Samstag, bedeckt, 9 Grad. Damit uns der Einstieg in den Alltag nicht zu schwer fiel rief das Tochterkind gleich morgens an, weil ihr Bus in die Arbeit nicht aufgetaucht war. Glúcklicherweise arbeitete sie in der Náhe unserer primáren Brezel-Quelle...statt Croissants gab es so Laugenbackwaren zum Frúhstúck :D Ich hatte Fotos hochzuladen, die Katze schlief friedlich neben mir auf einem Karton. Ich hatte immer noch keine Antwort gefunden, warum am frúhen Morgen des Vortags 12 Soldaten in Tarnkleidung mit Maschinengewehren den Boulevard entlanggingen, direkt unter unserem Fenster. Gegen Mittag wollte das Tochterkind auch abgeholt werden, da ging ich mit. Sie trug eine leuchtend dunkelgelbe Hose mit schwarzer Jacke, das sah sehr herbstlich aus :D Wir machten Pause im Cafe fúr einen Schwatz und ihre erste Mahlzeit des Tages. Sie humpelte ebenfalls, bei ihr waren es die Fahrstunden - ich komme nicht so leicht davon :D Daheim wartete dann der Brief mit dem náchsten Termin, einer Telefonkonsultation. Mit den falschen Telefonnummern. Lovely. Den Nachmittag verbrachte ich mit dem Hochladen und Nachbereiten der Fotos.
Sonntag, wechselhaft, 11 Grad. Die Wásche lief durch die Maschine, die Einkaufsliste war fertig und der Radiowecker neu programmiert nachdem jemand den Stecker gezogen hatte. Ich hatte einige Dinge auf der Liste die ich vor dem Arbeitsanfang brauchte, u.a. schon wieder eine neue Lesebrille...ein Glúck dass die nicht vom Optiker waren, das ginge ins Geld mittlerweile. Kollegin Nr. 2 musste die Wahl treffen zwischen Zahnarzt und Optiker, beides kann sie sich nicht leisten. Und nun stand die Beerdigung ihres zweiten Ex-Mannes an. Dann schon lieber Treppen. Es dauerte diese zwei Tage bis meine Knie wieder einigermassen mitspielten, deshalb schob ich eine ruhige Kugel. Das Wochenende war nótig zur Erholung. Wir verbrachten eine Weile in einem Cafe, das man umgangssprachlich als "greasy spoon" bezeichnen wúrde - Hauptsache sie verkaufen Bacon Rolls :D Ich gewóhnte mir hier einen Iced Latte an, weil alles andere nicht mein Fall ist. Allerdings verkaufen sie knusprige Brótchen im Laden selbst...
Creature Comforts |
Montag, wechselhaft, 11 Grad. Ich ging im supermarkt vorbei zwecks neuer Brille. Am checkout kam das als restricted item auf...der Verkáufer selbst wunderte sich warum. Und dann wollte es meine Karte nicht annehmen, das sei eine illegale Transaktion. Wurde der Brillenrahmen aus Rauschgift gefertigt? Eigenartig. In der Arbeit hatte ich jede Menge aufzuarbeiten - und das Feedback der vergangenen Woche war ebenfalls interessant...scheinbar hatten sie eine Auseinandersetzung im Speisesaal. Ich bekam erst die Version der neuen Kollegin zu hóren, nach der es darum ging dass ein Bewohner einen Rappel hatte weil sie nicht am Tisch sitzen solle. Was korrekt ist, er bezahlt fúr diesen Service und sollte sich mit Anderen unterhalten kónnen ohne dass sie ihren Senf dazugibt. Der freilaufende Chef war ihr zweimal úber den Mund gefahren, weil sie sich in seine Gespráche einmischte. Ich wartete auf T., die am náchsten Tag zur Fortbildung kam - fúr die andere Version. Die Klempner gaben sich die Klinke in die Hand, ein Team spúlte die Abflussrohre durch und ich zeigte derweil unsere letzte leere Wohnung.
Dienstag, teils sonnig, 9 Grad. Wieder eine Runde Klempner, dazu zwei Maler, ein Ingenieur fúr die Rauchmelder und ein Mensch, der sich unsere Notbeleuchtung ansah. Die neue Kollegin kam spáter und verzog das Gesicht, als T. auftauchte - sie brústet sich gerne dass sie professionell sei und hóflich mit Menschen arbeiten kónne, mit denen sie Streit hatte. Nein, absolut nicht der Fall :D T.s Version der Geschehnisse war dann auch eine ganz andere - námlich dass das Ganze wegen der neuen Kollegin angefangen habe, der Bewohner habe sich verbeten dass sie úber ihre Kolleginnen lástere in deren Abwesenheit. Woraufhin sie zu ihm sagte, dass sie sich úber ihn beschweren werde...T. blieb der Mund offenstehen, wie sie so mit einem Bewohner sprechen kónne, dies sei ihre Arbeitsstelle. Ob sie dasselbe von Gesicht zu Gesicht sagen wúrde was sie hintenherum von sich gebe. Offenbar ging der Bewohner sich beschweren, der freilaufende Chef deutete T. gegenúber an dass diese Sache hóher gehen kónnte als Level 1 oder 2 - sprich disziplinár. 64 und kein Bisschen weise, sie weiss sich wirklich nicht zu helfen...
Mittwoch, wechselhaft, 13 Grad. Die Amis wissen sich auch nicht zu helfen...Auf der Fahrt zur Arbeit sahen wir die "Prozession" fúr das Begábnis des Exmannes der Kollegin Nr.2 an uns vorbeifahren. Auf Facebook kursierte "er wird kein Begrábnis haben" unter seinen Schul/Freunden, er wollte keins und hatte das selbst arrangiert. Ich begann die Arbeit mit Arbeitsbúchern fúr's Búrotraining fúr den Koch und T., wir hatten die Maler im Haus, einen Menschen, der Keysafes von der Wand schraubte und die Lieferanten unserer Lebensmittel und Obst und Gemúse. T. war krank, der Koch und ich allein, daher ráumte ich einige Lieferungen weg fúr ihn und wir schaukelten das Mittag- und Abendessen zu zweit. Ich musste zur Bank und zur Post, dafúr schalteten wir uns off site zum Notrufdienst. Das ging eben nicht anders. Die Bank hatte ein zweites Datum an dem sie nun die Filiale schliessen wollen, náchste Woche. Da finde ich besser heraus, wie das auf der Post láuft...eine Lieferung am Abend stellte ich in die Kúche einer Bewohnerin, die den ganzen Tag lang nicht geantwortet hatte - sie war im Bett, im Dunkeln und ich lauschte fúr einen Moment ob sie atmete.
Donnerstag, sonnig, 13 Grad. Die Gártner ersetzten Holzzáunchen um unsere Blumenbeete vor dem Gebáude. Sie waren mit Spaten am Dreckeln. Die Area Managerin kam fúr eine Scheme Development Visit , das findet vierteljáhrlich statt und sie soll allen Papierkram unterschreiben und die Finanzen úberprúfen. Den Vormittag verbrachten wir mit Gespráchen, da sie auch wissen wollte wie Kollegin Nr2 sich fúhlte zurúck in der Arbeit. Die UnFreiwillige hatte an Hallowe'en verkúndet dass ihre Mutter nicht von ihr bedient werden solle (obwohl sie ihr das Essen ohne Probleme in die Wohnung liefert) - mit dem freilaufenden Chef hatte sie ein Publikum, nur biss der nicht an und fragte was das Problem sei - da ist kein Problem, das existiert nur in deren Einbildung. Sie wollte nur sicherstellen dass sie etwas Drama schaffen konnte...Es gelang uns innerhalb einer halben Stunde den Papierkram fúr einen sign up zu organisieren, vom Anruf der Schwiegertochter bis zum Ausdrucken der Mietvertráge fúr den Herrn und sie unterschrieb um zwei Uhr mittags. Das war eine Last von ihrer Schulter, weil der Schwiegervater seit Juni im Krankenhaus lag und dort ein Bett blockierte, weil er nicht in sein Haus zurúckkann. Mittlerweile haben wir diesen Onus, das Gesundheitswesen auch auf diese Weise zu entlasten.
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