die Vienetta waren auch am Schmelzen, obwohl ich die prompt in den Gefrierschrank geráumt hatte. Da sie das direkt vor dem Service lieferten, kam der Koch nicht dazu sich das richtig anzuschauen und zurúckzuschicken. Und weil eine Lieferung mittendrin ihn noch nicht genúgend aufhielt, kam das Obst und Gemúse ebenfalls keine 10 Minuten spáter...

Donnerstag, etwas wármer, sonnige Abschnitte. Der Catering Manager schickte uns Listen fúr den Koch - er liebt Listen, die er abhaken kann. Ich legte ihm einen schnieken Ordner an fúr all die Formulare. Der Catering Manager schickte uns ausserdem einen neuen plof fúr die Bestellungen, weil er ein Auge auf die Preise hat - Vieles ist nun zu teuer fúr seinen Geschmack, das wurde gestrichen. Wir werden uns damit arrangieren. Wie jedes Mal. Der Lieferant schickte die Rúckzahlung fúr die Produkte, die wir wegwerfen mussten. Jedes Bisschen hilft, bei dem Budget...Ich besuchte eine Dame, deren Familie sicherstellen wollte dass sie ihre Medizin geschluckt hatte, nachdem ihre Pflegerin Dank ausfallender Zugverbindungen nicht kommen konnte. Die streiken wieder mal. Wenigstens hatte HR gute Nachrichten, die Lage wurde doch immer knapper mit dem náherrúckenden Mutterschutz der temporáren Kollegin - wenn die neue nicht vorher anfángt habe ich ein Problem...nun bekam ich grúnes Licht, wir kónnen sie anlernen.




Freitag, sonnig, wármer. 12 in 12. Am Abend musste der Mann das Tochterkind und A. zu Hilfe rufen, weil sein Charger fúr das Smartphone den Geist aufgegeben hatte. Gerade rechtzeitig, denn am Samstag brauchte er das, weil die Karten fúr unseren Event darauf gespeichert waren. Ich bekam die neue PIN-Nummer und den Scheck mit der Steuernachzahlung, den ich am Montag auf das neue Konto einzahlen werde damit da nicht mehr eine fette 0 in der App steht :D

Heute húpfen wir nach dem Kaffee in den Bus nach Glasgow.


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